Shutter Man - Richard Montanari

  • Seit Generationen sind die Farrens eine der gefürchtetsten Familien Philadelphias. Schutzgelderpressung, Einbruch, Schießereien, Mord - die Liste der Verbrechen ist lang und zieht sich durch Jahrzehnte. Als Detective Byrne in einer Mordserie ermittelt, führt die Spur wieder zu den Farrens. Und zurück in seine eigene Vergangenheit. Bereits damals wurde ein Farren mit einem Mord in Zusammenhang gebracht, der niemals aufgeklärt wurde. Können Byrne und Balzano heute für Gerechtigkeit sorgen?


    Zum Buch:
    Das Buch beginnt damit, dass eine Familie in ihrem Haus überfallen und ermordet wird. Und es bleibt nicht bei dem einen Mord. Detective Kevin Byrne vom Philadelphia Police Department übernimmt die Ermittlungen. Dabei stößt er auf den Namen Farren, ein Familienname, den er noch aus seiner Vergangenheit kennt. Aufgewachsen in Devil's Pocket, hat er die Farrens als eine der gefährlichsten Familien in seinem Viertel in Erinnerung. Und das hat sich bis heute nicht geändert.
    In Rückblenden erfährt der Leser einiges aus Kevins Jugendzeit und was damals passierte. Hängt die Mordserie von heute mit einem ungeklärten Mordfall aus den Siebziger Jahren zusammen? Und wie wie könnte sich der Verlauf der Ermittlungen auf Byrnes heutiges Leben auswirken? Seine ehemalige Partnerin Jessica Balzano, jetzt für die Staatsanwaltschaft tätig, bearbeitet eine Anklage gegen Daniel Farren und arbeitet so nun wieder mit Byrne zusammen.


    Meine Meinung:
    "Shutter Man" ist inzwischen der 9. Fall für Kevin Byrne und Jessica Balzano. Und ich muss sagen, zwischendurch hatte die Geschichte einige Längen für mich. Ich weiß nicht, ob es unbedingt erforderlich gewesen wäre, so tief in die Vergangenheit der Farrens einzutauchen. Das nimmt dem Ganzen ein bisschen die Spannung. Diese kommt erst gegen Ende so richtig auf, als klar wird, wie alles zusammenhängt und es auch um den Mord an der kleinen Catriona geht.
    Wobei ich es schon interessant war, von Kevins Jungendzeit in Devil's Pocket zu lesen und etwas mehr über ihn zu erfahren.
    Schade finde ich nach wie vor, dass der Autor Jessica einen neuen Job verpasst hat und sie und Kevin nicht mehr als Partner bei der Polizei arbeiten. Auch wenn sie durch ihren Job bei der Staatsanwaltschaft weiterhin miteinander zu tun haben.


    Insgesamt ist die Geschichte schon gut durchdacht und zum Ende werden auch alle losen Fäden zusammengeführt. Auch der Schreibstil des Autors gefällt mir nach wie vor, er ist anschaulich und ich konnte beim Lesen alle Szenen vor mir sehen. Es gibt auch witzige und emotionale Momente.
    Aber wie schon geschrieben, hätte das Ganze spannender sein können. Ich würde "Shutter Man" nicht als Thriller bezeichnen, sondern eher als Krimi.


    Lesern der Reihe kann ich das Buch aber trotzdem empfehlen, da es für Kevin Byrne ein sehr persönlicher Fall und damit auf jeden Fall interessant ist.

  • Eins vorweg, ich bin begeistert!
    Ich liebe die Reihe um Kevin Byrne und Jessica Balzano sehr, mag den Stil von Richard Montanari sehr.
    So hatte ich keine Probleme damit gleich voll in die Geschichte einzutauchen.
    Andere Rezis beklagten zuviele Personen, es sei zu unübersichtlich etc. Dem kann ich nicht zustimmen, denn der Autor versteht es, sie so darzustellen, ihre Geschichten ineinander zu flechten, dass man sie gut zuordnen kann. Für mich war dieser Band insofern ein 10 Punkte-Buch, weil man in Kevin Byrnes Vergangenheit reist.
    Fälle von damals mit dem Heute verknüpft. Eine Spannung der anderen Art, nicht wie bei einem Thriller wo man von Geschehen zu Geschehen rast und dann beim Showndown landet. Diese Geschichte ist leiser, bedächtigter. Die Morde jedoch nicht weniger grausam. Das Motiv nicht weniger komplex. Der Schluß bot dann doch noch einer Überraschung für mich, glaubte ich doch es sei schon alles gelöst und schlüssig erklärt.
    Ich möchte nicht zuviel verraten, denn sonst verplapper ich mich womöglich noch. Für mich war diese Geschichte wunderbar, ich genoss jede Zeile des Buches in vollen Zügen und freue mich schon sehr auf den Nachfolger. Wie immer eigentlich.