Cambridge 5 - Hannah Coler

  • Kurzbeschreibung (gem. Amazon)
    Das faszinierende Debüt einer deutschen Autorin, die u.a. von der BBC und dem ZDF als historische Expertin gefragt ist.



    Cambridge ist ein Ort der Spione. Hier werden Freundschaften geschlossen und verraten. Der charismatische Geschichtsprofessor Hunt weiß das nur zu gut, seine Freunde von einst sind schon lange keine mehr. Vielleicht interessiert er sich deshalb so für die Promotion der deutschen Studentin Wera, die fasziniert ist von der Spionagegruppe der »Cambridge 5«: Fünf Studenten, die sich in den 1930er Jahren vom russischen Geheimdienst anheuern ließen und jahrzehntelang erfolgreich Informationen weitergaben. Diese Zeiten scheinen lange vergangen. Doch dann wird Hunt in einen Mordfall verwickelt. Hat er etwas zu verbergen, oder will man ihm die Schuld zuschieben? Und welche Rolle spielt Wera wirklich? Die Zeit der Spione ist anscheinend noch lange nicht vorbei ...


    über die Autorin (gem. Amazon)
    Hannah Coler ist das Pseudonym einer deutschen Historikerin. Sie studierte Geschichte in Cambridge und lehrte an deutschen und britischen Universitäten. Hannah Coler war an zahlreichen Dokumentationen des ZDFs und der BBC beteiligt. Seit 2015 lebt sie mit ihrer Familie in der Nähe von New York. Cambridge 5 – Zeit der Verräter ist ihr erster Roman.


    Meine Meinung
    In der altehrwürdigen Universität Cambridge wird nicht nur gelehrt und studiert. Zu Zeiten des Kalten Krieges waren die Gebäude der Uni auch Treffpunkt vieler Spione. Die meisten waren Studenten, überzeugte Kommunisten und Verräter. Doch diese Spionagezeiten schienen vorbei zu sein, bis ein Mord passiert...


    "Cambridge 5 - Zeit der Verräter" ist das Debüt von Hannah Coler und ich war sehr gespannt darauf. Der Klappentext versprach eine Mischung aus Krimi, historischen Fakten und englischem Flair. Leider verliert sich die Autorin zu sehr in geschichtlichen Details, so dass bei mir keine Spannung und Leselust aufkam.


    Die Geschichte wird von einem auktorialen Erzähler berichtet. Dabei begegnet man in der Gegenwart Professor Hunt, der sich als Historiker einen Namen gemacht hat und dessen Studenten, die mit seiner eher arroganten Art zu kämpfen haben. Zudem gibt es Rückblicke in die studentische Vergangenheit Hunts und seiner Mitkommilitonen, die sich damals der Rebellion verschrieben haben. Diese Mischung versprach viel Potenzial, zumal ich Zeitsprünge in Romanen sehr mag.


    Ich tat mich jedoch von Beginn an schwer mit dem Roman. Die Figuren wirken zwar britisch kühl, aber auch blutleer und ohne Anhaltspunkt für Sympathie oder Antipathie. Lediglich Hunt, der mich mit seiner Arroganz an Dr. House erinnerte, konnte bei mir durch seine herablassende Art punkten. Ich musste so manches Mal grinsen, als er sich ein Wortgefecht mit ehemaligen Studenten oder Geldgebern geliefert hat. Herrlich. Hunt war der einzige Charakter, der mich einigermaßen überzeugen konnte. Alle anderen Figuren, und davon gibt es eine ganze Menge, blieben für mich blass, austauschbar, uninteressant.


    Die Story lahmt vor allem an einem: fehlender Spannung. Hannah Coler setzt ihren Schwerpunkt auf historische Details und so taucht man tief in die Welt der Spionage des Kalten Krieges ein. Das ist interessant, ohne Frage und die Recherche wirkt sehr fundiert und tiefgreifend. Jedoch schafft es die Autorin nicht, diese Fakten spannend in ihren Roman einzubauen. Das Werk wirkte auf mich wie eine historische Abhandlung, bei der man versucht hat, eine Erzählung unterzubringen. Für mich scheiterte dieser Versuch, so dass ich das Buch beiseite gelegt habe. Sehr schade!


    Fazit: ein mehr als ruhiger, eher trockener Roman. Wer historische Genauigkeit sehr mag, kann zugreifen.

