Leider konnte mich das Buch auch nicht begeistern.
Erwartet habe ich einen spannenden Psychothriller mit einer interessanten Story. Leider hat sich die Geschichte eher als Biografie entpuppt. Ausschweifend wurde erzählt, wie Helena abgeschieden im Moor aufgewachsen ist. Ich hatte das Gefühl, jeden Grashalm und jedes Insekt ausführlich präsentiert zu bekommen. Auch die Figuren haben mir nicht gefallen. Die Mutter war mir viel zu passiv. Auch dass Helena zu ihrem Vater aufgesehen hat, konnte ich nicht verstehen.
Streckenweise habe ich nur noch quer gelesen. Zumindest hatte ich noch auf einen spannenden Showdown gehofft, aber auch der Ausgang konnte mich nicht überzeugen. Die Aspekte, die mich näher interessiert hätten, wurden nicht weiter ausgeführt.
Für mich war dieser Thriller ein absoluter Reinfall. Potential ist auf jeden Fall vorhanden, der Klappentext hatte mich sofort angesprochen. Die Erzählweise jedoch ist ziemlich langatmig und ausschweifend. Ich hatte eine völlig andere Umsetzung erwartet. Schade.
Leider kann ich dafür nicht mehr als 2 Eulenpunkte vergeben.
Die Moortochter - Karen Dionne
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Helena erfährt überraschend aus dem Autoradio, dass ihr Vater aus dem Gefängnis geflüchtete ist und dabei zwei Wächter getötet hat.
Helenas Mutter wurde mit sechzehn von ihm ins einsame Moor entführt, zwei Jahre später kam dann Helena auf die Welt. Erst fünfzehn Jahre später wurden sie befreit und weitere zwei Jahre später ihr Vater dann endlich verhaftet und verurteilt. Wohin ist er nun unterwegs? Wird die Polizei den Survivalspezialisten im vertrauten Moor stellen können?
Erst jetzt erfährt ihr Mann von der Polizei ihre wahre Geschichte. Er kannte Helena nur mit ihrer neuen Identität. Als er für einige Tage das Suchgebiet verlassen will um mit den beiden kleinen Töchtern zu seinen Eltern zu fahren, bleibt sie zurück. Nur sie wird ihren Vater stellen können, denn sie hat alles von ihm gelernt.Das Buch startet gleich sehr spannend. Dank der intensiven Beschreibungen kann man dass alles aus Helenas Augen erleben.
Durch wiederkehrenden Rückblicke erfährt man nach und nach viel über Helenas Zeit im Moor. Wie sie zur perfekten Jägerin, Anglerin und Fährtenleserin wurde. Man erfährt über ihre zwiespältigen Gefühle. Zum einen liebt sie ihren Vater, denn als Kind wusste sie nichts über sein Verbrechen gegenüber ihrer Mutter. Ihr war nie bewusst, was an ihrer kleinen Familie nicht stimmte, obwohl auch sie zum Teil Grausamkeiten ertragen musste, aber sie kannte es ja nicht anders. Zum anderen sind da natürlich der Hass und die Rachegedanken, seit ihr seine Verbrechen bewusst wurden und sie in den letzten Tagen im Moor entsetzliche Verbrechen und Taten erleben musste. Ihr Leben im Moor hat sie nicht auf ein Leben in der Zivilisation vorbereiten können. Sie hatte nach ihrer Rettung keine Ahnung von den gängigen Regeln und Grenzen des Zusammenlebens. Sie musste sich erst mühsam und mit schmerzhaften Erfahrungen in dieses neue Leben einfinden.
Dann beginnt die Jagd nach ihrem Vater. Sie ist fest entschlossen ihn endgültig zu stellen. Immer wieder wechselt die Rolle von Jäger und Gejagtem. Zum Schluss kommt es zu einem heftigen, fesselnden Showdown in der Wildnis.
Es gibt ja schon sehr viele unterschiedliche Rezensionen zu dem Buch „Die Moortochter“ von Karen Dionne. Oft wird in Frage gestellt, ob es sich um einen Psychothriller handelt. Oft wurden die Erwartungen wohl enttäuscht. Das ist bei mir gar nicht der Fall. Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Man folgt ganz gespannt Helenas naturnahen Erzählungen über die Kindheit im Moor. Sehr schön ergänzend sind immer mal wieder am Kapitelanfang Teile des Märchens „Die Tochter des Moorkönigs“ von Hans Christian Andersen eingefügt.
