'Via dell'Amore - Jede Liebe führt nach Rom' - Seiten 159 - 233

  • Ich bin immer noch ein Fan dieser Geschichte.
    Auch wenn einige Szenen ganz schön überzeichnet sind. Z. B. wie der Taxifahrer zurück nach Rom düst, weil er seiner Freundin die Lage im Roma-Lager derart ausgeschmückt hat, dass sie sich aus dem Fenster stürzen will :wow :pille
    In diese Richtung geht auch die bizarre "Fliesenfixierung" von Meg. Aber das sollte man nicht allzu ernst nehmen, gehört zum "Gesamtkunstwerk".


    Constance will sich nicht so recht trennen von ihrem Henry, scheint mir. Es hat etwas Groteskes, wie die beiden alten Damen die Urne quer durch Rom schleppen :lache.


    August und Alice stehen auf dem Petersplatz auf dem Centro del Colonnato :wow! Hätte ich das damals nur gewusst! Das hätte ich auch gern erlebt - man sollte besser vorbereitet nach Rom fahren :grin.

  • Das Buch überzeugt weiterhin durch Tempo und Abwechslung.


    Meg und Alec haben in Kapitel 15 Glück, dass Dr,Stephanie sie befreit, nachdem sie überfallen und eingesperrt wurden.


    Nicht unproblematisch, dass die Täter unreflektiert der Gemeinschaft der Roma zugeordnet werden, zudem noch mit den Merkmalen schielend und verstohlen.
    Ich will es nicht übertreiben, aber das hat mir nicht gefallen.
    Das schürt Vorurteile gegenüber Roma und Sinti, von denen es eh schon viele gibt. In Rom gab es aus rassistischen Gründen noch dieses Jahr einen Brandanschlag auf eine Roma-Familie, wobei auch Kinder ums Leben kamen.


    Immerhin weist Lamprell dann doch auf die sozial schlechten Lebensbedingungen der Roma hin, indem er einen Abschnitt im Roma-Lager La Barbuta handeln lässt.
    Schade nur, dass durch Megs Perspektive nicht wirklich ein Einblick in La Barbuta erfolgt, der über die blose Oberfläche hinausgeht. Nur Armut festzustellen ist wenig. Dabei ist die Existenz des Lagers selbst ein deutliches Zeichen für Diskriminierung.


    Unangenehm berührt bin ich manchmal auch von Alecs Gewaltfantasien gegenüber Meg, die zugegebenermaßen sehr nervt (Seite 168)


    Alice und August kommen sich immer näher. Als große Liebesgeschichte wirkt das trotzdem nicht auf mich. Fraglich, ob die beiden außerhalb des aufregenden Urlaubs im Alltag wirklich zueinander passen werden. Aber es muss ja nicht alles von Dauer sein.


    Die Constance / Lizzie-Abschnitte sind weiterhin nicht schlecht. Die beiden sind ein gutes Team. Auch die Geschichte der heiligen Barbara passt.

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    Unangenehm berührt bin ich manchmal auch von Alecs Gewaltfantasien gegenüber Meg, die zugegebenermaßen sehr nervt (Seite 168)


    Stimmt. Die finde ich auch befremdlich. Sie scheinen mir auch nicht so richtig zu passen, weil ich trotz allem, was zwischen den beiden schiefläuft, das Gefühl habe, dass sie eigentlich zusammengehören.


    Zitat

    Nicht unproblematisch, dass die Täter unreflektiert der Gemeinschaft der Roma zugeordnet werden, zudem noch mit den Merkmalen schielend und verstohlen.Ich will es nicht übertreiben, aber das hat mir nicht gefallen.Das schürt Vorurteile gegenüber Roma und Sinti, von denen es eh schon viele gibt.


    Da hab ich beim Lesen gar nicht groß drüber nachgedacht, gebe dir aber recht. Das ist politisch nicht korrekt, auch wenn man das hier nicht unbedingt auf die Goldwaage legen muss, ist es absolut erwähnenswert.


