Die Villa am Meer - Micaela Jary

  • Klappentext lt. Amazon.de
    Rostock-Warnemünde 1897: Katharinas Hochzeit mit dem verwitweten, wesentlich älteren Manufakturbesitzer und Korbmacher Olaf Borchers steht unter einem schlechten Stern: Nicht nur, dass ihr Herz einem anderen gehört, Borchers halbwüchsiger Sohn ist nicht einverstanden mit der neuen Frau seines Vaters und torpediert die Ehe von Anfang an. Dennoch tut Katharina ihr Bestes, um mit ihrem Mann glücklich zu werden. Doch das ändert sich an dem Tag, an dem sie Pläne für ein eigenes Geschäft macht – einen Strandkorbverleih an der Ostsee.


    Zur Autorin
    Micaela Jary stammt aus Hamburg und wuchs im Tessin auf. Nach einem Sprachenstudium absolvierte sie ein Zeitungsvolontariat und arbeitete viele Jahre als Redakteurin, bevor sie sich ganz der Schriftstellerei widmete. Geschichte und Geografie sind ihre liebsten Themen, ihre Faszination gilt dabei vor allem Süd- und Ostafrika. Sie hat eine erwachsene Tochter und lebt nach einem langjährigen Aufenthalt in Paris heute mit Mann und Hund in München und Berlin.


    Meine Meinung
    Ein dicker Wälzer, mit 512 Seiten, die sich aber haben in Windeseile durchlesen lassen, weil der Schreibstil wirklich hervorragend zu lesen ist.
    Mit *Die Villa am Meer* hat die Autorin Micaela Jary eine wundervolle und intensive Familiensaga geschrieben, vor dem historischen Hintergrund von Rostock und Warnemünde. Ich glaube, passendere Orte hätte man für diese Geschichte nicht finden können, es fügt sich alles zu 100% zusammen und hätte auch nicht anders sein dürfen. Ein Roman, welcher mich von der ersten bis zur letzten Seite sehr gut unterhalten hat. Mit Katharina und Greta begleitet man zwei Frauen, die sich zu Anfang mit ihrem Leben arrangiert haben. Beide haben Männer geheiratet, die sie nicht aus vollem Herzen lieben, die ihnen aber beide ein unbeschwertes Leben ermöglichen. Bis beide Frauen merken, das kann doch nicht alles sein, was uns das Leben zu bieten hat. Katharina bekommt ihr neues Leben besser in den Griff, als Greta. Diese kann einem schon fast leid tun, als sie sich unsterblich in einen Schauspieler verliebt, der ihr zwar Briefe schreibt, aber dann bekommt sie die Augen geöffnet auf unangenehme Weise. Ich fühlte mich beim Lesen immer mehr zu Katharina hingezogen, denn bei Greta fühlte ich fast mehr Schadenfreude, wenn ihr etwas nicht gelang.
    Einziger Kritikpunkt ist, das ich schon vor der Hälfte des Buches ahnte, wie es enden wird und genauso kam es auch. Das war leider etwas zu vorhersehbar, dies hat mich aber nicht davon abgehalten völligst in die Geschichte abzutauchen.
    Neben historischen Fakten erfährt man sehr viel über die Stellung der Frau zur damaligen Zeit, die wirklich nicht einfach war. Neben den Hauptprotagonisten sind auch die Nebenpersonen sehr deutlich und gut ausgearbeitet, allen voran Nora Wedding. Sehr interessant war auch die Geschichte zur Entstehung der Strandkörbe, die werde ich bei meinem nächsten Urlaub an der Küste nun mit anderen Augen sehen und mich immer daran erinnern.


    Fazit
    *Die Villa am Meer* von Micaela Jary hat mich sehr gut unterhalten. Man erlebt Warnemünde im Kaiserreich und die Zeiten der 1920er Jahre vor der prächtigen Ostsee-Kulisse, so das ich beim Lesen oftmals den Wind auf der Haut spürte und den Duft der Ostsee in der Nase hatte.

