Beate Rygiert - Herzensräuber

  • Zum Inhalt:


    Tobias’ Buchantiquariat läuft nicht besonders gut, noch dazu hat er gerade eine schmerzliche Trennung hinter sich. Als er im Urlaub einen liebenswerten spanischen Straßenhund aufliest, beschließt er kurzerhand, ihn mit nach Heidelberg zu nehmen. Wie sich herausstellt, hat Zola die Gabe, für jeden Menschen die richtigen Bücher zu finden – denn in jedem »Herzensräuber« erschnuppert er die Gefühle, die die bisherigen Leser darin hinterlassen haben. So bringt er nicht nur Tobias’ Geschäft auf Vordermann, sondern nach und nach auch dessen chaotisches Liebesleben …



    Zur Autorin:


    Beate Rygiert studierte Theater-, Musikwissenschaft und Italienische Literatur in München und Florenz und arbeitete anschließend als Theaterdramaturgin, ehe sie den Sprung in die künstlerische Selbstständigkeit wagte. Nach Studien an der Kunstakademie Stuttgart, der Filmakademie Ludwigsburg und der New York Film Academy schrieb sie Bücher und Drehbücher, für die sie renommierte Preise wie den Würth-Literaturpreis und den Thomas-Strittmatter-Drehbuchpreis erhielt. Beate Rygiert reist gern und viel und hat eine Leidenschaft für gute Geschichten. Zuhause ist sie im Schwarzwald und in Stuttgart.



    Meine Meinung:


    Nachdem sein erster Mensch gestorben ist, lebt Zola als Straßenhund an einem spanischen Strand. Eines Tages steigt ihm der Geruch eines Mannes in die Nase von dem er sofort weiß, dass er der richtige zweite Mensch für ihn sein könnte. Und er hat Glück. Der Antiquar Tobias nimmt ihn tatsächlich mit nach Deutschland und gibt ihm ein neues Zuhause in seinem kleinen Buchladen. Tobias ist ein liebenswerter, gutmütiger Kerl der gerade noch so an einem Bankrott vorbeischrammt, als er überraschend eine alte Villa erbt. Im Haus wohnt eine kratzbürstige ältere Dame die ganz nebenbei auch noch das Pförtnerhäuschen an eine Mutter mit Kind vermietet hat. Tobias zieht mit seinen ganzen Büchern und seinem klugen Hund ein und es entsteht eine seltsame Wohngemeinschaft, die nach diversen Anlaufschwierigkeiten und Problemen mit der Verflossenen von Tobias langsam zueinander findet.


    Das ein Hund eine wichtige Rolle in diesem Buch spielen würde, war mir schon anhand des wunderschönen Covers und des Klappentextes bewusst. Allerdings war ich überrascht, dass die ganze Story aus der ziemlich eigenwilligen Sicht des Vierbeiners geschildert wird. Ich bin, zugegebener Maßen, eigentlich kein Freund dieser tierischen Perspektive. Aber die Autorin Beate Rygiert und der Hund Zola haben mir mein Herz schon nach den ersten 10 Seiten geraubt und mir war schnell klar, dass ich ein wirkliches Kleinod in Händen halte.


    „Herzensräuber“ ist ein überaus warmherziges Buch, in welchem ein lebenskluger gewitzter Hund mit seinem freundlichen, sanften Herrchen durch dick und dünn geht. Dabei entwickelt Zola sehr bald ein scharfes Gespür für die Menschen, für deren Nöte und Sehnsüchte, für die Bedürfnisse seiner Familie. Er hilft Tobias in seinem Büchersalon u.a. in dem er die Kasse bewacht und unfreundliche Kunden schon mal angrollt. Er beschützt die kleine Emma vor garstigen Schulkameraden. Er hilft wo Not am Hund ist. Ist Seelentröster, Freund, Begleiter. Er entwickelt dabei Fähigkeiten, die dem geneigten Leser sicher etwas märchenhaft anmuten. Aber daran habe ich mich nicht gestört, denn das Buch erzählt eine so schön zu Herzen gehende Geschichte, ohne je ins Kitschige abzudriften, und besticht dabei mit einer gehörigen Prise Humor und spannenden Wendungen die die Lesezeit nur so verfliegen lassen.


    Mein überraschendes Monatshighlight und für alle eine dicke Leseempfehlung.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von hollyhollunder ()

  • Das ist ja leider das Problem bei diesem Büchlein, dass sicher viele davor zurückschrecken, weil sie eben KEIN Buch aus der Sicht eines Hundes lesen wollen.
    Mir wäre es auch so gegangen - ich bin wirklich nur durch Zufall und Unwissenheit an dieses Buch gekommen.
    Also, ich bin ein Katzenmensch und mag eigentlich keine Bücher aus Tiersicht. Deshalb sind meine 10 Punkte für den "Herzensräuber" eigentlich viel mehr wert. ;-)

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

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  • Ich hoffe sehr, es findet viele Eulen.
    Heute wollte ich es meiner Schwiegermutter im Hugendubel zeigen und empfehlen aber leider war es nicht vorrätig. Sträflich, denn schon optisch kann es punkten. :-)

