Werden die Verlage immer nachlässiger, was das Korrekturlesen betrifft?

  • Zitat

    Original von Mariangela
    ...
    Wenn mir Fehler besonders auffallen, dann bei Texten, die es nicht geschafft haben, mich in ihre Welt zu ziehen. Wo ich draußen stehe und mit Distanz auf den Text blicke.


    Genauso geht es mir auch. Zunächst ist da ein Text, der nicht zündet - und dann beginne ich nachzudenken, schreibt man das wirklich so, hatten die wirklich im Jahr 2000 schon so schnelle Internetanschlüsse, dass diese Szene möglich wurde?


    Vielleicht sollte ich schneller aus Büchern aussteigen, die nicht zünden, dann würde ich nicht über Fehler stolpern?


    Ebook-Reader haben mich sehr viel empfindlicher gegenüber Ausdrucks- und Grammatikfehlern gemacht, weil sie aus dem kleinen Display förmlich herauszuspringen scheinen. ...


    Zitat

    Original von Mariangela
    ...Wärt ihr wirklich bereit, auf eure Lieblingsbücher zu verzichten, nur weil der Autor, die Autorin allein keine perfekte Rechtschreibung hinbekommt? Denn ein Korrektorat brauchen wir alle, das wage ich zu behaupten, bis auf die wenigen, die wirklich beruflich auf das korrekte Schreiben gedrillt worden sind und die neben ihren Texten stehen, statt in ihnen zu leben.


    Niemand verlangt, dass Autoren fehlerfrei schreiben. Aber ihre Texte sollten korrigiert und lektoriert werden. In den ersten Korrekturdurchgängen finden Mütter und Partner/innen schon ziemlich viel, das sich glätten lässt. Aber würde jemand ein Angebot an einen Kunden oder einen juristischen Schriftsatz für einen Klienten verfassen, in dem die Rechtschreibung nur "so ungefähr hinkommt?"


    Nein, ich möchte keine Texte lesen, in denen ich zu rätseln beginne, ob man das wirklich so schreibt, weil der Text mein Sprachgefühl verwirrt. Und ich möchte auch nicht, dass Texte die deutsche Sprache verwässern, wenn z. B. geschrieben/übersetzt wird: er wurde mit Krebs diagnostiziert, sie machte einen U-Turn. Ich befürchte, dass dann in kurzer Zeit das Gefühl verloren geht, wie Deutsch ursprünglich klingt, was wiederum neue Fehler hervorbringt.

  • Zunächst einmal muss ein(e) Autor(in) belletristischer Bücher handwerkliches (vornehmlich stilistisches) Können besitzen. Bei allzu vielen mangelt es schon an dieser Grundvoraussetzung für erzählerisches Schreiben. Deren "Werke" schaffen es sehr selten in einen renommierten Verlag und damit auf den Tisch der Lektoren, die sich dann auch mit den orthografischen und grammatikalischen Fehlern und Ungelenkigkeiten befassen könnten. Sie landen eher in der weiten Welt der Pseudoverlage oder im Selfpublishing, ein Weg, auf dem zuweilen (es gibt auch Ausnahmen!) abenteuerlich schlechte Qualität (nicht selten für den Preis einer Salatgurke) zur Veröffentlichung gelangt. Die wenigsten Schreiber, von deren Werken kein akzeptabler Verlag etwas wissen will, beauftragen dann noch ein professionelles freies Lektorat, vornehmlich, weil sie nicht das Geld dafür haben - oder meinen, das sei nicht so wichtig.


    Wer sich einmal an einem grauen Tag ein wenig Spaß gönnen will, möge auf amazon ein paar beliebige Leseproben aus dem riesigen Angebot an derartigen Publikationen anklicken und sich daran ergötzen. Der Spaßfaktor tritt dabei allerdings nur ein, wenn man selbst der Sprache und ihrer Feinheiten einigermaßen mächtig ist ... :rofl

  • Zitat

    Original von Mariangela


    Wärt ihr wirklich bereit, auf eure Lieblingsbücher zu verzichten, nur weil der Autor, die Autorin allein keine perfekte Rechtschreibung hinbekommt? Denn ein Korrektorat brauchen wir alle, das wage ich zu behaupten, bis auf die wenigen, die wirklich beruflich auf das korrekte Schreiben gedrillt worden sind und die neben ihren Texten stehen, statt in ihnen zu leben.


