Via dell'Amore - Jede Liebe führt nach Rom - Mark Lamprell

  • Broschiert: 320 Seiten
    Verlag: Blanvalet Verlag (24. Juli 2017)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10:

    ASIN/ISBN: 3764506172

    ISBN-13: 978-3764506179
    Originaltitel: The Lover's Guide to Rome


    Kurzbeschreibung (Amazon)
    Die ewige Stadt Rom – gibt es einen schöneren Ort auf der Welt, um sich zu verlieben?


    Rom ist die Stadt der Liebe. Das hofft auch Alice, als sie nach Italien reist, um endlich etwas Verrücktes zu erleben. Meg und Alec sind seit Jahren verheiratet, doch im Alltag ist ihnen die Liebe abhandengekommen. In Rom verliebten sie sich einst unsterblich, kann diese Stadt sie auch wieder zueinander führen? Die beiden älteren Damen Constance und Lizzie möchten Constances verstorbenem Ehemann Henry seinen Herzenswunsch erfüllen. Lizzie ahnt jedoch nichts von Constances und Henrys wahrer Geschichte, die vor Jahrzehnten genau hier begann. Am Ende ist für jeden von ihnen nichts mehr, wie es war. Denn alle Wege führen nach Rom – und der ein oder andere vielleicht direkt ins Glück …


    Über den Autor
    Mark Lamprell arbeitet seit Jahren für Film und Fernsehen. Die ewige Stadt Rom faszinierte ihn schon immer, sodass er nach seinem letzten Besuch beschloss, seinen nächsten Roman dort spielen zu lassen. Via dell’Amore – Jede Liebe führt nach Rom ist sein erster Roman bei Blanvalet und begeistert die Leser weltweit. Noch vor Erscheinen hat er sich in 14 Länder verkauft.


    Meine Meinung
    Es ist keine „so richtige“ Geschichte im herkömmlichen Sinn, eher eine Art Parabel auf das Leben und die Liebe - und, wie der Titel nahelegt, eine Hommage an Rom. Zu einem derartigen Roman passt natürlich bestens ein auktorialer Erzähler, in diesem Fall ein von Anbeginn in Rom hausender „Geist der Liebe“, der die Fäden seiner Spielfiguren in der Hand hält. So was mag ich nicht immer, aber hier finde ich es absolut stimmig, vor allem, weil der Erzählstil überhaupt nicht kitschig ist, sondern sehr eloquent und angenehm zu lesen.


    Vieles ist überzeichnet und so manches Klischee eingeflossen, alles ein bisschen künstlich, aber ausgesprochen kunstvoll konstruiert und macht richtig Spaß, wenn man sich darauf einlassen mag. Die Handlung um die junge Amerikanerin Alice steht für das Verlieben, das Ehepaar Alec und Meg für die kriselnde Liebe in den mittleren Jahren und die beiden betagten britischen Ladies, Lizzie und Constance, für den Verlust der Liebe durch den Tod. Sie alle reisen nach Rom und werden von dem „erzählenden Geist“ durch die mal mehr, mal weniger aufregenden Geschehnisse manövriert. Sie spielen ihre Rollen hervorragend, und obwohl ich eigentlich durchweg mit einer gewissen Distanz gelesen habe, mochte ich sie allesamt gerne.


    Manchmal ist regelrecht spannend gewesen, so dass ich ihn, den „Geist“, ganz ausgeblendet und erst bei der nächsten eingestreuten Anekdote wieder registriert habe. Jene Anekdoten um Rom und seine Geschichte haben diesen Roman bereichert und rund gemacht. Sie sind sparsam dosiert, und bemerkenswerterweise alle etwas Besonderes, nicht unbedingt allgemein Bekanntes gewesen, jedenfalls für mich. Zugegeben, manches klingt wie frei erfunden :lache, aber eigentlich bin ich relativ sicher, dass sie zutreffen. Denn bei aller Leichtigkeit habe ich den Eindruck gewonnen, dass Mark Lamprell diesen Roman schon ernst genommen und einige Mühe investiert hat.