Es gelingt der Autorin Karen Dionne sehr gut die Lebensbedingungen der Upper Peninsula einzufangen. Mit den eindringlichen und detailreichen Beschreibungen der Menschenleere und Wildheit konnte sie mich gefangen nehmen. Nur im letzten Drittel war mir der Fokus zu stark auf den Rückblicken, das hätte etwas kürzer oder ausgewogener gefasst werden können.
Fazit: Vielleicht kein Psychothriller, aber ein tolles sehr atmosphärisches Buch über eine schwierige Tochter-Vater-Konstellation mit einem außergewöhnlichen Setting.
9 von 10 Punkten
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Buchmeinung zu Karen Dionne – Die Moortochter
„Die Moortochter“ ist ein Psychothriller von Karen Dionne, der 2017 in der Übersetzung von Andreas Jäger im Goldmann Verlag erschienen ist. Die amerikanische Originalausgabe erschien 2017 unter dem Titel „The Marsh King's Daughter“ bei G. P. Putman's Sons, New York.
Zum Autor:
Karen Dionne hat in jungen Jahren mit ihrem Mann und ihrer kleinen Tochter ein alternatives Leben in einer Hütte auf der Upper Peninsula geführt. Ihre damaligen Erfahrungen in der Wildnis hat sie nun in ihren außergewöhnlichen Psychothriller "Die Moortochter" eingebracht. Heute lebt Karen Dionne mit ihrem Mann in einem Vorort von Detroit.Klappentext:
Helena Pelletier lebt in Michigan auf der einsamen Upper Peninsula. Sie ist eine ausgezeichnete Fährtenleserin und Jägerin – Fähigkeiten, die sie als Kind von ihrem Vater gelernt hat, als sie in einer Blockhütte mitten im Moor lebten. Für Helena war ihr Vater immer ein Held – bis sie vor fünfzehn Jahren erfahren musste, dass er in Wahrheit ein gefährlicher Psychopath ist, der ihre Mutter entführt hatte. Helena hatte daraufhin für seine Festnahme gesorgt, und seit Jahren sitzt er nun im Hochsicherheitsgefängnis. Doch als Helena eines Tages in den Nachrichten hört, dass ein Gefangener von dort entkommen ist, weiß sie sofort, dass es ihr Vater ist und dass er sich im Moor versteckt. Nur Helena hat die Fähigkeiten, ihn aufzuspüren. Es wird eine brutale Jagd, denn er hat noch eine Rechnung mit ihr offen ...Meine Meinung:
Dieses Buch hat seinen eigenen eigenwilligen Stil. Helena hat die ersten vierzehn Jahre ihres Lebens in der Abgeschiedenheit eines Moores verbracht. Ihr Vater hatte ihre Mutter als junge Frau entführt und dann im Moor gefangen gehalten. Er hat Helena geprägt und ihr fast alles beigebracht, was sie weiß. Nach fünfzehn Jahren Gefängnis ist er ausgebrochen und Helena, die ein bürgerliches Leben mit Mann und Kindern führt, beschließt, ihn zu verfolgen. Während dieser Verfolgung liegt der Schwerpunkt auf Rückblenden, die die Verhältnisse ihrer Jugend aufgreifen und Einblicke in die Entwicklung der Beziehung Vater zu Tochter geben. Helena hat ihren Vater vergöttert und selbst nach der Rückkehr in die „zivilisierte“ Welt bröckelt der Heldenstatus nur sehr langsam.
