Jörgen Bracker - Hinter der Nebelwand

  • Produktinformation


    Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
    Verlag: Wachholtz; Auflage: 1 (1. Oktober 2011)
    ISBN-10: 352904525X
    ISBN-13: 978-3529045257


    Kurzbeschreibung


    Pfingstmontag 1911. In Windeseile spricht sich Grauenvolles am Deich herum und versetzt die Bevölkerung an Dithmarschens Küste in helle Aufregung: Die Nachmittagsflut hat ein führerloses Motorboot aus der Nebelwand mitgebracht und im Hafen von Eckstedt angespült. In dem Boot liegt ein Mann, dessen Gesicht durch eine Schussverletzung bis zur Unkenntlichkeit entstellt ist. Der Landarzt Dr. Frank Wittenborg wird mit der Obduktion der Leiche beauftragt. Das Ergebnis seiner Untersuchungen ist so überraschend, dass er sich in die polizeilichen Ermittlungen einschaltet - aber alle Spuren scheinen sich wie im Nebel zu verlieren´


    Dieser historische Krimi beruht auf einer wahren Begebenheit und versetzt den Leser in das Schleswig- Holstein um 1911 zwischen Husum und Kiel. Angereichert mit Originalbildern und -karten der Schauplätze.



    Autor


    Jörgen Bracker studierte in Marburg, Kiel und Münster Klassische Archäologie, Alte Geschichte und Vor- und Frühgeschichte. Von 1976 bis zum Ende des Jahres 2001 leitete er als Direktor und Professor das Museum für Hamburgische Geschichte. Seit der von ihm 1989 in Hamburg und Rostock präsentierten Ausstellung „Die Hanse - Lebenswirklichkeit und Mythos“ galt sein besonderes Augenmerk der durch Seeraub und wirtschaftlichen Niedergang gekennzeichneten Krise der Hansezeit um 1400.


    Er ist außerdem Ehrenmitglied der Deutschen Seefahrtsgeschichtlichen Kommission (DSK), Ehrenmitglied des Vereins der Freunde des Museums für Hamburgische Geschichte und Mitglied der Hamburger Autorenvereinigung (HAV).



    Meine Meinung


    Schauplatz Dithmarschen an Pfingsten 1911


    Es sollte ein ganz besonderes Ereignis werden im Leben des jungen Karl Theodor Behr (genannt Flosse). Er hatte zusammen mit dem Fischkonservenfabrikanten Nonnenwort einen Kutter in Auftrag gegeben und heute war die Schiffstaufe, die Marga, die Tochter von Nonnenwort, übernehmen sollte. Völlig überraschend für die beiden jungen Leute, verkündet Nonnenwort dort ihre Verlobung. Behr jun. ist entsetzt, denn er liebt Elsbeth Mandrukeit, eine stumme Polin, die von ihm schwanger ist und die durch ihre Fremdheit von den Dorfbewohnern angefeindet wird. Für Behr jun. ein Affront was da hinter seinem Rücken von den beiden Vätern vereinbart wurde. Marga ahnt nichts davon und glaubt tatsächlich, daß Behr jun. sie liebt.


    Und dann erscheint aus der Nebelwand ein Boot mit einem Toten an Bord. Sein Gesicht ist durch eine Schussverletzung unkenntlich und er wird zum Landarzt Dr. Frank Wittenborg zur Obduktion gebracht. Nun begeben sich Dr. Wittenborg, der Fischer Ohm und die Polizei auf Spurensuche. Dr. Wittenborg sucht sich eine Hilfe für seine Praxis, damit er genügend freie Zeit hat, die Nachforschungen zu betreiben und fördert eine packende Geschichte zu Tage.




    Hinter dem ganzen verbirgt sich eine spannende und faszinierende Geschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht (siehe Nachwort). Eigentlich ist Schiffsbau und Fischerei nicht so mein Thema, aber der Autor hat es verstanden, mich mit dieser Story zu fesseln. Er hat einen flüssigen Schreibstil, die Figuren wurden sehr detailliert beschrieben und die Atmosphäre an der See nahm mich richtig gefangen. Vor allem hatte ich durch die Fortbewegungsmittel Fahrrad, Pferd und Chaise ein Gefühl der Entschleunigung und dies empfand ich als sehr positiv.


    Und nun noch kurz etwas zur Aufmachung. Das Cover und die schwarz-weißen Fotos zum Kapitelbeginn wurden stimmig und gut ausgewählt. Am Ende des Buches befindet sich noch ein sehr informatives Nachwort des Autors zu Wahrheit und Fiktion, Hinweise auf weiterführende Literatur und eine Erläuterung zu den Abbildungen. Diese Details haben für mich das Buch eindeutig aufgewertet, es wird mir mit Sicherheit lange in Erinnerung bleiben und war ein echter Lesegenuß!