'Der Herr der Bogenschützen' - Seiten 449 - 543

  • Ich hätte gerne noch ein kleines bisschen mehr über Johns Zeit in London nach seiner Genesung gelesen, so wqar sein privates Glück ja ganz schnell abheandelt und er zurück in Frankreich und gleich wieder mitten im Geschehen, gut dass er den trick mit der Wagenburg übernommen hat, so hatte der Wahnsinnsausflug des Kardinals nach Böhmen zumindest etwas Gutes.
    Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie schlecht der Kardinal hier weg kommt, es passt schon, ich habe nur ein ganz anderes Bild von ihm im Kopf.


    Jetzt tritt also Jehanne Darc auf den Plan, als letzte Rettung der Franzosen, ob die Heerführer und der Dauphin wirklich dran geglaubt haben, dass sie mit den Heiligen im Bunde ist? Ich glaube es nicht, die haben sie auch nur benutzt.
    Eins muss man dem Mädel auf jeden Fall lassen, die hatte ganz schön Mumm in den Knochen, auch wenn sie hier auch nicht zur Symphathieträgerin taugt.


    Wieviel ist über ihre Kindheit überliefert? Ihre Mutter war ja auch schon sehr fanatisch, aber anders wäre es wohl nie so weit gekommen und der Vater hat auf verlorenem Posten um seine Tochter gekämpft.

  • Ich finde eigentlich, es kommt hier ganz gut rüber, wie vielschichtig sich Jehannes Anhängerschaft zusammen setzt: Aufgeklärte Opportunisten, einfache Gläubige und Zweifler, die - learning by watching - durch Jehannes Erfolge etc überzeugte Anhänger werden.
    Dies gehört zu den für mich interessantesten Dingen, die ich aus diesem Buch hier "mitnehme" :anbet
    :wave


    Gestern Abend vergessen:
    Auf S. 421 2. Absatz muss m. E. das Fragezeichen weg, da es sich um die Aussage handelt, dass sich eine Frage stellt, nicht aber um eine Frage.
    Auf S. 451 unten "...bereit, dass Angebot abzulehnen..." sollte m. E. "das" hin.
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

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  • Zitat

    Original von maikaefer


    Gestern Abend vergessen:
    Auf S. 421 2. Absatz muss m. E. das Fragezeichen weg, da es sich um die Aussage handelt, dass sich eine Frage stellt, nicht aber um eine Frage.
    Auf S. 451 unten "...bereit, dass Angebot abzulehnen..." sollte m. E. "das" hin.
    :wave


    Danke, gebe ich für die nächste Auflage an's Lektorat weiter. :wave

    There must be a beginning of any great matter, but the continuing unto the end until it be thoroughly finished yields the true glory. (Francis Drake)

  • Auch ich hätte mir eine ausführlichere Darstellung von Johns Zeit in England gewünscht, aber so waren wir wieder Ruck Zuck auf dem Schlachtfeld ;-)


    Es macht Spaß keine Frage und der Trick war die Rettung.


    Mit Jehanne kann ich mich leider gar nicht anfreunden, das hat weniger mit ihrem Fatanismus zu tun, sondern vielmehr mit ihrem Auftreten gegenüber ihren Mitmenschen. Sie kommt mir sehr herrisch und eingebildet vor. Aber vielleicht ist es auch nur mein Empfinden...


    Ich bin gespannt wie es weitergeht :wave


  • So habe ich sie auch empfunden, aber wahrscheinlich kann man nur noch herrisch und überheblich sein, wenn man glaubt, dass die Heiligen zu einem sprechen.

  • Schön, dass John dann doch noch etwas privates Glück findet und auch eine zeitlang leben kann.
    Der Ausflug nach Böhmen war ja nun wirklich ne Katastrophe, anscheinendgab es damals wirklich nur wenige vernünftige Heerführer, die sich die Dinge auch mal angeschaut haben anstatt immer nur vor ich herzuschwafeln.
    in Frankreich geht es vor Orleans dann ja auch nicht wirklich voran und das Heringsscharmützel ist ja auch nur durch Johns Pragmatismus gewonnen worden. Manchmal habe ich den Eindruck, dass selbsttätiges Denken untern den Heerführern damals auch nicht so weit verbreitet war.


    Jehanne ist wirklich eine anstrengende Person. Vielleicht wird man so von sich selbst überzeugt, wenn man glaubt mit Heiligen zu sprechen, anstrengend ist es aber trotzdem.
    Symphatisch ist sie mir auch nicht.

