'Die Stadt des Zaren' - Seiten 001 - 103

  • Zwar habe ich erst die ersten drei Kapitel gelesen (bis S. 72), aber dennoch eine erste Äußerung.


    Das Buch macht schon von sich her einen sehr guten Eindruck. Edler, gefälliger Schutzumschlag, angenehm lesbare Schrift nebst ebensolchem Satzspiegel, und vor allem: Hardcover. :-]


    Gut auch die Landkarten im Vorsatz; praktisch hätte ich eine Karte mit den heutigen Grenzen gefunden, aber das kann ich in einem meiner Atlanten nachschlagen. Ich habe vor längerer Zeit zwar einmal eine Geschichte Rußlands gelesen, stelle aber fest, daß mir vieles nicht mehr präsent ist. Das wird nach diesem Roman, zumindest für St. Petersburg, wohl anders sein.


    Gleich auf Seite 15 habe ich schon das erste gelernt, denn - wie offensichtlich die Zeitgenossen des Zaren auch - war ich bisher davon ausgegangen, daß die Stadt nach dem Gründer benannt wurde. Der Apostel Petrus - kein Wunder, daß dieser Name nach der Oktoberrevolution weichen mußte. Gestutzt habe ich nur, daß zwischen der vom Zaren verwendeten niederländischen und der deutschen Form Hin und Her gesprungen wird.


    In den ersten Kapiteln wird das „Personal“ des Buches vorgestellt und eingeführt. Ich hoffe, daß sich das etwas übersichtlicher gestaltet als die Verwandtschaft von Jane Austen, über die ich gerade gelesen habe und die fürchterlich unübersichtlich ist. Das Personenverzeichnis am Anfang des Buches läßt aber vermuten, daß es hier keine Schwierigkeiten dieser Hinsicht geben wird.



    Zitat

    Original von Tina
    Die Trilogie wird es 2018 als Sonderedition im Schuber geben.


    Gut zu wissen, ich mag es nämlich überhaupt nicht - wie es bei der Wolga-Trilogie bei mir der Fall ist - wenn ich eine solche in verschiedenen Ausgaben (TB / HC) besitze. Dann warte ich noch so lange und tausche meine Bücher dann gegen die Schuberausgabe aus (falls das HC-Bücher sind). :-]

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Auch ich habe mit großer Freude den ersten Abschnitt gelesen und auch mir gefällt, das Buch sehr gut. Ich frage mich mal wieder warum Deine anderen Bücher, liebe (Mar)Tina, noch auf meinem SUB liegen? Wie gut, dass sich das ändern lässt ;-)


    Der Zar ist eine eindrucksvolle Persönlichkeit, ein Mann voller Widersprüche und mit Charisma. Ich bin sehr gespannt wie er die Geschicke seiner Stadt lenken will.


    Die Arztfamilie gefällt mir aber auch sehr gut, sehr unterschiedlich angelegte Figuren, die Tiefe besitzen und nicht flach zu sein scheinen.


    Auch die anderen Figuren haben mir bisher gefallen, ich lasse mich gerne weiter positiv überraschen.


    Den Schreibstil mag ich bisher auch sehr gerne, er ist ein klein wenig süffig ;-) einmal drin, möchte man am liebsten nicht mehr aufhören...

  • Zuerst nochmals vielen Dank für das Buch.


    Der Umschlag das Personenverzeichnis und die Karte gefallen mir sehr gut und sind hilfreich.
    Schon nach dem Prolog hat mich das Buch begeistert.


    Ich bin noch nicht mit dem ersten Leseabschnitt durch, sobald ich fertig bin
    melde ich mich wieder.

  • Zitat

    Original von Eliza08
    Der Zar ist eine eindrucksvolle Persönlichkeit, ein Mann voller Widersprüche und mit Charisma. Ich bin sehr gespannt wie er die Geschicke seiner Stadt lenken will.
    .


    Während meiner Recherchen war ich auch hin- und hergerissen zwischen Abscheu und Faszination. Ja, ein Mann mit Charisma - und auf jeden Fall ein Jahrhundert-Genie.

  • Den ersten Abschnitt habe ich auch gerade beendet. Die Aufmachung des Buches gefällt mir sehr gut. Toll finde ich auch das Personen- u. Kartenverzeichnis.


    Gleich nach den ersten Seiten war ich in der Geschichte drin. Das Buch liest sich flüssig. Ich dachte erst, dass ich ein paar Probleme bei den vielen Personen bekomme, dem ist zum Glück nicht so.


    Über die Entstehung von St. Petersburg weiß ich so gut wie gar nichts. Von daher finde ich die Geschichte an sich schon spannend. Die Arztfamilie finde ich sehr mutig. Gerade läuft alles in seinen geregelten Bahnen und dann werden die Zelte abgebrochen und sie fangen noch einmal von vorne an. Mir ist die ganze Familie sehr sympathisch. Etwas traurig fand ich die Sache mit dem Hund.


