Andreas Meyer
Sterben kann man jeden Tag Als Bundeswehrsoldat in Afghanistan
tredition
Autor: Nach meiner Lehre als Koch kam die Bundeswehr auf mich zu, dass ich noch meinen Wehrdienst ableisten müsste. Um diesem Wunsch zu entsprechen, entschied ich mich nicht nur für die damals obligatorischen neun Monate, sondern verpflichtete mich gleich für zwei Jahre. Während dieser Zeit bekam ich das Angebot, auf acht Jahre zu verlängern, welches ich ebenfalls angenommen habe. Trotz vieler Fortbildungen und Übungen blieb der praktische Einsatz zuerst jedoch reine Theorie. Bis zu 11/9. Ein Tag, an dem sich auch mein Leben veränderte. Während meiner Einsätze in Afghanistan lernte ich die ungefilterte Realität des Krieges kennen. Doch auch die Kameradschaft eines Soldatenlebens lernte ich zu schätzen, weshalb ich mich vier Jahre später wieder zum Dienst bei der Bundeswehr zurückmeldete. Bis heute leiste ich meinen Dienst als Medienproduktions-Feldwebel der Reserve. (Quelle: tredition)
Es ist der 11.September 2001 und Andreas Meyer sitzt am Schreibtisch im Logistikunternehmen, indem er arbeitet. Plötzlich ruft ein Arbeitskollege ihm zu, er solle im Internet auf CNN gehen. Was er da zusehen bekommt, sind Flugzeuge, die ins World Trade Center fliegen. 2005 bekommt er einen Anruf vom Kompaniefeldwebel, sie suchen noch einen Truppenversorgungsberater. So beginnt seine Zeit als Soldat in Afghanistan.
Das Buch besteht aus 47 Kapiteln plus einem Epilog und Prolog. Die Kapitelüberschriften bestehen aus einer Ziffer sowie einem Titel (beides jeweils dick gedruckt). Diese Angaben befinden sich auch im Inhaltsverzeichnis. Jedes neue Kapitel beginnt mit einem Buchstaben, der über 3 Zeilen geht. Ein neues Kapitel beginnt nicht immer auf einer neuen Seite, sondern hin und wieder auch direkt nach dem Ende eines Kapitels. In dem Buch begegnen dem Leser viele Wörter der Bundeswehr, bei denen auch immer in Klammern die Abkürzung angegeben ist. Darüber hinaus befindet sich am Ende des Buches eine Auflistung aller Wörter, nochmals zum Nachschlagen. Der Schreibstil des Autoren ist leicht gehalten und schafft es, die Atmosphäre so gut es geht einzufangen. So erinnere ich mich an eine Szene, in der ein kleiner Junge vorkommt, welcher auf eine Mine getreten ist. Dieser direkte Wechsel zwischen Ausgelassenheit und plötzlicher Sprachlosigkeit trifft auch den Leser.Was ebenfalls positiv ins Auge sticht, sind die zahlreichen Farbfotos, die einem beim Lesen begegnen und dem Text unterstützen. Jedes dieser Fotos hat zum besseren Verständnis der gezeigten Szene, ein Untertitel. Auch zu diesen Bildern findet man am Ende des Buches eine ausführliche Auflistung samt Quellenangaben. Ebenfalls am Ende des Buches findet der Leser, neben dem schon genannten, sehr viel Informatives wie z. B. Dienstgrade oder aber Übersetzungen von Deutsch in Dari.
Cover: Bei dem Cover handelt es sich um ein Hochglanzcover, auf dem ein Ausschnitt von Afghanistan zu sehen ist. Der Titel des Buches ist teilweise in Weiß gedruckt und teilweise in Schwarz. Auf der Vorderseite sehen wir einen Helikopter, auf dem ein Fadenkreuz gezeichnet ist. Auf dem Boden sehen wir 3 Soldaten. Auf der Rückseite sehen wir ein Foto eines Soldaten inmitten von Kindern. Bei diesem Soldaten handelt es sich um den Autoren persönlich (dieses Foto begegnet einem nochmals im Buch selbst).
Fazit: Ein Einblick in den Krieg, der mir in solcher Form bisher nicht begegnet ist. Sicherlich für jeden interessant, der sich mit dieser Thematik beschäftigt. Für den Preis von 19,85 (der sich anfangs sicherlich etwas hoch anhört) bekommt man sehr viel geboten, weshalb dieser Preis gerechtfertigt ist. Von mir gibt es klare 5/5 Sterne.
Klappentext: Als Soldat der Reserve war es mir eine Ehre, meinem Land zu dienen. Selbst, wenn die Gefahr zum ständigen Begleiter wird. Der Tod ist für mich kein Unbekannter. In allen meinen Einsätzen wurde ich täglich damit konfrontiert, doch wenn die Situation eintritt und Freunde betroffen sind, kann man den Eigenschutz, den man um seine Seele aufgebaut hat, komplett vergessen. Die Trauer überwältigt alle Vorsätze.
Die Zeit in Afghanistan prägte mich in einer tief menschlichen Weise. Je länger ich mich in diesem weit entfernten Teil der Welt befand, desto tiefer wurde das Verständnis über die Kultur der Menschen im Land. Neue Sichtweisen auf ein Land, das in den Medien nur als Krisengebiet betrachte wird. Ich habe aber auch die Schönheit gesehen und Freunde gefunden. (Quelle:tredition)
Autor: Andreas Meyer
Titel: Sterben kann man jeden Tag Als Bundeswehrsoldat in Afghanistan
Verlag: tredition
Genre: Biografie
Seiten: 228
Preis: 19,85
ISBN: 978-3-7345-4247-3