'Gray' - Seiten 160 - 241

  • Alle Foto"models" sind zur Trauerfeier eingeladen -wer hat denn diese Gästeliste zusammengestellt? Und sie scheinen Elliot gemocht zu haben, oder wollen sie nur nichts Schlechtes über einen Toten sagen?


    Elliot war enterbt worden? Warum?




    Huff ist wieder auf den Dächern unterwegs, und er ist nicht allein! Wer ist der andere Kletterer? Obwohl er Gelegenheit hatte, hat er Huff nicht vom Dach gestürzt ...


    Und wer ist die junge Frau?

  • Fragen über Fragen...
    Aber wenn ich ehrlich sein darf, mein Focus ist auf die Titel"person" gerichtet.
    Gray versöhnt mich irgendwie nachträglich mit einem enervierenden Papagei, welcher in einer Nachbarwohnung bis zu seinem Ende ohne Genossen gehalten wurde und kreischte und pfiff, dass es kaum auszuhalten war. Er war noch ein legaler alter Wildgefangener und störte mich mit seiner regelmäßig abends einsetzenden Darbietung einer Nachahmung des Telefonbesetztzeichens regelmäßig beim Lesen.


    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Wer hat eigentlich die fürchterliche Sitte des Totenmahls erfunden? Bei uns hier heißt sowas auch noch "Leichenschmaus" und weckt bei mir immer die unangenehme Assoziation von Kannibalismus. Ich hasse solche Veranstaltungen und meide sie, weil ich sie gruselig finde.


    Aber zurück zu Gray: natürlich artet die Feierlichkeit in eine Sauferei mit Kiffbegleitung aus.


    Warum regt sich Gray so auf angesichts der Bäume im Garten?


    Was mich erstaunte: es gab offensichtlich doch einige Menschen, die Elliot mochten. Es gab mir zu denken, wie leicht man mit Vorverurteilungen zur Hand ist. Vielleicht war Elliot auch nur der vernachlässigte Sohn verkorkster Eltern, der sich schwer tat im sozialen Miteinander.
    Und: war Elliot verliebt?


    Und zum Gray-Code: mit "die Hütte brennt" ist möglicherweise der Rotschopf gemeint.


    War die "Taube", die Tony von Elliots Leichnam wegfliegen sah, Gray?


    Ein ganzes Knäuel von Fragen... :help


    Zitat

    Original von maikaefer


    Gray versöhnt mich irgendwie nachträglich mit einem enervierenden Papagei, welcher in einer Nachbarwohnung bis zu seinem Ende ohne Genossen gehalten wurde und kreischte und pfiff, dass es kaum auszuhalten war. Er war noch ein legaler alter Wildgefangener und störte mich mit seiner regelmäßig abends einsetzenden Darbietung einer Nachahmung des Telefonbesetztzeichens regelmäßig beim Lesen.


    :wave


    Hm, ich denke, dein Zorn hätte sich eher auf deinen rücksichtslosen Nachbarn richten sollen, der sich den armen Papagei als Strafgefangenen hielt.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Ich glaube, Gray freut sich einfach über die Bäume. Immerhin ist er ein Vogel und vielleicht weckt der Anblick der Bäume alte Erinnerungen in ihm? Ich hätte an Huff's Stelle her Angst gehabt, dass Gray jetzt abhaut und sich nicht mehr einfangen lässt, aber dafür scheint Gray schon viel zu sehr domestiziert zu sein.


    Der Gedanke, Gray könnte die "Taube" gewesen sein, die Tony von Elliots Leiche wegfliegen gesehen hat, ist wirklich interessant - da stellt sich doch gleich die Frage, was hat Gray noch gesehen? Und wie äußert sich das in dem, was er sagt? Da wird Huff noch einiges zu knobeln haben...


    Die ganze Beerdigung ist äußerst merkwürdig - weit weg vom Familiensitz, dazu Elliot noch enterbt... :gruebel
    Angesichts der Gästeliste habe ich mich schon gefragt, wieso ausgerechnet diese Menschen eingeladen wurden. Wenn diese Leute diejenigen sind, die Elliot etwas bedeutet haben, wieso hat er dann Fotos von ihnen, die sie in kompromittierenden Situationen zeigen? :gruebel


    LG, Bella

  • Zitat

    Original von Alice
    War die "Taube", die Tony von Elliots Leichnam wegfliegen sah, Gray?
    ...
    Hm, ich denke, dein Zorn hätte sich eher auf deinen rücksichtslosen Nachbarn richten sollen, der sich den armen Papagei als Strafgefangenen hielt.


