Hier kann zu den Seiten 152 – 230 geschrieben werden.
'Katzentisch' - Seiten 152 - 230
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Ich bin noch nicht sehr weit im Abschnitt, aber hier schon mal ein paar Gedanken:
Am Ende des vorigen Abschnittes war ich kurz verwirrt, weil Michael unter einem anderen Namen benannt wurde, aber das war wohl nur ein Spitzname, den die anderen Jungs ihm gaben.
Michael kommt mir der Schwester seines Schiffsfreundes R. zusammen, heiratet sie vermutlich sogar. Er ist wohl Schriftsteller geworden, aber obwohl er auf so einer großen Reise war, so viel Erlebt hat, bewegte er sich scheinbar nur in der kleinen Auswanderer-Gemeinde. Seine Welt ist klein geblieben, egal wie weit er gereist ist.
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Der Abschnitt über Ramadhin Tod war sehr interessant, da er anhand von Michaels Erschütterung über diese Nachricht zeigt, wie viel ihm seine Freundschaft zu Ramadhin und Cassius auch nach langer Zeit bedeutete. Die 3 hatten sich zwar offenbar nach der Reise getrennt, doch Michael hat immerhin sogar Ramadhins Schwester Massi geheiratet, auch wenn die Ehe nicht gehalten hat.
Michael sagt zwar, er habe ein kaltes Herz und bei schlimmen Nachrichten würde er sich innerlich abschotten, aber das glaube ich ihm nur bedingt.
Ramadhin war ein letztes Bindeglied zur alten Heimat, die er damit verloren hat. -
Zitat
Original von Herr Palomar
Der Abschnitt über Ramadhin Tod war sehr interessant, da er anhand von Michaels Erschütterung über diese Nachricht zeigt, wie viel ihm seine Freundschaft zu Ramadhin und Cassius auch nach langer Zeit bedeutete.Ich fand den Abschnitt über Ramadhins Tod auch recht interessant.Die Geschichte über seinen Tod und die Hochzeit von Michael mit dessen Schwester bringt mal etwas Abwechslung zu den vielen Anekdoten über die Abenteuer auf See rein.Wobei ich schon etwas traurig war, dass Ramadhin so früh sterben musste. Und ich hatte auch gar nicht das Gefühl, dass Michael ein "kaltes Herz" hatte und es ihn so kalt gelassen hat.
Ich weiß nicht, ob ich es überhört habe, aber wie alt war Ramadhin denn genau als er gestorben ist? Oder wird das auch nicht so explizit im Text gesagt? Ich hätte ihn nach der Berschreibung so auf Ende 20 geschätzt?? Ich kann mir nur erinnern, dass gesagt wird: er wäre sehr jung gestorben. -
Ende 20, Anfang 30 müsste hinkommen.
Ramadhin war der zarteste der 3 Freunde. Das wurde mehrfach betont, vermutlich war er herzkrank. -
Ich meine auch, dass er um die dreißig war.
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Ich habe heute Abend leider nicht viel gelesen (nur bis Seite 176), aber der Abschnitt über die Trauer um Ramadhin und die Beziehung, in die Michael und Massi sich fallen lassen, hat mich tief bewegt. Endlich kommt der Roman mal von diesem Anekdotenhaften weg und bleibt etwas länger bei den Figuren und ihrer Geschichte. Die Zeitsprünge stören mich dabei überhaupt nicht. Ich konnte mich gut ins Geschehen und die Reflexionen darüber einfühlen, musste aber an einer Stelle auch herzlich lachen:
"(...) wie sie (Massi) (...) in der Rolle einer pflichtbewussten Familienbiene vom einen zum anderen ging (...)" (S. 155)
Familienbiene! Mr. Ondatschi und Frau Übersetzerin, you made my day!Ich lege das Buch für heute beiseite, denn jetzt geht's zurück aufs Schiff und darauf habe ich gerade nach dem schönen ruhigen und philosophischen Exkurs so gar keine Lust...
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Manchmal kommt es mir so vor, als würde der Autor selbst aus der Geschichte heraus sprechen. Zum Beispiel, wenn der die Sätze des belgischen Filmregisseur Luc Dardenne, den ich auch sehr schätze, zitiert.
Zitat"Er erklärte, die Zuschauer seiner Filme sollten nicht denken, sie wüssten alles über die Personen. Wir, das Publikum, sollten uns nicht für klüger halten als die Figuren; wir hätten nicht mehr Einsicht in die Figuren als sie selbst. Wir sollten uns nicht einbilden, über ihre Motive Bescheid zu wissen, und wir sollten uns nicht überlegen vorkommen. Das glaube ich auch. Für mich offenbart sich darin ein Grundprinzip der Kunst."
Das klingt einleuchtend. Da bekomme ich Lust, mal wieder einen Film der Dardenne-Brüder zu sehen. Rosetta oder Der Junge mit dem Fahrrad waren großartige Filme.
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Zu Ramadhin hatte Michael noch die ganze Jugend hindurch Kontakzt geblieben und ist bei ihm zu Hause ein und aus gegangen, nur Cassius haben sie wohl direkt aus den Augen verloren.
Dass Michael so kaltherzig ist, wie er sich selbst beschreibt, glaube ich auch nicht, er zeigt seine Gefühle nicht offen, aber der Tod von Ramadhin hat ihn schon tief getroffen.
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Zitat
Original von Clare
Am Ende des vorigen Abschnittes war ich kurz verwirrt, weil Michael unter einem anderen Namen benannt wurde, aber das war wohl nur ein Spitzname, den die anderen Jungs ihm gaben.So ganz sicher war ich zunächst nicht, was der Autor mit diesem Spitznamen eigentlich bezweckte.
Der Mynah ist ein Vogel aus Sri Lanka, der ein munteres Wesen hat.
Das trifft dann wohl auch auf Michael zu.
Der Vogel ist außerdem sprachbegabt, das könnte auf Michaels spätere Berufung als Schriftsteller hinweisen, obwohl er als Kind nicht gerne gelesen hat. -
Massi fragt Michael bei der Trennung ja noch, was ihn denn so verletzt hat.Irgendwas mit Verrat und da tippe ich mal auf seine Cousine, zu der er bislang das innigste Verhältnis hat. Anschließend schützt er wohl sein Inneres.
Die Klammer der Geschichte könnte der Gefangene Niemeyer sein. Dieser Teil ist über die Tochter ja lang hergeleitet worden. Und der Polizist aus Colombo? Vielleicht Miss Lasqueti?
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Die Geschichte mit Ramadhins Tod hat mir gefallen, also im Sinne dass man mehr über die späteren Männer erfahren hat. Dass er so früh gestorben ist, war natürlich nicht schön, auch wenn sein Tod wenigstens zu temporärem Glück zwischen Michael und Massi geführt hat.
Ich bin ja mal gespannt, ob die Geschichte des Gefangenen weiter ausgeführt wird, bis jetzt ist ja noch sehr bruchstückhaft.