Lucy Scharenberg / Hans-Günther Döring: Mia und Max kommen in den Kindergarten (3-6 Jahre)

  • Lucy Scharenberg / Hans-Günther Döring
    Mia und Max kommen in den Kindergarten


    Kerle in Herder 2012
    32 Seiten


    3-6 Jahre



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    Der erste Kindergartentag ist ein großes Ereignis. Vieles ist fremd und ungewohnt - vor allem, so lange von Mama und Papa getrennt zu sein. So geht es auch Max, der mit seiner Freundin Mia seinen ersten Kindergartentag antritt. Doch dann zeigt ihm Mia ein Fernrohr und schlägt vor, Piraten zu spielen. Und beim Kindergartenfrühstück fühlt Max sich dann schon fast wie zu Hause. Da merkt er gar nicht, wie schnell die Zeit vergeht - auch ohne Mama...



    Meine Meinung


    Zunächst ist mir aufgefallen: Das Buch ist schön illustriert. Max hat eine Brille, ohne dass dies näher thematisiert wird. Die Illustrationen sind übersichtlich gestaltet und trotzdem mit sinnvollen Details. Aber im Kindergarten von Mia und Max scheint es mal wieder nur "biodeutsche" Kinder zu geben. Irgendwie ist das in allen Kindergärten, die ich persönlich kenne, anders, aber viele Kinderbücher spiegeln das leider nicht wider.


    Und nun zum Inhalt: Es werden einige typische Abläufe im Kindergarten dargestellt. Erfreulich ist, dass nicht alles nur reibungslos verläuft. Max hat Schwierigkeiten, sich von seiner Mama zu lösen, und der Erzieherin fällt dazu auch eine gute Lösung mit der Überraschungstüte ein. (Wobei meine Kinder es absolut nicht akzeptieren wollen, dass das Geheimnis um den Inhalt der Überraschungstüte am Ende des Buches nicht aufgelöst wird.) Negativ stößt mir auf, dass der Titel des Buches zwar lautet "Mia und Max...", aber dann dreht es sich hauptsächlich um Max und seine Wahrnehmung der Ereignisse, während Mia zur Prinzessin reduziert wird, die der tolle Seeräuber Max retten darf. Dabei ist sie in Wirklichkeit die ganze Zeit das starke Mädchen.


    Die Geschichte weist einige logische Brüche auf. So wird am Anfang gesagt, dass es der erste Tag der beiden im Kindergarten sei, aber dann haben sie doch irgendwann früher bereits ein Garderobenbild zugewiesen bekommen. Also waren sie ja wohl mindestens schon einmal schnuppern? Dann sind die Kinder am Spielen, plötzlich sitzen sie am Frühstückstisch, auf der nächsten Seite ruft die Erzieherin: "Eins, zwei, drei, die Spielzeit ist vorbei" - da ist wohl etwas durcheinandergeraten. Auch daran reiben sich meine Kinder jedesmal.


    Am meisten gestört hat mich, dass die Erzieherin konsequent "Verzieherin" genannt wird. Das mag aus Erwachsenensicht begrenzt lustig sein, aber solche Scherze auf Kosten von Erzieherinnen (ich habe einige im Freundeskreis) mag ich einfach nicht und lese es auch nicht so vor.


    Von mir nur 5 von 10 Punkten. Zum Glück haben wir das Buch nur ausgeliehen.