  • Auch mit ihrem neusten Romanen wird Micaela Jary die Herzen ihrer Fans erobern, denn sie liefert wieder beste Unterhaltung im Genre der Familiensagas. Wer dazu noch das Meer, im speziellen die Ostsee mag, wird diesen Ausflug in vergangene Zeiten lieben.
    Das Cover verspricht schon sehr viel Stil und Flair und genau dies liefert der Roman, eine Familiengeschichte die alle Facetten des aufstrebenden Bürgertums an der Ostsee zu Beginn des 20. Jahrhunderts abbildet. Der Klappentext gibt eine gute Zusammenfassung dessen, was zu Beginn des Romans geschieht, dennoch geht es in diesem Roman um viel mehr; es geht um den strategischen Nutzen der Ostseeinseln während des 1. Weltkrieges, um die Tradition der Strandkörbe an der Ostsee und es geht um die verschiedenen Rollenbilder innerhalb der Familie, die sich gerade zu Beginn des Jahrhunderts ändern.
    Die Geschichte zweier Familien und zweier Liebender, die aber ihren Weg nicht zu einander finden, weil Traum und Wirklichkeit sich scheinbar erst einmal nicht vereinbaren lassen. Ehen die aus Kalkül und gesellschaftlichem Ansehen geschlossen werden, zeichnen ein Bild der damaligen Gesellschaft. Tradition und neue Ideen treffen immer mehr aufeinander und wenn jeweils nur ein Ehepartner einer Partei angehört, ist eine Entfremdung vorprogrammiert. Die Gesellschaft befindet sich im Aufbruch, dies werden die nächsten Jahre unwillkürlich zeigen.
    Der Roman ist chronologisch aufgebaut und in drei Teile untergliedert, Datumangaben zu Beginn der Kapitel erleichtern dem Leser die Einordnung des Geschehens in den Kontext. Der Schreibstil von Micaela Jary ist wieder sehr angenehm zu lesen, sehr bildhaft beschreibt die Autorin die Landschaft und schafft so ein ganz besonderes Flair. Die Figuren sind sehr gut und vielschichtig gezeichnet, besonders die Protagonisten: Katharina und Olaf, sowie Joachim/Jochen und Greta sind hervorragend ausgearbeitet, sodass man von diesen Figuren eine realen Eindruck gewinnt.
    Mir hat dieser Roman wieder sehr gut gefallen und ich habe den Ausflug an die Ostsee sehr genossen. Die Autorin erklärt im Nachwort noch einige nützliche Dinge und rundet somit den positiven Gesamteindruck ab.
    Ein toller Sommerroman, den man nicht nur im Strandkorb lesen kann, sondern auch auf der Liege, dem Gartenstuhl oder der Couch. Ein klein wenig Meer-Flair ist garantiert und beste Unterhaltung sowieso. Ein Sommer-Muss für alle Fans des Genres „Familiensaga“. Kauf- und Leseempfehlung für alle!
    So kann ich nur viel Spaß mit Katharina und ihrem Strandkorbverleih wünschen!
    Ich bedanke mich bei der Verlagsgruppe Random House für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.



    8/10 P.

  • Neugierig bin ich geworden, als mir in der Kurzbeschreibung „Strandkorbverleih“ ins Auge fiel, – ich liebe Strandkörbe und es hat mir sehr gefallen, wie kenntnisreich und liebevoll die Informationen rund um das Thema Strandkorb hier eingeflossen sind.


    Diese Familiengeschichte hat sich dann vielschichtiger entwickelt als erwartet. Neben einem hervorragend integrierten historischen Hintergrund sind es vor allem verschiedene Frauenfiguren, die hier im Mittelpunkt stehen. In jener Zeit des gesellschaftlichen Umbruchs, als alte Rollenbilder brüchig werden und manche Frauen selbstbestimmte Wege gehen, während andere Sicherheit in den althergebrachten Strukturen suchen. Katharina steht für die erste Kategorie, Greta für die zweite.
    Katharina und auch die übrigen Haupt- wie Nebenfiguren wirkten auf mich ein wenig schablonenhaft, so richtig nahe bin ich ihnen selbst in den emotionaleren Momenten nicht gekommen. Doch insgesamt habe ich den Eindruck gewonnen, dass die Autorin sie auf gewisse Weise stellvertretend für ihre Zeit hat agieren lassen und von daher ging die leichte Überzeichnung für mich in Ordnung.


