Palast der Finsternis [A Drop of Night] - Stefan Bachmann

  • Der Autor (Quelle: Amazon)
    Stefan Bachmann, geboren 1993 in Boulder/Colorado, lebt in Zürich, wo er seit seinem 11. Lebensjahr das Konservatorium besucht (und dort inzwischen den Bachelor in den Fächern Orgel und Film-Komposition absolviert). Sein von der Liebe zu Steampunk, Charles Dickens und C.S. Lewis’ ›Chroniken von Narnia‹ inspiriertes Debüt, ›Die Seltsamen‹, war ein Riesenerfolg in den USA und auch in Deutschland.


    Produktinformation
    • Taschenbuch: 400 Seiten
    • Verlag: Diogenes; Auflage: 1 (23. August 2017)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 3257300557
    • ISBN-13: 978-3257300550
    • Originaltitel: A Drop of Night
    Horror oder doch nur gruselige Fantasy?
    Die Familie Bessancourt am 23. Oktober 1789. Französische Revolution und sie fliehen….
    Der Vater hatte einen Palast unter dem Palast gebaut, sein eigenes Versailles, wie er sich ausdrückte. Und dorthin sollten eigentlich alle kommen, doch jemand blieb zurück…
    Anouk schreibt ihrer Mutter eine Nachricht auf die Kühlschranktür, denn diese weiß nicht, wohin sie verschwinden wird…. Nur das was Anouk mitzuteilen bereit ist….
    Anouk und noch vier andere Jugendliche werden nach Paris geflogen und dort in Empfang genommen. Doch dann müssen sie nach dem Essen etwas schlucken und Anouk wird schon misstrauisch…
    Was dann passiert, ist ungeheuerlich…
    Und nur vier der fünf Jugendlichen können fliehen… Doch der Palast unter dem Palast ist gespickt mit Fallen….
    Sie werden verfolgt….
    Wer war die Familie Bessancourt, die wegen der Revolution fliehen musste? Warum sollten alle unter die Erde in den Palast unter dem Palast kommen? Wer blieb zurück? Was teilte Anouk ihrer Mutter mit? War es die Wahrheit? Was macht Anouk misstrauisch? Und was passiert dann so Ungeheuerliches? Warum müssen die Jugendlichen fliehen? Inwiefern gab es da Fallen und warum? Weshalb werden die Vier verfolgt? Und was ist in 1789 weiter passiert? Alle diese Fragen – und noch viel mehr – beantwortet dieses Buch.


    Meine Meinung
    Zunächst ließ sich das Buch ganz gut lesen. Doch dann wurde es verwirrend. Ich wusste nicht, was das alles sollte. Doch dann wurde mir die Bedeutung klar: Das Buch ist ein Horrorroman. Ich mag Horrorromane ganz gerne – mit Horror in Maßen. Doch hier gab es fast nur noch Horror. Allerdings wurde es ab etwa der Hälfte klarer, verständlicher. Die Verwirrungen ließen nach und ich begriff um was es ging. Auch wenn es ´nicht weniger Horror war. Die vier Jugendlichen taten mir leid. Der fünfte, nun ja, da muss jeder selbst lesen, was mit ihm geschehen ist. Ich habe mich gefragt, wieso ausgerechnet diese fünf Jugendlichen ausgewählt worden waren. Gegen Ende klärt sich das auf, es bleiben also keine Fragen offen. Was mir wiederum gefällt. Zumal es eigentlich sogar noch ins Fantastische geht. Aber weiter möchte ich dazu nichts sagen, will ja nicht spoilern. Auch ging mir sehr nach, was in 1789 passiert ist, was aus Aurelies Sicht erzählt wird. Hinzufügen möchte ich, dass die Geschichte der Gegenwart aus Anouks Sicht erzählt wird. So alles in allem hat mir dieses Buch dann auch noch gut gefallen. Zunächst habe ich mir überlegt, ob ich diesem Buch drei oder vier Sterne geben soll. Und da ich grundsätzlich keine halben Sterne vergebe – denn nicht überall ist das möglich und unterschiedlich mag ich nicht – und sich die Waage doch mehr Richtung vier neigte, bekommt dieses Buch von mir vier von fünf Sternen bzw. acht von zehn Punkten. Eine Leseempfehlung für alle, die Horrorromane mögen – ich empfand es als Horror, aber es gibt auch noch viel Schlimmere – gebe ich gerne ab.

