Johanna Hohnhold: Sadako
Illustratorin: Gerda Raith
Verlag: Aladin 2017 144 Seiten
ISBN-10: 3848920999
ISBN-13: 978-3848920990. 11,95€
Vom Verlag empfohlenes Alter: 10 - 14 Jahre
Verlagstext
Sadako Sasaki ist zwei Jahre alt, als der erste Atombombenangriff der Geschichte ihre Heimatstadt Hiroshima trifft. Sie überlebt den Angriff scheinbar unbeschadet. Doch als sie zehn Jahre später plötzlich Schwächeanfälle bekommt, hat das Leiden schnell einen Namen: Leukämie, die Atombombenkrankheit. Sadako bleibt nur noch eine Hoffnung: Eine japanische Legende besagt, dass demjenigen, der 1.000 Papierkraniche faltet, ein Wunsch erfüllt wird. Johanna Hohnholts erzählt von Sadakos unerschütterlichem Lebensmut und ihren Kranichen, die weltweit zum Symbol des Friedens wurden.
Mit einer Bastelanleitung für Origami-Papierkraniche sowie Material zum historischen Hintergrund.
Autorin
Johanna Hohnhold hat Kulturwissenschaften studiert und zahlreiche Kinder- und Bilderbücher übersetzt. Sie schreibt unter Pseudonym und lebt mit ihrem Mann in Norddeutschland.
Illustratorin
Gerda Raidt, 1975 in Berlin geboren, studierte zunächst freie Grafik an der Burg Giebichenstein in Halle. Später wechselte sie an die HGB Leipzig, wo sie Meisterschülerin von Prof. Volker Pfüller wurde. Seit 2004 arbeitet sie als freie Illustratorin und Grafikerin.
Inhalt
Sadako Sasaki war zwei Jahre alt, als 1945 die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki abgeworfen wurden. Mit 11 Jahren erkrankte sie als Folge der Verstrahlung an Leukämie und starb 1955. Sadakos Schicksal wurde als Klassiker der Kinderliteratur schon von Karl Bruckner erzählt in Sadako will leben. Verfasst unter dem Pseudonym Johanna Hohnhold liegt nun eine neue, illustrierte Ausgabe des Klassikers vor.
Sadako tritt in diesem Kinderroman als sportliche Schülerin auf, die sich für die 400-m-Staffel qualifiziert hat und zu Ehren ihrer verstorbenen Großmutter an diesem Wettkampf teilnehmen will. Nach dem Lauf bricht Sadako zusammen. Im Krankenhaus wird bei ihr Leukämie diagnostiziert, eine Krankheit, die Erwachsene und Kinder in Japan nach dem Zweiten Weltkriegt bereits gut kennen. Mit der Legende von den 1000 Kranichen will Sadakos Freundin Chizuko der Kranken Lebensmut geben. Wer 1000 Origami-Kraniche faltet, dem würden die Götter einen Wunsch erfüllen, wird in Japan überliefert. Papier ist zu der Zeit kurz nach dem zweiten Weltkrieg noch knapp. So sammeln die Krankenschwestern und Sadakos Freunde für sie Papier, damit sie Kraniche falten kann. Doch Sadako übrlebt ihre Krankheit nicht. Nach Sadakos Tod beschließen ihre Mitschüler, ein dauerhaftes Denkmal für sie zu schaffen, an dem Ketten mit Papierkranichen aufgehängt werden können.
Fazit
Die Kinder in der Nacherzählung eines Kinderschicksals der 50er Jahre kommunizieren für ihre Zeit und die streng hierarchischen Gesellschaft Japans ungewöhnlich direkt. Das mit Bleistiftzeichnungen illustrierte Buch richtet sich an Leser ab 10 Jahren und wirkt mit einem erklärenden Anhang zum historischen Hintergrund, einem Glossar japanischer Begriffe und einer Faltanleitung für Origami-Kraniche liebevoll editiert. Die Schwarz-Weiss-Illustrationen harmonieren mit der Zeit der Handlung. Die Sprache wirkt jedoch nicht durchgängig konsequent für Kinder gewählt, so dass der Text nicht ganz rund wirkt. Bei Origami-Anleitungen für Kinder sollte bei jedem Schritt deutlich markiert werden, wo die farbige/bedruckte Seite des Papiers liegt, da nicht nur mit einfarbigem Papier gefaltet wird.
8 von 10 Punkten