  • Die Beschreibung des Buches hatte mich sehr neugierig gemacht. Spione, Cambridge, ein charismatischer Geschichtsprofessor, ein Mord - das klang wirklich interessant.
    Leider hat mich die gesamte Handlung nicht mitgerissen, und das Buch ähnelte eher einer Biografie des britischen Doppelagenten Kim Philby. Was anfangs noch recht informativ war, mündete in Langweile. Die Abschnitte über Kilby und sein Leben waren nüchtern und viel zu ausschweifend erzählt, dämpften den Lesefluss immens.
    Es kam mir so vor, als sei dies der Hauptgedanke des Buches, die Handlung um die Studenten und der Mord ereignete sich drum herum.


    Die Vergangenheit von Professor Hunt, die 70er Jahre, die Rekrutierung der damaligen Spione, das hat mich interessiert, aber diese Passage(n) waren leider viel zu kurz.


    Auch die Storyline in der heutigen Zeit, die die Studenten Wera, Jasper und David beleuchteten, dümpelte vor sich hin.
    Man konnte schon erahnen, wer ein Spion sein könnte, der Überraschungseefekt war also somit auch nicht gegeben.


    Ich erwarte von einem Buch, dass es mitreißt, dass man sich mit den Figuren wenigstens ein bisschen identifizieren kann, dass die Spannung den Leser bei der Stange hält. Egal welcher Art und welchem Genre die Geschichte zugeordnet ist.


    Ich kann mir vorstellen, dass für das Buch sehr intensiv Recherche betrieben wurde, aber Recherche ist eben nicht alles.


    Für mich war "Cambridge 5" ein zäh zu lesendes Werk, dem es an einem roten Faden fehlte, und überlastet war an Informationen, die den Lesefluss eindämmten.

  • Zitat

    Original von Lumos
    Deine Rezi finde durchaus in Ordnung, logan-lady, aussagekräftiger als manch andere von Leuten, die ein Buch komplett gelesen haben :grin :knuddel1 :wave.


    Aber ich wundere mich doch ein bisschen, dass du eine Erst-Rezension einstellst, obwohl du das Buch nach 150 S. abgebrochen hast. Oder hab ich das was falsch interpretiert :gruebel?


    Hast du nicht :) ist das nicht gestattet als erst Rezension?

  • Seit der Ankündigung zu diesem Roman war ich sehr neugierig und gespannt, wie eine Historikerin dieses Thema verpacken würde. Mal etwas ganz anderes und dennoch jüngst vergangene komplexe Geschichte, wie ich sie mir immer wünsche.
    Das Cover ist düster und passt perfekt zu einem Spionageroman, gleichzeitig versprüht das Cover aber auch die Eleganz, die zur elitären Schicht Cambridges passt. Alles in allem sehr gelungen.
    Doch so vielversprechend wie die Verpackung und so gut die Voraussetzungen waren, der Inhalt hat mich leider enttäuscht. Das Buch hat mich zu keiner Zeit gepackt, meiner Meinung nach ist es eher ein Sachbuch und kein Roman, dies hat vielerlei Gründe.
    Die Konzeption des Buches ist sehr detailliert aufgebaut, nichts wird dem Zufall überlassen, am deutlichsten hat dies Einfluss auf die Figuren. Mag man am Anfang noch über den derben britischen Humor schmunzeln, da er so richtig fies ist, steigt man sehr schnell dahinter, dass dies nur Fassade ist. Sämtliche Protagonisten und Nebenfiguren wirken kalt, langweilig, steril und absolut unüberzeugend. Sie spielen alle eine Rolle, aber sind keine lebensechten und authentischen Figuren.
    Der Roman ist meiner Meinung nach überzeichnet, die Autorin versucht eine ungeheure Fülle von Informationen um ihre Expertise an den Leser zu bringen. Durch die Einschübe der Doktorarbeit einer Cambridge-Studentin gelingt ihr dies auf engstem Raum auch sehr gut. Am Anfang konnte ich ihr noch einigermaßen folgen, doch am Ende waren es für mich einfach zu viele Informationen, die ich zum einen nicht mehr verarbeiten konnte und zum anderen fehlte mir bei einigen Verstrickungen das Vorwissen, um der Autorin zu folgen.
    Der Schreibstil erinnert ebenfalls an ein Sachbuch und nicht an einen Roman, da man als Leser immer eine gewisse Distanz spürt, auch versucht die Autorin kaum Gefühle und Emotionen bei ihren Lesern zu erzeugen. Viele Dialoge verlaufen im Sand, viele Beschreibungen sind nicht zielführend, so entsteht der Eindruck vieler Belanglosigkeiten, die dazu führen, dass man den Roman anfängt „quer“ zu lesen.
    Dies ist meine persönliche Meinung zu diesem Buch. Anderen Lesern mag dieses Buch besser gefallen, mir hat es leider gar nicht gefallen und es gehört zu den schlechtesten die ich in diesem Jahre gelesen habe und somit kann ich leider auch keine Kauf- und Leseempfehlung aussprechen.


