'Die Stadt des Zaren' - Seiten 387 - Ende

  • Ich habe es eben beendet.


    Hurra, ein Happy End für die meisten. Erik und Helena kriegen sich (armer Apotheker), Willem und Paula kriegen sich, Matteo heiratet (vermutlich) in den russischen Adel ein und Zoja erhält ihre Freiheit.


    Besonders die einzelnen Seiten um Zoja und die Grafenfamilie konnten mich am Ende kaum noch berühren. Da war es mir tatsächlich relativ egal, was mit ihnen geschieht. Dass Zoja die Gräfin umbringt, war keine Überraschung, damit habe ich fest gerechnet. So hat Matteo auf jeden Fall freie Hand, der Graf ist ja nun wirklich keine Gefahr für ihn. Ob Arina jemals merken wird, wen sie sich da ins Haus geholt hat?


    Francesco stirbt als Held, Chiara eher weniger. Emilio wird von Kostja aufgenommen. Was er wohl für eine Zukunft hat? Nun, zumindest eine bessere als bei seiner verantwortungslosen und schwachen Mutter.


    Der Kaiser scheint irgendein Leiden zu haben, das sich durch Stechen im Unterleib bemerkbar macht. Google spuckte aus, dass er irgendwann an einem Blasenleiden sterben wird. Das zeichnet sich dann hier wohl schon ab. Es sieht fast so aus, als habe er sich mit seinem Sohn versöhnt, aber auch da verrät das allwissende Netz, dass Alexei 1718 wegen Verdacht auf Hochverrat gegen seinen Vater gefoltert wurde und durch die Folgen dessen starb. Soviel dazu.
    Ich finde es tragisch, dass Vater und Sohn so distanziert miteinander umgingen, egal, wessen Schuld das nun letztendlich war.



    Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, auch wenn mir die kurzen Episoden am Ende ein wenig den Spaß verdorben haben. Es wirkte einfach zu wenig miteinander verbunden und ich hätte mir deutlich mehr Beschreibungen erhofft. Wenn man bedenkt, dass der Roman auf schmal bedruckten Seiten 9 Jahre Geschichte aus den Augen von so vielen Personen abwickelt, war mir das zu wenig.
    Schön finde ich, dass man dem Roman die intensive Recherche sehr anmerkt und der Schreibstil wirklich gut zu lesen war.


    Danke für die Begleitung der Leserunde, Martina. Ich hoffe, du bist nicht zu verärgert über meine Kritikpunkte. :wave

  • Aber natürlich bin ich kein bisschen verärgert! Mir ist schon klar, dass nicht jeder mit dieser kaleidoskopartigen Erzählweise, bei der nicht ein einzelnes Liebespaar die Hauptrolle spielt, sondern eine ganze Stadt, perfekt zurechtkommt. Mir war die Multiperspektive wichtig, um aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln ein umfassendes Bild von St. Petersburg zu zeichnen.
    Umso schöner, dass du dich dennoch bis zum Schluss gut unterhalten gefühlt hast! Danke für deine hilfreichen Kommentare!


    Liebe Grüße


    Martina

  • ich habe die beiden letzten Abschnitte gestern abend in einem Rutsch durchgelesen, mir hat das Buch auch richtig gut gefallen, trotz allem Gemecker habe ich am Ende sogar mit Helena und Erik mitgefiebert. :lache


    Nur am Ende ging mir dann alles ein bisschen zu schnell, da wirkten die einzelnen Handlungsstränge doch sehr abgehackt, vor allem der um Matteo und Francesco.


    Und ich möchte natürlich auch umbedingt wissen, wie es mit Kostja und Emilio weiter geht und ob es Zolja zu den Gesetzlosen schafft.
    Da hoffe ich dann mal auf die Fortsetzung

  • Ja, ihr habt recht. Es bleiben schon einige Fäden lose hängen, aber ich fand es so gerade passend.


    Mir hat auch der letzte Abschnitt gut gefallen.
    Die "Politik der verbrannten Erde", die Weite des Landes und der Winter, haben schon also schon bei Zar Peter zum Erfolg geführt in seinem Krieg mit den Schweden. So, wie viele Jahrzehnte später gegen Napoleon und noch später gegen Hitler.