    Ich schreibe jetzt etwas, was vielleicht bei manchen Kopfschütteln hervorrufen und/oder mir Feinde machen wird...


    Ja, ich erwarte nahezu perfekte Rechtschreibung und Grammatik. Sie sind meiner Meinung nach die Grundfertigkeiten der Autorinnen und Autoren. Und die Grundfertigkeiten sollten sie eben beherrschen. Außerdem gibt es Hilfsmittel, wenn man unsicher ist.
    Ich kaufe ja auch kein Brot eines Bäckers, der sein Handwerk nicht beherrscht.


    Und AutorInnen, die die Sprache nicht beherrschen und nicht bereit sind, Korrektur zu lesen oder Hilfsmittel zu Rate zu ziehen - solche werden leider niemals meine Lieblingsbücher schreiben.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde


  • :write für jedes einzelne Wort deines Statements, Alice!
    Für mich ist Sprache und Erzählstil extrem wichtig, kann jemand damit nicht umgehen (bzw. nicht so, wie ich es für angemessen halte), ist auch der spektakulärste Plot nicht in der Lage mich zu begeistern.
    Es ist sehr viel eher möglich, dass mir eine dürftige Story richtig gut gefällt, einfach, weil sie stilistisch grandios erzählt ist.

  • Ich denke, dass wir generell auch keine richtige Fehlerkultur haben. Niemand mag es, auf Fehler aufmerksam gemacht zu werden. Jemand der Fehler findet und diese anmerkt, wird oft als Pedant betitelt, anstatt sich eher für dessen Unterstützung zu bedanken. Es graust mir manchmal davor, in irgendwelchen Foren zu lesen, da das Geschriebene oft nur sehr mühsam zu verstehen ist. Ja, es gibt Menschen, die mit der Rechtschreibung Probleme haben. Meistens sind die Leute aber auch nur zu faul, sich über die richtige Schreibweise zu informieren. Dabei ist die richtige Antwort vielleicht auch nur einen Klick weit entfernt.


    Bei gedruckten Büchern habe ich schon die Erwartungshaltung, dass nicht nur der Inhalt interessant, sondern auch die Sprache fehlerfrei ist. Permanente Wortwiederholungen und ein ständig benutztes Stilmittel verursachen schnell Langeweile und zeugen nicht gerade von großer Formulierungskunst des Autors. Bei den Billig-Ebooks hätte man als Gegenargument aber immerhin noch, dass sich die hohe Fehlerzahl preisreduzierend ausgewirkt hat.


    In Leserunden überlege ich auch oft, ob ich nun die gefundenen Fehler in einem offenen Posting nenne oder besser nur den Autoren per PN anschreibe. Man läuft halt auch schnell Gefahr, dass die LRs dann zu Fehlersammel-Threads verkommen könnten. Da könnte ich dann den Unmut eines Autors schon nachvollziehen.

  • Ich bin wirklich froh, dass ich mit meiner Meinung nicht allein bin.
    Für ein Buch bezahle ich, und ich erwarte mir gute, fehlerfreie Arbeit.


    Was die Foren betrifft: dort stören mich die Fehler auch, würde sie aber nicht bemängeln. Wenn es zu arg wird, besuche ich diese Seiten halt nicht mehr.


