'Die Stadt des Zaren' - Seiten 001 - 103

  • Kurzer erster Eindruck, später mehr:


    Sehr fesselnde Geschichte und flüssig geschrieben, es hat schon eine regelrechte Sogwirkung auf mich entwickelt.
    Genau so mag ich historische Romane, wenn sie Geschichte lebendig werden lassen.


    Die Albrechts sind eine interessante Familie, mit unterschiedlichen Charakteren. Dazu gibt es die russische Grafenfamilie, den Anhang des Zaren, die Tischler und die Kriegsgefangenen. Ein buntes Potpourri an verschiedenen Figuren, die jetzt aufeinander treffen und wahrscheinlich für viel Spannung sorgen.


    Ich lese direkt mal weiter... :grin

  • Ich habe den Abschnitt gerade beendet.


    Auch mir gefällt das Buch bisher ausnehmend gut.
    Die Grundsteinlegung eignet sich gut für den stimmungsvollen Prolog, und mir hat es Spaß gemacht, sämtliche genannten Orte auf der Karte zu suchen.
    Sämtliche Mitglieder der Arztfamilie prima geschildert, jeder auf seine Art besonders und doch eine Familie, die zusammenzuhalten scheint. Mir gefällt, dass hier der Vater den ruhigen, vorsichtigen Part verkörpert, während die Mutter und zumindest zwei der Kinder deutlich unternehmungs- und abenteuerlustiger sind. Frieda ist eine starke, zupackende Frau.


    Ich glaube, Paula könnte zu meiner Lieblingsfigur werde. Sooo tapfer, wie sie ihren heißgeliebten Hund an Johann übergibt, weil sie ihn nicht mitnehmen kann - warum eigentlich nicht? Und wie klug sie diesen Johann ausgewählt hat, der sie bisher meist nur gehänselt hat,ihr infolgedessen wohl nicht besonders nahe stehtn.
    Die Verschiedenheit der Kinder finde ich faszinierend und bin sehr gespannt auf ihren weiteren Weg.


    Die Beschreibungen der Menschen, des historischen Umfelds und der örtlichen Gegebenheiten sind umfassend und liefern ein sehr genaues Bild.
    Menschenleben zählen nicht viel in den Augen des Zaren und seiner Entourage angesichts des großen Projektes, vor allem, wenn es sich "nur" um Leibeigene und Kriegsgefangene handelt.

  • Ich habe den Abschnitt auch beendet. Das Buch gefällt mir bisher gut. Durch die Beschreibungen der Landschaft und der Lebenssituationen kann man sich alles gut bildlich vorstellen. Auch durch die verschiedenen Charaktäre wirkt die Geschichte sehr lebendig. Man kommt sehr schnell in die Geschichte rein.

    :weihnachtsbaum


    c0624.gif Sommer in der kleinen Bäckerei am Strandweg--Jenny Colgan

    Chroniken von Deverry 2 --Katharine Kerr
    Drachenelfen , die Windgängerin -- Bernhard Hennen

  • Ich bin auch gerade mit dem ersten Abschnitt fertig geworden und bis jetzt gefällt mir das Buch ausgesprochen gut. :-]


    Schon alleine die Aufmachung des Buches ist wirklich gelungen! Das Cover finde ich sehr hübsch und ansprechend. Und ich mag es, wenn in einem Buch Karten und ein Personenverzeichnis enthalten sind. Und auch den Anhang mit der Zeittafel und dem Nachwort der Autorin habe ich mir schon angeschaut und finde ihn sehr nützlich. Das gefällt mir alles ausgesprochen gut.


    Im Prolog wird gleich eine richtig stimmige Atmosphäre erzeugt. Die Geschichte mit dem Greifvogel, der sich auf Zar Peters Arm niedergelassen hat, kann ja nur als gutes Omen für die Stadtgründung angesehen werden. Mich würde interessieren, ob das so historisch überliefert ist?


    Die deutsche Arztfamilie finde ich auch sehr gut geschildert. Mir geht es so wie Lumos: vor allem die mittlere Tochter Paula finde ich total nett. Sie fühlt sich in ihrem neuen Haus erst richtig zu Hause, wenn sie ihre Bücher ausgepackt hat. Das macht sie doch gleich sehr sympathisch. :grin


    Der Zar ist eine sehr interessante Person: auf der einen Seite ist es unmenschlich von ihm, wie er mit dem Leben der Gefangenen umgeht. Auf der anderen Seite finde ich es aber auch sehr positiv, wie er sich um den Fortschritt und die Wissenschaft bemüht und das ihm der ganze Prunk nicht zu interessieren scheint.