    Gruß


    Lerchie


    ____________________________
    Nur wer aufgibt hat schon verloren

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Lerchie ()

  • Ein martialischer Titel und ein geniales Coverbild machen neugierig auf das, was sich wohl hinter den Buchdeckeln verbergen mag. Die Kurzbeschreibung verrät dazu nicht allzu viel.


    Es beginnt sogleich spannend im Chateau de Bessancourt im Oktober 1789, in den Anfängen der französischen Revolution. Dorthin kehrt man im weiteren Verlauf immer wieder für meist kürzere Passagen zurück, während sich das Hauptgeschehen in der Gegenwart abspielt. Auf beiden Zeitebenen gibt es weibliche Ich-Erzählerinnen, die auf den ersten Blick eher spröde und nicht unbedingt sympathisch wirken, aber charakterstark. Tough und cool, wie man heute sagen würde.


    Fünf Jugendliche im Alter von 16 bzw. 17 Jahren, zwei Mädchen und drei Jungs, wurden ausgewählt für eine geheimnisvolle Expedition in Frankreich. Sie kennen sich nicht und beäugen sich vorsichtig-kritisch. In Frankreich angekommen, werden sie ohne Umschweife zum Chateau de Bessancourt gebracht, wo sie nach einem sehr eigenwilligen „Willkommen“ der Gastgeber in die unterirdischen Teile des Chateaus fliehen. Für sie beginnt dort unten eine ebenso gefährliche wie atemberaubende Odyssee durch das Labyrinth dieses scheinbar grenzenlosen unterirdischen Palastes. Korridor um Korridor, Tür um Tür reihen sich aneinander, die jugendlichen Protagonisten geraten von einer Gefahr in die nächste, ohne die geringste Ahnung wie und warum sie in diese Situation geraten konnten. Und vor allem, wie sie da hinausfinden können. Allerdings sind sie die meiste Zeit derart damit beschäftigt ihr nacktes Leben zu retten, dass ihnen wenig Spielraum für Fragen und Spekulationen bleibt.


    Das von Beginn an rasante Erzähltempo steigert sich gegen Ende noch einmal, die beiden Zeitebenen scheinen einander zu berühren und leicht zu verschwimmen. Genial gemacht, geschickt verwoben und bietet am Ende eine Auflösung, die auf absurde Weise in sich stimmig ist und so perfekt zur Geschichte passt.


    Eine abgedrehte, fantastische Geschichte voll beklemmender und düsterer Fantasie, mit einer unbeschreiblichen Sogwirkung, sprachlich und erzähltechnisch ein Highlight.
    Mir hat dieses Buch noch deutlich besser gefallen als Die Seltsamen, aber das ist natürlich reine Geschmacksache.

  • Ich durfte diesen Roman im Rahmen einer Leserunde mit einem vom Verlag spendierten Exemplar lesen. Vielen Dank dafür noch einmal an Wolke für die Organisation und an Diogenes für das Buch! :anbet :anbet


    Das originell gestaltete Cover fällt sofort ins Auge und sagt mir zu.
    Die in zwei Handlungssträngen erzählte Geschichte gefiel mir ebenfalls und ich fand es gut, dass der historische Part, wenn er auch im Verlauf der Ereignisse etwas in den Hintergrund trat, stets mit dem Kapitel vorangestellten Daten in Kursivschrift deutlich gekennzeichnet war. Die Geschichte wurde sehr spannend präsentiert und ich war lange Zeit völlig planlos, worauf das hinaus laufen werde. Zum Schluss erfolgte jedoch eine befriedigende und nachvollziehbare Aufdröselung aller Fäden. Die Jugendlichen, die mit dem Ziel der Erforschung des titelgebenden unterirdischen Palastes von den USA nach Frankreich transportiert worden waren, machten interessante Erfahrungen unterschiedlichster Art, wodurch sie auch einige Dinge über sich selbst und die Bedeutung von Zusammenhalt lernten. Meine Lieblingsfigur war die junge Anouk.


    9 von 10 möglichen Eulenpunkten!


    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Mir hat das Buch auch sehr gut gefallen, sprachlich absolut top und spannend von der ersten bis zur letzten Seite.
    Zwischendurch fand ich alles so verwirrend, dass ich echt bezweifelt habe, dass der Autor das Ganze auch nur halbswegs schlüssig auflösen kann. Umso erstaunter war ich, dass micxh auch das Ende voll überzeugt hat.


    Von mir gibt's volle Punktzahl.