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Über das Buch:
    Tobias’ Buchantiquariat läuft nicht besonders gut, noch dazu hat er gerade eine schmerzliche Trennung hinter sich. Als er im Urlaub einen liebenswerten spanischen Straßenhund aufliest, beschließt er kurzerhand, ihn mit nach Heidelberg zu nehmen. Wie sich herausstellt, hat Zola die Gabe, für jeden Menschen die richtigen Bücher zu finden – denn in jedem »Herzensräuber« erschnuppert er die Gefühle, die die bisherigen Leser darin hinterlassen haben. So bringt er nicht nur Tobias’ Geschäft auf Vordermann, sondern nach und nach auch dessen chaotisches Liebesleben … (Quelle: www.radomhouse.de)


    Über die Autorin:
    Beate Rygiert studierte Theater-, Musikwissenschaft und Italienische Literatur in München und Florenz und arbeitete anschließend als Theaterdramaturgin, ehe sie den Sprung in die künstlerische Selbstständigkeit wagte. Nach Studien an der Kunstakademie Stuttgart, der Filmakademie Ludwigsburg und der New York Film Academy schrieb sie Bücher und Drehbücher, für die sie renommierte Preise wie den Würth-Literaturpreis und den Thomas-Strittmatter-Drehbuchpreis erhielt. Beate Rygiert reist gern und viel und hat eine Leidenschaft für gute Geschichten. Zuhause ist sie im Schwarzwald und in Stuttgart. (Quelle: www.radomhouse.de)


    Meine Meinung:
    Beate Rygiert hat ein Buch geschrieben, dass zu Herzen geht und am Ende schlägt man es wehmütig zu, denn sehr gerne hätte man Zola und seine Familie noch weiter begleitet.
    Das Cover finde ich hübsch, es trifft die Leichtigkeit des Romans sehr gut und stellt die Hauptfigur, den Hund, in den Mittelpunkt. Der Klappentext macht sofort Lust auf diesen Roman und sind erst einmal die ersten Zeilen gelesen, möchte man am liebsten nicht mehr aufhören.
    Ein Buch aus der Perspektive eines Hundes zu schreiben ist sicherlich sehr schwer, ohne dabei irgendwie albern oder sehr belanglos zu werden. Beate Rygiert ist dies in erstaunlicher Weise gelungen und sie lässt Zola mit einer Leichtigkeit und einem feinen Sinn für Humor erzählen.
    Zola hat eine ganz besondere Gabe, er erschnüffelt für jeden Menschen das richtige Buch. Er trifft dabei immer ins Schwarze und erstaunt die Menschen dabei, dass er Ihre geheimsten Wünsche kennt.
    Der Schreibstil der Autorin ist einfach und ohne Schnörkel, was aber zu dem Erzählstil aus der Sicht eines Hundes wunderbar passt. Ein kleines Manko ist vielleicht, dass uns die Gedanken der Menschen um Zola herum fern bleiben, denn Gedankenlesen kann Zola dann doch noch nicht ;-)
    Die Figurenzeichnung ist konsequent aus der Sicht des Hundes erfolgt und dennoch schafft es die Autorin auch die Menschen in diesem Roman lebendig und authentisch wirken zu lassen. Gerade Zolas Herrschen Tobias ist eine Figur mit vielen Facetten was mir sehr gut gefallen hat: er ist schüchtern, gutmütig, aber wenn es sein muss kann er sich auch durchsetzen und für das kämpfen was ihm wichtig ist. Ins Herz geschlossen habe ich die kleine Emma. Warum? Das kann ich nicht verraten, sonst würde ich zu viel von dem Roman Preis geben und Ihnen beim Lesen die Spannung nehmen.
    Ein Roman der sich an alle Buchliebhaber richtet, aber sicherlich in erster Linie an die weiblichen Leser, denn Romantik wird in diesem Roman auch sehr groß geschrieben, inklusive Happy End natürlich. Aber wie das aussieht, das müssen Sie schon selber lesen.
    Ich bedanke mich bei meiner Facebook-Freundin Monika Schulte, die mich auf dieses Buch aufmerksam gemacht hat und Beate Rygiert für die wunderschönen Lesestunden, auch wenn ich das Buch nach nur 24-Stunden beendet hatte. ;-)


    10/10 P.

  • Was für ein schönes Buch! Überraschend besser als erwartet.

    Die Location, in der die Handlung spielt, erst im sonnig.en Spanien, dann durch das wechselhafte Klima in Dtl., doch das Wichtigste in einem Buchantiquariat - ein Traum für Bücherfreunde. Wie gern würde man sich auch von Zola beraten lassen. Das Buch ist wunderbar aus Sicht des Hundes geschrieben, feinsinnig werden die Charäktere beschrieben und es ist mit einer überraschenden Handlung.

    Ich bin ein Katzenmensch, doch beruflich tierisch aufgeschlossen. Mir hat der Roman sehr gut gefallen! Ich weiß schon, welchen Hundeleuten und Büchergernlesern ich das Buch nun empfehle.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)