    Durch zwei Jahrzehnte ihres Lebens habe ich Katharina, Greta und ihren Familien nun begleitet, eine Zeit, überwiegend geprägt von falschen Entscheidungen und vergebenen Möglichkeiten. In Katharinas Fall mit interessierter Sympathie, während ich Greta die meiste Zeit am liebsten an die Wand geklatscht hätte, salopp ausgedrückt :grin. Ich weiß, es handelt sich um eine im Grunde bedauernswerte Person, aber noch selten ist mir eine derart nervige Protagonistin begegnet!


    Der Roman punktet mit seinen atmosphärisch sehr schönen, bildhaften Beschreibungen, auch wenn es für mich die ein oder andere Metapher weniger hätte sein dürfen ;-), sowie mit dem gut herausgearbeiteten zeitgeschichtlichen Hintergrund. Die Handlung und auch die Figuren hätten für meinen Geschmack etwas mitreißender sein dürfen. Manches war vorhersehbar, aber ich bin auch immer wieder mal mit einer originellen Wendung überrascht worden.


    Obwohl das Buch nicht hundertprozentig mein Geschmack gewesen ist, gab es doch von Beginn an einen gewissen Sog, der mich an die Geschichte gefesselt hat. Soll heißen, trotz der kleinen Kritikpunkte habe ich es gern gelesen :-].

  • Zunächst einmal erneut vielen Dank an den Verlag für das zur Verfügung gestellte Exemplar, an Wolke für die Organisation und an die Autorin für die Begleitung der Leserunde! :anbet
    Es war nicht mein erstes Buch von Micaela Jary, aber im Gegensatz zum beispielsweise zuletzt gelesenen "Wie ein fernes Lied" kam ich diesmal ungewohnt schwer in die Geschichte hinein, obwohl das hübsche Coverbild und das erste Hineinschnuppern gleich durch Assoziationen von Sonne, Sand, Salzluft und Möwengeschrei Reisesehnsucht auslösten.
    Je weiter ich in der Geschichte voran kam, je mehr vermochte diese mich dann aber doch zu fesseln, wenn ich auch keine besondere Zuneigung zu einer der Hauptpersonen fassen konnte, was ich jedoch auch nicht unbedingt muss, damit ein Buch mir gefällt.
    Ich habe, ergänzt durch das interessante Nachwort, einiges unterhaltsames und wissenswertes über die Thematik des Tourismus an der Ostsee und insbesondere rund um den Strandkorb erfahren.
    Die dramatischen amourösen und geschäftlichen Irrungen und Wirrungen vor einem geschickt einbezogenen interessanten historischen Hintergrund unterhielten mich ebenfalls gut.
    Deshalb habe ich eben 9 von 10 möglichen Eulenpunkten vergeben.
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Ich räubere mal ein bisschen bei manchen Formulierungen:


    Ein mit rund 500 Seiten ein für mich normal dickes Buch, welches mich nach wenigen Seiten in den Bann gezogen hat, nicht nur weil die Geschichte an sich interessant ist sondern auch, weil der Stil der Autorin mich sofort "erwischt" hat.


    Über Strandkörbe und die Geschichte von Rostock und Warnemünde wusste ich eigentlich so gut wie gar nichts, mittlerweile behaupte ich, einen groben Überblick bekommen zu haben, auch darüber, wie sich der Krieg dort ausgewirkt hat.


    Die Damen Katharina und Greta sind Hauptprotagonistinnen in diesem Buch, die sich - wie auch immer- ihr Leben zurecht gezimmert haben, beide haben Männer geheiratet, die ihnen ein sorgloses Leben ermöglichen (Danke für den Hinweis, das früher die Uniform eines Kapitäns für hohes Ansehen sorgte)
    Beide Frauen stellen relativ schnell fest, das dieses Leben, was sie wählten, doch nicht alles gewesen sein kann, was sie zu erwarten haben. Das Greta sich in ein Wolkenkuckucksheim verzieht, um einen Schauspieler anzuschmachten, hätte ich von einer gestandenen Frau wie ihr nicht erwartet, allerdings muss ich berücksichtigen, das es a) früher vielleicht doch alles etwas anders war und b) das der Gatte sich nicht zu 100 % hinter sie zu stellen scheint, was natürlich auch Gretas eigenem Verhalten geschuldet sein wird.


