'Die Moortochter' - Seiten 001 - 084

  • Zitat

    Original von hollyhollunder
    Ach ja, und die Sache mit der Geburt, zu der er das DÜNNSTE Laken nahm, weil er es danach wegschmeißen musste. Haha. Wenn er das dünnste hergenommen hat, dann kann er danch die ganze Matraze wegwerfen. :bonk


    Genau das war auch mein Gedanke :lache Die Logik dahinter erschließt sich mir jedenfalls nicht.


    Warum ist Helna eigentlich nicht komplett woanders hingezogen, um mit der Sache endgültig abzuschließen? :gruebel Wollte sie sich die Möglichkeit bewahren, ihren Vater doch noch im nahegelegenen Gefängnis besuchen zu können?
    Und wieso hat sie ihrem Mann nie die Wahrheit über ihre Herkunft und Vergangenheit erzählt? Dass sie sich auch noch derartige Lügen ausdenkt, finde ich unglaublich, auch unter den gegebenen Umständen. Dass Stephen sich so lapidar abspeisen lässt, ist mir auch ein Rätsel.


    Helena leidet wohl unter dem typischen Stockholm-Syndrom. Ein anderes Leben hat sie ja in ihren frühen Jhren nie kennengelernt, soziale Bindungen waren nicht vorhanden und Kontakt zur Außenwelt gab es selten. Man mag sich gar nicht vorstellen, wie schwierig es für sie gewesen ist, sich nach ihrer Befreiung in der Gesellschaft zurechtzufinden.
    Aber warum nur hat sie sich auf dem Grundstück der Großeltern niedergelassen? Ich finde es allerdings auch recht gruselig, wo sie doch wusste, dass ihr Vater hier aufgewachsen ist. Wenn auch das alte Haus abgerissen wurde, aber es ist immer noch der gleiche Grund und Boden und ihr Vater doch somit immer irgendwie präsent.


    Zuerst habe ich wirklich gut reingefunden, es ging spannend und flüssig los. Unterschwellig spürt man die Bedrohung und die Gefahr. Immerhin hat ihr Vater zwei Menschen auf der Flucht umgebracht. Doch wie konnte ihm das gelingen? Hatte er Hilfe und von wem?
    Die letzten Seiten waren eher in einem Plauderton gehalten, der verschiedene Ereignisse schilderte, was mir ein wenig die Spannung nahm.


    Stephen will seine Familie schützen und fährt mit den Kindern zu seinen Eltern. Wieso besteht Helena darauf, alleine zurückzubleiben? Was verspricht sie sich davon? :gruebel
    Wird sie ihrem Vater tatsächlich im Moor begegnen und wie würde so ein Aufeinandertreffen wohl aussehen? Ich bin wirklich neugierig und hoffe auf einen ansteigenden Thrill.

  • Nun komme ich auch endlich dazu, mich zu dem ersten Leseabschnitt zu äußern. Auch ich kenne das Märchen, dessen Auszug die Geschichte quasi einleitet und das auch immer wieder in zwischen den einzelnen Kapiteln weiter erzählt wird, nicht. Allerdings passt es von der Thematik her zu dem Hintergrund der Geschichte.


    Aus Helena werde ich bisher noch nicht ganz schlau. Nachdem sie das Moor verlassen hat (zusammen mit ihrer Mutter, aber noch erfährt man ja nicht, warum), hat sie ab einem bestimmten Punkt alle Bindungen zu ihrer Vergangenheit gekappt, um neu anzufangen und dem Medienrummel um ihre Person zu entfliehen. Dabei ist für mich nicht ganz einleuchtend, wie sie da auf dem Grundstück der Eltern ihres Vaters durchziehen konnte. Ich kann mir vorstellen, dass auch an dem Ort, an dem der Entführer von Helenas Mutter aufgewachsen ist, das Medieninteresse relativ groß war. Und irgendwie auch an demjenigen, der dann auf dieses Grundstück gezogen ist, auch wenn das ursprüngliche Haus wohl abgerissen wurde...


    Ansonsten bin ich eigentlich auch ganz gut in die Geschichte rein gekommen und bin gespannt, wie sich die Suche von Helena nach ihrem aus dem Gefängnis ausgebrochenen Vater weiter entwickelt.

    "Ein Buch muß die Axt sein für das gefrorene Meer in uns."

    Franz Kafka, Brief an Oskar Pollak, 27. Januar 1904






    :lesend

  • Ich muss sagen, ich habe das Buch nach den überwiegend schlechten Kritiken sehr zögerlich angefangen zu lesen.....
    Und war dann überrascht, dass ich eigentlich gut in das Buch reingekommen bin und es mir gefällt.
    Damit hätte ich nicht gerechnet.


    Helenas Geschichte interessiert mich, den Schreibstil finde ich gut und auch die Rückblenden über die Zeit im Moor gefallen mir.
    Die Situation ist unvorstellbar - aber ich glaube dennoch, dass ein Mensch ( vor allem vielleicht auch ein Kind ) es schafft, sich in dieses Leben zu fügen. Weil er ja nichts anderes kennt.
    Das mit den Kleidern ist so eine Sache - da weiß ich auch nicht genau, was ich davon halten soll. Möglich ist es aber vielleicht schon.


    Auf jeden Fall lese ich gerne weiter. :-)