    Sehr zu Herzen gehend fand ich die Szene der Solidarität und Hilfsbereitschaft S. 426, als Francesco seine Lethargie vollkommen ablegt und die ganze Nachbarschaft zusammentrommelt um Chiara und dem kleinen Emilio zu helfen. Eine wirklich schöne Episode.
    Endlich emanzipiert sich Francesco von Matteo - und dann stirbt er, als Held, wie Schwarzes Schaf geschrieben hat :-). Auch diese Szene fand ich großartig erzählt. Und ein wirklich kluger dramaturgischer Schachzug für mein Empfinden. Alle Figuren können in einem so aufgebauten Roman nicht überleben, das würde irgendwie die Glaubwürdigkeit nehmen. Dass es die Gräfin treffen würde, war anzunehmen, aber Francesco eine Überraschung. Dass er im Angesicht des Todes noch Chiaras Liebe spüren durfte, machte es ein wenig leichter, Abschied von ihm zu nehmen. Chiara selbst war von Anfang eine schwache Figur und von daher "entbehrlich" ;-).


    Zitat

    Original von Zwergin
    Nur am Ende ging mir dann alles ein bisschen zu schnell, da wirkten die einzelnen Handlungsstränge doch sehr abgehackt, vor allem der um Matteo und Francesco.
    Und ich möchte natürlich auch umbedingt wissen, wie es mit Kostja und Emilio weiter geht und ob es Zolja zu den Gesetzlosen schafft.


    Was wird mit Emilio, oder mit Zoja, was mit Matteo und Arina, auch bei Paula und Willem kann man sich nicht ganz sicher sein. Im Epilog habe ich ihn vermisst bei der Aufzählung der anwesenden Zuschauer :gruebel.
    Diese Gedanken sind mir auch durch den Kopf gegangen, aber letztlich passt es für mich so ganz prima.
    Im Prinzip steht die Stadt St. Petersburg im Mittelpunkt der Erzählung, nicht die Schicksale der einzelnen Figuren. Sie dienen "nur" dazu, die Geschichte anschaulich und fesselnd zu gestalten rund um die historischen Fakten.


    Mit dem Prolog zur Grundsteinlegung in der sumpfigen Newamündung und dem rauschenden Fest in der inzwischen blühenden Stadt als Epilog ist dieser Roman auch formal eine "runde Sache". Toll gemacht :-)!

  • Zitat

    Original von Lumos
    Sehr zu Herzen gehend fand ich die Szene der Solidarität und Hilfsbereitschaft S. 426, als Francesco seine Lethargie vollkommen ablegt und die ganze Nachbarschaft zusammentrommelt um Chiara und dem kleinen Emilio zu helfen. Eine wirklich schöne Episode.


    Oh ja, das fand ich auch toll. Ich liebe solchen aktiven Tatendrang.

  • Ich habe das Buch gestern auch noch beendet. Auch mich hat es leider nicht vollends überzeugt. Denn wir ihr schon gesagt hat war mir es am Ende nicht genug ineinander verwebt.


    Vor allen Dingen Zojas schneller Abgang war mir dann doch zu losgelöst von den anderen Erzählsträngen. Auch das Francesco den Heldentod sterben musste fand ich nicht sonderlich passen und erst recht, dass der kleine Emilio zu Kostja kommt. Bitte nicht falsch verstehen, ich mag Kostja und er kümmert sich bestimmt besser um ihn, als Chiara dazu in der Lage wäre, dennoch erschien mir dieses Ende unpassend.


    Matteo und Arina haben mich hingegen überhaupt nicht mehr interessiert am Schluss. Anders sieht es da schon bei Paul & Willen, sowie Helena & Eric aus, wobei mich die schnelle Schwangerschaft von Helena ein wenig verwundert hat.


    Alles in allem hat der Roman mir aber gut gefallen und ich empfehle ihn gerne weiter, weil er ein für mich ganz neues Kapitel Geschichte erzählt. Aber leider keine volle Punktzahl.
    :wave

  • Zitat

    Original von Lumos


    Im Prinzip steht die Stadt St. Petersburg im Mittelpunkt der Erzählung, nicht die Schicksale der einzelnen Figuren. Sie dienen "nur" dazu, die Geschichte anschaulich und fesselnd zu gestalten rund um die historischen Fakten.