    Ja, Via dell`Amore hat etwas Künstliches, aber da das von Anfang klargestellt wird und die Geschichte auch gar nicht den Anspruch erhebt etwas anderes zu sein, störte mich das in keiner Weise. Ganz im Gegenteil habe ich es genossen zu verfolgen, wie der Autor das im Einzelnen zu einem Gesamtkunstwerk verbindet. Konstruiert und nicht sehr wahrscheinlich, aber zauberhaft und wunderschön erzählt - leichte, genussvolle Unterhaltung auf einem überaus angenehmen sprachlichen Niveau.
    Für mich war dieses Buch ein ganz und gar unverhofftes Lesevergnügen, weil ich etwas anderes befürchtet erwartet und mich eigentlich nur wegen der Hauptfigur „Rom“ zum Lesen entschlossen habe ;-).


    Edit:
    Eines möchte ich noch ergänzen:
    Mein absoluter Favorit sind die Dialoge gewesen! Verrückt, liebevoll, sarkastisch-ironisch, verblüffend, lustig, fantasievoll, hintergründig-boshaft - immer lebendig und voller Esprit!

  • Via dell‘ Amore


    Mein Eindruck:
    Mark Lamprells Unterhaltungsroman hat einige Qualitäten. Dazu zählt neben dem hohen Tempo und einem gewissen Witz vor allen eine ungewöhnliche Erzählstruktur.
    Die teilt sich in Abschnitte mit 3 verschiedenen Paaren in Rom. Dabei werden über einem jungen Liebespaar (Alice, August, Anfang 20) bis Midlifekrise (Meg und Alec) und schon reifer (Constance und Lizzie) verschiedene Lebensabschnitte abgedeckt.
    Zudem ist das Buch ein Fest für Fans von Rom oder solchen, die es werden wollen.
    Begleitet wird die Geschichte von einem Spirit von Rom, der die Vergangenheit erfasst und deren Bedeutung noch für die heutige Zeit transportiert.


    Das alles ist ganz schön gemacht, auch nahezu perfekt zusammengefügt. Daher wundert es mich, dass ich den Figuren und der Handlung über weite Strecke distanziert und manchmal auch gleichgültig geblieben bin. Das liegt vielleicht daran, dass alles in diesem Buch so dermaßen konstruiert und durchgeplant ist.
    Das muss nicht unbedingt gegen den Roman sprechen, der sicher seine Leser findet. Ich gehörte jedoch nur bedingt dazu, obwohl mich der Roman ansonsten überwiegend schon gut unterhalten hat.

  • Im Roman „Via dell’amore – Jede Liebe führt nach Rom“ begleitet der Leser drei Haupthandlungsstränge: Alice, die junge frisch verlobte Studentin, die aus ihren gewohnten Mustern ausbrechen und deswegen etwas Neues in Rom erleben will. Meg und Alec, die schon lang verheiratet sind und nur kurz nach Rom fliegen, um Fliesen für ihre Renovierung zu kaufen. Constance, die ihren Mann verloren hat und nur mit ihrer Schwägerin Lizzie nach Rom aufbricht, um ihn zu beerdigen.


    Unbewusst gesteuert vom Erzähler der Geschichte, dem „Geist Roms“, werden alle in Rom auf unterschiedliche Weise mit vergangenen Problemen und der Liebe konfrontiert.
    Der Autor schafft sehr ausgeprägte Haupt- und lustige Nebencharaktere. Immer wieder kreuzen sich die Wege der handelnden Personen, die sich dessen aber nicht bewusst sind – was mich sehr an die Konstellation im Film „Tatsächlich Liebe“ erinnert hat und mir gut gefallen hat. Desweiteren verbindet die drei Handlungen eine mysteriöse blaue Fliese, zu der ich nicht mehr sagen möchte, als, dass sie für Unmut, alte Gefühle, aber auch Frieden sorgen kann. Gespickt ist der Roman mit Beschreibungen einiger Sightseeingorte in Rom, wobei diese der Handlung nicht im Wege stehen.


