525 Seiten
Piper Verlag
ET: 01.08.2017
OT: Dearest Rose
Klappentext
Eines Tages beschließt Rose, dass das Leben zu kurz ist, um in einer unglücklichen Ehe zu leben. Sie schnappt sich ihre Tochter und fährt in das idyllische Millthwaite. Dort sucht sie Frasier, einen attraktiven Kunsthändler, in den sie sich vor sieben Jahren unsterblich verliebte. Sie sah ihn nie wieder – und alles, was sie von ihm besitzt, ist eine Postkarte aus diesem Ort. Schnell stellt sich heraus, dass Fraiser hier nicht mehr wohnt. Auf der Suche nach ihrer großen Liebe trifft Rose jedoch auf einen anderen Mann, der eine wichtige Rolle in ihrem Leben spielen wird. Und Rose begreift: Es ist nie zu spät, um glücklich zu sein.
Meine Eindrücke
Mitten in der Nacht kommt Rose mit ihrer Tochter Maddie in Millthwaite im tiefsten Lake District an und findet Unterschlupf im Bed & Breakfast von Jenny. Sie hat Hals über Kopf ihren Mann Richard verlassen und anfangs hat man als Leser keine Ahnung warum sie das getan hat. Erst nach und nach erfährt man, wie sehr sie in ihrer Ehe gelitten hat und welcher Vorfall sie endlich wachgerüttelt hat.
Es wird deutlich, warum sich Rose überhaupt auf Richard eingelassen hat und warum es ihm möglich war solche Macht über sie zu bekommen. Viele Frauen schaffen den Absprung leider nicht.
In Rückblicken wird erzählt, wie Roses Kindheit und ihre Ehe verlaufen sind, doch hauptsächlich geht es um die Gegenwart und wie sie sich immer mehr von ihren Ängsten befreit und wieder zu sich selbst findet, herausfindet was sie will und was sie mag, ohne dass sie es diktiert bekommt.
Mir hat es gut gefallen, dass der Klappentext nur wenig verrät, sodass der Handlungsverlauf mich immer wieder überraschen konnte. Es geht nicht nur um Rosies Ehe und ihre Flucht, sondern auch um die unerwartete Konfrontation mit ihrer unglücklichen Kindheit.
Ihre Tochter Maddie ist ein ganz besonderes Mädchen, denn sie sagt frei heraus was sie denkt und wie sie Situationen empfindet, ohne zu berücksichtigen. Es wird schnell klar, dass das Kind nicht bewusst unhöflich und verletztend ist, sondern dass eine soziale und emotionale Störung vorliegt, die sie isoliert. Maddie und ihre Art ihr Umfeld zu kommentieren haben mich berührt und es war schön zu sehen, wie sie nun akzeptiert wird und aufblüht.
Trotz des schweren Themas liest sich das Buch leicht, da es nicht in unschönen Details schwelgt. Dennoch wird deutlich wie sehr Rose gelitten hat. Umso schöner ist es, sie auf ihrem Weg in ein neues Leben zu begleiten, auch wenn die Geschichte sehr ausführlich erzählt wird und manche Gedanken sich wiederholen. Aber das hat mich nicht gestört, denn ist es nicht normal, dass einem manchmal immer wieder die gleichen Gedanken durch den Kopf gehen, bis man zu einer Entscheidung kommt? Also mir geht das oft so
Immer wieder blitzt Humor auf, der oft durch die knurrigen aber ehrlichen Bemerkungen der teils eigenwilligen Figuren entsteht und die Handlung auflockert.
Fazit: Eine schöne Geschichte, die ein schwieriges Thema leichtfüßig erzählt und die mich bestens unterhalten hat.
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