    Mit dem Prolog zur Grundsteinlegung in der sumpfigen Newamündung und dem rauschenden Fest in der inzwischen blühenden Stadt als Epilog ist dieser Roman auch formal eine "runde Sache". Toll gemacht :-)!


    Für mich ist die Stadt St. Petersburg zu schnell in den Hintergrund gerückt, ich hätte mehr Szenen direkt die Arbeiten betreffend erwartet

  • Ich habe das Buch auch gestern noch beenden können. Mir hat es insgesamt sehr gut gefallen. Ich hätte es mir nur ein wenig ausführlicher gewünscht. Nicht unbedingt was den Bau der Stadt angeht, sondern die einzelnen Szenen mit den verschiedenen Leuten.


    Ich habe mich sehr gefreut, dass Erik doch noch rechtzeitig zurück nach St. Petersburg gekommen ist um seine Helena zu heiraten.
    Zojas Flucht fand ich auch passend. Auch wenn natürlich nichts einen Mord rechtfertig, kann ich es gut nachvollziehen, wie es so weit kommen konnte. Und ich hoffe sehr, dass ihre Flucht gelingt und sie bald ein schöneres Leben haben wird.
    Mich stört es nicht, dass einige Handlungsstränge am Ende etwas offen bleiben. Ich hoffe ja sehr auf eine Fortsetzung des Buches, und darin wird dann vielleicht auch die eine oder andere Geschichte weitererzählt.
    Mir hat es Freude gemacht, die Entstehung von St. Petersburg in diesem Roman mit erleben zu dürfen.
    :-)

  • Danke euch allen sehr für eure Urteile!


    Ich werde eher keinen Roman schreiben, in dem am Ende alles auserzählt ist. Ich lasse gern Raum für die Frage, ist das nun ein Happy End oder nicht?


    Zoja wagt den Schritt in die Freiheit - ich persönlich halte das für die entscheidende Wende in ihrem Leben, viel kraftvoller, als wenn sie sich zB mit Jemeljan wieder zusammengetan hätte.


    Kostja findet eine Aufgabe, die ihm alles abverlangt, und er läuft zur Höchstform auf in seinem Bestreben, den kleinen Emilio zu beschützen. Auch das ist für mich eine entscheidende Wende des kleinen Mannes, der zuvor nur Beobachter der Schicksale anderer war. Für mich persönlich ist das ein glückliches Ende, auch wenn ich jedes Verständnis für diejenigen habe, die gern noch mehr erfahren hätten.


    Helena und Erik stehen für das klassische Happy End. Gut, das darf es auch in jedem meiner Romane geben, solange es nicht der einzige Strang ist :grin
    Und bei Paula und Willem sollte sich zu diesem Zeitpunkt jeder ausrechnen können, ob Willem bei Paula noch eine Chance hat oder nicht. Ich wollte hier nicht noch eine Wiedervereinigung zelebrieren, sondern diese der Phantasie der Leser überlassen.


    Bitte nicht falsch verstehen: Dies sind keine Rechtfertigungen oder nachgeschobene Erklärungen, ich nehme jedes Urteil wohlwollend und dankend an :-) Ich will euch nur erzählen, was in meinem Kopf vor sich geht, wenn ich einen Roman plotte und ausarbeite.

  • Zitat

    Original von Rouge
    Mich stört es nicht, dass einige Handlungsstränge am Ende etwas offen bleiben. Ich hoffe ja sehr auf eine Fortsetzung des Buches, und darin wird dann vielleicht auch die eine oder andere Geschichte weitererzählt.
    Mir hat es Freude gemacht, die Entstehung von St. Petersburg in diesem Roman mit erleben zu dürfen.
    :-)


    Ich schreibe bereits am nächsten Roman aus St. Petersburg, der - vielleicht - einige Fragen beantworten wird, aber - vermutlich - auch neue Fragen aufwerfen wird. Ich kann nicht anders ;-)

  • Zitat

    Original von Schwarzes Schaf


    Oh ja, das fand ich auch toll. Ich liebe solchen aktiven Tatendrang.


    An dieser Szene habe ich tatsächlich lange getüftelt. Sie soll vor allem zeigen, wie ein eigentlich passiver Mensch wie Francesco über sich selbst hinauswächst, wenn er gebraucht wird und als großer Helfer fungieren kann. Chiara in ihrer Hilflosigkeit kitzelt sozusagen die wahren Stärken des Italieners hervor.

