Andreas Winkelmann - Housesitter

  • Kurzbeschreibung (Quelle: Verlagsseite)
    Er will dein Haus. Er will deine Frau. Er will dein Leben. Er ist der Housesitter
    Stell dir vor, du kommst mit deiner Freundin aus dem Urlaub in dein Haus zurück. Du merkst sofort, dass irgendetwas anders ist: Die Möbel sind verrückt. In der Küche stehen benutzte Töpfe. Die Handtücher riechen fremd.
    Dann spürst du einen jähen Schmerz - und es wird Nacht um dich.
    Stell dir vor, du wachst erst nach Tagen im Krankenhaus auf.
    Deine Freundin ist verschwunden - entführt.
    Denn da draußen ist jemand, der sich nach einem warmen Heim sehnt. Nach einer liebenden Frau. Nach deinem Leben. Und er ist zu allem entschlossen...


    Autor (Quelle: Verlagsseite)
    Andreas Winkelmann, geboren 1968 in Niedersachsen, ist verheiratet und hat eine Tochter. Er lebt mit seiner Familie in einem einsamen Haus am Waldrand nahe Bremen. Wenn er nicht gerade in menschliche Abgründe abtaucht, überquert er zu Fuß die Alpen, steigt dort auf die höchsten Berge oder fischt und jagt mit Pfeil und Bogen in der Wildnis Kanadas.


    Allgemeines
    Erscheinungstermin: 18.08.2017* im Wunderlich Verlag als broschiertes TB mit 496 Seiten
    Gliederung: Widmung – Kapitel ohne Nummerierung
    Erzählung in der dritten Person aus wechselnden Perspektiven
    Handlungsorte und -zeit: Hamburg und Winsen an der Luhe in der Gegenwart


    Zum Inhalt
    „Er“ – seinen Namen erfährt der Leser erst gegen Ende des Thrillers – hält Ausschau nach jungen Paaren, die eine Urlaubsreise planen, bricht während der Abwesenheit der Bewohner in deren Häuser oder Wohnungen ein und lebt darin, als wäre es sein Zuhause. Bei der Rückkehr der Paare erschlägt er den Mann mit einem Hammer und entführt die Frau, er will quasi in das Leben seiner männlichen Opfer „einsteigen“ und mit deren Partnerinnen ein eigenes Heim errichten. Thomas Bennett, der erste Mann, der auf diese Art angegriffen wird, überlebt jedoch schwerverletzt und setzt nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus alles daran, seine verschwundene Lebensgefährtin Saskia zu finden. Der für diesen Fall zuständige Hamburger Kriminalkommissar Scheurich ist leider wenig engagiert, er macht Dienst nach Vorschrift und seine Arroganz verhält sich umgekehrt proportional zu seiner Empathie mit Verbrechensopfern. Da kommt es Thomas sehr gelegen, als aus Winsen an der Luhe die unkonventionelle und äußerst engagierte Kommissarin Priska Wagner anreist. Sie bearbeitet den Mord an einer älteren, alleinstehenden Frau, die ebenfalls mit einem Hammer getötet wurde. Während Scheurich keine Zusammenhänge erkennt, weil er bei den Opfern und den Modi Operandi in Hamburg und Winsen keine Ähnlichkeit sieht, greift Thomas nach jedem Strohhalm und arbeitet „inoffiziell“ mit Priska Wagner zusammen. Es kann einfach kein Zufall sein, dass alle Angriffe – auch die auf weitere Paare – mit einem ganz speziellen Schmiedehammer verübt wurden…


    Beurteilung
    Obwohl „Housesitter“ bis auf wenige, relativ kurz geschilderte Szenen nicht übermäßig brutal ist, bleibt ein sehr hohes Spannungsniveau durchgehend erhalten. Dafür sorgt zum einen die Tatsache, dass der Leser die sympathischen jungen Paare kennenlernt, sich in einem gewissen Maße mit ihnen identifiziert und doch schon weiß, was sie nach ihrer Rückkehr aus dem Urlaub erwartet. Zum anderen wird die Spannung durch Einblicke in die Vergangenheit des Täters generiert, die den Leser erschüttern. Der Perspektivwechsel zwischen Opfern, Täter und Ermittlern und die Rückblicke in die Vergangenheit des Täters bescheren dem Leser einen Wissensvorsprung gegenüber den beiden Kommissaren, aber dieser fällt nicht so groß aus, dass das Ende des Thrillers zu früh vorhersagbar wäre.
    Die Handlung ist durchaus komplex, aber logisch und souverän konstruiert, der Autor behält alle Handlungsstränge in der Hand und verknüpft sie zu einem sinnvollen Ganzen.
    Sehr gut ist die Charakterisierung der Romanfiguren gelungen, was ganz besonders auf den Täter zutrifft, der nicht einfach ein blutrünstiges Scheusal ist, sondern dessen Handlungen auf eine gewisse Weise verständlich sind. Auch Thomas Bennett, das überlebende Opfer des ersten Falls, ist kein strahlender Held, sondern vielmehr ein eher ängstlicher und konfliktscheuer Mann, der eine Entwicklung durchmacht und bei der Suche nach seiner Lebensgefährtin über sich selbst hinauswächst.
    Eine interessante Figur ist die unkonventionelle Kommissarin Priska Wagner, hier würden sich sicherlich viele Leser über ein Wiedersehen in einem weiteren Roman freuen.


    Fazit
    Spannende und gutkonstruierte Unterhaltung mit differenziert ausgearbeiteten Charakteren, unbedingt empfehlenswert!
    10 Punkte


    * Vorzeitige Veröffentlichung der Rezension mit Genehmigung des Verlages

  • Ich mag die Thriller von Andreas Winkelmann und dieser hört sich ganz nach meinem Geschmack an!! Außerdem kommt mein Mann aus der Ecke HH/WL!
    Das Buch landet schonmal auf meiner aktuellen Amazon-Bestellliste:-]
    Vielen Dank für die Rezi!! :wave

  • Habe mir das Buch nach der Rezi gleich kaufen müssen und war begeistert! Die Protagonisten waren interessant und die Geschichte war flüssig und spannend geschrieben. Allerdings hätte ich gerne gewusst, warum der Täter die Morde begangen hat. Da fehlte mir ein wenig mehr Information über den Auslöser und die Beweggründe.


    Von mir gibt es 9 Punkte