  • Den Anfang fand ich sehr gut, spannend und vielversprechend. Fünf Jugendliche auf dem Weg in ein Abenteuer, es gilt einen unterirdischen Palast zu erforschen. Im zweiten Handlungsstrang, der um 1790 herum spielt, befinden wir uns in eben jenem Palast.
    Anouk, eine der Hauptfiguren, war durchaus auch dazu angetan, mein Interesse zu wecken, jedoch verblasste mein anfängliches Lesevergnügen recht schnell. Die Geschichte entwickelt sich haarsträubend, wirkt völlig abgedreht. Viele Szenen ähneln sich, bringen die Handlung nciht voran. Die Charaktere werden geführt, entwickeln sich nicht, es wird ihnen kein Raum gegeben. Ich konnte nicht wirklich mit ihnen fühlen.
    Für den unterirdischen Palast hätte ich mir einen Lageplan gewünscht, so empfand ich es als sehr schwierig, mich im Labyrinth der Räume zurecht zu finden.


    Die Idee zur Geschichte hat mir wirklich gut gefallen, die Umsetzung nicht und die Auflösung ist dann keine ganz so große Überraschung mehr.
    5 Punkte vergebe ich dafür.

  • In seinen ersten beiden Büchern hat Stefan Bachmann eine geniale Steampunk-Welt erschaffen, sein drittes Buch geht in eine etwas andere Richtung, zeigt jedoch erneut, dass der Autor eine überbordende Phantasie hat. Der Palast der Finsternis, in dem fünf Jugendliche ein grusliges und rasantes Abenteuer bestehen müssen, befindet sich in Frankreich und die Finsternis bezieht sich einerseits auf die Bauweise des Gebäudes, denn es handelt sich um einen unterirdischen Palast, den ein französischer Adliger zur Zeit der Revolution bauen ließ, andrerseits findet sich ein Bezug zu den „Bewohnern“ des Palastes und dem, was dort vor sich geht.


    Anouk ist eine der Jugendlichen aus den USA, die eingeladen wurden, den Palast zu erforschen, der angeblich gerade erst entdeckt worden ist. Mit ihren Augen lernt man ihre Mitstreiter und den Palast kennen. Zwischendurch wird immer wieder in die Vergangenheit des Palastes und damit zu Aurélie gesprungen, deren Vater den Palast gebaut hat. Als der oberirdische Palast während der Revolution gestürmt wurde, musste die Familie in den unterirdischen Palast fliehen, doch Aurélies Mutter wollte lieber den Tod wählen, als dort hinunter zu gehen…


    Der Palast hat bis in die heutige Zeit ein dunkles und lebendiges Geheimnis. Die Jugendlichen können anfangs nur erahnen, in welcher Gefahr sie mit dem Betreten dieses Ortes geraten sind. Auf sie wartet eine atemberaubende Entdeckungsreise, bzw. Flucht durch diese unterirdische Welt und sehr schnell wird ihnen klar, dass sie diesen Ort vielleicht nicht mehr lebend verlassen werden.


    Ich habe mich schnell von der Spannung des Buches mitreißen lassen. Bachman lässt seine Figuren keinen Augenblick in Ruhe und hetzt sie durch „seinen“ Palast. Der Spannungslevel ist die ganze Zeit extrem hoch und zusätzlich fragt man sich immer wieder, warum es ausgerechnet diese fünf Jugendliche sind, die auserwählt wurden, diesen Palast zu entdecken, aber auch was Aurélie in der Vergangenheit erlebt, denn jedes eingeschobene Kapitel, in dem es um sie geht, bringt ein wenig mehr Licht in die Finsternis. Auch wenn ich mir an einigen Stellen mehr Details und eine intensivere Ausarbeitung einzelner Figuren gewünscht hätte, so hat mir dieses spannungsgeladene Buch sehr gut gefallen und ich konnte es nicht aus der Hand legen. Von mir deshalb 9 Eulenpünktchen dafür.

  • Nachdem mir die ersten zwei Steampunk-Bücher von Stefan Bachmann schon sehr gut gefallen haben, war ich natürlich gespannt auf sein neues Werk. Und ich wurde auch absolut nicht enttäuscht. "Palast der Finsternis" hat mir sogar noch besser gefallen, als seine ersten Bücher. Meiner Meinung nach hat sich der Autor schriftstellerisch noch deutlich weiterentwickelt.


    Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Der Leser erfährt abwechselnd die Ereignisse der Familie Bessancourt, die zur Zeit der französischen Revolution 1789 in einen unterirdischen Palast fliehen musste, und von Anouk und vier anderen Jugendlichen, die in der heutigen Zeit zu einem spannendem Experiment ausgewählt wurden.