    Mir persönlich hat der Roman gut gefallen, vielleicht liegt das daran, dass ich den Erzähler nicht als „Geist Roms“, sondern als Amor interpretiere, der die Personen zu ihrem Liebesglück führen möchte. Das gibt dem ganzen Roman einen leichten Fantasytouch, den ich aber nicht schlimm, sondern eher bereichernd fand. Ohne diesen wäre es mir durchaus seltsam vorgekommen, warum genau diese drei Handlungen gewählt wurden, aber so macht es Sinn, warum sie sich ab und zu begegnen, ohne davon zu wissen und warum die Fliese sie alle verbindet.


    Am Besten gefällt mir die Handlung mit Constance und Lizzie, die beiden älteren Damen haben einen unglaublichen Humor und die Bindung der Beiden ist auch wunderbar.
    Ich finde, das Buch ist kein herausragendes Meisterstück, ich kann verstehen, warum manche nicht Fan davon sind. Ich persönlich fand es schön zu lesen, hatte bildhafte Vorstellungen dank der guten Erzählweise des Autors und wollte die ganze Zeit wissen, wie es ausgeht und was „Amor“ für die 3 vorgesehen hat.


    Ich vergebe deswegen 8 von 10 Punkten!

  • Mein Eindruck::


    Ich war enttäuscht. Schon beim Prolog hatte ich den Eindruck, ich lese einen Phantasie-Roman. Das hat sich zum Glück geändert.
    Die langen Monologen des Geistes von Rom hätten in meinen Augen besser in einem historischen Roman gepasst als in einem Liebesroman. Ich hatte eher einen Roman der Kategorie Love and Landscape erwartet. Neben den Liebesgeschichten hatte ich ein Kopfkino hinsichtlich des heutigen Roms erwartet.
    Am Ende die Verwandtschaft fand ich nur konstruiert und unnötig. Das Schicksal meiner Lieblingsfiguren Lizzi und Constance blieb am Ende offen. Ich hätte ihnen am Ende auch noch Liebe und Freundschaft gewünscht.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Ich glaube, auch das war wieder mal ein Buch, das falsch beworben und dargestellt wurde.
    Diejenigen, die eine "richtige" Liebesgeschichte mit einer spannenden Handlung und schlüssiger Entwickling der Figuren erwartet haben, blieben am Ende enttäuscht zurück.


    Und solche wie ich, die das Buch gerade aufgrund dieser Vorstellung in Marketing und Kurzbeschreibung nicht unbedingt lesen wollten, wurden sehr angenehm überrascht :grin.


    Des Einen Leid, des Anderen Freud :-).


    Auf jeden Fall blöd gelaufen, finde ich. Die Erwartungen, die man beim Publikum schürt sollten auch erfüllt werden, meine ich.
    Wäre nicht weiter schlimm gewesen, wenn es mir nicht gefallen hätte, denn ich habe damit gerechnet, während es nun für die meisten in Frust geendet hat, weil es eben so anders gekommen ist als erwartet.

  • Jede Liebe führt nach Rom - so steht es im Titel des Buches von Mark Lamprell.
    Und das trifft zumindest auf die beteiligten Protagonisten zu.
    Erzählt werden zwei Tage im Leben von ( hauptsächlich ) 6 Personen:


    - Alice, die junge Studentin, die etwas "Verrücktes" erleben soll, das ist zumindest der "Auftrag" ihres Professors
    - sie trifft auf August und die beiden verbindet sofort etwas


    - dann Meg und Alec, seit langem verheiratet und in einer Krise, die sich ständig steigert


    - und schliesslich die beiden alten Damen Constanze und Lizzie; beide sind unterwegs um eine bestimmte Mission zu erfüllen: die Asche von Henry ( Mann von Constanze ) in den Tiber zu streuen


    Alle drei Geschichten werden abwechselnd in kurzen Kapiteln erzählt - und zwar vom "Geist Roms", der nicht nur die Wege und Geschicke der Sechs leitet sondern auch viel Wissenwertes über Rom zu erzählen hat.