    Zitat

    Immerhin weist Lamprell dann doch auf die sozial schlechten Lebensbedingungen der Roma hin, indem er einen Abschnitt im Roma-Lager La Barbuta handeln lässt.


    Den Blick auf die weniger glamourösen Seiten Roms fand ich auch gut.

  • Zitat

    Original von Lumos
    Ich bin immer noch ein Fan dieser Geschichte.


    Ich inzwischen auch! :wave


    Zitat

    Original von Lumos
    August und Alice stehen auf dem Petersplatz auf dem Centro del Colonnato :wow! Hätte ich das damals nur gewusst! Das hätte ich auch gern erlebt - man sollte besser vorbereitet nach Rom fahren :grin.


    Ich denke auch, eine Romreise sollte ich auch mal endlich machen, das Buch mitnehmen und auf alle Fälle auch mich genau dort hinstellen. Toll!


    Zitat

    Original von Herr Palomar
    Nicht unproblematisch, dass die Täter unreflektiert der Gemeinschaft der Roma zugeordnet werden, zudem noch mit den Merkmalen schielend und verstohlen.Ich will es nicht übertreiben, aber das hat mir nicht gefallen.Das schürt Vorurteile gegenüber Roma und Sinti, von denen es eh schon viele gibt.


    Immerhin weist Lamprell dann doch auf die sozial schlechten Lebensbedingungen der Roma hin, indem er einen Abschnitt im Roma-Lager La Barbuta handeln lässt.


    Den Blick auf die weniger glamourösen Seiten Roms fand ich auch gut.

    :write

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Sowohl was die Anmerkungen zu den Roma/Sinti als auch was Alecs Gewaltfantasien angeht :write
    Die Einblicke was die jeweiligen Taxifahrer angeht erscheinen mir verzichtbar, abgesehen vielleicht in diesem einen Fall, als es einen Grund braucht, dass er seine Absprache mit Meg nicht einhält.
    Die Entwicklung der jeweiligen Beziehungen sind hingegen recht interessant, allerdings glaube ich nicht, dass das Buch, abgesehen von den mir immer noch gefallenden Zitaten, einen nachhaltigen Eindruck bei mir hinterlassen wird.
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Ich bin ja nicht katholisch, aber durch eine Freundin ist mir der 4. Dezember, der St. Barbaratag ein Begriff.


    Klick


    Wenn Barbara doch 1969 aus den Kirchenannalen gestrichen wurde, warum wird heute noch der Tag begangen?


    Ich hoffe auf SiCollier, dass dazu was sagen kann.


    Zum Abschnitt:
    Ich bin noch nicht ganz durch. Wenn Meg die italienische Sprache beherrschen würde, wüßte sie, was die Männer den Kindern zugerufen hatten. Hätte sie sich umgedreht, hätte sie die Straße hinter sich leer gesehen. Dann hätte sie nicht vor dem Lieferwagen rennen müssen. Sicherlich werde ich gleich erfahren, was ihr passiert ist. Aber passt eine sterbende Ehefrau zu einem Buch der Liebe? :gruebel

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Zitat

    Original von Lumos


    Stimmt. Die finde ich auch befremdlich. Sie scheinen mir auch nicht so richtig zu passen, weil ich trotz allem, was zwischen den beiden schiefläuft, das Gefühl habe, dass sie eigentlich zusammengehören.


    Ich nehme diese nicht ernst, bzw. glaube keine Sekunde, dass Alec diese jemals umsetzen würde.
    Für mich ist das so eine Art "gedankliches Ventil" - denn Meg ist schon alles andere als einfach.
    Für mich ist das also kein Minuspunkt.


    Zu den Roma: hier denke ich, dass Stephanie schon ziemlich genau weiß, was in Rom so täglich passiert. Zudem kann sie die Täter vielleicht tatsächlich optisch und sprachlich einer Gruppe zuordnen, denn gesehen und gehört hat sie diese ja.


    Zudem die Zustände im Romalager und Megs Gedanken dazu ja noch ziemlich genau beschrieben werden.