    Ich fand das Buch von der ersten Seite an sehr spannend und fesselnd zu lesen. Ich konnte es zeitweilig gar nicht aus der Hand legen, weil ich unbedingt wissen wollte wie es weitergeht und wie alles zusammenhängt. Die Geschichte ist fantastisch, bizarr, unglaublich und wahnsinnig abgedreht. Aber mir hat es einfach nur Spaß gemacht, sie zu lesen.
    Die Sprache empfand ich als richtiges Highlight. Sie ist zum Teil poetisch, zum Teil recht modern, aber immer passend und einfühlsam.


    Mich hat das Buch wirklich begeistern können und ich gebe ihm eine absolute Leseempfehlung und 10 Eulenpunkte.

  • Die 17-jährige Anouk nimmt zusammen mit 4 weiteren jungen Menschen an einer geheimen Expedition teil. Zusammen mit Professor Dorf sollen sie das Palais du Papillon, ein unterirdisches Schloss erkunden. Von Beginn an passieren Dinge, die Anouk merkwürdig vorkommen. Im Palais angekommen beginnt für die Jugendlichen ein Kampf ums Überleben, denn hier lauern versteckte Fallen. Außerdem verbindet die Jugendlichen mehr als sie bisher denken und für diese tödliche Gemeinsamkeit sind Menschen bereit zu töten...


    Ich habe eine Leseprobe zu "Palast der Finsternis" gelesen und war begeistert. Leider konnte das Buch meine Erwartungen dann nicht erfüllen.
    Die Geschichte ist eine wie viele andere und Bücher mit einem ähnlichen Hintergrund gibt es viele.
    Die Figuren wirken stumpf und bleiben blass, ihre Gefühle und Gedanken bleiben relativ im Hintergrund. Spannung entsteht so gut wie gar keine und auch einige Logikfehler haben sich eingeschlichen.
    Einzig die Sprache des Autors hat mir gefallen und mich überzeugt. Sie ist bildhaft und vielseitig.
    Für jugendliche Leser vielleicht eine schöne Geschichte für zwischendurch, mich hat "Palast der Finsternis" leider nicht überzeugt.

  • Ja, Stefan Bachman hat sich weiterentwickelt seit seines Debüts mit "Die Seltsamen".


    Insgesamt hat seine neue Geschichte mehr Tiefen und Verknüpfungen, es wurden auch einfach mehr klassische Stilmittel verarbeitet. Und man merkt, dass er nicht das typische amerikanische Schreibseminar besucht hat, denn keine seiner Figuren hat "kastanienbraunes, glänzendes Haar".


    Die Geschichte um Anouk und vier weitere Jugendliche, die in einem unterirdischen, weitläufigen Palast einen Horror nach dem anderen erleben, ist spannend und gut durchdacht. Durch einen zweiten Handlungsstrang gibt sich der Autor selbst die Möglichkeit, quasi in (fast) jedem Kapitel einen Cliffhanger anbieten zu können.


    Trotzdem muss ich sagen, dass ich das Ende nicht so gelungen fand,


    Insgesamt hatte ich aber immer ziemlich große Lust weiterzulesen und das ist mir 8 gute Punke wert!

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Das Cover gefällt mir, es passt gut zu der Geschichte.


    Es gibt zwei Zeitlinien. Die erste spielt während der Französischen Revolution. Eine Adelsfamilie, Mutter und Töchter, verschanzt in ihrem Schloss, können den Revolutionären nur durch Flucht in den von ihrem Vater erbauten unterirdischen Palast entgehen. . .
    Die zweite Zeitlinie spielt in der Gegenwart. Fünf junge, einander fremde, Amerikaner wurden für eine Expedition ausgewählt. Es geht um die Erforschung eines geheimnisvollen, unterirdischen Palastes in Frankreich. Schon schnell stellen sich einige Ungereimtheiten heraus und die jungen Leute schweben in großer Gefahr. Wem können sie trauen?


    Bei beiden Zeitebenen sind die Hauptcharaktere junge charismatische Frauen, als Ich Erzählerin.
    Im Palais zu Zeiten der französischen Revolution sorgt sich Amelie um ihre jüngeren Schwestern.
    Anouk, die Protagonistin in der Gegenwart, ist zuerst eher eine störrische Einzelgängerin, bis sie notgedrungen ihren Begleitern hilft.