    > Taube: Gute Idee! :anbet
    > Papagei: So war es ja auch. Ich hab das betreffende Ehepaar auch einmal extra deshalb aufgesucht. Beide waren sehr alt und erklärten, er sei für sie wie ein Kind, sie hätten ihn seit über 40 Jahren. Was soll man dazu sagen? Klar, der Vogel konnte da nix für. Aber er machte das Geräusch... Dann kam sie in ein Heim und der Mann erzählte mir kurze Zeit später tieferschüttert, der Vogel sei am Vortag verendet. Natürlich unterdrückte ich meine Erleichterung :grin und sagte nur, dass es mir für ihn leid täte (stimmte ja auch, er kam dann kurze Zeit später auch ins Heim).
    Bei jungen Tieren ist eine derartige Haltung heute wohl gar nicht mehr erlaubt.
    :wave

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  • Ich habe mich über die Ansätze zur Grabrede so weggelacht. Schade, dass Augustus sie am Ende nicht umgesetzt hat. Da hätten die Leute aber geguckt. :lache


    Und was für eine Jagd auf dem Dach...



    Zitat

    Original von Alice
    Wer hat eigentlich die fürchterliche Sitte des Totenmahls erfunden? Bei uns hier heißt sowas auch noch "Leichenschmaus" und weckt bei mir immer die unangenehme Assoziation von Kannibalismus.


    Ich finde den Begriff "Leichenschmaus" auch entsetzlich und habe da die um den Kessel tanzenden Kannibalen vor Augen. In meiner Region heißt diese Veranstaltung aber "Trauerkaffee" - und das ist ja schon deutlich harmloser.
    Gerade habe ich gelernt: "Diese weltweit vorkommende Sitte war bereits in vorgeschichtlicher Zeit bekannt und ist das im interkulturellen Vergleich am weitesten verbreitete Ritual bei Begräbnissen. (...) Wie viele andere Rituale geht es auch um ein Übergangsritual. Die Hinterbliebenen werden nicht allein gelassen, sondern sind weiter Teil ihrer sozialen Gemeinschaft." Quelle: Wiki-Artikel "Leichenschmaus" https://de.wikipedia.org/wiki/Leichenschmaus

  • Ich musste an die lange Szene nach dem Tod von Scarletts Vater in "Vom Winde verweht" denken, in der wurde viel zu den manchmal bei Grabreden entstehenden generationsübergreifenden Familienfehden geschrieben.
    Mein eigenes "Leichenschmaus-Horror-Erlebnis" war, als eine alte Dame bei Tisch darüber spekulierte, ob ihre verwitwete Schwägerin denn nun auf oder neben die Leiche des einige Jahre zuvor bestatteten Ehemannes gelegt worden wäre, sie habe das nicht richtig erkennen können... :yikes
    Wobei mir die angeblich heutzutage in den USA geltenden Gepflogenheiten, gemeinsam der mit dem Verstorbenen verbrachten schönen Zeiten zu gedenken und dankbar zu sein, ihn gekannt zu haben, gut gefallen.
    Aber Huffs Gedanken fand ich auch hinreißend! :lache
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von maikaefer
    Mein eigenes "Leichenschmaus-Horror-Erlebnis" war, als eine alte Dame bei Tisch darüber spekulierte, ob ihre verwitwete Schwägerin denn nun auf oder neben die Leiche des einige Jahre zuvor bestatteten Ehemannes gelegt worden wäre, sie habe das nicht richtig erkennen können...


    Ups... :grin


    Mir wurde mal von einer mir nahestehenden Person berichtet (ich war nicht selbst dabei), dass jemand, der nur als "Anhängsel" mit auf der Beerdigung war und die sonstigen Leute nicht so gut kannte, wohl bei der Beerdigung auch nicht so gut aufgepasst hatte, beim Trauerkaffee-Smalltalk dann beiläufig fragte: "Wie geht es eigentlich dem-und-dem?" Leider handelte es sich bei Dem-und-dem um den Verstorbenen und die anschließende Stille war wohl recht peinlich... :wow

  • Zitat

    Original von Alice



    War die "Taube", die Tony von Elliots Leichnam wegfliegen sah, Gray?