    4/10 P.

  • Ich war auch sehr gespannt auf das Buch, bei Spionen dachte ich bisher immer zuerst an James Bond :lache, und ich wollte mehr über Spionage im klaten Krieg erfahren.
    Diese Erwartung wurde auf jeden Fall nicht enttäuscht, da sich das Buch bei Weras Dissertation wirklich eher wie ein Sachbuch liest.
    Die Idee auf diese Art viele Fakten im Buch unterzubringen fand ich gut und auch gut umgesetzt.
    Leider ist auch der "Romanteil" ähnlich trocken geschrieben, Spannung und Gefühl bleiben größtenteils auf der Strecke.


    7/10 Punkten

  • Cambridge 5 Zeit der Verräter ist ein sachlich gehaltener Roman, der eher die „Ratio“ anspricht als das emotionale Leserherz, definitiv kein „Spionage-Abenteuer-Spannungsroman“.
    Man findet kaum Zugang zu den Figuren und eine treibende, spannungsgeladene Handlung gibt es nicht. Doch nachdem ich mich an diese Erzählweise gewöhnt hatte, konnte ich die Eloquenz der Autorin in vollen Zügen genießen. Ganz besonders ihre zynisch-boshaften Seitenhiebe auf das akademische und politische Establishment speziell in Cambridge, aber auch in England allgemein.


    Man könnte kritisch anmerken, dass der exzessive Gebrauch von teils ungewöhnlichen Fremdwörtern der Geschichte zwar einen intellektuellen Anstrich gibt und sicher auch zum Schauplatz passt, aber nicht unbedingt den Lesefluss begünstigt ;). Doch auch daran habe ich mich mit der Zeit gewöhnt, mich nicht weiter daran gestört.


    Die historischen Fakten zu den Cambridge 5 und diese Parallelwelt der Spionage fand ich für sich genommen hervorragend zusammengetragen und dargestellt, mit einem informativen Blick auf den zeitgeschichtlichen Hintergrund. Dafür, dass es in Form einer Dissertation geschieht, sogar erstaunlich lebendig.
    Aber es fehlte mir ein greifbarer Bezug zum Rest der Geschichte. Es gibt zwar gegen Ende ein paar Versuche, einen solchen herzustellen, aber sie erschienen mir zu bemüht um einigermaßen stimmig zu wirken, ohne einen rechten roten Faden bleibt es stets bruchstückhaft.


    Von mir 7 Punkte für ein interessantes Lesevergnügen

  • Ich durfte dieses bemerkenswerte Buch in einer Leserunde mit einem gewonnenen Leseexemplar lesen, wofür ich mich zunächst noch einmal bei Wolke für die Organisation und beim Verlag für das Buch bedanken möchte. :anbet


    Es dauerte ein wenig, bis ich mich an die Erzählweise und die gelegentlich etwas sonderbar anmutenden Formulierungen der doch immerhin deutschsprachigen Autorin gewöhnt hatte.
    Auch konnte ich nicht allen drei Handlungssträngen (Gegenwart, 70er Jahre und Mitte des vergangenen Jahrhunderts) gleich viel abgewinnen, ich favorisierte die Ereignisse um den (realen) Spion Kim Philby, bei deren Schilderung viele interessante Nuancen wie beispielsweise auch das Leben in den Kolonien und die familiären Konsequenzen daraus zur Sprache kamen, und um den Professor Hunt.
    Einen Handlungsstrang in Form einer Dissertation abzuwickeln, fand ich ebenfalls interessant und originell.
    Das Buch hat mich sehr gut unterhalten.
    :wave


    EDIT: Korrektur des Professornamens

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

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  • Ich denke mal, hier sind zwei Dinge zusammengekommen, dass das Buch mir so wenig gefallen hat.


