Die Moortochter - Karen Dionne

  • Die Moortochter
    Karen Dionne
    ISBN: 3442205352
    Goldmann
    384 Seiten, 12,99 Euro


    Über die Autorin: Karen Dionne hat in jungen Jahren mit ihrem Mann und ihrer kleinen Tochter ein alternatives Leben in einer Hütte auf der Upper Peninsula geführt. Ihre damaligen Erfahrungen in der Wildnis hat sie nun in ihren außergewöhnlichen Psychothriller "Die Moortochter" eingebracht. Heute lebt Karen Dionne mit ihrem Mann in einem Vorort von Detroit, wo sie an ihrem nächsten Psychothriller schreibt.


    Amazon-Kurzbeschreibung: Helena Pelletier lebt in Michigan auf der einsamen Upper Peninsula. Sie ist eine ausgezeichnete Fährtenleserin und Jägerin – Fähigkeiten, die sie als Kind von ihrem Vater gelernt hat, als sie in einer Blockhütte mitten im Moor lebten. Für Helena war ihr Vater immer ein Held – bis sie vor fünfzehn Jahren erfahren musste, dass er in Wahrheit ein gefährlicher Psychopath ist, der ihre Mutter entführt hatte. Helena hatte daraufhin für seine Festnahme gesorgt, und seit Jahren sitzt er nun im Hochsicherheitsgefängnis. Doch als Helena eines Tages in den Nachrichten hört, dass ein Gefangener von dort entkommen ist, weiß sie sofort, dass es ihr Vater ist und dass er sich im Moor versteckt. Nur Helena hat die Fähigkeiten, ihn aufzuspüren. Es wird eine brutale Jagd, denn er hat noch eine Rechnung mit ihr offen...



    Helena, die Hauptperson des Buches, das ich nicht wirklich „Psychothriller“ nennen mag, ist als Kind im Moor aufgewachsen. Sie hat in ihrer Kindheit ihren Vater vergöttert, bis sie erfuhr, dass er ihre Mutter in die einsam gelegene Hütte entführt hat. Lange schon ist Helena wieder in der Zivilisation zurück und führt ein bürgerliches Leben, als ihr Vater aus dem Gefängnis ausbricht. Nur sie kennt seine Gedanken und seine Tricks und so macht sie nun Jagd nach ihm.
    Während dieser Jagd spricht die Ich-Erzählerin uns als Leser direkt an und berichtet von ihrer Vergangenheit. Das tut sie leider nicht chronologisch, sondern sie springt zwischen verschiedenen Zeitebenen hin und her. Die meiste Zeit über berichtet sie vom Verhältnis zu ihrem Vater und man fragt sich, warum sie ihn angeblich hasst, da sie doch alles, was er ihr und ihrer Mutter angetan hat, entschuldigt. Sie sucht nicht nur für alles Erklärungen, sondern berichtet immer wieder, wie gut ihr die wilde Kindheit, in der sie Tiere jagen und töten durfte, gefallen hat. Irgendwann sind auch die blutigsten Jagdszenen nicht mehr genug, um Spannung aufkommen zu lassen.


    Wenn Helen von der Zeit ihrer Rückkehr berichtet, macht sie einige zeitliche Fehler. Ihre Entführung und ihre Rückkehr sollen ein wichtiges Thema auf Facebook und Twitter gewesen sein, doch die waren zu der Zeit gerade in den Kinderschuhen. Auch andere Fehler haben sich eingeschlichen. So etwas stört mich persönlich immer sehr. Neben den vielen Zeitsprüngen werden oft zu Beginn eines Kapitels Teile des Märchens „Die Moortochter“ von Hans Christian Andersen zitiert, was ziemlich gewollt und unpassend wirkt.


    Bleibt mir nur ein Fazit; ein mäßig spannendes Buch mit einigen Längen, einer Protagonistin, mit der ich mich nicht anfreunden konnte und einigen ärgerlichen Fehlern. Man kann dieses Buch lesen, muss es aber nicht.

  • Auch von diesem Thriller bekamen wir ein Leseexemplar, es zu lesen und zu lobpreisen, ob der …. warum eigentlich?
    Nichts an diesem Buch konnte mein Interesse erwecken. Es ist einfach geschrieben, die Charaktere sind eindimensional und austauschbar, die Handlung hat keinerlei Überraschung zu bieten.