    Mir hat der Roman richtig gut gefallen, es ist keine kitschige Liebesgeschichte mit unausweichlichem Happy End, nein, die Personen erleben ihre persönlichen Krisen und Weiterentwicklungen.
    Schön fand ich, dass der Humor durch den für mich absolut passenden Schreibstil auch immer wieder durchkam.
    In der Buchbeschreibung steht "Am Ende ist für jeden von ihnen nichts mehr, wie es war."
    Und genau so ist es.
    Mich hat das Buch absolut positiv überrascht, ich hätte nicht gedacht, dass ich so gut unterhalten werde.


    9 von 10 Punkten dafür von mir.

  • "Via dell' Amore" ist für mich mal wieder ein Buch aus der Kategorie "ganz nett". Wie oben schon erwähnt erinnert es auch mich sehr stark an den Film "Tatsächlich Liebe", nur diesmal im Sommer und mit Rom als Schauplatz. Ich glaube auch, dass mir das Buch in einer Verfilmung besser gefallen würde, denn dann hätte ich alle Schauplätze gleich mit im Bild und müsste als jemand, der noch nie in Rom war, nicht immer erst nach den beschriebenen Orten googeln.


    Die Geschichte ist sehr konstruiert, die drei Paare laufen sich immer wieder über den Weg oder verfehlen sich knapp, ohne voneinander zu wissen. Auch das, was ihnen widerfährt, hat mit Realitätsnähe nichts zu tun. Wenn man sich das bewusst macht und sich einfach vom "Geist Roms", der hier als Erzähler fungiert, unterhalten lässt, bekommt man eine nette Komödie mit durchaus spritzigen Dialogen, wobei manche Szenen schon sehr in Richtung Slapstick gehen.


    Das Buch liest sich sehr schnell und eignet sich sich wunderbar als Reiselektüre, da man es gut nebenbei lesen und auch immer wieder unterbrechen kann, ohne den Faden zu verlieren. Gut gefallen haben mir die eingestreuten Anekdoten aus der Geschichte der Stadt, die ein wenig in Richtung "Wer weiß denn sowas?" gehen, aber gut zu dem Buch passen.


    Wer eine Liebesgeschichte mit Tiefgang sucht, der wird von diesem Buch enttäuscht sein, aber als nette Unterhaltungslektüre für zwischendurch kann man es durchaus mal lesen - muss man aber nicht.


    Von mir gibt es 6 Eulenpunkte.


    LG, Bella

  • Sie sollte dankbar sein und weiterziehen. Ein letztes Aufbranden des Applauses, bevor der Vorhang sich für immer schloss. (Seite 269)


    Meine Meinung


    Es sei zugegeben, daß das Buch für mich unter einem unglücklichen Stern stand. Das Titelbild erinnert mich stark an eine noch stärker nervige Werbung, die ich in den letzten Wochen zu oft über mich ergehen lassen mußte. Da waren negative Gefühle, für die der Autor nichts kann, vorprogrammiert. Er hätte natürlich die Möglichkeit gehabt, mich mit seiner Geschichte zu überzeugen und zu einer positiven bis möglicherweise sogar begeisterten Einstellung dem Buch gegenüber zu bringen.


    Nur hat er diese Möglichkeit nicht genutzt.


    Am Ende bin ich mir nicht sicher, was mir weniger zusagt: das Covermotiv, das mich an die nervende Werbung erinnert, oder seine Geschichte, die mich während des Lesens nicht packen konnte und am Ende vor den Kopf stieß. Denn es war dieses Ende, welches letztlich den Ausschlag gab, daß dieses Buch für mich wohl der Flop des Jahres wird.