    Zum einen bin ich ein bisschen selber Schuld, denn ich hatte mich einfach zu wenig informiert über die Thematik des Romans und habe auch keine Leseprobe gelesen. Meine Erwartungen waren also vollkommen falsch. Das passiert mir eigentlich inzwischen relativ selten aber naja halt doch ab und zu mal.


    Zum anderen hätte ich mich mit dem Thema Spionage - nicht unbedingt mein bevorzugtes Lieblingsthema ;-) - durchaus anfreunden können und auch das Setting Universität hat mir in anderen Romanen schon gut gefallen. Aber weder der Erzählstil, der für mich unnötig aufgebläht und bemüht intellektuell daher kam, noch die Handlung konnten mich begeistern oder fesseln.


    Über weite Strecken habe ich mich durchgequält oder gar gelangweilt. Es passiert einfach zu wenig. Es wird doziert und schwadroniert, Vergangenes beschrieben und zusammengefasst, Aktionen meist nur im Nachgang reflektiert und Daten und Fakten zusammengetragen. Durch die unterschiedlichen Zeitebenen bekommt man zwar ein umfassendes Bild der Geschehnisse aber die Spannung bleibt dabei auf der Strecke. Auch vermisste ich schmerzlich gute Dialoge oder wirkliche Action. Die Dramaturgie versandete und so konnte mich auch der Abschluss dann nicht mehr einfangen.


    Ich gestehe, ich habe das letzte Drittel nur noch quergelesen, um den Ausgang zu kennen. :-(


    Für mich war Cambridge 5 eine Enttäuschung. Da ist ja manches Sachbuch spanennder.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Tja, ich weiß nicht so Recht, wie ich diesen Roman bewerten soll. Es handelt sich sowohl um einen Campus- als auch um einen Spionageroman. Wäre nicht ausgerechnet das Thema Spionage von zentraler Bedeutung, hätte ich vielleicht keine hohen Erwartungen in Richtung "Spannung" gehabt.


    Dass die Dissertation der Studentin Wera eingeflochten ist, mag ja eine gute Idee sein und es gibt auch andere Romane innerhalb der deutschen Literatur, die wissenschaftliche Texte innerhalb eines Romanes ansiedeln. Jedoch nur in Auszügen, als stilistischen Mittel, das die eigentliche Romanhandlung aufwertet oder konterkariert oder ergänzt.


    Im Roman Cambridge 5 ging mir das Interesse an der eigentlichen Geschichte, die auf der Zeitebene der Gegenwart spielt, mehr und mehr verloren, da die Dissertation in voller Länge eingefügt wurde und den heimlichen Schwerpunkt des Romanes ausmacht.
    Dabei handelt es sich nicht tatsächlich um eine wissenschaftliche Diss. mit Fussnoten, Vorbemerkungen, Einführung und Gliederung, Anmerkungen etc., sondern eine gut lesbare populärwissenschaftlich abgefasste Abhandlung.


    Mir hat das Lesen durchaus Spaß gemacht, insbesondere am Anfang. Zum Ende hin wurden die Lesepausen allerdings immer länger, und zuguterletzt las ich die letzten 80 Seiten nur noch aus einer Art Pflichtgefühl, da ich diesen Roman im Rahmen einer Leserunde als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekam.
    Sooo groß war mein Interesse am Thema Cambridge 5 und an Spionage nicht, dass ich alle diese deprimierenden Lebensgeschichten der verschiedenen Mitglieder der Cambridge 5 bis ins Detail kennenlernen musste.


    Das Konzept des Romanes, mit verschiedenen Zeitebenen zu spielen und dabei die Ebenen so zu verknüpfen, dass ein spannender Roman entsteht, ist meiner Ansicht nach nicht gelungen. Dazu ist die Handlung auf der gegenwärtigen Ebene nicht packend genug.
    Dennoch habe ich mich zumindest auf den ersten 300 - 350 Seiten gut unterhalten gefühlt.