Der Roman wird aus der Perspektive der Ich-Erzählerin Helena geschildert und gibt tiefe Einblicke in ihr Seelenleben. Sie teilt mit ihrem Vater eine Reihe von Ansichten, die nicht mehrheitsfähig sind. Helena hat viel von einer indianischen Ureinwohnerin und findet sich in der modernen Welt nur schwer zu Recht. Diese Rückblenden nehmen den größten Teil des Buches ein und erst im letzten Abschnitt kommt es Action und ein wenig Spannung. Zum Abschluss gibt es noch einen hollywoodreifen Showdown, der so gar nicht zum Rest des Buches passen will. Wie gesagt stehen die Überlegungen und Ansichten, aber auch die Ängste Helenas im Fokus des Buches. Es ist ihre Welt, die beschrieben wird und die doch so weit von meiner Welt entfernt ist.Fazit:
Es ist ein schwieriges Buch, das die Welt beschreibt, wie Helena sie sieht. Helenas Überzeugungen wirken oft erschreckend und abstoßend, aber mit der Zeit versteht man Helena besser, ohne sie aber sympathisch zu finden.Der Showdown hat mir nicht gefallen, auch wenn er sehr deutlich macht, was für Helena wichtig ist. Ich vergebe vier von fünf Sternen (75 von 100 Punkten). Wer eine actiongeprägte Geschichte erwartet, wird bitter enttäuscht werden. -
Autor: Karen Dionne
Verlag: Goldmann
Seiten: 381
Preis: 19,99€
Klappentext: Helena Pelletier lebt in Michigan auf der einsamen Upper Peninsula. Sie ist eine ausgezeichnete Fährtenleserin und Jägerin – Fähigkeiten, die sie als Kind von ihrem Vater gelernt hat, als sie in einer Blockhütte mitten im Moor lebten. Für Helena war ihr Vater immer ein Held – bis sie vor fünfzehn Jahren erfahren musste, dass er in Wahrheit ein gefährlicher Psychopath ist, der ihre Mutter entführt hatte. Helena hatte daraufhin für seine Festnahme gesorgt, und seit Jahren sitzt er nun im Hochsicherheitsgefängnis. Doch als Helena eines Tages in den Nachrichten hört, dass ein Gefangener von dort entkommen ist, weiß sie sofort, dass es ihr Vater ist und dass er sich im Moor versteckt. Nur Helena hat die Fähigkeiten, ihn aufzuspüren. Es wird eine brutale Jagd, denn er hat noch eine Rechnung mit ihr offen ...Das Cover des Buches gefällt mir sehr gut. Es wirkt einfach so düster und geheimnissvoll, wie die Geschichte selbst.
Geschrieben ist das Buch sehr flüssig und detailliert, so taucht man sehr schnell in die Geschichte ein. Besonders gut, fand ich die vielen Rückbleneden aus Helenas Kindheit im Moor. Diese helfen sehr beim Verständniss der Story.
Den Inhalt des Buches finde ich echt toll und außergewöhnlich, da ich so einen Verlauf noch nie gelesen habe. Nur das Ende wurde, meiner Meinung nach, zu schnell abgehandelt.
Insgesamt ist das Buch aber sehr spannend und ich kann es nur weiterempfehlen.
💓💓💓💓💓
"Manajiwin", flüstert er mir ins Ohr.
Respekt.
https://mariasbooklove.blogspo…sion-die-moortochter.html -
Ich habe aus den verschiedensten Gründen ziemlich lange für dieses Buch gebraucht.
Die letzten zwei Abschnitte konnte ich nun aber doch ziemlich am Stück und schnell lesen.
Und das war gut so.
Denn gefallen hat mir die Geschichte von Anfang an - und dass ich nun dranbleiben konnte, hat mich gefreut.
Die Geschichte von Helena pendelt ständig zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart hin und her.
Dies ist meiner Meinung nach gut und für das Verständnis der Handlungen und der Person Helena wichtig.
Ich konnte durch die Erlebnisse in der Kindheit von Helena ihre heutigen Entscheidungen nachvollziehen und verstehen.
Ob es richtig ist, das Buch als "Psychothriller" zu vermarkten, bezweifle ich.
Die Psyche spielt zwar eine große Rolle, ein Thriller ist es aber meiner Meinung nach nicht.
Allerdings könnte ich mir bei einer Verfilmung durchaus das Genre "Psychothriller" vorstellen.
Man könnte einen daraus machen.Ich gebe dem Buch 8 von 10 Punkten.