    Der Autor kann schreiben, das muß man ihm zugute halten; man merkt ihm auch die Tätigkeit als Drehbuchschreiber an, denn das Kopfkino sprang sehr schnell an, so daß ich mir Figuren wie Orte gut vorstellen konnte. Das Buch liest sich auch flüssig, so daß ich - worüber ich recht froh war - rasch voran kam. Aber packen konnte mich der Autor mit seiner Geschichte so gar nicht. Ich kann nicht mal genau festmachen, woran das eigentlich liegt - es war mir über weite Strecken einfach egal, was den Figuren widerfährt und hat mich, selbst wenn es ihnen schlecht ging, überhaupt nicht berührt. So wenig Empathie habe ich schon lange nicht mehr empfunden, genauer gesagt nicht empfunden, was mich selbst überrascht hat.


    Völlig unzufrieden jedoch bin ich mit dem Ausgang der Geschichte. Wäre dieser ein anderer, hätte ich mit dem Buch meinen Frieden schließen können. Denn für das Cover kann der Autor ja nichts, dafür kann er aber schreiben, und ein guter Stil macht auch einiges wett. Aber über das ganze Buch hinweg eine Konstellation aufbauen, von der man sich als Leser fragt, wie die Zusammenhänge sind und worauf das wohl hinauslaufen wird, dann am Ende das zwar aufzulösen, aber letztlich doch ins Leere laufen zu lassen - das schlug für mich dann dem Faß den Boden aus. Es fehlte nicht viel, daß ich das Buch wütend in eine gerade vorhandene Ecke gepfeffert hätte.


    So bleibt für mich, daß ich den Roman endlich durch habe und zu einem greifen kann, das mir mehr Freude bereiten wird. Wobei das angesichts des Frustes, den mir dieses Buch beschert hat, nicht sehr schwer ist.



    Mein Fazit


    Vom Cover bis über die Geschichte bis hin zum (und vor allem da) Ende konnte mich dieser Roman leider überhaupt nicht überzeugen - bisher mein Flop des Jahres.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Über den Autor:
    Mark Lamprell arbeitet seit Jahren für Film und Fernsehen. Er war Co-Autor für das Drehbuch von "Schweinchen Babe in der großen Stadt" und führte Regie bei dem preisgekrönten australischen Independent Drama "My Mother Frank". 2013 hat er das Musical "Goddess" verfilmt, wo er für Drehbuch und Regie verantwortlich war. Goddess ist eine romantische Komödie mit den Sängern Ronan Keating, Laura Michelle Kelly und Magda Szubanski. 2014 erschien sein erster Roman "The Full Ridiculous". Die ewige Stadt Rom faszinierte Mark Lamprell schon immer, sodass er nach seinem letzten Besuch beschloss, seinen nächsten Roman dort spielen zu lassen. Via dell’Amore – Jede Liebe führt nach Rom ist sein erster Roman bei Blanvalet und begeistert die Leser weltweit. Noch vor Erscheinen hat er sich in 14 Länder verkauft.


    Meine Meinung:
    Ich war noch nie in Rom, habe aber schon mehrere Bücher mit Rom als Handlungsort gelesen und war immer fasziniert von der Stadt, deswegen wollte ich diesen Roman lesen. Mein Hauptinteresse lag also weniger auf den Liebesgeschichten, sondern bei Rom und in dieser Beziehung hat Mark Lamprell eine wunderbare Geschichte geschrieben, die uns viele faszinierende Plätze näher bringt und auch die eine oder andere Anekdote aus der Historie, so wie es der Geist von Rom uns erzählt. Dieser Geist von Rom als Erzähler war etwas unerwartet und seltsam, aber man konnte ihn über lange Strecken immer wieder ausblenden und so hat er mich nicht besonders gestört.
    Die sechs Protagonisten sind interessant und stecken in verschiedenen Lebensphasen und Liebesstadien. Die Ereignisse sind teilweise haarsträubend. Sie sind witzig und temporeich, aber leider handeln die Charaktere manches Mal auch unlogisch und dumm, so dass man als Leser nur den Kopf schüttelt. Trotzdem liest sich die Geschichte flott, ist unterhaltsam und deswegen kann ich eine Leseempfehlung geben. Leichte Sommerlektüre par excellence!