    Auf der sprachlichen Ebene ist dieses Buch sehr gelungen. Mir gefielen besonders die Dialoge.
    Dass auch selten vorkommende Fremdwörter ab und zu auftauchen, habe ich genossen. Immerhin ist es ein Campusroman, da erwarte ich nicht, dass einfache Sprache verwendet wird, sondern empfinde Sprachspielereien und Nuancierungen auf hohem Niveau als vollkommen passend und natürlich.



    Abschließend kann ich sagen, dass mir dieser Roman einige unterhaltsame Stunden bereitet hat, zum Ende hin jedoch nicht mehr mein Interesse aufrechterhalten konnte.


    Ich vergebe somit 7 Eulenpunkte.

  • Erst noch einmal Danke an Wolke und den Verlag, dass ich das Buch in der Leserunde lesen durfte.


    Ehrlich gesagt gehört es für mich nicht zu Krimi und Thriller, wer dies hinter dem Titel Cambridge 5 vermutet, liegt meiner Meinung nach falsch. So richtig überzeugen konnte mich das Buch nicht, schade eigentlich. Die Geschichte ist ja von meinen Vorgängern schon ausführlich beschrieben. Für mich waren die Ausführungen von der Doktorandin Wera sehr interessant. Ansonsten fand ich das Buch sehr sachlich und trocken, mir fehlte die Tiefe und eine Verbindung zu den Charakteren.


    Wer solche Geschichten mag, der ist hier bestimmt richtig und ich bin sicher, es wird Leser finden, die begeistert sind. Für mich reicht es gerade für 4 Sterne, leider.

    Das menschliche Herz ist der weichste Stein auf der ganzen Welt.

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  • Hätte ich das Buch nicht im Rahmen einer Leserunde gelesen, wäre es mir vielleicht nicht in die Finger gekommen. Hätte es die Diskussionen in der LR nicht gegeben, wäre ich vielleicht vollends enttäuscht von dem buch gewesen. Den der Klappentext ist meiner Meinung nach sehr irreführend. Ich erwartete einen spannenden Agentenkrimi, denn wenn ich Mord lese, dann muss das ein Krimi sein.
    So machte ich mich ans lesen und war nach anfänglicher Begeisterung mehr und mehr enttäuscht. So enttäuscht, dass ich das Buch abbrach.
    Nun, ich mag keine abgebrochenen Bücher, und so nahm ich es nach einer Ruhezeit wieder zur Hand und beendete es tatsächlich.
    Nur ging ich diesmal mit einer anderen Haltung heran. Ich sah es als das was es ist, bzw. als was es bezeichnet wird - einen Roman. Und siehe da, wenn man die Sichtweise und Herangehensweise etwas ändert, dann kann ein ursprüngliche "schlechtes" Buch gar nicht so schlecht sein.
    Vom Stil her ist es nämlich recht gut zu lesen und die Passagen um Philby fand ich sehr interessant, auch wenn sie eher Sachbuchcharakter entsprachen. Aber ist das eine Studentenarbeit nicht auch? Also, hier wurde es richtig gemacht.
    Was mir tatsächlich in der Hauptgeschichte fehlte war tatsächlich etwas was mich fesselte, Roman hin oder her, jedes Buch sollte mich packen können. Das war hier leider weniger der Fall. Die Hauptgeschichte blieb recht dünn, die Figuren leider meist blass und wenig greifbar.
    Am Ende wurde dann schnell die Lösung präsentiert und alles schnell abgehandelt, was sie während des ganzen Buches doch etwas in die Länge zog.
    Durch den anderen Erzählstrang rund um Philby wiederum konnte ich viel mitnehmen und habe einiges gelernt.
    Fazit:
    Wer keinen Spannungsroman erwartet und sich für Spionage interessiert ist mit diesem Buch sicher gut bedient. Wer Spannung und Action a la James Bond erwartet, dem rate ich von diesem Roman ab.
    Unterm Strich bin ich froh, das Buch beendet zu haben, so bin ich doch um etwas Wissen reicher. Für mich ist das Buch weder gut noch schlecht, es war ok. Kein Highlight, aber auch kein totaler Flop, daher bekommt es 5 Eulenpunkte von mir.

  • Hannah Coler, das Pseudonym einer deutschen Historikerin, weiß wovon sie in ihrem Roman "Cambridge 5" schreibt, ist sie doch in so einer ähnlichen Familie groß geworden.