    Beide Zeitebenen sind miteinander verknüpft. Eine fantastische, durchweg spannende schwarze Story. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen und die Auflösung passt für mich auch.
    Als Horror würde ich die Story jetzt nicht unbedingt sehen, eher als dunkle Fantasy, mit leichten Horrorelementen.


    Ich gebe 9 Eulenpunkte und eine Leseempfehlung für Freunde dunkler Fantasy

  • An Titel und Klappentext kam ich nicht vorbei und hätte trotz des Covers, das mir gar nicht gefällt, wohl in keiner Buchhandlung widerstehen können, selbst wenn ich kein Lese-Exemplar bekommen hätte. (Nochmal Danke an Wolke und Diogenes!)


    Der auf zwei Zeitebenen angesiedelte Roman ist spannend, rätselhaft und abenteuerlich und gerade durch die Verknüpfung vom Geschehen der Gegenwart und 1789 war das Lesevergnügen besodners groß.


    Anouk, die ich anfangs etwas anstrengend fand, wurde schnell zur angenehmen Protagonistin. Auch die anderen Figuren fand ich gut gelungen, spätestens ab MItte des Buches zumindest. ;-)


    Zwischenzeitlich gab es immer wieder Dinge und Details, die mir nicht gefallen haben, aber das waren alles Kleinigkeiten. Der Sprachstil selbst gehört dazu. Trotz fabelhafter Vergleiche, die der Autor findet, war mir der Text zu nah an mündlicher Sprache dran. Es war mir etwas zu flapsig.


    Das Ende fand ich ebenfalls nicht ganz gelungen, aber ich wurde dadurch entschädigt dass ...


    Alles in allem hatte ich Spaß beim Lesen, hätte mir aber einige Passagen etwas knapper gewünscht. Den Autor werde ich mir merken und ggf. gerne wieder lesen. Von mir 8 von 10 Eulenpunkte.

  • Hier kommt nun auch endlich mit einiger Verspätung meine Rezension. Zunächst möchte ich mich bei Wolke und dem Verlag für die Leserunde bedanken.


    Zunächst zum Cover: Als ich das Buch aus seiner Verpackung genommen habe, war wirklich überrascht und begeistert. Denn was man auf den Cover-Fotos natürlich nicht sehen kann, ist der Metallic-Glanz des Covers, der dem Ganzen eine gewisse Tiefe verleiht. Auch zum Inhalt passt das Cover recht gut mit seinem Flur der zu einem Palast passt und den Schmetterlingen, die das Familienwappen der Bessancourts darstellen.


    Diese Bessancourts haben in Frankreich ein Schloss besessen. Doch nicht nur eines über der Erde, sondern auch eines unter der Erde. Dieses Schloss soll nun von einer Gruppe Jugendlicher inspiziert werden. Eine dieser Jugendlichen ist Anouk. Sie ist die Erzählerin der Geschichte und so begleiten wir sie von Anfang an auf diese geheimnisvolle Reise.
    Ein zweiter Geschichtsstrang erzählt die Geschichte von Aurélie du Bessancourt im Jahre 1789. Ihre Familie wird im Laufe der Revolution in Frankreich verfolgt und so muss sie sich und ihre Schwestern in Sicherheit bringen.


    Zunächst muss ich sagen, dass ich mich anfangs mit Anouk sehr schwer getan habe. Sie wirkte auf mich so negativ und ich hatte einfach das Gefühl einen pubertierenden Teenager vor mir zu haben, für den die ganze Welt gegen sie ist. Im Laufe der Zeit hat sich meine Einstellung zu Anouk jedoch verbessert. Sie ist an ihren Aufgaben gewachsen und schließlich hat man auch erfahren, warum sie sich so verhält, wie sie es eben tut.
    Die anderen Jugendlichen sind für mich leider eher blass geblieben, auch wenn sie im Laufe des Buches alle ihre Geschichte erzählt haben. So wirklich warm bin ich mit ihnen nicht geworden.
    Interessant fand ich auch die Geschichte von Aurélie. Meiner Meinung nach waren diese Szenen immer ein schöner und auch interessanter Kontrast zu der Geschichte Anouks. Aurélie mochte ich im Gegensatz zu Anouk von Anfang an.


    Die Geschichte an sich konnte mich durchaus fesseln, es gab immer etliche Fragen, die ich gerne beantwortet bekommen hätte. So wollte ich immer weiter lesen, um endlich meine Antworten zu bekommen. Leider hat sich die Handlung im mittleren Teil jedoch etwas wiederholt. Am Ende blieben für mich dann aber leider vereinzelte Fragen unbeantwortet. Das Ende selber war mir etwas zu rasant, da hätte ich mir eine etwas ausführlichere Auflösung gewünscht.