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

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  • Ich durfte dieses Buch in einer Leserunde mit einem Leseexemplar lesen und bedanke mich bei Wolke und dem Verlag.
    Von der Beschreibung her hatte ich eine locker-flockig-leichte Sommerunterhaltung à la Dora Heldt nur halt mit italienischem Flair erwartet, eine wild gestikulierende Sophia Loren, Remmidemmi wie auf dem Boot mit der Tanzveranstaltung von Sant Angelo, bei der Audrey Hepburn ihren Friseur wieder getroffen hat und dazu halt als Kulisse von Oreganoduft umwaberte römische Trattorias und von Zypressenhainen und Oleanderbüschen umgebene Sehenswürdigkeiten. Dazu knackige junge Römer und junge Frauen, die mit Schuhkartons beladen vom Shopping kommen.
    Statt dessen taucht ein ziemlich von sich eingenommener Geist auf und doziert - zugegebenermaßen bleibt er relativ dezent. Touristen aus drei Generationen sorgten für die amourösen Verwicklungen, könnte man mit ein wenig gutem Willen sagen. Wobei der weibliche Teil des jüngsten Paares keinesfalls auf der Suche nach der Liebe anreiste, sie wollte sich vielmehr in Italien mit ihrem Verlobten treffen. Das "mittlere" Paar befand sich eigentlich auch nicht in amourösen Verwicklungen sondern gemahnte mich eher an das Paar in "Wer hat Angst vor Virginia Woolf" - im Anfangsstadium. Auch sie kamen nicht auf der Suche nach der Liebe, sondern nach einer blauen Fliese hier her. Ein Lichtblick waren zwei reizende alte Damen, zwei Schwägerinnen, welche die Asche des verstorbenen Ehemannes bzw. Bruders auf dessen Wunsch hin dort sozusagen endlagern wollten. Also ebenfalls nicht auf der Suche nach der Liebe.
    Soviel mal zum Thema Klappen/Rücksaeitentext.
    Details aus dem Leben einiger Taxifahrer interessierten mich eher nur peripher, das Aufgreifen der Problematik von fehlender Toleranz gegenüber Fremden und Minderheiten ist zwar lobenswert und von bedauerlicher Aktualität, aber auch nicht unbedingt ein Charakteristikum leichter Sommerunterhaltung.
    Ich war also ziemlich in meinen Erwartungen enttäuscht. Da ich "störendes Beiwerk" weitestgehend ignorierte und auch meine Freude an den Kapiteln vorangestellten Zitaten hatte, konnte ich dem Buch letztendlich dann doch Einiges abgewinnen, aber mehr als 5 Eulenpunkte sind es nicht geworden.
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Ich durfte dieses Buch auch im Rahmen einer Leserunde hier lesen und was soll ich euch sagen, dieses Buch hat ganz unterschiedliche Gefühle, Empfindungen und Bewertungen bei uns allen hervorgerufen. Mir hat es nicht so gut gefallen, aber ich werde versuchen mein Urteil neutral und nicht allzu wertend zu formulieren, da ich weiß, dass einige sehr begeistert waren und allen die Chance geben möchte sich selbst ein Urteil zu bilden.
    Das Cover gefällt mir recht gut, es fängt eine tolle Stimmung ein, das Farb- und Lichtspiel hat etwas Romantisches an sich. Der Klappentext gibt eine gute Zusammenfassung und stellt in aller Kürze die handelnden Personen vor. Dieses Buch macht sehr deutlich, dass Liebe kein Alter kennt und Liebe viele Gesichter hat. Liebe hat zudem viele Stationen und bleibt niemals gleich, sie verändert sich genauso wie wir Menschen uns verändern. Die drei liebenden Paare stehen für je eine Generation: Alice und August für die unbeschwerte, frische, neue Liebe; Meg und Alec stehen für die in die Jahre gekommene Liebe, die die ersten Risse aushalten muss und Constance und Lizzie, die beiden alten Schachteln, wie sie sich selber immer wieder liebevoll im Roman nennen. stehen für den Verlust der Liebe in der dritten Lebenshälfte, dem man aber manchmal auch etwas positives abgewinnen kann.
    Zweifel, Entzweiung, Spuren der Vergangenheit, Aufbruch zu neuen Ufern, Veränderung der Lebensumstände, all das verändert nicht nur uns Menschen, sondern damit auch die Liebe.
    Die Liebe, als allwissender Erzähler, führt den Leser durch diesen Roman, teilweise mystisch, romantisch und fantasievoll. Die Liebe hat ein Faible für Farben und man lernt Farben kennen, die man vorher noch nicht kannte. Oder können Sie spontan fünf verschiedene „Weiß-Töne“ aufzählen?
    Manchmal ist der Stil etwas kopflos, verrückt, ja chaotisch… so wie das Leben. Der Schreibstil des Autors ist sehr gut zu lesen, man fliegt nur so durch die Seiten und merkt kaum, dass man wieder eine Seite umgeblättert hat. Besonders die Dialoge schaffen es dem Leser ein Schmunzeln ins Gesicht zu zaubern. Besonders sind wohl die Zitate aus der „Weltliteratur“ die vor jedem Kapitel stehen und die Überschriften der Kapitel sind Schauplätze in Rom, sodass man anhand des Buches einen Spaziergang durch Rom macht.
    Was hat mir an dem Roman nicht gefallen? Für mich war der Roman zu überzeichnet, zu überkonstruiert. Zu viele Zufälle, zu viele Nebenschauplätze, zu viele Nebenfiguren, die aber letztlich nicht zur Geschichte beigetragen haben (so wie der Taxifahrer, der dann noch seine Freundin retten muss, weil sie sich umbringen will). Auch auf Prolog, Epilog sowie die „Auflösung“ des Romans hätte ich nicht gebraucht. Der Roman hat mich zu keiner Zeit gepackt, ich konnte mich mit keiner der Figuren identifizieren. Viele Szenen mögen Filmreif sein, aber dennoch bleiben sie austauschbar und haben mich in meinem Inneren nicht berührt.
    Es gab Mitleser die dies ganz anders empfunden haben und von diesem Buch ganz begeistert sind. Möge sich jeder ein eigenes Bild machen! Ich danke auf jeden Fall dem Forum „Büchereule.de“ und Random House, sowie dem blanvalet Verlag für die Bereitstellung des Rezensions- und Leseexemplars.