  • John hat nun sein privates Glück gefunden, aber nur für kurze Zeit. Dann zieht er wieder in den Krieg und muss numerische Unterlegenheit durch Einfallsreichtum und Einsatz wettmachen. Es gelingt ihm immer wieder, aber er sieht auch das Ende der Bogenschützen kommen, als er es mit Kanonen zu tun bekommt. Es erstaunt mich immer wieder, wie undiszipliniert die Heere oftmals agieren. Und wenn einer vorstürmt, dann folgt der Rest ohne Rücksicht auf Verluste. Aber auch bei diesen Zusammenstößen wird deutlich, wie wichtig eine funktionierende Logistik ist und wie schwer es ist, die Versorgung aufrecht zu erhalten.
    Die Beschreibung der Belagerung von Orleans hat was komisches. Da bricht ein Heer unbemerkt aus und kommt ebenso unbemerkt zurück. Da soll einer den Sinn entdecken.
    Jehanne Darc ist zur jungen Frau geworden und kann mit Heiligen sprechen. Ihr Auftreten ist schon sehr herrisch und normal wäre man dafür wohl massiv bestraft oder gar umgebracht worden. Aber da die französische Seite sich fast verloren glaubt, kann man es mit ihr versuchen, das Kriegsglück zu wenden. Sie und ihr Vater tun mir leid, denn Jehanne hatte durch den Einfluss ihrer Mutter und des Pfarrers keine reale Chance auf ein normales Leben.

    :lesend Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit, Agatha Christie - Miss Marple (Kurzgeschichten von 12 erfolgreichen Autorinnen der Jetztzeit mit Miss Marple), Michael Peinkofer - Die steinerne Krone

  • Zitat

    Original von wampy
    Die Beschreibung der Belagerung von Orleans hat was komisches. Da bricht ein Heer unbemerkt aus und kommt ebenso unbemerkt zurück. Da soll einer den Sinn entdecken.
    Jehanne Darc ist zur jungen Frau geworden und kann mit Heiligen sprechen.


    Was glaubst du, wie ich gestaunt habe, als ich in Orleans eine Darstellung der Belagerung gesehen habe und erfuhr, dass die Belagerten immer und zu jeder Zeit den Belagerern zahlenmäßig weit überlegen waren.
    Ihnen fehlte nur ein Anführer, und der kam ja dann in Gestalt einer Jungfrau. :grin
    Im Ernst, es ist eigentlich unvorstellbar, wie "deppert" sich die Franzosen bis zu Jehanne Darcs Eintreffen verhalten haben.
    Die "Schlacht der Heringe" ist übrigens genau so belegt, wie ich sie geschildert habe.

    There must be a beginning of any great matter, but the continuing unto the end until it be thoroughly finished yields the true glory. (Francis Drake)

  • Ein wenig mehr hätte ich auch gern über Johns Zeit in England und seine Ehe gelesen.
    Ok, aber ich bin ja auch eher ein England, als ein Frankreich Fan - also in Bezug auf Geschichte.


    Was mich auch noch interessiert hätte, wäre ein Kapitel mehr über Jeanne. Also zwischen dem letzten, als sie noch so lütt war und dem jetzigen.
    Wie genau es vor sich ging, daß sie die Visionen hat, wie genau ihre Eltern darauf reagiert haben und sie dann doch einfach losgezogen ist.


    Die Heringsschlacht gefiel mir aber auch sehr gut, ich hab dabei immer ein wenig einen Western vor mir gesehen, wenn die Wagenburgen entstanden ( Ok, ich gucke gerne die alten Western, wie man sieht :grin )

  • Zitat

    Original von Johanna
    Die Heringsschlacht gefiel mir aber auch sehr gut, ich hab dabei immer ein wenig einen Western vor mir gesehen, wenn die Wagenburgen entstanden ( Ok, ich gucke gerne die alten Western, wie man sieht :grin )


    You made my day (oder night, wie man will! :lache), mir ging es ganz genau so!
    Der junge John Holland hatte in meinem Kopfkino auch stets ein wenig vom jungen James Stewart! :lache
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von maikaefer


    You made my day (oder night, wie man will! :lache), mir ging es ganz genau so!
    Der junge John Holland hatte in meinem Kopfkino auch stets ein wenig vom jungen James Stewart! :lache
    :wave


    Brüder und Schwestern im Geiste!
    Ich dachte eher an den Duke! (Aber ich denke sowieso immer an den Duke :grin )

    There must be a beginning of any great matter, but the continuing unto the end until it be thoroughly finished yields the true glory. (Francis Drake)