  • Zitat

    Original von Rouge
    Der Zar ist eine sehr interessante Person: auf der einen Seite ist es unmenschlich von ihm, wie er mit dem Leben der Gefangenen umgeht. Auf der anderen Seite finde ich es aber auch sehr positiv, wie er sich um den Fortschritt und die Wissenschaft bemüht und das ihm der ganze Prunk nicht zu interessieren scheint.


    Ich bin mir auch noch nicht sicher, wie ich Peter einschätzen soll. Er ist sehr radikal in seinen Ansichten und lässt kaum eine andere Meinung gelten als die eigene. Dabei ist er gleichzeitig immer darauf aus, alles für das russische Volk zu tun. Allerdings ist das für die wenigsten ersichtlich. Ich kann schon verstehen, dass die Russen auf die bevorzugten Ausländer eifersüchtig sind und sich als Personen zweiter Klasse sehen. Das wird vom Zar, eventuell unbeabsichtigt, immer wieder bestärkt.
    Ich finde es allerdings auch sehr gut und mutig von Peter, sich mit Vertrauten zu umgeben, die nicht adelig sind sondern mit ihm als Kinder gespielt haben. Das ist sehr sympathisch.


    Die Aufmachung des Buches finde ich übrigens auch mehr als gelungen. Ich liebe beide Karten vorne und hinten und habe ebenfalls sämtliche Orte gesucht, um mir ein Bild zu machen.

  • Zitat

    Original von Lumos


    Ich glaube, Paula könnte zu meiner Lieblingsfigur werde. Sooo tapfer, wie sie ihren heißgeliebten Hund an Johann übergibt, weil sie ihn nicht mitnehmen kann - warum eigentlich nicht? Und wie klug sie diesen Johann ausgewählt hat, der sie bisher meist nur gehänselt hat,ihr infolgedessen wohl nicht besonders nahe stehtn.
    Die Verschiedenheit der Kinder finde ich faszinierend und bin sehr gespannt auf ihren weiteren Weg.


    Die Entscheidung, den Hund nicht mitzunehmen, trifft ja der Vater. Und ich finde, das passt zu ihm: Die Familie weiß nicht, welche Örtlichkeiten sie an der Newa erwarten und ob da ein Hund hineinpasst oder nicht. Und auch auf der langen Anreise könnte ein Hund zu einer Belastung werden.


    Paula mag ich auch besonders gern. Aber auch Helena ist vielschichtig ...

  • Zitat

    Original von Dreamchen
    Ich habe den Abschnitt auch beendet. Das Buch gefällt mir bisher gut. Durch die Beschreibungen der Landschaft und der Lebenssituationen kann man sich alles gut bildlich vorstellen. Auch durch die verschiedenen Charaktäre wirkt die Geschichte sehr lebendig. Man kommt sehr schnell in die Geschichte rein.


    Das ist wichtig: dass man schnell in die Geschichte hineinkommt, auch wenn es nicht mit dramatischer Aktion beginnt.

  • Ich musste mich gestern erst mal in all die Namen einlesen. Ich mag den Klang russischer Worte, aber auch unausgesprochen sind sie für mich Zungenbrecher :lache


    Ich bin mir noch nicht so sicher, was ich vom Zaren halten soll. Auf eine Art ist er sehr interessant, weil er Grips hat, auf der anderen Seite ist er so grausam. Aber vermutlich ist das die damalige Zeit.
    Um ein wenig nachvollziehen zu können, habe ich mir Sankt Petersburg als Satellitenansicht in Google Maps aufgerufen. Das ist total interessant, sich das zeitgleich anzusehen.


    Über die russische Geschichte weiß ich gar nichts, aber mein Interesse ist jetzt geweckt.


    Die Einführung der verschiedenen Figuren gefällt mir auch gut. Ich kann Helena verstehen: Erik wäre wohl auch mein Typ ;-)
    Genau wie Lumos mag ich Paula auch total gern. Ich bin gespannt, wie es mit ihr weiter geht.


    Ich sollte öfter mal hinten in Bücher gucken. Die Zeittafel habe ich nämlich noch nicht gefunden :yikes

  • Zitat

    Original von Rouge


    Im Prolog wird gleich eine richtig stimmige Atmosphäre erzeugt. Die Geschichte mit dem Greifvogel, der sich auf Zar Peters Arm niedergelassen hat, kann ja nur als gutes Omen für die Stadtgründung angesehen werden. Mich würde interessieren, ob das so historisch überliefert ist?


    Es gibt diese Legende von dem sich herabschwingenden Greifvogel tatsächlich. Aber ob sie wahr ist? Fest steht, als Schriftstellerin konnte ich an dieser Anekdote nicht vorbei. Ich finde sie perfekt, um einerseits den Abergleauben des Volkes zu zeigen, andererseits den fast schon aufgeklärten Geist von Peter dem Großen.