    5/10 P.


    Edit sagt inhaltlichen Fehler behoben ;-)

  • Wir lernen ein Ehepaar aus den USA kennen, die Bildhauerei-Studentin Alice aus NY, vier britische Architekturstudenten und zwei britische Schwägerinnen, die in Rom die Asche vom Mann/ Bruder Henry verstreuen sollen und wollen. Das amerikanische Ehepaar und die Schwägerinnen waren zuvor schon in Rom und haben dort Liebe entdeckt. Eine blaue Fliese hat sowohl Meg, wie auch früher schon Constance jahrelang begleitet, entwendet aus einem Hotelzimmer. Jeder ist auf der Suche oder Wiederfinden/ Erinnern nach der Liebe in Rom. Die Schicksale der zeitgleich in Rom sich Aufhaltenden ist verwoben miteinander.


    Ich habe im Rahmen der Leserunde mich auf das Buch eingelassen und wusste nach 90 Seiten nicht so recht, was mir dieser Roman sagen soll und ob man ihn gelesen haben muss. Das Gelesene konnte mich nicht zu dem Zeitpunkt fesseln, begeistern oder neugierig machen.


    Dank der Leserunden habe ich durch Lumos aufmerksame Beobachtung und geteilte Beschreibung einen neuen Ansatz erkannt und das war wieder Spannung aufbauend.


    Zu Beginn taucht ein Geist als Beobachter auf, der die Geschichte erzählt. Das gefiel mir gar nicht, doch war der Erzähler schnell nicht mehr störend.