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Was hätte man aus dieser Geschichte machen können! Ein Mädchen wächst in absoluter Abgeschiedenheit mitten im Nirgendwo auf, lernt von ihrem Vater, den es zutiefst bewundert, in der Wildnis zu überleben und muss dann als junger Teenager erkennen, dass ihr bisheriges Leben eine einzige Lüge ist: Ihr Vater ist ein Entführer und Vergewaltiger, der ihre Mutter als junges Mädchen in seine Gewalt brachte und sie seitdem in der Wildnis gefangen hält - schon der Hintergrund der Protagonistin verspricht eine spannende Geschichte, doch auch die Handlung der Gegenwart - die Jagd auf den aus dem Gefängnis entkommenen Vater - hat alles, was ein unterhaltsamer Psychothriller braucht. Leider schafft es die Autorin, beide Handlungsebenen ziemlich in den Sand zu setzen. Die in Rückblicken erzählte Kindheit Hannahs krankt an der emotionslosen Sicht der Protagonistin. Von Hannahs Mutter erfährt der Leser so gut wie nichts und der Gewissenskonflikt Hannahs, die trotz des Wissens über die Taten ihres Vaters nicht gegen ihre Gefühle für ihn ankommt, wird nicht überzeugend dargestellt - eben noch hat das Mädel ihren Vater vergöttert, im nächsten Abschnitt ist er der totale Psycho, von dem sie nur noch weg will, die Zwischenstufen vom ersten Zweifel bis zur totalen Ablehnung fehlen. Auch in der Handlungsebene, die in der Gegenwart spielt, wird der Gewissenskonflikt nicht glaubwürdig dargestellt, die Handlung Hannahs ist teilweise nicht nachvollziehbar und dann sind auch noch einige Fehler drin, die das Vergnügen doch ziemlich einschränken. Besonders bedauerlich fand ich, dass Hannahs Mutter in der Geschichte so gut wie keine Rolle spielt.
Sprachlich ist der Roman schlicht und schnörkellos gehalten, so dass sich der Thriller schnell "runterlesen" lässt. Inhaltlich überzeugen leider nur die Landschaftsbeschreibungen. Schade.
Enttäuschte 4 Punkte. -
Nicht so spannend wie erwartet
Mit einem roten Sticker wird auf der Ausgabe meines Buches mit folgendem Zitat von Karin Slaughter geworben: „Großartig! Ich bekam beim Lesen Gänsehaut!“
Ganz so euphorisch fällt meine Beurteilung von „Die Moortochter“ von Karen Dionne zwar nicht aus, aber vorweg sei gesagt: In einer Gesamtbewertung vergebe ich 4 von 10 möglichen Eulenpunkten.
Zur Handlung
Helena wächst mit Vater und Mutter gemeinsam in einer Hütte fernab der Zivilisation auf. Dabei ahnt sie bis zu einem gewissen Punkt nicht, dass ihr Vater ihre Mutter entführt hat, als diese selbst ein Teenager war.
Dabei wird die Geschichte mehr oder weniger abwechselnd auf zwei verschiedenen Zeitebenen erzählt. Auf der einen Seite wird rückblickend Helenas Leben im Moor beleuchtet, wie sich ihre Beziehung zu Vater und Mutter gestaltet hat und wie Helena schließlich den Weg (zurück) in die Zivilisation geschafft hat. Die andere Handlungsebene spielt sich Jahre später ab. Helena ist inzwischen selbst Mutter von zwei Töchtern, als sie erfährt, dass ihr Vater aus dem Gefängnis ausgebrochen ist. Es beginnt ein potenziell tödliches Katz-und-Maus-Spiel zwischen Vater und Tochter.
Meine Meinung
Als ich mit dem Thriller begonnen habe, hatte ich nicht erwartet, dass ungefähr die Hälfte der Handlung sich tatsächlich mit Helenas Gegenwart beschäftigt. Dabei ist das Verhältnis der beiden Handlungsebenen aber ausgewogen. Stück für Stück erfährt man, wie sich Helenas Leben vor der Erkenntnis, was ihr Vater ihrer Mutter angetan hat, gestaltet hat. Viele Gepflogenheiten im zwischenmenschlichen Umgang mit anderen sind ihr nach so langer Zeit der Isolation fremd. Die Handlung fokussiert sich definitiv auf Helena, aus deren Perspektive beide Erzählstränge geschildert werden. Über die Mutter, die ebenfalls ein Opfer von Helenas Vater ist, erfährt man dabei relativ wenig. Zum Ende hin kommt noch einmal richtig Action in die Handlung, die aber, nach der eher von Charakterbetrachtung getriebenen restlichen Handlung ein wenig fehl am Platz und leicht übertrieben wirkt.
In einer Gesamtbewertung komme ich daher auf die bereits genannten vier von 10 Eulenpunkte.