    Zitat


    Der Zar ist eine sehr interessante Person: auf der einen Seite ist es unmenschlich von ihm, wie er mit dem Leben der Gefangenen umgeht. Auf der anderen Seite finde ich es aber auch sehr positiv, wie er sich um den Fortschritt und die Wissenschaft bemüht und das ihm der ganze Prunk nicht zu interessieren scheint.


    Genau diese Bandbreite macht Peter den Großen für mich interessant. Einerseits absolutistischer Herrscher, andererseits aufgeklärtes Genie. Schön, wenn das gleich so rüberkommt.

  • Zitat

    Original von Schwarzes Schaf


    Die Aufmachung des Buches finde ich übrigens auch mehr als gelungen. Ich liebe beide Karten vorne und hinten und habe ebenfalls sämtliche Orte gesucht, um mir ein Bild zu machen.


    Das lese ich sehr gern! Ich mag solche Karten auch sehr in historischen Romanen und bin froh, dass der Verlag sich solche Mühe gegeben hat.

  • Zitat

    Original von Booklooker


    Ich bin mir noch nicht so sicher, was ich vom Zaren halten soll. Auf eine Art ist er sehr interessant, weil er Grips hat, auf der anderen Seite ist er so grausam. Aber vermutlich ist das die damalige Zeit.


    Ich fürchte, ihr werdet noch öfter zwischen Sympathie und Abneigung schwanken :lache Zar Peter ist schwer zu fassen: in seiner Grausamkeit ein Kind seiner Zeit, in seinem Genie, seinem Wissendurst, seinem Fortschrittsglauben seiner Zeit weit voraus.

  • Zitat

    Original von Booklooker
    Das ist übrigens mein erstes Buch von dir, (Mar)Tina :-]


    Edit: Darf ich fragen, welches dein liebstes Buch (außer dem aktuellen) von dir ist? Ich brauche einen zukünftigen Lesetipp :-)


    Da muss ich nicht lange nachdenken: "Weiße Nächte, weites Land". Es handelt von der Auswanderung der Deutschen nach Russland im 18. Jahrhundert auf Einladung von Katharina der Großen. Wenn dir "Die Stadt des Zaren" gefällt, gefällt dir auch mein Buch über die Wolgasiedler. Zu diesem gibt es übrigens bei Weltbild auch noch zwei Folgebände ("Dunkle Wälder, ferne Sehnsucht" und "Weiter Himmel, wilder Fluss"). Hier bei den Büchereulen gab es Leserunden zu allen drei Titeln.
    Die Trilogie wird es 2018 als Sonderedition im Schuber geben.

  • Ich denke Peter ist ganz typisch für seine Zeit.( außer seinen Weltverbesserungsideen) Herrscher waren zu dieser Zeit und auch später noch die absoluten Machthaber und da hat sicher kaum jemand an das Wohlergehen der Untergebenen gedacht .Die waren da um zu dienen und ihren Kopf hin zu halten.
    Ob er dabei wirklich einen steigenden Lebensstandard für sein Volk im Sinn hatte oder vielleicht doch eher nur von den europäischen Herrscherhäusern als gleichwertig anerkannt zu werden, was ich eher vermute.

    :weihnachtsbaum


    c0624.gif Sommer in der kleinen Bäckerei am Strandweg--Jenny Colgan

    Chroniken von Deverry 2 --Katharine Kerr
    Drachenelfen , die Windgängerin -- Bernhard Hennen

  • Mich hat das Buch auch von der ersten Seite an gepackt, sehr lebendig erzählt und es wimmelt nur so von interessanten Figuren, wobei ich in Paula wahrscheinlich meinen Liebling schon gefunden habe. :-]


    Zitat

    Original von Tina


    Genau diese Bandbreite macht Peter den Großen für mich interessant. Einerseits absolutistischer Herrscher, andererseits aufgeklärtes Genie. Schön, wenn das gleich so rüberkommt.


    So kam er bei mir auch an. Seinen Wissensdurst und Reformwillen finde ich sehr ungewöhnlich, sein unmenschliches Verhalten den Kriegsgefangen, Leibeigenen und Bauern gegenüber war dagegen ja das Normale

  • Zitat

    Original von Tina


    Da muss ich nicht lange nachdenken: "Weiße Nächte, weites Land". Es handelt von der Auswanderung der Deutschen nach Russland im 18. Jahrhundert auf Einladung von Katharina der Großen. Wenn dir "Die Stadt des Zaren" gefällt, gefällt dir auch mein Buch über die Wolgasiedler. Zu diesem gibt es übrigens bei Weltbild auch noch zwei Folgebände ("Dunkle Wälder, ferne Sehnsucht" und "Weiter Himmel, wilder Fluss"). Hier bei den Büchereulen gab es Leserunden zu allen drei Titeln.
    Die Trilogie wird es 2018 als Sonderedition im Schuber geben.


    Super, danke für den Hinweis. Das habe ich ebefalls notiert. :wave