    Dass Fehler im geschriebenen Wort unwichtig sind, schreiben meist diejenigen, die selber keinen unfallfreien Satz zustande bringen ;-)

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • @ xexos: Wäre dein Posteingang nicht voll, hätte ich dich per PN informiert, dass man mE "des Autors" sagt und nicht "des Autoren".
    :grin :knuddel1


    Eigentlich wollte ich mich aus diesem Thread fernhalten, denn er behandelt ein Thema, über welches ich mich schon längere Zeit maßlos ärgere.
    Ja, es gibt definitiv wichtigere Probleme, und ja, niemand ist fehlerlos, und ja, ich habe auch meine schwachen Seiten wie Flüchtigkeitsvertipper oder die Geschichte mit ...

    Zitat

    Original von Nadezhda
    "Wird das jetzt wieder groß und auseinander oder immer noch klein und zusammen geschrieben oder geht beides oder inzwischen doch nicht mehr beides und nur noch eine der Varianten? Wie jetzt, das war der Stand der ersten Reform von der Reform? Ach, egal, da blickt eh kein Mensch mehr durch und merkt sich das... Ich schreibe es jetzt einfach so, wie ich will."


    Dann ist es auch eher mal egal, wie andere Menschen schreiben. :-(
    !!! :wave


    ...wobei es mir nicht egal ist, wie andere Menschen schreiben - von obigem Problem abgesehen, da ich dort selbst nicht sattelfest bin. Vor allem, VERDAMMT NOCH MAL! :fetch :bonk, wenn ich dafür wie eben bei einem Buch Geld bezahle. Oder wenn ich so etwas bei den bildungsbeauftragten öffentlich rechtlichen TV-Sendern erlebe.
    Von den LR-Autoren braucht sich jetzt bitte niemand beschimpft zu fühlen! Gemeint sind hier Sachen wie "wie" und "als", Groß- und Kleinschreibung in wörtlicher Rede, wenn nicht angeredet, sondern über eine Person geredet wird, Dativ und Genitiv, "das/s".
    Wofür ist das Lektorat denn bitteschön da?
    Ein ehrenwerter Eulenautor schrieb neulich, es sei sein eigenes Verschulden, denn sein Name stünde immerhin auf dem Buch drauf. Aber ist es nicht eines der Hauptargumente der BoD-Gegner, dass nur die "richtigen" Verlage ein vernünftiges Lektorat bieten?
    Um die Frage zu beantworten - nein, ich habe keine Verlage, die mir diesbezüglich besonders aufgefallen sind, es geht wohl quer durch alle.
    Und dann bitte die historischen Daten... das geht von einer vorehelich geborenen Kaiserin Elisabeth über falsch eingereihte US-Präsidenten bis zu einem vor dem berühmten Dreikaiserjahr vorhandenen Wilhelm II.
    Da frag ich mich, wenn ich als Laie das schon besser weiß, was kann ich den Fachleuten denn überhaupt noch glauben?
    So, sorry, das musste jetzt mal raus :anbet :keks :lache :wave


    EDIT: Fehler gefunden! :lache :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

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  • Zitat

    Original von maikaefer
    ..., dass man "des Autors" sagt und nicht "des Autoren".


    Danke. Das ist ja auch eine Folge von den vielen Fehlern, die sich überall tummeln. Irgendwann macht man halt den gleichen Blödsinn selbst. Das geht so lange, bis es dann als richtig anerkannt wird, wie mittlerweile schon dieser üble Deppenapostroph.

  • Im Zuge der "Technik" sollte es eigentlich weniger Schreibfehler geben nach dem Korrekturlesen der Recht:write aber dem ist irgendwie nicht so.
    Ich finde bestimmt nicht jeden Fehler und auch wenn mich ein Buch mitnimmt in die Geschichte gibt es :writefehler die mich anspringen und mich dann auch ärgern :pille können für mein Geld was ich für ein Buch hingelegt habe.


    Das der / die Schreiberin nur Ihre Geschichte zu Papier bringt ist noch nachvollziehbar, aber ich finde die Verlage sind da in der Pflicht das es auch mit der Rechtschreibung dann passt.


