Rick Riordan begeistert immer wieder
Für mich als eingefleischten Rick Riordan Fan hätte es eigentlich ein Muss sein sollen, mir sofort die englische Originalausgabe „The Trials of Apollo“ zu bestellen – Warum ich es nicht getan habe, weiß ich gar nicht, ich vermute, dass mir erst nicht klar war, dass auch hier wieder Camp Half Blood im Mittelpunkt stehen wird. Das Buch ist nämlich ein absolutes Muss für alle Fans von der „Percy Jackson“ oder der „Helden des Olymp“-Reihe. Dieses Buch nimmt auch teilweise Bezug auf die gerade gleichzeitig verlaufende Handlung von „Magnus Chase“ – ob und wie diese Handlungen zusammen laufen werden, ist (mir) noch nicht bekannt, aber ich nehme stark an, dass es bald geschehen wird.
Anders als bei den anderen Riordan Büchern steht hier kein Halbgott, der bisher nichts von seiner Herkunft wusste, im Mittelpunkt, sondern der Apollo selbst, Gott der Poesie und der Weissagungen. Von Zeus‘ Zorn dazu verbannt, als (leider pickliger und leicht unattraktiver) Sterblicher auf der Erde Aufgaben zu erfüllen. Natürlich wendet sich Apollo an Percy, gelangt ins Camp Half Blood und wird dort gemeinsam mit aus älteren Büchern bekannten Charakteren und interessanten Neulingen mehrere Abenteuer erleben. „Das verborgene Orakel“ ist nur der Auftakt zu einer neuen Reihe rund um Apollo, der mit den Halbgöttern versucht, die Erde zu retten.
Besonders an diesem Buch war eben die Sichtweise des Gottes, der zuerst lernen muss, sich selbst nicht mehr so sehr in den Mittelpunkt zu stellen und seine Nicht-Fähigkeiten und die Sterblichkeit zu akzeptieren. Zudem hat Riordan es durch Kleinigkeiten geschafft, dieser Figur wirklich Authentizität zu verpassen: Da Apollo ein großer Poet ist, sind alle Kapitelüberschriften durchweg als Haikus (Japanische Gedichtart) verfasst.
Wie immer sind die Bücher vollzogen mit Göttersagen, Legenden und Mythen, die hier zur Realität werden und mit viel Wortwitz und Charakterentwicklungen ausgestattet. Ich würde nicht empfehlen, dieses Buch als Einstieg in die Riordan/Percy-Welt zu nehmen, denn es wird schon viel Wissen vorausgesetzt, das zwar in wenigen Sätzen kurz zusammengefasst wird – und so auch den Fans nochmals kurz ins Gedächtnis ruft, was alles in den vielen „Vorgänger“-Büchern passiert ist – allerdings sind es eben viele Bücher, die vorangehen und meiner Meinung nach verpasst man einfach einiges, wenn man diese Werke nicht als Gesamtes liest. Wer dieses Buch als Einstieg gelesen hat und es mochte, dem lege ich dringend ans Herz, die anderen Bände nun von vorne zu lesen; wer überlegt, hier einzusteigen, der kann auch mit „Diebe im Olymp“ beginnen und sich langsam in das Universum einarbeiten.
Ich bin absolut begeistert von dem Buch, es war spannend wie alle anderen, mit unvorhergesehenen Ereignissen, toller Storyline und einfach liebenswerten Charakteren. Ich freue mich schon auf die Fortsetzungen und bin begeistert, wie es Riordan immer wieder schafft, ein neues spannendes Buch rund um die Götter zu verfassen!