    Erst ca. zur Hälfte des Buches wurde ich zum Fan der Geschichte. Ein Zeitpunkt, bei dem ich ein geliehenes Buch womöglich abgebrochen hätte. Doch weil es wenige Seiten hat liest man dann womöglich weiter, weil es eben schnelle und eine gut geschriebene Lektüre ist.


    Am Ende habe ich das Buch zufrieden zugeklappt , doch hätte ich sehr gern auf den Epilog verzichtet und ich tue mich auch aufgrund meiner Schwierigkeiten das Buch weiterzuempfehlen.


    Positiv am Buch ist, dass man es gut weglesen kann, viele kleine Kapitel laden ein, einfach weiterzulesen.


    Der Klappentext hatte mich auch nicht so besonders angesprochen und doch habe ich aber eben auch geglaubt, dass da was gutes hinterstecken kann und ja häufig Klappentexte nicht gerade passend für Bücher sind. Leider. . . Ich habe mir auch gesagt, wenn anderen „Bewertern“ es so gut gefällt, vielleicht Dir auch? Bei der niedrigen Seitenanzahl kann ich das Risiko eingehen – zugegeben, die Ladenkasse keiner Buchhandlung würde bei meiner skeptischen Ansicht klingeln. Dafür gibt es viele andere Bücher, die mich sofort mehr anfixen.


    Der Autor ist bestimmt ein guter Kenner von Rom, detailreiche Beschreibungen machten auch mich neugierig die Stadt endlich mal zu besuchen. Den Roman dann dort zu lesen, stelle ich mir reizvoll vor.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Ich habe versucht das Buch mit in der Leserunde zu lesen, bin aber kläglich gescheitert.


    Anfangs fand ich es noch ganz nett zu lesen. Die Protagonisten fand ich recht sympathisch und auch der Stil des Buches war anders, aber durchaus lesenswert. Von Kapitel zu Kapitel fand ich die Geschichte zunehmend langatmig und nichtssagend. Ich habe mich nur so durch die Seiten gequält und hatte keine Lust weiterzulesen. Nach etwa der Hälfte habe ich das Buch genervt zugeklappt und beschlossen es nicht weiterzulesen. Schade, ich fand sowohl
    den Klappentext als auch das Buchcover ansprechend, die Geschichte zwischen den Deckeln hat mich aber nicht packen können.

  • Dieses Buch durfte ich im Rahmen einer Leserunde hier im Forum lesen. Danke an Wolke, den Verlag und alle Leserundenteilnehmer-/innen dafür.


    Die abschliessende Beurteilung für dieses Buch fällt mir ein wenig schwer. Eigentlich habe ich es sehr gerne gelesen. Eigentlich. Mark Lamprell kann schreiben, soviel ist sicher. Er ist absolut wortgewandt, die Geschichte war niemals langweilig und die detailreichen Beschreibungen der ewigen Stadt haben mich immer wieder an eigene, schöne Erlebnisse dort zurückerinnert, die bereits über zwei Jahrzehnte vergangen sind. Die Art wie die Geschichte aufgebaut ist, hat mir gut gefallen auch wenn mich keiner der Protagonisten selbst besonders bewegt hat. Am ehesten "mochte" ich die beiden alten Damen die ihren Mann/Bruder nach dessen letzten Wunsch in Rom beisetzen wollen. Der Autor ist ein Kenner der Stadt, hat gut recherchiert. Wäre da nicht der letzte Abschnitt ...


    ... leider kann ich mit dem Abschluss der Story gar nichts anfangen, ich verstehe den Sinn dahinter nicht (genau wie bei den Zitaten - sollen die mir einen Einblick auf den Inhalt des nächsten teils geben oder einfach nur schön klingen ?). Für mich gibt es keinen Grund, die Geschichte so enden zu lassen. Das trübt die Gesamtsicht auf die Geschichte stark.


    Gerne würde ich nochmal ein anderes Buch des Autors lesen, ich denke er hat auf alle Fälle eine neue Chance verdient.


    Von mir gibt es 7 Eulenpunkte.