Zülfü Livaneli - Schwarze Liebe, Schwarzes Meer

  • Titel: Schwarze Liebe, Schwarzes Meer
    OT: Kardesimin Hikayesi
    Autor: Zülfü Livaneli
    Übersetzt aus dem Türkischen von: Gerhard Meier
    Verlag: btb
    Erschienen als TB: Februar 2017
    Seitenzahl: 304
    ISBN-10: 3442714370
    ISBN-13: 978-3442714377
    Preis: 9.99 EUR


    Das sagt der Klappentext:
    Eigentlich will die junge Istanbuler Journalistin Pelin nur für einen Promi-Mordfall in dem kleinen Küstendorf am Schwarzen Meer recherchieren. Dann lernt sie den älteren Ahmet kennen, einen Eigenbrötler, der vor jeder Berührung zurückschreckt. Mit dem Erzählen von Geschichten gelingt es ihm jedoch, die junge Frau für sich einzunehmen. Als er die Lebensgeschichte seines Zwillingsbruders Mehmet erzählt, erwacht auch in Ahmet die Sehnsucht nach der Liebe. Gemeinsam arbeiteten sie vor vielen Jahren in Russland, wo sein Bruder sich in eine traumhaft schöne Frau verliebte. Doch damals wurde Mehmet aus rätselhaften Gründen verhaftet. Er sollte seine Geliebte nie wiedersehen ....


    Der Autor:
    Zülfü Livaneli wurde 1946 in Konya-Ilgin (Türkei) geboren. In den 70er Jahren war er wegen seiner politischen Anschauungen gezwungen, die Türkei zu verlassen, erst 1984 kehrte er zurück. Zülfü Livaneli ist einer der bekanntesten Künstler der Türkei, der mit seinen Liedern, und Kinofilmen international große Erfolge feierte. Einige Jahre war er Mitglied des türkischen Parlaments, besonders setzte er sich dabei für die türkisch-griechische Aussöhnung ein.
    Seine Bücher, darunter fünf Romane, wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Vor zwei Jahren erhielt er den "Orhan-Kemal-Literaturpreis".


    Meine Meinung:
    Ein lesenswerter Roman. Ein wenig „Katz-und-Maus-Spiel“, dazu ein klein wenig Tausendundeinenacht – und eine „männliche“ Scheherazade. Sehr facettenreich und etwas geheimnisvoll kommt dieser Roman daher. Eine Parabel? Oder vielleicht doch nicht?
    Es ist aber Roman, der sich in verschiedenen Genres tummelt. Ein wenig Krimi, ein wenig Liebesroman – aber niemals alles bis zum Ende ausreizend. Man könnte fast sagen: Die Mischung ist sehr gut gelungen, fast perfekt.
    Nur am Rande, aber deshalb nicht weniger eindringlich, beschreibt der Autor auch das Leben in der Türkei, einer Türkei die noch nicht unter der Fuchtel des faschistischen Diktators Erdogan stand. Türkei und Normalität – zwei Begriffe, die heute kaum noch zusammenpassen.
    Ein sehr lesenswerter Roman, einer Roman geschrieben von einem Könner – von einem der wichtigsten Schriftsteller der Türkei, wie die WELT es durchaus treffend formulierte. 7 Punkte

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.