    Das fehlen dieses Buches wird nicht nur die Literaturgeschichte niemals bemerken, auch jetzt, wo es ganz neu ist wird es keinen Lücke hinterlassen, entscheidet sich eine Buchhandlung dieses Buch nicht einzukaufen. Es ist schlichtweg überflüssig – und das sage ich als Verfechter einer größtmöglichen Vielfalt!


    Spart Euer Geld Leute – und kauft Euch bei dem Wetter lieber ein großes Eis!

  • Zitat

    Original von Bodo


    Spart Euer Geld Leute – und kauft Euch bei dem Wetter lieber ein großes Eis!


    Na toll, hättst Du mir das nicht vor der Leserunde sagen können :fetch
    Aber egal, ich laß mich trotzdem überraschen.
    Und das mit dem Eis - naja, ich guck zufällig eine Reportage, wie das hergestellt wird.....

  • Au weia, da bin ich auch gespannt auf die Leserunde. :wow Hoffentlich wird's nicht zu schlimm. Bin zur Zeit sehr ungnädig bei schlechten Büchern. :schlaeger

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Zitat

    Original von hollyhollunder
    Au weia, da bin ich auch gespannt auf die Leserunde. :wow Hoffentlich wird's nicht zu schlimm. Bin zur Zeit sehr ungnädig bei schlechten Büchern. :schlaeger


    Och, das kann auch lustig sein. Guck nur in die Runde zum silbernen Adler - was konnten wir dort herrlich lästern :lache

  • Etwas mehr als Eskalina wollte ich dem Buch gern abgewinnen, das hat leider nicht geklappt. Dennoch herzlichen Dank für das Leserundenexemplar.[/COLOR]


    Inhalt
    Helena Pelletier wohnt mit Mann und Kindern in einem unzugänglichen Moorgebiet auf Michigans Upper Peninsula am Lake Superior. Als sie im Radio von einem entflohenen Strafgefangenen hört, bricht ihre Familienidylle schlagartig zusammen. Der Geflohene ist ihr Vater, der Helenas Mutter im Teenageralter entführte und mit der gemeinsamen Tochter 12 Jahre lang gefangen hielt. Helenas Handeln in der Gegenwart wird mehrfach von einem Cliffhanger unterbrochen, dem ein Rückblick folgt, dem ein Abschnitt während der Verfolgung des Vaters folgt, … usw.


    Der Mann, der sich Jacob Holbrooke nennt, stammt von Ojibwe ab und ist ein vorzüglicher Fährtenleser und Fallensteller. In der Öffentlichkeit wird der „Moorkönig“ als Psychopath bezeichnet; weitere psychiatrische und neurologische Diagnosen liegen vor. Helena identifiziert sich als Kind ausschließlich mit dem Vater, eifert ihm nach, wetteifert darin, ihn im Fährtenlesen zu übertrumpfen. Sie träumt sogar davon, in Arbeitsschuhen und kariertem Hemd eines Tages ein Mann zu sein.


    Helenas Mutter lebt in erlernter Abhängigkeit und ständiger Angst vor der Gewalt ihres Entführers. Helena erlebt ihre Mutter als scheues schattenhaftes Wrack. Sie sei an ihrer Lage mitschuldig gewesen, weil sie sich nicht gewehrt und keinen Fluchtversuch unternommen hätte, beschönigt Helena ihre dürftige Einfühlung in ihre Mutter. Auch nachdem sie selbst inzwischen zwei Kinder geboren hat, beharrt sie auf ihrem harten Urteil über die Frau, die sie als Dienerin des Vaters erlebt und nicht etwa als Teammitglied beim autarken Leben in der Natur.


    Als Helena und ihre Mutter in die Zivilisation zurückgeholt werden, kennt das Mädchen keine Elektrizität und hat erhebliche Probleme im Umgang mit anderen Menschen. Für Helena war ihr Leben die Norm und sie kann daran nichts Ungewöhnliches entdecken. Wie sonst sollte ein Mann auch eine Frau finden, als sie einfach von irgendwo mitzunehmen und in seiner Hütte anzuketten. Eine Psychiaterin und einen Therapeuten in ihrem Leben nennt Helena zwar kurz, nennt auch ein paar Begriffe zur Vorgeschichte ihres Vaters, das wirkt jedoch für einen Psychothriller reichlich oberflächlich. Dass sie fiktive Passagen einschiebt, wenn sie nicht mehr weiß, was sich warum zugetragen hat, macht sie als Erzählerin nicht glaubwürdiger.