  • Ich stimme Rosenstolz zu. Alec nutzt seine Gedanken doch lediglich dazu, etwas Dampf abzulassen. Ich traue ihm auch nicht zu, es durchzusetzen.


    Jetzt war ich doch so vertieft in die Geschichte, dass ich glatt vergessen habe, am Ende unseres gewählten Abschnitts aufzuhören :) Aber hab mich dann 20 Seiten weiter gestoppt :)


    Ich finde es immer noch super interessant, die historischen Anekdoten gefallen mir auch sehr gut!

  • Zitat

    Original von Serendipity8
    Ich stimme Rosenstolz zu. Alec nutzt seine Gedanken doch lediglich dazu, etwas Dampf abzulassen. Ich traue ihm auch nicht zu, es durchzusetzen.


    Ich bin auch nicht davon ausgegangen, dass er das in die Tat umsetzen will :grin.
    Aber diese Ausbrüche finde ich trotzdem ein bisschen heftig, auch für "Dampf ablassen".
    Wenn mir jemand tierisch auf den Frack geht, hatte ich jedenfalls noch niemals Mordfantasien :lache.

  • mmhh... ganz gut und flott zu lesen, aber so richtig überzeugen tut mich das Buch leider nicht.


    Zum einem gefällt es mir nicht, dass die drei Erzählstränge irgendwie keine Beziehung zu einander aufbauen... nein es scheint ja noch nicht mal vom Autor / der Liebe gewünscht zu sein ... irgendwie habe ich so etwas im Kopf, dass sinngemäß irgendwo gestanden hätte, dass wäre jetzt zu viel...


    Die Anekdoten zu Rom gefallen mir gut, ich lerne gerne etwas über die Stadt, nerviger sind für mich die vielen kurzen Zwischenepisoden, ob nun der Taxifahrer oder Florentina mit ihrem Web-Designer. Trägt das zur Geschichte bei? Für mich nicht!


    Die Zitate lese ich auch noch gerne, aber immer einen Bezug zum Roman kann ich leider nicht herstellen.


    Meg und Alec finde ich zur Zeit etwas nervig, August und Alice haben sich gut entwickelt, meine Favoriten sind aber weiterhin Constance und Lizzy.


    Bin trotz allem jetzt sehr gespannt, wie die Story endet.

  • Jetzt ist es raus, was Constance so auf der Seele brennt, dass sie die Asche ihres Ehemanns lieber durch Rom schleppt, als sie im Tiber zu versenken. Sie hat ihrer früheren, italienischen Freundin Gina den Freund abspenstig gemacht, ihn geheiratet und ihn zwanzig Jahre später einer Affäre mit seiner alten Freundin verdächtigt. Das ist starker Tobak. Ist so etwas noch wichtig, wenn der Betroffene tot ist? Anscheinend, denn Constance will Gewissheit und macht sich auf die Suche...


    Ich habe im Geiste applaudiert, als Alice nicht im Zug nach Florenz sitzen geblieben ist, sondern den Tag mit August verbringt. Auch Außenstehende, wie die Pensionswirtin Florentina sehen, dass da was knistert zwischen den beiden. Dieses Centro del Colonnato würde ich gerne selbst einmal sehen. Ich habe eine Schwäche für so optische Spielereien und das muss eindrucksvoll sein. Ich habe schon einmal darüber gelesen und war damals schon fasziniert. Leider weiß ich das Buch nicht mehr, nur dass es um einen berühmten Romer Bilderhauer ging...


    Meg ist auf dem Weg ins Roma-Lager. Diese Frau hat den Verstand verloren. Glücklicherweise fällt ihr diese Dummheit selbst auf, allerdings ein wenig zu spät, ihr Taxifahrer fährt davon. Warum für den Grund eine durchgeknallte Freundin herhalten muss, erschließt sich mir jedoch nicht. Auch Alec fällt auf, was für einen Fehler er begangen hat, als er Meg alleine hat losziehen lassen...