    Die Sprache empfand ich als sehr angenehm und leicht zu lesen. Ich hatte das Gefühl, dass der Autor gerne mit Sprache und den Bildern, die sie hervorrufen kann spielt. So konnte man sich die einzelnen Räume des Palastes recht gut vorstellen.


    Alles in allem hat mich das Buch gut unterhalten, wenn auch nicht völlig überzeugt. Von mir gibt es 7 Eulenpunkte dafür.

    :lesend Jay Kristoff; Nevernight - Die Rache

    :lesend Laura Imai Messina; Die Telefonzelle am Ende der Welt (eBook)

    :lesend Rebecca Gablé; Teufelskrone (Hörbuch: Detlef Bierstedt)

  • Cover: Das Cover hat mir sehr gut gefallen. Der leicht metallische Schimmer verleiht dem ganzen Tiefe und sieht sehr schön aus.


    Inhalt: Die Geschichte spielt in einem unterirdischen Palast in Frankreich. Es wurden 5 junge Amerikaner für eine Expedition ausgewählt, allerding müssen sie schnell feststellen, dass sie sich in Gefahr begeben haben.
    Paralel dazu werden Auszüge aus der Vergangenheit erzählt in denen von einer französischen Adelsfamilie und ihrer Flucht vor den Revolutionären in einen unterirdischen Palast erzählt wird.


    Meine Meinung:
    Ich hatte bis zum Ende Schwierigkeiten mit den Charakteren warm zu werden. Auch fand ich die Geschichte insbesondere am Anfang sehr verwirrend. Allerdings wurden zum Schluss die meisten losen Fäden wieder zusammen geführt. Obwohl die Auflösung für mich ein wenig holprig und plötzlich kam. Zumal ich einige Stellen im Verlauf der Geschichte etwas langatmig fand.
    Die Auflösung fand ich schlüssig, aber ein wenig unglaubwürdig, aber ich denke das ist auch ein wenig meiner Antisympathie den Charakteren geschuldet.


    Von mir gibt es 5/10 Eulenpunkten, da ich zwar die Idee hinter der Geschichte gut finde, mir allerdings die Protagonisten und auch der Aufbau des Spannungsbogens nicht gut gefallen haben.

    Das Buch ist wie eine Rose, beim Betrachten der Blätter öffnet sich dem Leser das Herz.


    (Sprichwort aus Persien)


    LG büchervamp :flowers


    Ihr findet mich auch bei Instagram besucht mich mal

  • Zitat

    Original von killerbinchen
    Und man merkt, dass er nicht das typische amerikanische Schreibseminar besucht hat, denn keine seiner Figuren hat "kastanienbraunes, glänzendes Haar".


    :lache :lache


    Cover: Das Cover ist so toll! Ich liebe das Schimmern der Schmetterlinge und der Palast sieht echt so unheimlich aus.


    Meine Meinung: Ehrlich gesagt bin ich ziemlich zwiegespalten. Die Geschichte ist einfach so abgedreht. Mir war lange nicht klar worum es eigentlich geht. Ich dachte irgendwie, dass das ein Fantasyroman sein soll, aber es war dann im Endeffekt eigentlich mehr Horror. Das war mir vorher nicht klar gewesen. Für Horror fand ich es dann aber irgendwie eher lasch. Also wirklich gegruselt hat es mich nicht, dazu war es zu abgedreht. Weiterhin fand ich nicht, dass wir die Charaktere außer Anouk, die ich die meiste Zeit ziemlich unsympathisch fand, gut kennen gelernt haben. Gut gefallen hat mir, dass am Ende alles logisch aufgeklärt wurde, allerdings ging es mir dann wirklich zu schnell, nachdem der Rest des Buches eher so vor sich hingeplätschert ist. Also damit meine ich nicht, dass es nicht spannend war, das war es durchaus, aber es hat sich manches gefühlt immer wieder wiederholt. Am besten haben mir noch die Abschnitte gefallen, die in der Vergangenheit gespielt haben. Die Räume in dem Palast wurden gut beschrieben, aber ich hab die Reihenfolge mir nicht merken können und so wäre eine Karte nett gewesen, weil es ja doch wichtig ist wann sie wo sind.


    Fazit: Außergewöhnlicher, ziemlich abgedrehter Horrorroman. 6 von 10 Sternen.