    Was ich von dem Zaren halten soll, kann ich noch nicht so genau sagen. Mutig, dass er eine Vision hat und diese dann, koste es was es wolle, umsetzen möchte. Bei der Umsetzung seiner Vision scheint er sehr grausam zu sein und ein Menschenleben zählt da nicht viel. Wahrscheinlich war das damals "normal". Mit seinem Forscher- und Wissensdrang war er bestimmt auch seiner Zeit voraus. Ich bin schon ganz gespannt wie es weiter geht.

  • Zitat

    Original von Tina


    Während meiner Recherchen war ich auch hin- und hergerissen zwischen Abscheu und Faszination. Ja, ein Mann mit Charisma - und auf jeden Fall ein Jahrhundert-Genie.


    Das macht doch die interessanten Menschen aus. Die sind nicht immer nur nett oder immer nur blöde Ä*** ;-)
    Wobei ich glaube, dass das grausame, also zum Beispiel das halten von Kriegsgefangenen als Sklaven einfach an der damaligen Zeit liegt.
    Der letzte Herrscher, der mich so fasziniert hat, dass ich ganz viel recherchieren musste, war Heinrich VIII. Vielleicht kann der Zar ja mithalten :-)

  • Leider konnte ich erst gestern mit dem Buch anfangen - war aber direkt so gepackt, dass ich direkt den ersten Abschnitt durchlesen "musste".


    Bisher habe ich noch keine Bücher über den Zaren gelesen - aber dieses gefällt mir bisher sehr gut. Gerade die Vielschichtigkeit hat es mir angetan. Auf der einen Seite dem Fortschritt und Europa sehr zugetan - auf der anderen Seite der Herrscher, der die Menschenleben der Kriegsgefangenen und der Leibeigenen für seinen Traum opfert.


    Bei den Albrechts hat es mir besonders die Mutter und Paula angetan....



    Zitat

    Original von Booklooker


    Das macht doch die interessanten Menschen aus. Die sind nicht immer nur nett oder immer nur blöde Ä*** ;-)
    Wobei ich glaube, dass das grausame, also zum Beispiel das halten von Kriegsgefangenen als Sklaven einfach an der damaligen Zeit liegt.
    Der letzte Herrscher, der mich so fasziniert hat, dass ich ganz viel recherchieren musste, war Heinrich VIII. Vielleicht kann der Zar ja mithalten :-)


    :write Das ging mir auch so. Nach dem Roman von Charlotte Lyne die zwölfte Nacht habe ich sehr viel über Heinrich gelesen - ich lasse mich da mal von Peter überraschen.... :lache

  • Zitat

    Original von Eliza08
    Den Schreibstil mag ich bisher auch sehr gerne, er ist ein klein wenig süffig ;-) einmal drin, möchte man am liebsten nicht mehr aufhören...


    Das ist eine perfekte Beschreibung und ein treffender Vergleich, muss ich mir merken. :lache

  • Zitat

    Original von Rouge


    Der Zar ist eine sehr interessante Person: auf der einen Seite ist es unmenschlich von ihm, wie er mit dem Leben der Gefangenen umgeht. Auf der anderen Seite finde ich es aber auch sehr positiv, wie er sich um den Fortschritt und die Wissenschaft bemüht und das ihm der ganze Prunk nicht zu interessieren scheint.


    Die Gefangenen sind natürlich der Feind. Da musste er Stärke und Härte demonstrieren - für seine Untertanen aber auch für den Feind. Und es war sicher eine tiefverwurzelte Feindschaft zwischen Russen und Skandinaviern.
    Zumindest war er dem Fortschritt zugetan.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)


  • So ein Zar wurde ja wie etwas fast göttliches hofiert. Der ist es gewohnt, dass alle nach seiner Pfeife tanzen sonst :schlaeger


    Stimmt, die Aufmachung ist wunderschön. Cover und Karte im Innern - hervorragend. So mag es der Leser. :-)

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Gut zu wissen, ich mag es nämlich überhaupt nicht - wie es bei der Wolga-Trilogie bei mir der Fall ist - wenn ich eine solche in verschiedenen Ausgaben (TB / HC) besitze. Dann warte ich noch so lange und tausche meine Bücher dann gegen die Schuberausgabe aus (falls das HC-Bücher sind). :-]


    Gute Plan, SiCollier! Ja, leider ist meine Wolgatrilogie (Weiße Nächte, weites Land u.a.) durch zwei verschiedene Verlage, unterschiedliche Verfügbarkeiten und die Rechtelage nur schwer in einem einheitlichen Look zu bekommen. Ich bin froh, dass Weltbild die Entscheidung getroffen hat, alles aufeinander abgestimmt noch einmal zu veröffentlichen. Den Schuber stelle ich mir dann auch ins Regal :-)

  • Den Abschnitt habe ich nun durch gelesen. Es war ja zu erwarten, daß die Albrechts in eine Art „Wildnis“ kommen, Helena wird da wohl noch eine ganze Weile warten müssen, bis die Umstände ihren Vorstellungen entsprechen.