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Zitat

    Original von Eliza08
    ..., nerviger sind für mich die vielen kurzen Zwischenepisoden, ob nun der Taxifahrer oder Florentina mit ihrem Web-Designer. Trägt das zur Geschichte bei? Für mich nicht!


    Zitat

    Original von Suzann
    ..., ihr Taxifahrer fährt davon. Warum für den Grund eine durchgeknallte Freundin herhalten muss, erschließt sich mir jedoch nicht.


    Damit habt Ihr Recht, die Erwähnung der schnellen-Florentina-Webdesigner-Nummer in der Vorratskammer, wie auch die Reaktion der Taxifahrer-Freundin als Grund für das Wegfahren aus dem Roma-Quartier anzuführen, hätte man nicht schreiben müssen. :write


    Die anderen Taxifahrerszenen mussten m. M. nach sein, um die Story immer mal wieder aufzulockern.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Hmm, also gelesen hab ich den Abschnitt, und er las sich auch richtig gut und schnell. Aber hängen geblieben ist nicht viel. Die Geschichte um Lizzie und Constance finde ich immer noch am besten. August und Alice gefallen mir auch gut. (Aber vielleicht liegt das auch daran, dass ich zur Zeit selbst das Gefühl habe, irgendwas verrücktes machen zu müssen)
    Alec und Meg sind mir immernoch egal. Deren Geschichte erschliesst sich mir gar nicht. Das interessanteste an ihrem Erzählstrang war, als es im Fiat zu dem Kuss kam.
    Und doch möchte ich das Buch gern zu Ende Lesen. Schaffen es Lizzie und Constance endlich, Henry dem Tiber zu übergeben ? Ich weiss, wie schwierig das ist und war froh, dass ich es nicht selbst machen musste, sondern meine Begleitung. Irgendwie hilft mir genau das ein wenig, selbst mit meiner Trauer fertig zu werden. Als ich die Urne zu Hause hatte, habe ich Herrn mazian auch beim Namen genannt, als wäre er noch da.

  • Das Buch und ich werden keine Freude mehr. Es ist Ewigkeiten her, wenn es überhaupt je vorkam, daß ich in einer Leserunde am Ende eines Abschnitts keine Erinnerungszettel zu Stellen, zu denen ich etwas schreiben wollte, vorfand. Hier ist das so - kein einziger Zettel im Buch. Kein gutes Zeichen.


    Meg fand ich entnervend, und ihre Selbsterkenntnis im Romalager hat, wie ich ihrem Verhalten im Fliesenladen entnehme, auch nicht lange vorgehalten.


    Alice und August - ich bin gespannt, ob am Ende aus ihnen ein Paar wird. Oder bin ich nicht gespannt? Könnte auch sein.


    Wirklich berührend und emotional fand ich lediglich die Geschehnisse und Erzählungen um Lizzy und Constance. Und die beiden sind vermutlich auch die einzigen, von denen mich interessiert, wie es ihnen am Ende des Buches ergehen wird.


    Das Buch liest sich leicht und sehr flüssig, aber es kann mich überhaupt nicht berühren, was mich schon etwas irritiert, denn der Buchwerbetext, ich erwähnte es, hat mich sehr angesprochen. Das Buch jedoch leider nicht.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von Lesebiene
    Wenn Barbara doch 1969 aus den Kirchenannalen gestrichen wurde, warum wird heute noch der Tag begangen?


    Ich hoffe auf SiCollier, dass dazu was sagen kann.


    Oh, die Hoffnung muß ich, fürchte ich, enttäuschen.


    So ganz firm bin ich darin auch nicht (mehr); es gibt den "Generalkalender" für Heilige und daneben viele regionale bzw. solche für Ordensgemeinschaften. So werden manche Selige/Heilige nur in bestimmten Regionen, Bistümern oder Ordensgemeinschaften verehrt. Das ist, so habe ich es verstanden, mit der hl. Barbara "passiert". Wer mehr wissen will, findet in diesem Artikel über die hl. Barbara im Ökumenischen Heiligenlexikon ausführlich Antwort.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")