    Btw: ich danke für das Rezenionsexemplar!!
    Gekauft hätte ich mir das Buch für 18 € jedoch nie. Das ist ein super dünnes Büchlein! :yikes

  • Auch ich durfte das Buch im Rahmen der Leserunde lesen.Vielen Dank nochmals an wolke und den Verlag.
    Mir haben bereits die ersten beiden Bücher des Autors gut gefallen so auch der Palast der Finsternis.
    Das Cover paßt sehr gut zum Inhalt und auch der Umschlagtext ist gut gewählt und verrät nichts über die Handlung.


    Wieder eine ungewöhnliche Geschichte des Autors die durch seine bildhafte Sprache alles sehr lebendig wirken läßt. spannend erzählt, man könnte das Buch in einem Zug durch zu lesen.
    Die beiden Zeitebenen in denen das Buch geschrieben ist sind gut aufeinander abgestimmt und man hat keine Probleme mit den Übergängen.
    Die Handlung ist düster und spannend.Sehr lange bleibt der Hintergrund der Geschichte nicht durchschaubar. Gegen Ende werden alle offenen Fäden gut zusammengeführt und aufgelöst.


    Mir hat das Buch gut gefallen ,die Handlung ist etwas abgedreht und düster .

    e0354.gif


    c0624.gif Sommer in der kleinen Bäckerei am Strandweg--Jenny Colgan

    Chroniken von Deverry 2 --Katharine Kerr
    Drachenelfen , die Windgängerin -- Bernhard Hennen

  • Spannend bis zum Schluss


    Als ich erfahren habe, dass mit „Palast der Finsternis“ ein neuer Roman von Stefan Bachmann erscheinen würde, habe ich mich riesig gefreut. Da ich ein bekennender Fan seiner ersten beiden Romane („Die Seltsamen“ und „Die Wedernoch“) bin, hatte ich entsprechende positive Erwartungen an „Palast der Finsternis“, die voll und ganz erfüllt wurden.


    Zur Handlung
    Im Mittelpunkt der Handlung steht eine Gruppe Jugendlicher, die an einer Expedition zu Untersuchung eines unter der Erde erbauten und lange Zeit verschütteten Palast aus der Zeit der französischen Revolution teilnehmen sollen. Dabei erwartet die Jugendlichen ein weitaus größeres Abenteuer als sie erwartet hätten.


    Meine Meinung
    Stefan Bachmann hat meiner Meinung nach einen absolut wundervollen Schreibstil, der wie auch schon in den ersten beiden Romanen des Autors dazu beiträgt, dass die Geschichte sich sehr flüssig liest und man so richtig in die Handlung eintauchen kann. Davon abgesehen versteht er es, Spannungsbögen aufzubauen, die es einem schwermachen, das Buch beim Lesen wieder aus der Hand zu legen. Sobald die Handlung einmal an Fahrt aufgenommen hatte, wollte ich unbedingt weiterlesen und erfahren, wie es mit Anouk, Will, Lilly, Jules und Hayden weitergeht.
    Die Geheimnisse und Schrecken des unterirdischen Palastes werden nach und nach aufgedeckt – zum einen durch die Gruppe Jugendlicher im Hier und Jetzt und zum anderen durch die älteste Tochter der Familie du Bessancourt, Aurélie, die in den Revolutionswirren mit ihrer Familie Zuflucht in dem unterirdischen Palast sucht. Die Informationen aus der Vergangenheit tragen meiner Meinung nach eindeutig dazu bei, den Schrecken und die Spannung im Gegenwartshandlungsstrang extrem hoch zu halten.
    Von mir erhält „Palast der Finsternis“ daher zehn von zehn Eulenpunkten.

    "Ein Buch muß die Axt sein für das gefrorene Meer in uns."

    Franz Kafka, Brief an Oskar Pollak, 27. Januar 1904






    :lesend

  • Anouk sowie vier andere Jugendliche mit einem besonderen Talent, wurden nach Paris eingeladen um einen unterirdischen Palast zu erforschen. Der Palast wurde zur Zeit der Revolution, als Versteck einer adligen Familie, von einem Adligen verrückten erbaut.


    In einem Handlungsstrang erleben wir die fünf Jugendlichen die in dem unterirdischen Palast am Anfang ziellos herumirren. Von Raum zu Raum. Sie wissen nicht in welchen Räumen Fallen aufgestellt sind. Außerdem sind mehrere verschiedene skurrile Gestalten hinter ihnen her.