  • Zitat

    Original von Lumos
    Ja, ihr habt recht. Es bleiben schon einige Fäden lose hängen, aber ich fand es so gerade passend.


    Mir hat auch der letzte Abschnitt gut gefallen.
    Die "Politik der verbrannten Erde", die Weite des Landes und der Winter, haben schon also schon bei Zar Peter zum Erfolg geführt in seinem Krieg mit den Schweden. So, wie viele Jahrzehnte später gegen Napoleon und noch später gegen Hitler.


    Gut erkannt, Lumos. Genau so ist es: Die Politik der verbrannten Erde gab es nicht erst im zweiten Weltkrieg.


    Zitat

    Im Prinzip steht die Stadt St. Petersburg im Mittelpunkt der Erzählung, nicht die Schicksale der einzelnen Figuren. Sie dienen "nur" dazu, die Geschichte anschaulich und fesselnd zu gestalten rund um die historischen Fakten.


    Mit dem Prolog zur Grundsteinlegung in der sumpfigen Newamündung und dem rauschenden Fest in der inzwischen blühenden Stadt als Epilog ist dieser Roman auch formal eine "runde Sache". Toll gemacht :-)!


    Danke für das tolle Lob! :knuddel1 Was deine Zusammenfassung betrifft: Besser hätte ich die Struktur des Romans nicht erklären können. Genau so ist. Danke!

  • Zitat

    Original von Tina
    Bitte nicht falsch verstehen: Dies sind keine Rechtfertigungen oder nachgeschobene Erklärungen, ich nehme jedes Urteil wohlwollend und dankend an smile Ich will euch nur erzählen, was in meinem Kopf vor sich geht, wenn ich einen Roman plotte und ausarbeite.


    Als Rechtfertigung verstehe ich das nicht. Zum einen halte ich das für unangebracht (und fände es irgendwie auch unsouverän ;-)) und zum anderen hast du das auch nicht nötig.
    Obwohl ich selbst niemals einen Roman schreiben könnte, habe ich doch schon so viel gelesen, dass ich deiner Argumentation bezüglich des Plottens folgen kann. Wenn ich die Fähigkeiten dazu hätte, würde ich es bei einem solchen Roman ebenso machen.
    Die Mischung macht`s. Fein, dass du dir die Mühe machst, es uns zu erklären :-).


    Vielen Dank für die freundliche und aufmerksame Begleitung der Leserunde :blume.
    Gerade, wenn auch mal kritische Anmerkungen kommen, ist das keine Selbstverständlichkeit (obwohl es das eigentlich sein sollte ;-)).

  • Zitat

    Original von Rouge
    Ich habe das Buch auch gestern noch beenden können. Mir hat es insgesamt sehr gut gefallen. Ich hätte es mir nur ein wenig ausführlicher gewünscht. Nicht unbedingt was den Bau der Stadt angeht, sondern die einzelnen Szenen mit den verschiedenen Leuten.


    ...
    Mich stört es nicht, dass einige Handlungsstränge am Ende etwas offen bleiben.


    Ich fand auch, dass es fast ein bisschen viel Personal für die Dicke des Buches war. Die vielen Stränge bin ich ja von anderen Sahler-Romanen schon gewohnt. Aber da hat man manchmal das Gefühl, dass zwischendrin etwas sehr straff erzählt wird. Vielleicht hatte ich auch einfach die Vorstellung, dass der Bau einer solchen Stadt etwas epischer wäre. :gruebel


    Offene Stränge wie diese sind okay. Schließlich war ja klar, dass es hier noch eine Fortsetzung gibt. :-)

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Zitat

    Original von Eliza08


    Matteo und Arina haben mich hingegen überhaupt nicht mehr interessiert am Schluss. Anders sieht es da schon bei Paul & Willen, sowie Helena & Eric aus, wobei mich die schnelle Schwangerschaft von Helena ein wenig verwundert hat.


    Der Vor- und Nachteil (gleichzeitig) bei vielen Hauptprotas ist ja, dass man sich Lieblinge aussuchen kann.