    Die erwachsene Helena hinterlässt bei mir bei allem Mitgefühl für ihr Schicksal einen zwiespältigen Eindruck. Sie betont stets ihre besonderen Fähigkeiten, obwohl sie sie bereits erschöpfend szenisch gezeigt hat. Warum ein Ausnahmetalent wie sie vom Verkauf selbstgekochter Marmelade lebt und nicht im Naturschutz oder in der Umweltbildung arbeitet, erschließt sich mir nicht.


    Fazit
    Helenas Schicksal fand ich zwar interessant, doch trotz zunehmend schnellerer Aneinanderreihung von Cliffhangern ließ die Spannung in der zweiten Hälfte des Buches nach, anstatt sich zu steigern. Geärgert habe ich mich bei einem derart gehypten Buch über stilistische und sachliche Fehler. Die Perspektive eines Kindes, das nicht vermisst, was es bisher nicht kannte, wirkt für diese spezielle Icherzählerin zu stark in der städtischen Welt verhaftet, die Helena zum Zeitpunkt der Ereignisse noch nicht kennen konnte. Helenas gegenwärtige Vorstellung von dem, was vor über 15 Jahren auf Twitter (gegründet 2006) und Facebook (gegründet 2004) stattgefunden haben soll, (zudem in einer dünn besiedelten Gegend) wirkt unglaubwürdig.


    Neben einer unreflektierten, unzuverlässigen und offenbar nicht austherapierten Icherzählerin fehlt der Handlung dringend eine weitere Erzählperspektive. Ein Roman, der vom Überleben in einer abgelegenen Gegend handelt, würde perfekt in mein Beuteschema passen, doch weder Thriller-Fans noch Naturliebhabern kann ich ihn empfehlen.


    4 von 10 Punkten

  • ich durfte das Buch im Rahmen der LR kennen lernen, dafür noch einmal danke an Wolke und den Verlag.


    Zum Inhalt ist hier garantiert schon einiges gesagt worden, daher schenke ich mir das.


    Was mich an dem Buch genervt hat? Die Darstellung, das der Vater ja gar kein Unrecht in dem Sinne getan hat, sondern ein Held war. Das ihre Mutter einfach nur eine kaltherzige, schweigsame Person war. Das alles, was sie gelernt hat, besser, toller, schöner war als das, was sie heute hat und kennt.


    Mich nervt weiterhin, das die Tatsachen in Abschnitt 1 anders sind als in Abschnitt 2, obwohl es um exakt die gleiche Situation geht, das sie Zeitfenster durcheinander wirbelt (Facebook, Twitter, Internet). Mich nervt, das Helena sich "aufschwingt", besser als ihr Vater zu sein und ihn somit wieder ins Gefängnis zu bringen. Diese Geschichte hat für mich zu viele Ungereimtheiten.


    Ich habe mich erstmals an eine Art Thriller versucht und muss sagen: solche mag ich nicht. Dafür ist mir meine Lesezeit zu schade.


    Ich vergebe 4,5 Punkte von 10.

  • Die Kurzbeschreibung und auch die Leseprobe haben mir gut gefallen, das schien mir ein Buch nach meinem Geschmack zu sein, keine großartige Literatur, aber spannend und mit einem interessanten Hintergrund.
    Ich mag solche Thriller mit dem Thema „Einzelkämpfer in der Wildnis“, sehr gern auch mit Informationen zu Natur und Überlebenstechniken. Deshalb hat mir der Einstieg gut gefallen. Die Sprache ist einfach, aber in Ordnung, sie passt zur Geschichte und der Erzählerin.