    Und nein ich selber bin kein Deutschgenie und auch kein Gramatikgenie von daher denke ich das es Leuten die besser in Deutsch waren in der Schule bestimmt noch eher und vermehrter auf fällt als jemanden mit einer 2-3 in dem Fach in all den Schuljahren.

    Muff Muff Muff dat Muffelinchen


    Leben ist was uns zustößt, während wir uns etwas ganz anderes vorgenommen haben. (Henry Miller)

  • Zitat

    Original von Alice
    Und AutorInnen, die die Sprache nicht beherrschen und nicht bereit sind, Korrektur zu lesen oder Hilfsmittel zu Rate zu ziehen - solche werden leider niemals meine Lieblingsbücher schreiben.


    Und wie sicher bist du dir da?
    Ich liebe Bücher vieler Autoren und habe noch nie deren Manuskripte gesehen, ehe die Lektoren und Korrektoren drüber gegangen sind. Ich kann also nicht sagen, ob er oder sie wirklich die Rechtschreibung und die Grammatik so einwandfrei beherrscht, wie sie in dem Buch zu finden ist, das ich am Ende gekauft habe.

  • Zitat

    Original von Lumos


    :write für jedes einzelne Wort deines Statements, Alice!
    Für mich ist Sprache und Erzählstil extrem wichtig, kann jemand damit nicht umgehen (bzw. nicht so, wie ich es für angemessen halte), ist auch der spektakulärste Plot nicht in der Lage mich zu begeistern.
    Es ist sehr viel eher möglich, dass mir eine dürftige Story richtig gut gefällt, einfach, weil sie stilistisch grandios erzählt ist.


    Gilt diese Erwartungshaltung auch für Autorinnen (Bsp. Agatha Christie) und Autoren (Bsp. John Irving), die Legastheniker sind?

  • Zitat

    Original von Lumos


    Was ist denn ein Deppenapostroph? :gruebel :help


    Der sogenannte Deppenapostroph treibt sein einiger Zeit sein Unwesen. Er wird von Leuten verwendet, die kritiklos Anglizismen übernommen haben und denken, der Saxon Genitive sei auch ins Deutsche übertragbar.


    So kommt es zu Heidi's Bar oder zu Berlin's Sehenswürdigkeiten und ähnlichem Unsinn.
    Im Deutschen ist der Apostroph ein Auslassungszeichen, aber das scheint die Deppenapostrophanhänger nicht zu kümmern.


    Zitat

    Original von Mariangela


    Und wie sicher bist du dir da?
    Ich liebe Bücher vieler Autoren und habe noch nie deren Manuskripte gesehen, ehe die Lektoren und Korrektoren drüber gegangen sind. Ich kann also nicht sagen, ob er oder sie wirklich die Rechtschreibung und die Grammatik so einwandfrei beherrscht, wie sie in dem Buch zu finden ist, das ich am Ende gekauft habe.


    Bevor du mich weiter rügst...
    Ich habe doch über AutorInnen geschrieben, die nicht bereit sind Hilfsmittel zu Rate zu ziehen.
    Und wenn ein Lektorat das Manuskript prüft und die Fehler ausmerzt, dann wurde ja ein Hilfsmittel in Anspruch genommen. Das ist gut und wünschenswert. Mich interessiert nur ein einwandfreies Endprodukt. Wie es zustande gekommen ist, ist mir egal.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Alice ()

  • Zitat

    Original von Buchdoktor


    Niemand verlangt, dass Autoren fehlerfrei schreiben. Aber ihre Texte sollten korrigiert und lektoriert werden. In den ersten Korrekturdurchgängen finden Mütter und Partner/innen schon ziemlich viel, das sich glätten lässt. Aber würde jemand ein Angebot an einen Kunden oder einen juristischen Schriftsatz für einen Klienten verfassen, in dem die Rechtschreibung nur "so ungefähr hinkommt?"


    So sehe ich das auch. Ich denke, dass ein guter Autor sich der Wichtigkeit eines guten, professionellen Lektorats bewusst ist und selbst nicht darauf verzichten möchte.

