Die Moortochter
Karen Dionne
ISBN: 3442205352
Goldmann
384 Seiten, 12,99 Euro
Über die Autorin: Karen Dionne hat in jungen Jahren mit ihrem Mann und ihrer kleinen Tochter ein alternatives Leben in einer Hütte auf der Upper Peninsula geführt. Ihre damaligen Erfahrungen in der Wildnis hat sie nun in ihren außergewöhnlichen Psychothriller "Die Moortochter" eingebracht. Heute lebt Karen Dionne mit ihrem Mann in einem Vorort von Detroit, wo sie an ihrem nächsten Psychothriller schreibt.
Amazon-Kurzbeschreibung: Helena Pelletier lebt in Michigan auf der einsamen Upper Peninsula. Sie ist eine ausgezeichnete Fährtenleserin und Jägerin – Fähigkeiten, die sie als Kind von ihrem Vater gelernt hat, als sie in einer Blockhütte mitten im Moor lebten. Für Helena war ihr Vater immer ein Held – bis sie vor fünfzehn Jahren erfahren musste, dass er in Wahrheit ein gefährlicher Psychopath ist, der ihre Mutter entführt hatte. Helena hatte daraufhin für seine Festnahme gesorgt, und seit Jahren sitzt er nun im Hochsicherheitsgefängnis. Doch als Helena eines Tages in den Nachrichten hört, dass ein Gefangener von dort entkommen ist, weiß sie sofort, dass es ihr Vater ist und dass er sich im Moor versteckt. Nur Helena hat die Fähigkeiten, ihn aufzuspüren. Es wird eine brutale Jagd, denn er hat noch eine Rechnung mit ihr offen...
Helena, die Hauptperson des Buches, das ich nicht wirklich „Psychothriller“ nennen mag, ist als Kind im Moor aufgewachsen. Sie hat in ihrer Kindheit ihren Vater vergöttert, bis sie erfuhr, dass er ihre Mutter in die einsam gelegene Hütte entführt hat. Lange schon ist Helena wieder in der Zivilisation zurück und führt ein bürgerliches Leben, als ihr Vater aus dem Gefängnis ausbricht. Nur sie kennt seine Gedanken und seine Tricks und so macht sie nun Jagd nach ihm.
Während dieser Jagd spricht die Ich-Erzählerin uns als Leser direkt an und berichtet von ihrer Vergangenheit. Das tut sie leider nicht chronologisch, sondern sie springt zwischen verschiedenen Zeitebenen hin und her. Die meiste Zeit über berichtet sie vom Verhältnis zu ihrem Vater und man fragt sich, warum sie ihn angeblich hasst, da sie doch alles, was er ihr und ihrer Mutter angetan hat, entschuldigt. Sie sucht nicht nur für alles Erklärungen, sondern berichtet immer wieder, wie gut ihr die wilde Kindheit, in der sie Tiere jagen und töten durfte, gefallen hat. Irgendwann sind auch die blutigsten Jagdszenen nicht mehr genug, um Spannung aufkommen zu lassen.
Wenn Helen von der Zeit ihrer Rückkehr berichtet, macht sie einige zeitliche Fehler. Ihre Entführung und ihre Rückkehr sollen ein wichtiges Thema auf Facebook und Twitter gewesen sein, doch die waren zu der Zeit gerade in den Kinderschuhen. Auch andere Fehler haben sich eingeschlichen. So etwas stört mich persönlich immer sehr. Neben den vielen Zeitsprüngen werden oft zu Beginn eines Kapitels Teile des Märchens „Die Moortochter“ von Hans Christian Andersen zitiert, was ziemlich gewollt und unpassend wirkt.
Bleibt mir nur ein Fazit; ein mäßig spannendes Buch mit einigen Längen, einer Protagonistin, mit der ich mich nicht anfreunden konnte und einigen ärgerlichen Fehlern. Man kann dieses Buch lesen, muss es aber nicht.