    In dem anderen Handlungsstrang erleben wir die adelige Familie inmitten der französischen Revolution. Der Vater befindet sich schon in dem unterirdischen Palast. Die Kinder fliehen mit den Dienern dorthin ohne die Mutter. Sie hat Angst und will nicht mit dorthin. Dann erleben wir den Alltag der Kinder in dem unterirdischen Palast.


    Die Geschichte ist von Anfang an sehr spannend und undurchsichtig geschrieben. Es treten einige merkwürdige Ereignisse ein und einige skurrile Typen auf. Man darf sich daran nicht stören und muss sich einfach mit der Geschichte treiben lassen. Am Ende klärt sich dann alles auf.


    Mir hat die etwas andere Geschichte gefallen. Ich vergebe 9 Punkte.

  • Anouk Geneviève von Roijer-Peerenboom ist eine von fünf Auserwählten, die gemeinsam den Spuren einer jahrhundertealten Sensation nachgehen. Eine Expedition in den Untergrund von Paris – streng reglementiert und absolut geheim. Außerdem im Team: Jules Makra, William Park, Hayden Maiburgh und Lilly Watts. Sie alle sind überaus geeignet für diese besondere Reise. Ihre Kontakt- und Begleitperson ist Professor Dr. Thibault Dorf, der inmitten seiner vier Bodyguards wohl den groteskesten Auftritt am Treffpunkt hat. Vor Ort wird darüber hinaus Miss Sei, leitende Wissenschaftlerin der Sapani Corporation, assistieren. Und schon startet das Projekt Papillon!


    Warum ausgerechnet Teenager im Alter von sechzehn bis siebzehn Jahren anstelle von erfahrenen Archäologen oder renommierten Kunsthistorikern die sagenumwobene Fundstätte unter dem Château du Bessancourt ergründen, bleibt zunächst fraglich. Nichtsdestotrotz erwartet die jungen Leute nicht nur ein architektonisches Wunder des 18. Jahrhunderts, sondern das größte Abenteuer ihres Lebens …


    Über dreißig Meter unter der Erdoberfläche nimmt unerwartetes Unheil unaufhaltsam seinen Lauf. Nicht alles lässt sich rational erklären und nicht alles folgt logischen Abläufen. Das Palais du Papillon ist für die Hauptfiguren ebenso ein spannendes Verwirrspiel wie für die Leserschaft. Gleich zu Beginn wird die Gruppe unter merkwürdigen Umständen um ein Mitglied ärmer. Hayden hat es erwischt. Damit bekommt das Projekt einen negativen Anstrich und es steht wohl außer Frage, dass ihnen die Veranstalter böse mitspielen. Gut für den Spannungsbogen!


    Fünfundfünfzig Kapitel in erster Person Singular aus Anouks Blickwinkel sowie regelmäßige Einschübe, ebenfalls in erster Person Singular, aus der Perspektive von Aurélie du Bessancourt aus dem Jahre 1789 treiben das Geschehen einst wie heute auf einen mysteriösen Höhepunkt zu. Kurze Abschnitte kommen hierbei einem zügigen Lesefluss zugute. Der Palast birgt viele Räume und ein jeder hält eine Überraschung bereit. Einige hiervon sind wirklich gefährlich. Ab und an wird es sogar recht brutal. Insgesamt bewegt sich die Erzählung zwischen Phantasie, Historie, Wissenschaft und Familientragödie. Die größten Rätsel der Menschheit sind das Leben und der Tod. Im PALAST DER FINSTERNIS liegt die Lösung irgendwo dazwischen!


    PALAST DER FINSTERNIS erscheint als Paperback im Diogenes Verlag.
    Das Cover fällt vor allem durch metallischen Schimmer ins Auge. Aber auch das Motiv selbst wirkt mysteriös und weckt Neugier auf den Inhalt. Rückseite und Innenklappen halten Informationen über Inhalt und Autor, darüber hinaus auch die Einladung der Sapani Corporation zur Exkursion bereit.


    Fazit:


    Im PALAST DER FINSTERNIS erwartet die Leserschaft ein, im wahrsten Sinne des Wortes, finsteres Abenteuer zwischen Phantasie und Wirklichkeit. STEFAN BACHMANN schickt seine jungen Hauptfiguren in ein unterirdisches Labyrinth unterschiedlicher Gefahren. Die Geschichte bewegt sich zwischen Leben und Tod, Freundschaft und Einsamkeit. Spannend und unterhaltsam!