Lian Hearn: Die Legende von Shikanoko. 1. Herrscher der acht Inseln [ab 14]

  • Lian Hearn: Die Legende von Shikanoko. Herrscher der acht Inseln
    Verlag: FISCHER Sauerländer 2017. 592 Seiten
    ISBN-10: 3737354669
    ISBN-13: 978-3737354660. 19,99€
    Vom Verlag empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren


    Verlagstext
    Shikanoko ist eigentlich nur der Sohn eines einfachen Vasallen. Doch als er von einem Magier eine übernatürliche Maske vermacht bekommt, wird aus ihm das Kind des Hirsches, und er verfügt fortan über magische Fähigkeiten und besonderes Kampfgeschick. Als der alte Kaiser stirbt, gerät Shikanoko in die Fänge des Fürstabts, der alles daransetzt, die höchste Macht im Land – den Lotusthron – an sich zu reißen. Shikanoko muss fliehen und entkommt dabei mehr als einmal nur knapp dem Tod. Doch er muss unbedingt Aki finden, die Herbstprinzessin, die er liebt, und die ein großes Geheimnis verbirgt. Denn in ihrer Obhut befindet sich niemand anderes als der rechtmäßige Nachfolger für den legendären Lotusthron. Mystisch und martialisch – der erste Teil des großen neuen Fantasy-Epos von Bestsellerautorin Lian Hearn, das dem ›Otori‹-Zyklus um nichts nachsteht: ebenso brachial, ebenso brillant!


    Die Autorin
    Lian Hearn wurde 1942 geboren und wuchs in Nigeria und Großbritannien auf. Sie studierte moderne Sprachen und arbeitete anschließend als Filmkritikerin und Redakteurin. Sie ist die Autorin zahlreicher Kinder- und Jugendbücher, für die sie mehrfach ausgezeichnet wurde. Ein lebenslanges Interesse an Japan und seiner Kultur führte dazu, dass sie Japanisch lernte und das Land unzählige Male bereiste. Lian Hearn lebt heute in Goolwa, Australien.


    Die Serie
    1. Die Legende von Shikanoko
    2. Autumn Princess, Dragon Child
    3. Lord of the Darkwood
    4. The Tengu's Game of Go
    Bisher sind auf Englisch vier Bände erschienen, es könnte sich also lohnen, erst abzuwarten und kurz aufeinanderfolgend alle Bände zu lesen.


    Inhalt
    300 Jahre vor „Der Clan der Otori“ spielt Lian Hearns neue Fantasy-Saga im feudalen Japan; sie wurde von mittelalterlichen japanischen Kriegsepen inspiriert. Der junge Shikanoko (vorher Kazumaru genannt) muss gegen seinen Onkel um seinen Platz kämpfen und erhält von einem Magier gegen seinen Willen die Kräfte eines Hirsches. Shikanokos Aufgabe wird das Töten von fünf Angehorigen des Spinnenvolkes sein, die die Hexerin Tora aus Eiern ausgebrütet hat. Außer Tora treten weitere starke Frauenfiguren auf. Die junge Aki(hime) ist dem Kronprinzen Yoshimoro besonders verbunden, weil ihre Mutter seine Amme war. Tama, die Gattin des Fürsten Kuromori von Kyoyori, muss um ihren Besitz kämpfen, der ihrem Ehemann geraubt wurde. Demnach hatte sie selbst vor dem Raub vermutlich keine Verfügung über ihr Vermögen.


    Fazit
    Anders als beim „Clan der Otori“ fand ich es nicht einfach, in die Handlung einzutauchen. Die Seiten des Namensverzeichnisses am Anfang wurden zu den meiststrapazierten im Roman. Die Figuren tragen bis zu drei verschiedene Namen und die Anordnung des Namensverzeichnisses nach Clans und Völkern war nicht immer hilfreich. Als Wehrhabichte und Spinnenwesen auftauchten, hat mich nach der Hälfte der fast 600 Seiten das mittelalterliche Setting doch gepackt. Hearns Figuren blieben für mich leider flach, weil ihre Eigenschaften ihnen verbal zugeschrieben, aber weniger in der Interaktion mit gleichgestellten oder höhergestellten Figuren gezeigt wurden.


    Lian Hearn schickt außer ihrem jungen männlichen Helden interessante Frauenfiguren in ihr Fantasy-Epos, die bisher leider erst sehr konventionell denken und handeln. Frauen im Schneeland sollen blass und zart sein wie Lilien, jedenfalls die herrschenden Fürsten hätten sie gern so. Hearns Figuren sind jedoch gebildet, in den Kampfkünsten geschult und können sich mit Waffen zur Wehr setzen. Im Verhältnis zu Männern gilt jedoch noch immer, dass Männer Sex haben und Frauen ihn gewähren. Fantasy dürfte auch in der Beziehung zwischen Männern und Frauen gern experimentierfreudiger sein, gerade, wenn sie sich an jugendliche Leser ab 14 richtet.