    Martina, wie hast Du das als Autorin gehandhabt, damit keiner zu kurz kommt? Oder hast Du auch heimliche Favoriten? ;-)

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Leider muss ich sagen, dass der Roman nicht ganz meine Erwartungen erfüllt hat. Mir ist er zu sehr Liebesroman, das Historische geht manchmal etwas unter. Außerdem wäre hin und wieder weniger mehr, gerade in den Liebesdingen.


    Die Bogdanowitschs z. B., hätte es nicht gereicht, sie als Speichellecker und Leuteschinder darzustellen, so als Beispiel für den russischen Adel? Die magersüchtige Tochter, die sich vom Zaren entjungfern lassen muss und dann auf einen Blender hereinfällt, wäre entbehrlich. In diesem Zusammenhang finde ich auch Zojas Schicksal zu viel, man hätte sicher auch mit weniger Drama darstellen können, wie schrecklich das Leben als Leibeigene war.


    Die italienischen Brüder z. B., besonders Francesco, ich hatte mir zwar gewünscht, dass nicht alle Liebesgeschichten gut ausgehen, aber sein Ende war mir zu viel und zu kitschig. Damit ihn Chiara einmal liebevoll anschaut, muss er sterben. Sein Tod war zudem nahezu unnötig, denn die lebensuntüchtige Chiara hat es trotzdem nicht geschafft, ich hätte mir gewünscht, dass sie davon endlich mal aufgerüttelt wird. Emilio immerhin hat überlebt, das Leben das er mit Kostja führt, kann ich mir nicht ganz vorstellen, könnte gut, könnte aber auch schlecht sein.


    Der Zar kam mir letztlich etwas zu kurz, auch wenn ich seine Szenen, zumindest am Anfang, nicht so gut fand. Aber immerhin heißt der Roman "Die Stadt des Zaren", ich hätte sowohl den Aufbau der Stadt als auch den Zar mehr im Mittelpunkt gesehen.


    Die Liebesgeschichten, mich hat schon geärgert, dass es immer um die Optik ging. Helenas und Eriks Geschichte war für mich noch die nachvollziehbarste (einen Brief hätte er aber schon mal aus Schweden schreiben können). Schade, dass der Apotheker Andreas am Ende noch so enttäuscht werden musst
    Bei Paula wäre es sicher besser gewesen, ihr Falling in Love wäre später gekommen, die beiden wären länger einfach nur Freunde gewesen. Vielleicht hätte einfach auch ein neuer Mann, vielleicht ein Arzt, in ihr Leben treten können, man muss doch nicht immer seine erste Liebe auch heiraten, man entwickelt sich doch weiter! Willems Umkehr am Ende konnte ich nicht nachvollziehen.


    In einem vorherigen Abschnitt habe ich schon geschrieben, dass ich mir mehr aus dem Leben und Verständnis verschiedenster Menschen gewünscht hätte, z. B. auch von einfachen Russen. Es muss doch nicht immer alles dramatisch verlaufen, die Flut und ähnliche Unwägbarkeiten geben dem Leben schon genug Probleme.


    Für den Prolog hätte ich mir gewünscht, noch ein bisschen mehr über die Leben der einzelnen Protagonisten zu erfahren. Wie läuft es nun mit Matteo und Arina? Was ist mit Zoja passiert? Von Paula hätte ich gerne mehr erfahren, als nur, dass sie geheiratet hat, hat sie z. B. ihre Studien auch nach der Hochzeit fortgeführt?


    Da Petersburg erst 1712 Hauptstadt wird, finde ich den Titel des 3. Buches etwas irreführend.


    Der Anhang ist zusammen mit den Karten und dem Personenverzeichnis okay, ich mag ausführliche Nachworte, die ein bisschen mehr über Hintergründe, über Fiktion und Fakten und über die Recherche erzählen, sehr, da hätte ich mir ein bisschen mehr gewünscht, aber immerhin gibt es so etwas. Die angekündigten weiteren Romane über Russland sind Fortsetzungen, in denen man die Protagonisten oder zumindest ihre Nachkommen wieder trifft?

  • Zitat

    Original von PMelittaM
    Die angekündigten weiteren Romane über Russland sind Fortsetzungen, in denen man die Protagonisten oder zumindest ihre Nachkommen wieder trifft?


    Dazu darf ich leider noch nichts verraten :-) Danke, PMelittaM, dass du dir die Mühe gemacht hast, deine Sichtweise so ausführlich darzulegen. Ich weiß das zu schätzen.