    Die Autorin will uns die Handlungen der ab den 30er Jahren aktiven "Cambridge Five" näherbringen. Einer der bekannten Protagonisten ist Kim Philby. Und der hatte sicher ein bewegtes Leben.


    Der Aufbau des Romans besteht aus drei Ebenen. In der ersten Ebene geht es um die historische Gruppe der 30er Jahre, die zweite Ebene erzählt von Cambridge-Studenten in den 70ern und die dritte Ebene spielt in der Gegenwart, in der es einen Mordfall gibt.


    Insgesamt ein sehr spannendes Thema, dessen Umsetzung mir jedoch nicht zugesagt hat. Durch diese drei Ebenen erschien mir der Roman abgehakt, er kam nicht richtig in Fahrt. Ich hätte gerne das Hauptthema gelesen ohne zu viel Ausschmückung und Erfindung drum herum. Außerdem hatte ich zu keiner Person einen engeren Bezug.


    Die Autorin hat den Roman sprachlich gut verfasst, gespickt mit nicht allzu geläufigen Fremdwörtern.


    Das Buch hat mein Interesse zum Thema Cambridge 5 geweckt, aber überzeugen konnte es mich nicht, deshalb 4 Eulenpunkte.

  • Zitat

    Original von Lumos


    Ich denke nicht, dass es diesbezüglich irgendwo ein Verbot oder eine Richtlinie gibt :gruebel. Für mich ist es einfach nur überaus verblüffend. :wow


    Ich käme nie auf die Idee, eine erste Rezension zu einem Buch zu schreiben, von dem ich gerade mal ein Drittel gelesen habe. Finde ich nicht ganz fair dem Buch gegenüber. Wie soll ich es da beurteilen können? In so einem Fall warte ich, bis ein anderer den Thread eröffnet hat, der das Buch auch gelesen hat und hänge mich dann mit meiner Meinung dran.

  • Ich habe lange darüber nachgedacht, wie meine Rezension zu diesem Buch aussehen soll...
    Wahrscheinlich bin ich mit falschen Erwartungen an dieses Buch herangegangen. Ich dachte es sei ein Thriller... Am Ende erwartete mich dann doch eher ein Roman. Und da sind wir schon an dem Punkt: es ist nicht wirklich mein "Genre".


    Die Geschichte war an und für sich interessant.
    Drei Generationen von Cambridge Studenten: die Cambridge 5 (von denen ich zuvor nie gehört hatte)
    eine Gruppe Studenten in den 70ern, von denen alle noch heute mit der Uni verbunden sind (sei es als Professor oder auch als Frau des Dekan oder weil der eigene Sohn da nun studiert) und
    eine Gruppe Studenten heute, die dabei ist jeweils ihre Masterarbeit zu schreiben.
    Und mittendrin ein Mord....


    Die Umsetzung dem Leser die Cambridge 5 nahezubringen, war ehrlich gesagt nicht meins.
    Ich hätte mir mehr "Action" gewünscht...


    Wer jedoch auch mit einer relativ sachlichen Schilderung und wenig Action im Allgemeinen zufrieden ist, dem könnte dieses Buch sehr gut gefallen.

  • Inhalt:


    Cambridge: Professor Hunt lehr Geschichte an der alten Universität in Cambridge. Er bereut die Promotion der deutschen Studentin Wera, die sich in ihrer Arbeit mit den Cambridge 5 beschäftigt. Das waren 5 Studenten, die sich in den 30er Jahren vom russischen Geheimdienst haben anwerben lassen und lange Zeit als Spione für Russland gearbeitet haben. Als es an der Fakultät zu einem Mord kommt, stellt sich die Frage, welche Rolle Hunt in diesem Fall spielt, aber auch Weras Verstrickung in die Ereignisse wirft einige Fragen auf.