  • Zitat

    Original von Alice


    Bevor du mich weiter rügst...
    Ich habe doch über AutorInnen geschrieben, die nicht bereit sind Hilfsmittel zu Rate zu ziehen.
    Und wenn ein Lektorat das Manuskript prüft und die Fehler ausmerzt, dann wurde ja ein Hilfsmittel in Anspruch genommen. Das ist gut und wünschenswert. Mich interessiert nur ein einwandfreies Endprodukt. Wie es zustande gekommen ist, ist mir egal.


    Damit hat sich meine obige Frage erledigt, die entstanden ist, weil ich deine folgende Aussage zuerst so verstanden habe, dass du von einem Autor in jedem Fall das Beherrschen der Rechtsschreibung etc. erwartest. Das ist bei Menschen, die an Legasthenie leiden, eben nicht gegeben und da Irving einer meiner Lieblingsautoren ist, musste ich einfach nachfragen. :-)


    Zitat

    Ja, ich erwarte nahezu perfekte Rechtschreibung und Grammatik. Sie sind meiner Meinung nach die Grundfertigkeiten der Autorinnen und Autoren. Und die Grundfertigkeiten sollten sie eben beherrschen. Außerdem gibt es Hilfsmittel, wenn man unsicher ist. Ich kaufe ja auch kein Brot eines Bäckers, der sein Handwerk nicht beherrscht.

  • Noch so ein mit etwas Nachdenken vermeidbarer Blödsinn:
    "Ich würde sie nicht ansprechen, bevor sie mich nicht angesprochen hat!"
    Sinn ergibt doch nur, dass er sie nicht ansprechen will, bevor sie ihn angesprochen hat!
    Oder ganz ohne "nicht": dass er sie erst ansprechen will, nachdem sie ihn angesprochen hat.
    (Gerade gesehen, eine Übersetzung von einem D. Schmidt)
    :gruebel :pille

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von Mariangela


    Wärt ihr wirklich bereit, auf eure Lieblingsbücher zu verzichten, nur weil der Autor, die Autorin allein keine perfekte Rechtschreibung hinbekommt? Denn ein Korrektorat brauchen wir alle, das wage ich zu behaupten, bis auf die wenigen, die wirklich beruflich auf das korrekte Schreiben gedrillt worden sind und die neben ihren Texten stehen, statt in ihnen zu leben.


    Ich frage mich, warum du das so formulierst, als würden korrektes Schreiben und In-den-Texten-Leben sich gegenseitig ausschließen. Es gibt bestimmt AutorInnen, die beides hinbekommen. (Möglicherweise sind das just die erfolgreichen Leute in dieser Zunft. :grin) Das eine könnte man "Handwerk" nennen, das andere "Kreativität" oder "Inspiration" - und ich persönlich denke, die Kombination aus beidem macht eineN guteN SchriftstellerIn aus.


    Die sinnvolle Unterstützung durch Lektorat und Korrektorat, für die man sich als AutorIn nicht zu fein sein sollte, wurde hier ja schon oft genug erwähnt. Ich mag keine schlecht lektorierten / korrigierten Bücher lesen und fühle mich da als Leserin respektlos behandelt.


    Damit behaupte ich auch nicht, dass meine eigene Rechtschreibung perfekt sei - aber ich verlange ja auch kein Geld dafür, dass jemand meine Posts hier liest. :grin

  • Nadezhda


    Was ich damit meinte ist, dass in einem Text drin zu stecken, egal ob man ihn schreibt oder als Leser durch die Seiten fliegt, weil einem das Geschriebene packt, ein anderes Lesen ist, als jenes eines Deutschlehrers, der einen Aufsatz korrigiert.


    Liest du Geschichten Wort für Wort, Satz für Satz, mit Denkpausen alle paar Sätze, ob das auch richtig geschrieben ist, oder fliegst du durch die Seiten, gebannt von dem Geschehen in der Geschichte?