    Ab irgendeinem Zeitpunkt war für mich auch - wie andere hier auch schon schrieben- klar, das es zu einem happy End zwischen Katharina und Jochen kommen würde, nur die Art und Weise (sprich die Verpackung) war etwas, was doch noch etwas Spannung auslöste.


    Ich hoffe, es gibt eine Fortsetzung, denn ich würde gerne erfahren, wie es mit den noch lebenden Protagonisten weitergeht.


    Für mich persönlich war es ein schöner, leicht zu lesender Sommerroman, in den man herrlich abtauchen und doch noch etwas "Bildung" mitnehmen kann.


    Ich vergebe 9 von 10 Punkten

  • Vielen Dank, dass ich bei dieser Runde dabei sein durfte und ein Leseexemplar zur Verfügung gestellt bekommen habe.


    Inhalt:


    Rostock-Warnemünde 1897: Katharina heiratet den deutlich älteren Strandkorbfabrikant Olaf Borchers. Für diese Hochzeit hat sie ihre Jugendliebe Joachim versetzt, der sich zu diesem Zeitpunkt in Ausbildung zum Kapitän befindet. Die Ehe läuft zunächst gut, bis Katharina eine eigene Geschäftsidee entwickelt, die möchte einen Strandkorbverleih eröffnen. Für die damalige Zeit eine ungewöhnliche Idee, die bei ihrem Mann auf wenige Gegenliebe stößt. Joachim hat zwischenzeitlich Greta geheiratet und die beiden haben eine gemeinsame Tochter, doch auch er kann Katharina nicht vergessen.


    Meine Meinung:


    Dieses Buch hat mich von Anfang durch seine Charaktere und den angenehme Schreibstil gefesselt.
    Katharina ist eine starke, mutige Frau, die für ihre Zeit ein ungewöhnliches Ziel anstrebt, sie möchte sich beruflich selbständig machen. In einer Zeit, in der Frauen zu Hause blieben, um sich um den Haushalt zu kümmern, ist diese Idee schon sehr ungewöhnlich. Mich hat beeindruckt, mit welcher Zielstrebigkeit Katharina an ihren Zielen gearbeitet hat und es dann auch wirklich schafft, trotz der Wiederstände ihres Mannes, das Unternehmen zu gründen. Sehr schön wird auch die Zeit beschrieben, die Veränderungen in der Frauenrolle, die der 1. Weltkrieg mit sich bringt und auch die allgemeinen, gesellschaftlichen Veränderungen der Zeit.
    Interessant fand ich auch die Geschichte des Strandkorbs, die hier eine wichtige Rolle spielt.
    Katharina ist die einzige starke weibliche Persönlichkeit, die das Leben in die eigene Hand nimmt und sich auch die Untreue ihres Mannes zum Anlass nimmt, das gemeinsame Haus zu verlassen und ein eigenständiges Leben zu führen. In dieser Situation wird die Abhängigkeit der Frauen in der Zeit deutlich, die hatten kaum die Möglichkeit bei einer Scheidung die Kinder zugesprochen zu bekommen.
    Greta, die Frau, die Joachim geheiratet hat, verkörpert den anderen Typ Frau, der den Mann aus dem Hintergrund steuert, aber keine Möglichkeit hat, ein unabhängiges Leben zu führen.
    Kombiniert wird das mit einem angenehmen, flüssigen Schreibstil, der die Seiten nur so fliegen läßt.
    Ein schönes Buch für alle Leser, die sich für das Leben zu Beginn des 20. Jahrhunderts interessieren und interessiert sind an den gesellschaftlichen Umbrüchen der Zeit.

  • Zuerst einmal, ich habe schon Bücher der Autorin gelesen, die mir ausnehmend gut gefallen haben - zuletzt vor dem Eulentreffen Sehnsucht nach Sansibar.


