Sophie Dannenberg - Das bleiche Herz der Revolution

  • Titel: Das bleiche Herz der Revolution
    Autorin: Sophie Dannenberg
    Verlag: DVA
    Erschienen: August 2004
    Seitenzahl: 320
    ISBN-10: 342105830X
    ISBN-13: 978-3421058300
    Preis: ab 6.95 EUR bei Amazon Markeplace


    Das sagt der Klappentext:
    Im Mittelpunkt steht Kitty Caspari, Tochter eines 68er Paares der ersten Stunde. Was als freiheitliche Erziehung gedacht war, entwickelt sich zur seelischen Demütigung des heranwachsenden Mädchens. Doch Kitty geht ihren Weg. Zweite Hauptfigur ist Hieronymus Arber, auf dem Höhepunkt der Revolte Assistent am Frankfurter Institut. Um ihn arrangiert sich eine akademische Intrige und ein weltberühmter Mord. Auch die Kriegsgeneration nimmt der Roman in den Blick und fragt nach den historischen Gründen für den Aufruhr in den 60er Jahren. Das bleiche Herz der Revolution betrachtet 68 von innen: es stellt sich auf die Seite der Schwachen und demontiert Autoritäten, nur daß in diesem Fall die Autoritäten die 68er sind.


    Die Autorin:
    Sophie Dannenberg wurde 1971 in Gießen geboren. Ihr richtiger Name lautet: Annegret Kunkel. Sie studierte Publizistik und Filmwissenschaft in Berlin.


    Meine Meinung:
    Dieser Roman lässt auch eine Zeit wieder lebendig werden, auf die heute viele nur noch nostalgisch verklärt oder auch verächtlich zurückschauen. Dabei wurden sehr viele von dieser Zeit geprägt und haben sich teilweise auch in ihr verloren – und bis heute keinen Weg zurückgefunden.
    Sophie Dannenberg redet/schreibt Tacheles. Vielleicht überzeichnet sie das eine oder andere Mal, aber gegen ihren Kernaussagen ist nichts zu sagen.
    Sie zeigt die abstrusen Lebensweisen der vermeintlich Linken, die meist nur plakativen Unsinn im Mund führen. Das sind Menschen die sich selbst karikieren.
    Es geht aber darum, wie Kinder politisch missbraucht werden, wie sie von den Eltern zu Dingen gezwungen werden, die absolut nicht kindgerecht sind. Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie Menschen übertreiben, wie sie fast schon fanatisch irgendwelchen abstrusen Lebenseinstellungen frönen.
    Eigentlich sehr schade, dass es diesen Roman offenbar nur noch antiquarisch gibt. Seine Lektüre ist sehr lohnenswert, denn genaugenommen hat er von seiner Aktualität nichts verloren.
    7 Punkte.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.