Ragnar Jónasson: Blindes Eis (Ari Thór Arason 3.)

  • Ragnar Jónasson: Blindes Eis (Ari Thór Arason 3.)
    FISCHER Taschenbuch 2017. 336 Seiten
    ISBN-10: 3596297524
    ISBN-13: 978-3596297528. 10,99€


    Verlagstext
    Erstklassige Spannung aus Island: Nach "Schneebraut" und "Todesnacht" folgt jetzt der dritte Band der Dark-Iceland-Serie des isländischen Erfolgsautors Ragnar Jónasson. Im Norden Islands, einem Nachbarort von Siglufjördur, ziehen in den Fünfzigerjahren zwei junge Ehepaare auf einen verlassenen, abgelegenen Bauernhof. Doch ihr gemeinsames Leben dort endet jäh, als eine der beiden Frauen unter mysteriösen Umständen zu Tode kommt. - Sechzig Jahre später taucht ein Foto auf, das zeigt: Die vier waren damals nicht alleine dort draußen in der Wildnis… Ari Thór Arason, Polizist in Siglufjördur, rollt diesen alten Fall noch einmal auf und findet viele Ungereimtheiten. Mit Hilfe von Isrún, einer befreundeten Journalistin in Reykjavík, die selbst in einem komplizierten Fall von Kindesentführung und Mord recherchiert, deckt er die wahren Hintergründe hinter den tragischen Geschehnissen von damals auf. Eindringlich, packend und komplex: „Blindes Eis“ ist ein dunkler und atmosphärischer Thriller, in dem mysteriöse Ereignisse aus Vergangenheit und Gegenwart völlig überraschende Wendungen nehmen.


    Der Autor
    Ragnar Jónasson, 1976 in Reykjavík geboren, arbeitet als Rechtsanwalt in der isländischen Hauptstadt. Er lehrt u.a. Urheberrecht an der Universität von Reykjavík. Ragnar ist Mitglied der britischen Crime Writers Association und Mitbegründer des ersten isländischen Krimifestivals Iceland Noir. Bis heute hat er siebzehn Kriminalromane von Agatha Christie ins Isländische übersetzt. Der Autor lebt mit seiner Frau und den beiden Töchtern in Reykjavík.


    Die Reihe
    0. Fölsk nóta (2009) (im 1. Band ist Ari noch nicht in Siglufjördur)
    1. Schneebraut
    2. Todesnacht
    3. Blindes Eis
    4. Andköf (Whiteout) - 2013,
    5. Náttblinda (Nightblind) - 2014,
    6. Dimma
    7. Drungi


    Inhalt
    Der junge Polizist Ari Thór Arason ist noch immer im kleinen isländischen Ort Siglufjördur tätig. Überraschend für einen so abgelegenen Dienstort, stürzen auf Ari gleich mehrere Aufgaben ein, während sein Chef Tomas gerade zu Besuch in Reykjavik ist. Aufgrund einer an Ebola erkrankten Person muss der Ort unter Quarantäne gestellt werden, ein junges Paar fühlt sich von einem geheimnisvollen Eindringling bedroht und Ari wird um Ermittlungen in einem ungelösten Altfall gebeten. Ein Herr Hédinn nutzt bewusst die Abwesenheit des Polizeichefs, um sich wegen der alten Geschichte an Ari zu wenden, weil er sich von dem jungen Polizisten einen unverstellten Blick erhofft. Hédinns Eltern lebten vor 60 Jahren auf einem einsamen Hof am Fjord, als seine Tante Jórunn unter eigenartigen Umständen ums Leben kam. An der angeblichen Todesursache kann man aus heutiger Sicht erhebliche Zweifel haben. Ein Foto aus der Zeit lässt Hédinn nun zweifeln, ob damals wirklich nur zwei Paare mit ihm als Baby auf dem Hof lebten. Ari nutzt seinen Kontakt, der wegen des spektakulären Ebola-Verdachts zur Fernseh-Journalistin Isrúnn besteht, um Zeitzeugen zu seinem Fjord-Fall zu finden. Während der Fall des fremden Eindringlings bedrohliche Ausmaße annimmt und sich bis in prominente Kreise ausbreitet, erzielt Ari erstaunliche Erfolge bei seiner Sichtung alter Briefe und der Befragung von Zeitzeugen.


    Fazit
    Wie viel Ari über die Lebensbedingungen an einem abgelegenen Ort in den 50ern herausfindet und wie sich die Düsternis jener Zeit spürbar auf die Ermittler von heute legt, stellte für mich die Stärke des Kriminalromans dar. Zur Lösung gelangt Ari durch die genaue Interpretation des Fotos und indem er sich schließlich in eine für ihn ferne Epoche mit ihren Wertvorstellungen einfühlt. Der aktuelle Fall, sowie die zahlreichen privaten Konflikte und Sorgen der Beteiligten waren für mich dagegen weniger interessant. Auch wenn es einige offene Enden im Privatleben von Tomas und Ari gibt, habe ich den dritten Band um Ari Thór Arason gern gelesen, den Jónasson als Andenken an seine Großeltern verfasste, die in Siglufjördur lebten.


    9 von 10 Punkten

  • Das finde ich schwer zu entscheiden. Die Fälle sind ja abgeschlossen. Ari hat einen Dauerkonflikt mit seiner Ex- und vielleicht wieder Freundin. Du musst im Grunde nicht mehr wissen, als dass er Dorfpolizist ist, der sich nicht so recht zwischen Dorfidylle und Großstadt entscheiden kann.