Haben Teile unserer Gesellschaft ein falsches Demokratieverständnis?

Wie wäre es, wenn du "Demokratie" erst einmal definierst. Ich habe zum Beispiel ein Riesenproblem mit der ursprünglichen Bedeutung des Wortes und der politischen Realität, die auch "Demokratie" genannt wird. Vermutlich werden sich deine Fragen dann alle auf einmal lösen lassen.

Du kennst doch selbst unsere Regierungsform. Das hat aber nichts mit direkter Volksherrschaft zu tun. Hast du übrigens das Politbarometer gestern im Zweiten gesehen? Fazit daraus: Die Leute wählen aus Protest nicht die SPD, deshalb hat die CDU so extrem viele Stimmen. Auch ne Art der "Wahl".

Ok, Demo, "Butter bei die Fische" !

Wie sollte deiner Meinung nach Demokratie im Sinne von direkter Volksherrschaft aussehen?

Probier mal eine positive Beschreibung dieser Vorstellung und nicht eine bloße Ablehnung der aktuellen Situation...

Manchmal habe ich den Eindruck, dass nicht wenige Eulen und Mitleser Historikuss völlig falsch verstehen.

Da verwechseln einige His stets mit fleißigem "Poster", mit Schimpfen auf "die das kritisieren" (egal, was gepostet wird), aber wenn es gerade passt, dann "sind die da oben (die Mods) zuständig, nicht wir ..."

Jedenfalls empfinde ich mit Schrecken, wie extrem kurzsichtig gedacht wird, Hauptsache, man hat etwas zum Beantworten und Nein-Sagen, um so sein Pseudo-Eulenverständnis zum Besten zu geben.

Denkt ihr auch so?

Wenn ja, was sind die Ursachen dafür, dass manche Eulschaften den "Zwanghaften Willen zur Threaderöffnung mit Nonsensfragen" komplett missverstehen?

Hab ich, glaube ich, mehrfach schon getan. Mir schwebt da das Schweizer Modell vor. Alle heute zustimmungspflichtigen Gesetze sollten vom Volk per Abstimmung erlassen werden. Änderungen des GG sollten ebenfalls nur möglich sein, wenn eine 2/3 Mehrheit der Wähler so abstimmt.
Das hätte den Vorteil, daß endlich einmal diese sündhaft teure Gesetzesflut aufhört, zumal ,wenn jeder, der ein Gesetz einbringen will, auch die Finanzierung dazu offenlegen muß. Ein weiterer Vorteil wäre, daß das Volk in seiner Entwicklung von den Politikern "mitgenommen" werden muß. Gerade im Beispiel Schweiz konnten wir ja sehen, daß so etwas zwar langsam voran geht, dafür aber von soliden Mehrheiten im Volk getragen wird. (siehe Frauenrechte)
Ich hoffe, das genügt als Denkanregung und Diskussionsvorlage. Denn die Beschwerden von His reduzieren sich auf die ganz banale Feststellung, daß das Volk sich nicht mehr mit der Politik der Parteien identifiziert.

Also jeden Sonntag zur Wahlurne rennen? Kann mir andere Freizeitbeschäftigungen vorstellen, und wirklich billig ist das bestimt auch nicht. Ich meine man wählt ja schon Abgeordnete von denen man ausgeht, das sie die eigne Meinung vertreten....

Zitat

Original von cmoi
Also jeden Sonntag zur Wahlurne rennen? Kann mir andere Freizeitbeschäftigungen vorstellen, und wirklich billig ist das bestimt auch nicht. Ich meine man wählt ja schon Abgeordnete von denen man ausgeht, das sie die eigne Meinung vertreten....

Und wie soll dein Abgeordneter wissen, was deine Meinung ist? Zum Zeitpunkt der Wahl wußtest du selbst doch noch gar nicht, was in den nächsten vier Jahren anliegt. Und von wegen "jeden Sonntag zur Urne rennen". Genau das soll ja vermieden werden.

Marlowe

MaryRead : Ich mag Dich!

Zitat

Original von Demosthenes
Du kennst doch selbst unsere Regierungsform. Das hat aber nichts mit direkter Volksherrschaft zu tun. Hast du übrigens das Politbarometer gestern im Zweiten gesehen? Fazit daraus: Die Leute wählen aus Protest nicht die SPD, deshalb hat die CDU so extrem viele Stimmen. Auch ne Art der "Wahl".

Also nach allem was die CDU vor hat, werde ich sie, solange sie bei ihrem Wahlprogramm bleiben, nicht wählen. Auch wenns die SPD nicht viel besser macht, aber bei der CDU wird derzeit der "kleine Mann" total benachteiligt.

Zitat

Original von Marlowe
Wenn ja, was sind die Ursachen dafür, dass manche Eulschaften den "Zwanghaften Willen zur Threaderöffnung mit Nonsensfragen" komplett missverstehen?

ich glaube, damit soll das direkte demokratieverständnis gefördert werden! nicht einfach einlullen lassen, ist die direktive, sondern sich aktiv beteiligen! sagen, was einem nicht passt! zum beispiel die regeln für den schreibwettbewerb! eine eule ist nicht zufrieden - schon werden sie gändert! ich finde das faszinierend...

bo

Soviel ich weiß, haben wir in Deutschland ja keine reine Demokratie, sondern eine palamentarische Demokratie. Wer dort >OBEN< sitzt, bestimmen nicht wir, das Volk, sondern die Parteien.

ist aber auch eine form von demokratie! und direktmandate gibt es auch! nicht nur die listenplätze der parteien!

bo