    Meine Meinung:


    Mir fällt es etwas schwer, eine Rezension zu diesem Buch zu schreiben. Ich hatte eine spannende Agentengeschichte erwartet, das ist dieses Buch aber nicht. Das Thema der Cambridge 5 wird eigentlich nur in Weras Promotionsarbeit behandelt und dieses Teil liest sich daher beinahe wie ein Sachbuch. Interessant sind die Rückblicke in Hunts Studentenzeit, die in Zeit der Studentenunruhen viel.
    Eine überraschende Wendung nimmt die Handlung als es in Cambridge zu einem Mordfall kommt. Hier wandelt sich die Handlung beinahe zu einem Krimi. Leider überwiegt im Gesamteindruck der eines Sachbuches, das von einer Rahmenhandlung eingefasst wird.
    Mich konnte das Buch nicht richtig fesseln. Meine Erwartungen, die ich durch die Buchbeschreibung hatte, waren wahrscheinlich einfach falsch. Die Geschichte ist gut recherchiert, jedoch sind die Charaktere eher trocken und ich konnte mich nicht richtig mit ihnen anfreunden.
    Als Fazit lässt sich sagen: Ein gut recherchiertes Buch zum Thema Philby und Cambridge 5, als Roman oder Krimi eher etwas zu trocken.

  • Jeder hat wohl schon einmal von Cambridge gehört. Doch meist verbindet man Cambridge mit der Universität, Dem King’s College oder dem Trinity College. Wer es bisher aber noch nicht wusste, weiß es spätestens nach dem Lesen des Buches, dass Cambridge auch ein Ort der Spione ist.
    Die Autorin und Historikerin Hannah Coler (Pseudonym) entführt uns in diesem Buch in die Welt der Geheimdienst und Spione. Dabei verknüpft sie geschickt Fiktives mit realen Ereignissen. Der historisch belegte Teil um die Cambridge 5 wechselt mit dem Geschehen in der jetzigen Zeit ab. Zwischendurch gibt es noch Einschübe über die Studentenproteste vor dem Garden House Hotel in den Siebziger Jahren, als Hunt, Jenny, Phelbs, Georgina und Stef Studenten in Cambridge waren, und über die Gedankengänge einer unbekannten Spionin.
    Professor Hunt erwartet viel von seinen Doktoranden David, Jasper und Wera. David, der Sohn von Steph, scheint ihm besonders ans Herz gewachsen zu sein. Der Amerikaner Jasper nimmt das Leben leicht, ist aber überzeugt, dass er alles schaffen kann. Die Deutsche Wera ist von dem Spion Jim Philby fasziniert und will ihre Doktorarbeit über ihn schreiben. Hunt ist charismatisch, fordert viel und hat keine besonders gute Meinung über andere Menschen. Obwohl es sein unangenehmen Seiten hat, mochte ich ihn, denn er hält mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg.
    So lernen wir den Part um Jim Philby und die Cambridge 5 aus Weras Arbeit kennen. Es ist interessant, wie er alle genarrt hat und sowohl für den MI6 als auch für die Russen tätig war. Er und seine Freunde waren unzufrieden mit den Verhältnissen und ließen sich daher in den dreißiger Jahren vom russischen Geheimdienst anwerben.
    Nicht nur in den siebziger Jahren sind die Geheimdienste in Cambridge präsent, um Studenten anzuwerben, auch in der jetzigen Zeit ist Cambridge ein Ort der Spione. Dann gibt es einen Mord und Professor Hunt scheint in die Sache verwickelt, denn er und der Tote waren schon lange keine Freunde mehr.
    Das Buch ist als Roman herausgegeben worden, doch es ist spannend wie ein Thriller.
    Ich kann diesen Roman nur empfehlen.


    ****

  • Ich durfte auch imRahmen der Leserunde das Buch lesen, vielen Dank dafür.
    Es ist schwierig für mich ein Urteil über das Buch abzugeben. Den ich bin da doch zwiegespalten.
    Die reale Geschichte von Philby als Dissertation in denRoman einzufügen ist gelungen und sehr interessant.
    Der Romanteil allerding leider sehr dürftig,Handlungsstränge zB. Die Studentenzeit, der Romanfiguren nur angeschnitten und nicht weitergeführt.Der Romanteil besteht in meinen Augen nur aus Handlungsbruchstücken die lose bleiben und auch am Ende gab es für mich keine. Runde Abschluss der Geschicht. Durch das fundierte Wissen der Autorin wäre da sehr viel mehr drin gewesen in dem fiktiven Teil. Sie hätte sehr viel über das Leben eines Spions erzählen können und dem Leser sehr gute Einblicke in diese Welt geben können. Leider hat sie diese Möglichkeit nicht genutzt.
    Trotz allen ein interessantes Buch durch die reale Geschicht von Philby.

    :weihnachtsbaum


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