    Meine Enttäuschung begann langsam und hat sich zum Ende hin massiv gesteigert. Sehr gern hätte ich ein bisschen mehr über Helenas Leben in der Gegenwart gelesen, über ihre Kinder und ihren Mann. Nach den Eingangskapiteln verschwinden diese fast völlig aus der Geschichte. Helena heftet sich an die Spuren ihres aus dem Gefängnis ausgebrochenen Vater, weil sie überzeugt ist, nur sie allein kann ihn zur Strecke bringen. So weit eine spannende Ausgangssituation, aber nachdem sie sich auf den Weg gemacht hat, gehen ihre Erinnerungen immer öfter zurück in die Zeit ihrer Kindheit, als dieser Vater noch ihre leidenschaftlich geliebte Bezugsperson gewesen ist – und die Handlung beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit der Vergangenheit, dem Leben in der „Hütte“, den Schönheiten und Gefahren der Natur. Das ist im Prinzip schon interessant und auch wichtig im Hinblick auf Helenas Persönlichkeit, bzw. ihr ambivalentes Verhältnis zum Vater, doch für den Spannungsbogen erweist sich dieses Vorgehen als verheerend. Immer wieder nimmt die Spannung einen kleinen Anlauf – um dann in weitschweifigen Erinnerungen zu versanden. Und das hat die Autorin konsequent durchgezogen, bis hinein in den Showdown, so dass ich das Buch letztendlich ziemlich frustriert zugeklappt habe.


    Im Nachwort schreibt die Autorin wie sehr ihr daran gelesen war, die Zeit, die sie mit ihrer Familie in der wilden Landschaft der Upper Peninsula verbracht hat, in einem Roman zu verarbeiten. Das kann ich nachvollziehen, aber sie hätte das wohl besser in Form eines Erlebnis- oder Abenteuerbuches tun sollen, statt ein paar grausige Szenen einzuflicken und das Ganze Psychothriller zu nennen. So werden sicher viele Leser enttäuscht sein, weil nicht wirklich drin ist, was draufsteht.


    Im Grunde ist es eine gute Geschichte mit viel Potential, aber die Kurzbeschreibung und die Vermarktung als „Psychothriller“ wecken bestimmte Erwartungen, die sich nicht erfüllen und wohl so manche enttäuschte Kommentare zur Folge haben. Ich habe in letzter Zeit den Eindruck gewonnen, die Verlage machen diesen „Fehler“ immer häufiger. Weil sich Thriller und Psychothriller gut verkaufen, schreiben sie es drauf, auch, wenn es nicht besonders passt.


    Für die begeisterten Kommentare anderer Autoren auf dem Cover (von Karen Slaughter, Lee Child und Clara Buckley) ist vermutlich der Verlag verantwortlich. Ich kann mir nicht vorstellen, dass auch nur einer davon authentisch ist. Eine derzeit verbreitete, aber in meinen Augen wenig glaubwürdige Form von Werbung. Bei diesem Buch, dem der „Thrill“ fehlt und das „Psycho“ –Element unausgegoren wirkt, fällt das ganz besonders auf.

  • Zitat

    Original von Lumos



    Für die begeisterten Kommentare anderer Autoren auf dem Cover (von Karen Slaughter, Lee Child und Clara Buckley) ist vermutlich der Verlag verantwortlich. Ich kann mir nicht vorstellen, dass auch nur einer davon authentisch ist. Eine derzeit verbreitete, aber in meinen Augen wenig glaubwürdige Form von Werbung. Bei diesem Buch, dem der „Thrill“ fehlt und das „Psycho“ –Element unausgegoren wirkt, fällt das ganz besonders auf.


    Es gibt eine sehr "Aufschlussreiche " Szene in der Tv-Serie "Castle", in welcher der Hauptprotagonist (für alle die es nicht kennen: ein berühmter Krimiautor) einen Karton voller Bücher bekommt die er bewerten soll.


    Anstatt die Bücher zu lesen hält er sie sich eines nach dem anderen ans Ohr und denkt sich dazu passende "Taglines" aus - wie die, die wir alle schon auf Buchumschlägen gelesen haben.
    Ich denke das kommt der Wahrheit sehr nahe.....


    Ich bemängele das schon lange - auch in Beiträgen hier im Forum - das die Verlage Bücher für eine möglichst breite Masse vermarkten und nicht für die tatsächliche Zielgruppe (in diesem Fall Leute ohne jedwede Art von literarischem Geschmack oder auch nur einer Ahnung, was sich hinter dem Begriff "Gutes Buch" wirklich verbirgt..... Aber lassen wir das!)


    Diese Art von Marketing verkauft einen Haufen Bücher - und nur das zählt. Es ist Dutzend- und Massenware - die allerdings all das gute Zeug finanziert, welches ebenfalls veröffentlicht wird. Auch die großen Verlage, mit all der austauschbaren Massenscheiße, veröffentlichen viel wirklich gute Bücher!