    8 von 10 Punkten

  • Inhalt:
    Shikanoko ist eigentlich nur der Sohn eines einfachen Vasallen. Doch als er von einem Magier eine übernatürliche Maske vermacht bekommt, wird aus ihm das Kind des Hirsches, und er verfügt fortan über magische Fähigkeiten und besonderes Kampfgeschick. Als der alte Kaiser stirbt, gerät Shikanoko in die Fänge des Fürstabts, der alles daransetzt, die höchste Macht im Land – den Lotusthron – an sich zu reißen. Shikanoko muss fliehen und entkommt dabei mehr als einmal nur knapp dem Tod. Doch er muss unbedingt Aki finden, die Herbstprinzessin, die er liebt, und die ein großes Geheimnis verbirgt. Denn in ihrer Obhut befindet sich niemand anderes als der rechtmäßige Nachfolger für den legendären Lotusthron.


    Rezension:
    Shikanoko ist der Sohn des Herrschers von Kumayama, doch nach dem Tod des Vaters übernimmt dessen Bruder das Anwesen und ist froh, als sein Neffe scheinbar bei einem Unfall ums Leben kommt. Doch Shika lebt, gerettet durch einen Hirsch und Shika wird das Kind des Hirsches und zu einer wichtigen Schachfigur, in einem Land, das vor einem Krieg zweier Clans steht.


    "Herrscher der acht Inseln" ist der erste Band von Lian Hearns Die Legende von Shikanoko Dilogie, der aus wechselnden personalen Erzählperspektiven erzählt wird.
    So durften wir in die Sichten von Shikanoko, des Fürsten Kiyoyori, der Herbstprinzessin Akihime, der verbitterten Fürstin Tama, des jungen Kaisersprösslings Yoshi, des ehrgeizigen Kriegers Masachka, der jungen Hina und von Takaakira, eines weiteren Kriegers, eintauchen.


    Das Buch spielt in einem Land, das an Japan erinnert und, in dem gerade unruhige Zeiten herrschen. Der alte Kaiser ist schwach und hat seinen erstgeborenen Sohn zu seinem Erben bestimmt. Doch der mächtige Clan der Miboshi favorisiert den zweitgeborenen Sohn des Kaisers und es läuft auf einen Krieg zwischen den Miboshi und den Kakizuki hinaus.


    Ich habe mich besonders am Anfang des Buches sehr schwer getan, in die Geschichte hineinzufinden. Die Anwesen, die Charaktere und auch die Clans haben alle ähnliche Namen, da haben mir auch die Karte und das Personenregister nicht geholfen und ich habe leider sehr lange gebraucht, um mich zurechtzufinden. Auch die häufigen Sichtwechsel haben es mir am Anfang schwer gemacht und ich wurde lange nicht wirklich warm mit den vielen Charakteren.


    Da ich aber auch bei Lian Hearns Clan der Otori Reihe einen schweren Start hatte, wollte ich nicht aufgeben und wurde auch belohnt, denn ab der zweiten Hälfte des Buches habe ich tatsächlich besser in die Geschichte hineingefunden, auch wenn diese mich letzten Endes nicht komplett mitreißen oder begeistern konnte, denn ich fand leider, dass die Geschichte sich stellenweise sehr zäh lesen ließ.
    Lian Hearn hat aber wieder eine tolle Welt erschaffen! Nach und nach kreuzten sich die Wege der einzelnen Charaktere, die mir nach und nach besser gefallen haben. Zwar mochte ich zum Beispiel Akihime viel lieber als Masachika und Tama, aber auch sie waren spannende Charaktere mit Ecken und Kanten.
    Schon früh begegnet Shikanoko dem Hexer Shisoku, von dem er eine magische Maske bekommt, sodass auch die Magie eine wichtige Rolle in dem Buch gespielt hat. Durch die Lage am Kaiserhof gab es auch spannende Intrigen und viele Machkämpfe.


    Fazit:
    "Herrscher der acht Inseln" von Lian Hearn ist ein Auftakt, mit dem ich mich sehr schwer getan habe. Die häufigen Sichtwechsel und viele ähnlich klingende Namen haben dafür gesorgt, dass ich leider schwer in die Geschichte hineingefunden habe.
    Und auch, wenn mich das Buch letzten Endes nicht komplett begeistern konnte, so fand ich es doch spannend, wie Lian Hearn die Wege der Charaktere miteinander verknüpft hat und auch die Welt hat mir gut gefallen, sodass ich noch schwache drei Kleeblätter vergebe.
    6/10