    Die Beschreibungen der Bauarbeiten, die die drei Kinder während ihrer Bootsfahrt sehen, sind wohl ein Vorgeschmack darauf, was uns noch erwarten wird; den beiden Schweden werden wir vermutlich nochmals begegnen.


    Erstaunlich, daß Fürst Menschikow sich wirklich traut, in so viel besseren Verhältnissen als der Zar zu leben, der wiederum scheint auf äußere Umstände nicht zu großen Wert zu legen. Mit seiner Einstellung scheint er mir „ein Kind seiner Zeit“ zu sein, und dennoch in manchem wieder weit in die Zukunft zu weisen. Da St. Petersburg ja bis heute besteht, wissen wir, wie das Buch ausgehen wird. ;-) Nur werde ich dann, sollte ich doch irgendwann im Leben dorthin kommen (was allerdings eher unwahrscheinlich ist), die Stadt wohl mit ganz anderen Augen sehen als ohne das Wissen um die Gründung.


    Das Buch liest sich gut, auch wenn ich die letzten Tage wenig Zeit zum Lesen hatte.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Erstaunlich, daß Fürst Menschikow sich wirklich traut, in so viel besseren Verhältnissen als der Zar zu leben, der wiederum scheint auf äußere Umstände nicht zu großen Wert zu legen.


    Solche Oberflächlichkeiten wie Protz und Prunk interessierten Peter den Großen einfach nicht. Er hätte keine Energie darauf verschwendet, mit seinem Berater in Konkurrenz zu treten, und hat auch später seiner Frau, die durchaus dem Luxus gewogen war, diesbezüglich völlig freie Hand gelassen. Ihm war es wichtig, seinem Volk Bescheidenheit vorzuleben. Ich finde, das ist eine seiner angenehmeren Eigenschaften :-)

  • Zitat

    Original von Tina
    Ich finde, das ist eine seiner angenehmeren Eigenschaften :-)


    Auf jeden Fall.


    Tut mir leid, daß ich momentan nur so langsam voran komme (bin im ersten Drittel des nächsten Abschnitts), aber bei Anmeldung konnte ich nicht ahnen, daß ich momentan so wenig Lesezeit haben würde.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich hatte ein bisschen Probleme mit dem Einstieg (möglichweise auch, weil ich derzeit gesundheitlich angeschlagen bin), ich weiß nicht, ob es so eine gute Idee war, direkt mit historischen Fakten zu beginnen, statt mit etwas Persönlichen (z. B. der Arztfamilie), so waren die ersten Seiten nicht unbedingt mitreißend, obwohl der Hintergrund des Städtebaus im Prolog natürlich schon gut angesiedelt ist.


    Bisher finde ich auch immer noch die "Zar-Szenen" weniger gut zu lesen als die anderen. Als ich im Personenverzeichnis gelesen habe, wie viele historische Persönlichkeiten es im Roman gibt, habe ich mich gefreut, aber so richtig nahe sind sie mir noch nicht gekommen.


    Im Gegensatz zur Arztfamilie, die schon durch die unterschiedlichen Charaktere auf einiges hoffen lässt. Auch die beiden schwedischen Kriegsgefangenen finde ich bisher gelungen.


    Schon erstaunlich, dass der Bau St. Petersburgs tatsächlich gelungen ist, bei den schlechten Bauverhältnissen. Klar, das wurde auf dem Rücken der Menschen ausgetragen, wie man bereits feststellen konnte.


    Die Moskauer Ausländervorstadt finde ich interessant, auch dass hier offenbar alle möglichen Menschen bunt gemischt lebten. So ähnlich wird es auch in der neuzubauenden Stadt sein, wobei hier noch die Russen dazukommen, die den Ausländern gegenüber nicht gut eingestellt sind, wobei, hier auch einige sein dürften, die das, vom Zar beeinflusst, vielleicht doch etwas anders sehen ...


    Die Bootsfahrt der drei Arztkinder fand ich gut gemacht, so wurde einem direkt die Stadt und die die Verhältnisse vorgestellt.


    Leider habe ich bisher noch nicht wirklich ins Buch gefunden, es packt mich noch nicht, ich hoffe, das ändert sich noch.