    Leider machen sie dafür keine Werbung!

  • Zitat

    Original von Bodo



    Es gibt eine sehr "Aufschlussreiche " Szene in der Tv-Serie "Castle", in welcher der Hauptprotagonist (für alle die es nicht kennen: ein berühmter Krimiautor) einen Karton voller Bücher bekommt die er bewerten soll.


    :rofl :rofl :rofl Genau die Szene hatte ich auch im Kopf, als ich mir die Kommentare der anderen Autoren, nochmal angesehen habe.

  • Die Autorin
    Karen Dionne hat in jungen Jahren mit ihrem Mann und ihrer kleinen Tochter ein alternatives Leben in einer Hütte auf der Upper Peninsula geführt. Ihre damaligen Erfahrungen in der Wildnis hat sie nun in ihren außergewöhnlichen Psychothriller "Die Moortochter" eingebracht. Heute lebt Karen Dionne mit ihrem Mann in einem Vorort von Detroit, wo sie an ihrem nächsten Psychothriller schreibt.


    Inhalt (von amazon)
    Helena Pelletier lebt in Michigan auf der einsamen Upper Peninsula. Sie ist eine ausgezeichnete Fährtenleserin und Jägerin – Fähigkeiten, die sie als Kind von ihrem Vater gelernt hat, als sie in einer Blockhütte mitten im Moor lebten. Für Helena war ihr Vater immer ein Held – bis sie vor fünfzehn Jahren erfahren musste, dass er in Wahrheit ein gefährlicher Psychopath ist, der ihre Mutter entführt hatte. Helena hatte daraufhin für seine Festnahme gesorgt, und seit Jahren sitzt er nun im Hochsicherheitsgefängnis. Doch als Helena eines Tages in den Nachrichten hört, dass ein Gefangener von dort entkommen ist, weiß sie sofort, dass es ihr Vater ist und dass er sich im Moor versteckt. Nur Helena hat die Fähigkeiten, ihn aufzuspüren. Es wird eine brutale Jagd, denn er hat noch eine Rechnung mit ihr offen ...


    Meine Meinung
    Ohne die ausschweifenden Aufzählungen über verschiedene Naturereignisse, Geschehnisse, die im Großen und Ganzen nichts zur Geschichte betragen, hätte das Buch gut 100 Seiten kürzer sein können und gegebenenfalls etwas mehr Spannung aufkommen lassen.
    Für mich war das Buch eine nette Unterhaltung, obwohl ich zeitweise etwas genervt von der viel zu langsam voranschreitenden Geschichte war.
    Ein Spannungs- oder Abenteuerroman, keinesfalls ein (Psycho-)Thriller.
    Ich gehe 5 von 10 Punkten.

  • Ich durfte dieses Buch mit einem gewonnenen Printexemplar lesen, daher auch hier noch einmal vielen Dank an Wolke für die Organisation und an den Verlag für das Buch.


    Im Nachhinein bin ich froh, nicht in den negativen Rezensionen gelesen zu haben und dadurch möglicherweise beeinflusst worden zu sein. So etwas ist mir nämlich schon einmal passiert und um mich dann nicht als "verständnisloser Außenseiter" (oder so ähnlich) fühlen zu müssen, suchte ich (möglicherweise unbewusst) regelrecht nach Stellen, welche die negativen Meinungen bestätigten, wobei das Lesevergnügen natürlich vollkommen auf der Strecke blieb.
    Unbedarft ging ich also an die Moortochterlektüre heran, schaltete das als störend empfundene Andersen-Märchen allerdings ziemlich rasch aus, obwohl ich dessen Märchen eigentlich sehr liebe.
    Die Handlungen der Protagonistin konnte ich großteils unter Berücksichtigung ihrer aktuellen (Jugend) bzw. "vorgeschichtlichen" (Jetztzeit) Lebensumstände recht gut nachvollziehen, wo nicht, hielt ich meine möglicherweise zu lückenhaften Psychologie-Kenntnisse für eine ausreichende Begründung.
    Gestört haben mich jedoch zunehmend zwei Punkte:
    1) Es wurden zu viele Dinge/Fragen offen gelassen (die ich hier nicht aufzähle, um nichts zu verraten)
    2) Die ständige Mischung von "Früher" und "Jetzt" sollte höchstwahrscheinlich Spannung erzeugen, erreichte bei mir jedoch genau das Gegenteil - sie nervte. Weniger ist manchmal mehr. Spannung sollte aus der Geschichte allein genug entstehen (entstand ja eigentlich auch, wurde allerdings durch diese sie offenbar erhöhen sollenden "Mätzchen" für mich massiv gestört) und so war ich letztendlich froh, das Buch beendet zu haben.
    Die Übersetzung gefiel mir nicht besonders.
    Und ich hätte gern eine Karte gehabt.
    Fazit: Eigentliche Geschichte = gut/Umsetzung = leider mangelhaft.
    Ich vergebe drei von zehn möglichen Eulenpunkten
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von maikaefer ()