  • Du bist der Boss (und vermutlich ebenfalls ein Fan von "Der Mann, der Liberty Valance erschoss" :lache), aber der Duke ist mir zu kompakt, zu breitschultrig, John habe ich eher eine Idee schmaler vor Augen. Obwohl... wenn ich jetzt so darüber nachdenke... als Bogenschütze sollte John eigentlich auch recht kräftige Schulter- und Armmuskeln haben. Aber ehe mir jetzt Wrestling- und Sumoleute vor dem geistigen Auge herumtänzeln, denke ich lieber wieder an Jimmy! :lache
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von maikaefer
    Du bist der Boss (und vermutlich ebenfalls ein Fan von "Der Mann, der Liberty Valance erschoss" :lache), aber der Duke ist mir zu kompakt, zu breitschultrig, John habe ich eher eine Idee schmaler vor Augen. Obwohl... wenn ich jetzt so darüber nachdenke... als Bogenschütze sollte John eigentlich auch recht kräftige Schulter- und Armmuskeln haben. Aber ehe mir jetzt Wrestling- und Sumoleute vor dem geistigen Auge herumtänzeln, denke ich lieber wieder an Jimmy! :lache
    :wave


    Genau das ist das Problem.
    An Skeletten von Bogenschützen hat man festgestellt, dass die Knochen im Schulter und Armbereich verformt und außergewöhnlich stark waren, so dass große Muskelmengen daran Platz hatten.
    Jimmy Stewart - so gern ich ihn mag - wäre da zu schmal.
    Sieh dir mal den jungen Duke in Red River an (die Szenen vor dem Viehtrieb).
    Das würde eher passen. :lache :wave

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  • "Red River" habe ich, ebenso wie "The searchers" und "Spuren im Sand", vor ca. 3 Monaten erst wieder einmal auf YouTube gesehen, nachdem "Liberty Valance" auf arte wiederholt wurde und meinen Appetit weckte. Ab und an "brauch" ich so etwas einfach. Jugenderinnerungen... :lache :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Tut mir leid ich hänge total hinterher. Ich hatte eine Erkältung und konnte mich auf nichts konzentrieren. Aber jetzt ist die Erkältung am abklingen und ich kann weiterlesen.


    Auch ich hätte gern mehr von England bzw. von der privateren Seite von John erfahren, er ist ja die meiste Zeit mit Krieg und Schlachten beschäftigt.




    Zitat


    Original von Johanna
    Was mich auch noch interessiert hätte, wäre ein Kapitel mehr über Jeanne. Also zwischen dem letzten, als sie noch so lütt war und dem jetzigen.
    Wie genau es vor sich ging, daß sie die Visionen hat, wie genau ihre Eltern darauf reagiert haben und sie dann doch einfach losgezogen ist.


    Das hätte mich auch interessiert.
    Für die einen eine Heilige für die anderen eine Geisteskranke.

  • In diesem Abschnitt begegnen wir zum ersten Mal selbst Jehanne, nachdem wir sie bisher nur in den Berichten anderer kennengelernt habe. Eine sehr schnippische, dominante und irgendwie arrogante junge Frau mit großem Sendungsbewusstsein - wieviel Wahres daran ist, wir wissen es nicht. Wenn die französische Seite nicht so am Boden gelegen hätte, hätte wohl niemand auf ein "junges Gör" gehört, das glaubt, von Gott zur Rettung Frankreichs berufen zu sein.


    Sehr schön fand ich die privaten Szenen um John, der nach den vielen Rückschlägen endlich mal ein wenig privates Glück genießen kann, wenn auch leider nur begrenzte Zeit. Und in Frankreich hat er gleich auch alle Hände voll zu tun, unter anderem um Heringe zu kämpfen :lache Eine herrliche Geschichte.

    SUB 220 (Start-SUB 2020: 215)


    :lesend Susanne Michl u. a. - Zwangsversetzt. Vom Elsass an die Berliner Charité. Die Aufzeichnungen des Chirurgen Adolphe Jung (1940 - 1945)

    :lesend Antonio Iturbe - Die Bibliothekarin von Auschwitz

    :lesend Anthony Doerr - Alles Licht das wir nicht sehen (Hörbuch)

  • Zitat

    Original von Susannah
    Und in Frankreich hat er gleich auch alle Hände voll zu tun, unter anderem um Heringe zu kämpfen :lache Eine herrliche Geschichte.


    Ich sag's doch immer wieder: In der Geschichte passieren Dinge, die kann man sich gar nicht ausdenken. :-]

    There must be a beginning of any great matter, but the continuing unto the end until it be thoroughly finished yields the true glory. (Francis Drake)

  • Zitat

    Original von Mac P. Lorne
    In der Geschichte passieren Dinge, die kann man sich gar nicht ausdenken. :-]


    :write
    Das denke ich auch oft.
    Manchmal mit Verblüffung oder gar Erheiterung, manchmal aber auch mit Schaudern und Grausen!
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)