    Diese Familiensaga rund um den Strandkorbverleih hat mich ebenfalls begeistert. Ich selbst war noch nie an der Ostsee, aber die Autorin hat die Landschaft, die Atmosphäre etc. so farbig geschildert, ich konnte mir alles sehr gut vorstellen. Auch die Figuren samt der Geschichte konnten punkten.


    Alles in allem ein tolles Buch mit dem ich schöne Lesestunden verbringen durfte.

  • Warnemünde im Kaiserreich der goldenen Zwanziger


    Micaela Jary hat mit ihrer Familiensaga einen sehr bildlichen und emotionalen Roman geschrieben. Der flüssige Schreibstil und die wundervollen Beschreibungen der Gegenden in und um Rostock und Warnemünde haben mich sofort eintauchen lassen in die Welt von Katharina, Greta, Olaf und Joachim und die Entstehung der Strandkörbe. Zu keiner Zeit langweilig, war das Buch sehr fesselnd, spannend, interessant und ließ sich schnell weglesen.


    Sehr gut recherchiert, verwoben mit vielen wahren Begebenheiten, ist die Geschichte zweier Frauen entstanden, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Beide in gesicherten Ehen, aber nicht glücklich, versuchen aus ihrer Sicht, das beste aus ihrem Leben zu machen. Und das in einer Zeit, die für Frauen nicht einfach ist.


    Aber nicht nur mit Katharina (eine starke Unternehmensgattin, die sich gern selbst verwirklichen möchte) und Greta (ehrgeizig und verbittert) hat die Autorin zwei interessante Protagonisten erschaffen, sondern auch die Nebenfiguren haben einen großen Anteil an diesem Buch und sind ebenfalls sehr stark ausgearbeitet. Sehr emotional begleiten wir diese Personen über zwanzig Jahre ihres Lebens, das geprägt ist von Liebe, Leid, Zukunftsängsten, richtigen und falschen Entscheidungen, dem Krieg und den gesellschaftlichen Umbrüchen.


    Für mich ein wundervolle Roman, der Lust auf Urlaub am Meer macht, natürlich mit Strandkorb. Eine klare Leseempfehlung und verdiente 10 Punkte.

    :lesend Sven Koch - Dünensturm

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    Hörbuch: Jean-Luc Bannalec - Bretonische Idylle

    Hörbuch: Judith Lennox - Die Jahre unserer Freundschaft

    SuB: 321

  • Dies war der vierte Roman, den ich aus Micaela Jarys Feder gelesen habe. Die Erinnerung an das Sansibarbuch ist verblasst, ich müsste nachgucken , wie ich diesen damals empfunden habe. Unmittelbar vor „Der Villa am Meer“ habe ich in einem Mecklenburg-Vorpommerschen Strandkorb die beiden Alsterbücher gelesen. Zurück aus dem Urlaub erwartete mich nun das aktuelle Buch. Leider kam es für mich nicht an das Lesevergnügen heran, dass ich zuvor mit Jary-Büchern hatte und reichte auch nicht an andere Bücher heran, die in ähnlicher Zeit handeln und in ähnlicher Örtlichkeit spielen. Schade!


    Micaela Jary versteht ihr Handwerk, sie beschreibt gut, verbindet spielerisch historische und ihre fiktive Romanhandlung. Die sehr häufigen Metaphern haben mich mit der Zeit allerdings gestört.


    Ihre Protagonistin ist eine bemerkenswerte starke, kluge und emanzipierte Frau, die geschickt versteht ihre Ehe nach außen bestehen zu lassen um auch ihren Traum leben zu können. Als Selbstständige ist sie auch sehr auf das Wohl ihrer beiden Söhne bedacht und lässt die Finger von ihrer alten Liebe.


    Mir erschien die Geschichte schon früh sehr vorhersehbar. Das Ende des Romanes ist eine gute Auflösung und führt zu einem zufriedenstellenden Abschluss der Geschichte.


    Ich werde erneut Micaela Jary Bücher lesen, in der Hoffnung, diese gefallen mir wieder besser. Manchmal sind die eigenen Erwartungen und Ansprüche an die Handlung vielleicht auch zu hoch.


    Vielen Dank an den Goldmann-Verlag für das Leseexemplar und Wolke für das Ermöglichen einer Leserunde.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)