  • Inhalt: Helena Pelletier lebt mit ihrem Mann und den beiden kleinen Töchtern auf der abgelegenen Upper Peninsula in Michigan. Was niemand ahnt: Sie ist die Tochter eines Entführers und Mörders, der für seine Taten zu lebenslanger Haft verurteilt wurde. Während eines Gefangenentransports kann er entkommen und flieht in die Wälder und Moore, in denen einst auch Helena aufgewachsen ist.


    Meine Meinung: Um es vorneweg zu nehmen: Mir hat das Buch gut gefallen!
    Aber leider ist dieses Buch ein typisches Beispiel für falsch verstandenes Marketing seitens eines Verlages. Hier werden aufgrund des reißerischen Klappentextes und der Genrebezeichnung "Psychothriller" viele Leser angesprochen, die dann vom Inhalt und besonders vom Erzählstil möglicherweise enttäuscht sein werden. Das ist schade.
    Der größte Teil des Buches wird von Helenas Erinnerungen an ihre Kindheit in den einsamen Wäldern und Mooren Michigans eingenommen. Man erfährt, wie sie durch den Vater geprägt wird, ihn einerseits bewundert und liebt, andererseits aber auch seine Grausamkeit fürchtet.
    Wie entwickelt sich ein Kind in solcher Abgeschiedenheit? Ein Kind, das erst nach und nach lernt seine Eltern zu hinterfragen.
    Ich fand diese Rückblenden in Helenas Kindheit im Moor interessant und auch wichtig, um ihr zwiespältiges Verhältnis zu ihrem Vater zu verstehen.
    Die Verfolgung des flüchtigen Gefangenen bildet eigentlich nur die Rahmenhandlung des Romans und auch hier wird es nur zum Ende der Jagd thrillermäßig spannend.
    Der Erzählstil von Karen Dionne ist eher ruhig und sprachlich nicht besonders anspruchsvoll, lässt sich aber gut und flüssig lesen.


    Fazit: Wer in erster Linie einen actionreichen Thriller erwartet, sollte definitiv die Finger von diesem Buch lassen.
    Wer sich aber auf einen Bericht über die Entwicklung Helenas von einem abhängigen, manipulierten Kind zu einer eigenständigen, selbstbewussten Frau einlässt, wird darin genug Spannung finden um dieses Buch zu genießen.


    8 Punkte!

  • Auch ich muss mich leider den negativen Meinungen anschließen.


    Ich habe einen spannenden Psychothriller erwartet, bekommen habe ich eine etwas lieblos erzählte Geschichte. Eine langweilige Protagonistin und eine Aneinanderreihung von belanglosen Geschehnissen. Spannung kam fast gar nicht auf.


    Schade, ich habe wirklich mehr erwartet.


    Von mir gibt es leider nur 4 Eulenpunkte.

  • "Die Moortochter" handelt von Helena Pelletier, die zusammen mit ihrem Mann und ihren zwei kleinen Kindern in Michigan auf der einsamen Upper Peninsula lebt. Aus dem Autoradio erfährt sie, dass ein gefährlicher Psychopath bei einem Gefängnistransport mehrere Wächter ermordet hat und entkommen konnte. Helena muss sich nun ihrere Vergangenheit stellen. Der füchtige Verbrecher ist ihr Vater, der vor vielen Jahren ihre Mutter entführt und lange Zeit in einem Moorgebiet festgehalten hat. Helena, die eine ausgezeichnete Fährtenleserin ist, macht sich daraufhin auf eigene Faust auf die Suche nach ihrem Vater.