    Hatte ich auch überlegt, gefunden wurde Gray doch aber in Elliots Zimmer unter der Bettdecke. Deshalb hatte ich die Idee erst einmal verworfen. Allerdings hörte derjenige auf dem Dach jemanden "Mörder" sagen, was ja auch Gray schon gesagt hat. War er vielleicht doch in der Nähe (immer unter der Voraussetzung, dass der im Prolog "oben" Elliot war).

  • Dieser Teil steckt voller interessanter Details. Telefonnummern und Anrufe, Ärmel zupfende Begegnungen, Wahrheiten auf der Beerdigung. Die Finger des Porters, die schließlich zu einer Erkenntnis führen. Der zweite Kletterer, der beobachtet. Huff beobachtet. Und Sybil macht sich Sorgen.


    Huff sitzt nach seiner Flucht über die Dächer fest und versucht, sich einen Reim auf die seltsame Sache zu machen. Der Schatten hätte ihn stoßen können. Warum hat er es nicht einfach getan? Er war im Vorteil gewesen, das Überraschungsmoment, die Ausrüstung, das Bestreben, Geschehenes nicht ans Licht kommen zu lassen.
    Es wird gefährlich.


    Gray hat unterdessen kein Verständnis für Huffs Fortbleiben und veranstaltet das reinste Chaos. Doch statt sauer zu sein, versucht der ordnungsliebende Huff zu erklären, warum er ihn so lange allein gelassen hatte.

  • Zitat

    Original von Elsa


    Gray hat unterdessen kein Verständnis für Huffs Fortbleiben und veranstaltet das reinste Chaos. Doch statt sauer zu sein, versucht der ordnungsliebende Huff zu erklären, warum er ihn so lange allein gelassen hatte.


    Was mich eigentlich erstaunt hat. Dieses Theater hat Gray in Elliots Zimmer nicht veranstaltet, obwohl er da auch allein gelassen wurde. Ist Gray traumatisiert? :wow

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Zitat

    Dieses Theater hat Gray in Elliots Zimmer nicht veranstaltet, obwohl er da auch allein gelassen wurde. Ist Gray traumatisiert? :wow


    Gray hatte dort ein Erkerzimmer, in dem sich bis auf Vogelkäfig und Sitzstange nur ein Regal mit Spielzeug befunden hat. Wenn er da gewütet hat, war es wahrscheinlich nicht sonderlich schlimm. Bis auf den Lärm natürlich.
    Allerdings wird Gray beim Anblick des Käfigs auch ganz still (Seite 18).


    Der arme, kleine, leichte Kerl.

  • Zitat

    Original von Elsa


    Der arme, kleine, leichte Kerl.


    Ja. :write


    Gray war doch in Elliots Bett. Und war dort recht gut gelaunt.
    Aber Huffs Kissen hat er zerfetzt und einen Höllenlärm verursacht.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Ich glaube schon, dass Gray traumatisiert ist. Irgendwas hat er in Zusammenhang mit Elliots Tod erlebt, was ihn schwer verstört hat. Und hier hatte er vermutlich auch Panik, dass es wieder allein gelassen wird, und hat deshalb so randaliert. Er wollte ja auch anfangs schon nicht von Huff's Schulter runter und auch nicht allein im Bad übernachten. Armes Kerlchen... :-(


    LG, Bella

  • Du hast ja so recht...


    Anfangs habe ich mich köstlich über Gray amüsiert. Inzwischen habe ich ihn sehr lieb gewonnen und wünsche ihm, dass er in Zukunft ein gutes Papageienleben haben wird.
    Wir denken vielleicht zuwenig nach, wenn wir exotische Tiere als Haus- und Versuchstiere originell finden.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Mir geht es auch so wie vielen hier, dass mich das Dasein des Vogels sehr beschäftigt und die Lebensbedingungen anderer als Haustier gehaltener Vögel kritisch überdenken lässt. Ich interessiere mich ja seit meiner langweiligen Kindheitserfahrung mit einem Wellensittich (der leider allein gehalten wurde; ich wusste es damals nicht besser) nicht sonderlich für Papageien und Sittiche, aber Gray hat meine Wahrnehmung dieser Tiere auf jeden Fall stark beeinflusst! :anbet

  • Wer wohl der andere Kletterer war? Mh. Anscheinend hatte Elliot ja zwei Kletter"kumpel", aber man kennt noch keinen davon. Obwohl der eine von der Trauerfeier sein Klettercoach war. Aber anscheinend nicht an Gebäuden, falls er da wahr gesprochen hat. Schien mir aber so.


