Der Titel ist etwas irreführend. Der Autor erklärt nämlich klar und einfach was Geld ist und wie es entsteht. Hierzu blickt er zunächst John Law über die Schulter als er sein Papiergeldsystem im 18. Jahrhundert einführte. Hierbei erklärt er „nebenbei“ die wichtigsten Begriffe der Geldwirtschaft, wie z. B. Fiatmoney, Inflation, Geldmenge, Deflation, Geldschöpfung usw. Dies Kapitel wirkt besonders lebendig, weil es viele Zitate und Bilder aus der damaligen Zeit enthält. Hierdurch wird es sehr kurzweilig beim Lesen. Leider ändert sich der Schreibstil der nachfolgenden Kapitel. Hier kommt wieder mehr das sachliche durch, welches allerdings durch viele Grafiken und Bilder aufgelockert wird. Nachdem die Grundlagen des Geldes anhand der Geschichte erklärt wurden, wendet sich der Autor der moderne zu. Dazu erläutert er zunächst die verschiedenen Arten des Geldes: Bar-, Buch-, Zentralbankgeld. Anschließend erläutert er die „moderne“ Geldschöpfung. Dabei werden solche Begriff, wie z. B. Geldmenge erklärt. Die spannendste Fragen in dieses Abschnitt war: Wie viel ist der Euro wert? Welche Sicherheiten stehen hinter dem Euro? Usw. Dann erklärt der Autor das Eurosystem. Also wie Notenbank funktioniert, welche Aufgaben sie hat usw. Mich hat besonders das Kapitel über die Durchsetzung der geldpolitischen Ziele angesprochen, weil dort sehr gut die Quantitative Easing, von der man so viel in der Zeitung gelesen hat, erklärt wird. Auch die anderen Maßnahmen der Notenbank, wie Leitzinsen, Offenmarktgeschäfte, Fazilitäten, Forward Guidance, Mindestreserve, fand ich interessant. Außerdem war ich erstaunt, dass es Notenbanken (z. B. Belgische und Schweizer Notenbank) gibt, die an der Börse gehandelt werden. Schade an diesen Abschnitt fand ich, dass der Autor nur am Rande auf die früheren Währungsunionen in Europa, wie die latinische Münze, eingeht und erklärt warum sie gescheitet sind. Das abschließende Kapitel beschäftigt sich mit der aktuellen Eurokrise. Schön an diesen Kapitel war, dass es sachlich über die Geschehen und Maßnahmen berichtet und nicht so hetzerisch wie andere Bücher. Auch der Vergleich, mit welchen Maßnahmen John Law sein Papiergeld retten wollte und wie die Notenbanken und Politiker heute reagieren war sehr interessant. Besonders angesprochen hat mich das Kapitel über die Vermögenspreisinflation, weil ich gar nicht wusste dass es sowas überhaupt gibt. Abschließend kann ich sagen, dass sich das Lesen des Buches für mich gelohnt hat.