    Ich hatte mich bei diesem Buch auf einige spannende Lesestunden gefreut. Leider bin ich sehr enttäuscht worden. Der Roman konnte mich nicht überzeugen.
    Das Buch wird mit "Psychothriller" beworben, leider kam bei mir während des Lesens keinerlei Spannung auf.
    Das liegt vor allem, an den sehr langen und ausführlichen Rückblenden in Helenas Vergangenheit. Diese Rückblenden nehmen wesentlich mehr Raum in dem Buch ein als die eigentliche Handlung in der Gegenwart. Die Erzählungen von ihrer einsamen Kindheit im Moor fand ich zu Beginn noch ganz unterhaltsam. Aber im Laufe der Geschichte waren sie mir einfach zu lang, ausführlich und zäh. Es wird zum Beispiel über mehrere Seiten lang erzählt, wie und mit welchem Holz damals eine Schwitzhütte gebaut worden ist. Ich habe diese Seiten dann nur noch überflogen.
    Auch sind mir in dem Roman einige Logikfehler und Ungereimtheiten aufgefallen. Die Hauptperson Helena war mir von Anfang an unsympatisch und ich konnte ihr Verhalten oft nicht nachvollziehen.
    Insgesamt empfand ich das Buch als langweilige und lieblose Geschichte ohne das für mich eine stimmige Atmosphäre aufkommen konnte.


    Ich kann dem Buch leider keine Leseempfehlung geben. Von mir bekommt es nur 3 Eulenpunkte

  • Helena Pelletier ist isoliert bei ihren Eltern im Moor aufgewachsen, erst als Jugendliche hat sie andere Menschen kennen gelernt und erfahren, was sich hinter dem isolierten Leben verbarg. Jetzt ist ihr Vater aus dem Gefängnis ausgebrochen und Helenas geruhsames Leben mit Mann und Kindern in Gefahr. Ihr Vater hat sich im Moor versteckt und Helena scheint die Einzige, die ihn finden kann – und so macht sie sich auf den Weg …


    Helenas Geschichte wird begleitet von Hans Christian Andersens Märchen „Die Tochter des Moorkönigs“, das immer wieder in kursiv auftaucht und schon eine gewisse Ähnlichkeit mit Helena und ihrem Leben hat. Helenas Leben selbst wird nicht chronologisch erzählt, die Geschichte beginnt in der Gegenwart und immer wieder gibt es Rückblenden, so dass erst am Ende klar wird, was genau passiert ist. Erzählt wird außerdem in Ich-Form von Helena selbst, die Gegenwartspassagen im Präsens. Das verlangt schon etwas konzentriertes Lesen, will man die Zeitsprünge nicht verpassen. Ich selbst mag eine solche Erzählweise gern und habe auch keine Probleme damit, einer solchen zu folgen. Im Gegenteil, so nimmt man sehr intensiv an dem Geschehen teil.


    Helena ist mir sympathisch, auch wenn ich nicht alles gut heißen kann, was sie denkt und tut (bzw. dachte und tat), ich kann aber Verständnis für sie aufbringen. Viele weitere Charaktere gibt es in diesem Roman nicht, er ist beschränkt auf Helenas Familie, in der Vergangenheit ihre Eltern, wobei der Vater hier größeren Raum einnimmt, in der Gegenwart ihr Mann und ihre Kinder, die allerdings eher am Rande auftauchen. Auch sie alle lernt der Leser natürlich rein aus Helenas Sicht kennen.


    Ich finde Helenas Leben außergewöhnlich und interessant, und habe die Geschichte interessiert gelesen, gerade die Zeit im Moor ist zum Teil faszinierend, zum Teil auch sehr erschreckend, und verfügt durchaus über eine gewisse Spannung, wenngleich diese eher dezent ist. Psychothriller benötigen nicht unbedingt viel Action, und so findet man hier auch wenige actionreiche Szenen, erst gegen Ende kommen sie ins Spiel.


    Im Nachwort erfährt man, dass sich die Autorin selbst in diese Gegend mit Mann und Baby zurückgezogen hatte, also selbst ähnlich zurückgezogen lebte wie Helena und ihre Eltern. Man kann sich wohl auf das verlassen, was sie hier über ein solches Leben erzählt.


    Ich habe den Roman gerne gelesen und fühlte mich gut unterhalten. Von mir gibt es daher 8 Punkte und eine Leseempfehlung!