    Wieder gab es einen Nachtbucheintrag. Diesmal erscheint es mir noch deutlicher, dass es Elliots Einträge sind, schließlich spricht derjenige davon, dass er Gray füttern muss. Andererseits gab es ja anscheinend einen Papageiensitter. :gruebel


    Ich fand die Deduktion mit dem Porter und seiner Zigarettensucht anhand seiner Hände sehr schön. Für ein kurzes Miss-Marple-Gefühl. :-)
    Allgemein mag ich, dass es eine kriminalistische Rätselgeschichte á la Doyle und Christie ist. Ich bin nicht so ein großer Fan von blutigen und düster-schaurigen Krimis (obwohl das natürlich auch spannend sein kann).


    Wer wohl der Rotschopf ist?


    Sybil ist mir auch immer noch etwas suspekt.


    Ich muss eure Einträge später noch lesen. :-) :wave

  • Zitat

    Original von Alice
    War die "Taube", die Tony von Elliots Leichnam wegfliegen sah, Gray?


    Das habe ich auch gleich gedacht, liegt schon sehr nahe.


    Zitat

    Original von belladonna
    Ich hätte an Huff's Stelle her Angst gehabt, dass Gray jetzt abhaut und sich nicht mehr einfangen lässt, aber dafür scheint Gray schon viel zu sehr domestiziert zu sein.


    Das überrascht mich auch. Kann man Papageien tatsächlich so domestizieren, dass sie draußen auf der Schulter sitzen (und vielleicht mal eine Runde fliegen), aber nie wegfliegen?

  • Jetzt hätte ich beinahe das Ende des Abschnitts verpasst... Es liegt nicht am Buch, dass ich so langsam voran komme, ich lasse mich nur zu sehr ablenken.


    Den Gedanken, dass es Gray und keine Taube war, die der Porter wegfliegen sah hatte ich auch. Vielleicht hat er sogar wirklich einen Schrei gehört - von Gray?


    Ich habe noch immer keinen blassen Schimmer, wie genau alles zusammen hängt, aber Sybil ist mir immer noch suspekt.


    Cith Ich glaube, das geht wirklich. Ich hab mal einen Mann im Supermarkt gesehen, der hatte auch nen Papagei auf der Schulter, aber ich weiß nicht mehr, ob der vielleicht angeleint war.


    Bei uns im Haus haben zwei Mitparteien jeweils einen Wellensittich in Einzelhaltung, da muss ich mir immer sehr auf die Zunge beissen, dass mir da nicht mal was Unhöfliches herausrutscht. Vor allem, weil die eine sich als Tierschützerin aufplustert :fetch. Die anderen Nachbarn hab ich mal gefragt, ob sie nicht einen zweiten dazu holen möchten, weil der Vogel auch den ganzen Tag allein ist. Das hätten sie schon versucht und es hätte nicht geklappt. :rolleyes Na ja, dass du zu so nem Tier nicht einfach einen anderen Vogel dazusetzen kannst, sondern dass die langsam aneinander gewöhnt werden müssen, wäre eigentlich klar, hatte ich immer gedacht. Dem ist offenbar nicht so. Ich bin immer wieder erschüttert, wie wenig sich die Leute über ihre Haustiere informieren. Und dass es offenbar immer noch Händler gibt, die Sittiche allein abgeben.



    Edit - Vergessen: Ich finde es schade, dass man gar nicht weiss, zu welcher Zeit die Handlung nach Elliots Tod spielt, oder wird irgendwo ein Monat erwähnt? Das Tagebuch ist ja datiert und ich wüsste gern, wie viel Zeit zwischen Eintrag und seinem Tod liegt.