  • Mir geht es ähnlich, wie den meisten hier.
    Ich war ein wenig enttäuscht von dem Buch, bzw. es hat meine Erwartungen an einen Thriller nicht sonderlich erfüllt.


    Der Anfang war noch vielversprechend, dann allerdings wurde es von Abschnitt zu Abschnitt eher langweiliger, unrealistischer.
    Eigentlich genau die falsche Richtung der Spannungskurve bei einem Buch :grin


    Zur Protagonistin Helena konnte ich nicht allzuviel Symathie aufbauen.
    Die Beschreibungen ihrerseits - in der Ich -Erzählweise - über ihren Vater liegen teilweise derart im Vordergund, daß es mir zuviel vorkam, da im Gegensatz zu den Darstellungen über die Mutter definitiv zu wenig vorhanden war. Die mich dann aber wiederum wesentlich mehr interessiert hätten.


    Auch war der Aufbau für mich nicht gelungen, da - kaum, daß Spannung aufkam - sofort wieder ein Schub in die Vergangenheit erfolgte, der sich langatmig hinzog, so daß das Interesse an der ursprünglich aufgebauten Spannungssituation wie weggewischt war.


    Auch hat das Geschehen in der Vergangenheit einfach zuviel Raum eingenommen, so daß die aktuelle Zeit, die der Jagd, definitiv zu kurz kam.


    Das interessanteste an dem Buch für mich war wirklich die Beschreibung der Moorlandschaft in den Upper Peninsulas, die ich mir ganz gerne via Internet angesehen habe.



    Fazit
    Ein Buch, das zwar nicht 100 % langweilig ist, aber durch seinen Aufau einfach zuviel Spannung vernichtet und es dadurch weniger Spaß zu lesen macht.
    Wenn man einen Faible für schöne amerikanische Landschaften hat, kann man es lesen, ansonsten vermisst man nix, wenn man es denn nicht macht.

  • Die Idee des Buches an sich fand ich spannend. Und etwa bis zur Mitte war ich eigentlich auch ganz zufrieden. Auch wenn mir da schon die ersten Kleinigkeiten aufgestoßen sind. Aber dann fing ich an mich zu Langweilen.


    Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Auch die Konzeption an sich und das der Plot zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin und her springt, war für mich gut lesbar. Wobei mir lieber gewesen wäre, die Gegenwart hätte immer die Oberhand behalten.
    Es gab tatsächlich auch ein paar richtig intensive Beschreibungen von Orten, Handlungen, Naturgeschehnissen. Die Autorin hat, meiner Meinung nach durchaus Potential und hätte vielleicht nur ein strengeres Lektorat gebraucht.


    Im Ganzen ist das Buch für mich enttäuschend gewesen.
    Zum einen hatte es in der Mitte große Längen, so dass ich ständig andere Bücher gelesen habe. Schlechtes Zeichen.
    Dann gab es immer wieder Seltsamkeiten und Logikfehler, die mich geärgert haben. Vor allem, weil sie meist unnötig waren oder ich den Eindruck hatte, sie wären der Unlust der Autorin geschuldet, dies genauer auszuarbeiten.
    Auch kam mir die Mutter zu wenig als Mensch und Bezugsperson vor. Weder in der Vergangenheit noch in der Gegenwart. Alles spielte sich quasi zwischen Vater und Tochter ab.
    Und der Schluss war zu vorhersehbar und hatte leider keine Überraschungen für mich.


    Man merkte der Leserunde schnell an, dass es den meisten ähnlich ging.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ich habe das Buch in einer Leserunde gelesen. Vielen Dank an Wolke und den Verlag!
    Ich war leider auch nicht begeistert von dem Buch. Das Cover fand ich wunderschön und der Klappentext hat mich schon angesprochen. Aber mich machen immer schon die Anpreisungen auf den Covern stutzig und misstrauisch.....und leider wurde mein Misstrauen bestätigt.
    Für mich hatte die Geschichte nichts mit einem Psychothriller zu tun. Ich hatte die Hoffnung, das die Geschichte dem Film "Mörderischer Vorsprung" mit Sidney Poitier aus dem Jahre 1988 ähnelt..aber leider war die Geschichte nicht einmal spannend, da der Fokus mehr auf der Vergangenheit Helenas stand. Die Story war ziemlich verworren und ich fand die Protagonisten sehr farblos.


    Von mir gibt es keine Leseempfehlung und daher auch nur 3 Punkte.