Blick in die Vergangenheit
Hallo Liebes Büchereule Forum, ich bin neu hier und freu mich euch alle kennen zu lernen. Vor kurzer Zeit habe ich ein Buch über KDP veröffentlicht und dachte mir ich stelle hier einfach mal einen kleinen Teil ein. Ihr müsst nichts kaufen oder downloaden, mir geht es um Konstruktive Kritik. Den Link werde ich dennoch posten, allerdings wird das Buch bald in der Amazon-Leihbücherei erhältlich sein.
Es geht in dem Buch um einen Jungen der in einer Welt geboren wurde in welcher die Regierung mittels eines Programmes in den ersten zwei Lebensjahren eines Menschen viel über dessen vorheriges Leben herausfinden kann. Leider hat dieser Junge in seinem vorherigen Leben gemordet und ist dementsprechend gekennzeichnet. Im Laufe des Buches helfen ihm aber ein Vater und seine Tochter so wie seine Träume welche der Junge hat und in direktem zusammenhang mit seinem alten Ich stehen. Es wird sich mit der Regierung angelegt und am ende aufgelöst weshalb der Junge diese Morde begangen hat. Um nichts vorwegzunehmen poste ich hier den ersten Traum den er hat. Über Konstruktive Kritik über meinen Schreibstil würde ich mich sehr freuen!!
Hier:
Der Regen hatte aufgehört und dennoch war alles an dieser Situation bedrohlich. Diesmal waren es aber meine eigenen Gedanken die mich erschaudern liesen. Dennoch konnte ich nichts gegen sie unternehmen. Ich dachte nur an Blut, Hass und Tod. Blond, etwa 1,70 groß und, soweit ich erkennen konnte, wunderschön war sie gewesen, die Frau die ich ich dort an einer Bushaltestelle sah. Als ich aus meinem VW Käfer hinaus auf sie blickte, stieg der Hass in mir nun unwideruflich hoch und machte jedes normale Denken unmöglich.
In dem Käfer sah es unnatürlich leer aus. Es gab nur einen Sitz, auf welchem ich saß, der komplette Rest war sorgfältig demontiert worden. Ob von mir oder von jemandem anderen, wusste ich nicht.
Hier ist es zu auffällig, schoss mir der erste Geadnke in den Kopf. Ich musste ihr folgen, warten bis sie in den Bus stieg. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam der Bus dann endlich. Er war alt, wurde bestimmt seit Jahren nicht mehr genutzt und doch passte er, wenn ich es nun genauer betrachtete, in das Umfeld. Die Häuser waren sehr viel älter als normalerweise. Sie bestanden fast alle aus Backstein und konnten nicht aus diesem Jahrhundert sein. Auch war die Stadt sehr viel kleiner als die, welche ich gewohnt war.
Irgendetwas stimmte hier nicht. Als die Frau in den Bus einstieg, folgte ich ihr instinktiv. Mein Auto war sehr auffällig und trotzdem schien es so, als würde es keinen Menschen interessieren, wie ich den Bus verfolgte.
Die ersten richtigen Sonnenstrahlen fielen in mein Gesicht und blendeten mich fast. Es musste früh am Morgen sein. Eigentlich nicht die beste Zeit für mein Vorhaben. So konnte ich allerdings die anderen Menschen sehen, welche auf der Straße liefen um zu ihrer Arbeit oder zu einem der kleinen Läden zu gelangen. Erkennen konnte ich zunächst nur ihre Kleidung. Viele von ihnen sahen recht zerzaust aus, andere trugen Anzüge wie aus einem 40er Jahre Film. Die Frauen waren sehr bedeckt gekleidet, alle hatten sehr viel längere Röcke an als ich es gewohnt war, auch die Dekoltes waren sehr hoch geschnitten.
Als nächstes fiel auf, dass die meisten Männer ziemlich viel Wachs in ihren Haaren trugen und die meisten Frauen hochgesteckte Frisuren.
Das alles lenkte mich eine Zeit lang ab, bis ich endlich bemerkte, dass ich weder bei den Männern, noch bei den Frauen ein Gesicht entdecken konnte. Bevor ich aber Zeit hatte mich darüber zu wundern, hielt der Bus an einer kleinen Kreuzung und die Frau verließ ihn in Richtung Park. Nun mag einem der Park vielleicht als der perfekte Ort für einen Mord erscheinen, allerdings wusste ich aus irgendeinem Grund, dass dies hier nicht der Fall war. Ich stieg aus meinem Auto und folgte der Frau nun zu Fuß. Wer sie war, wusste ich nicht, genauso wenig, weshalb ich sie sterben sehen wollte. Als ich ihr durch den hübschen kleinen Park folgte, vorbei an Bäumen und einem kleinen zauberhaften Teich mit einer Brücke, die über diesen führte, merkte ich, dass auch ich selbst verfolgt wurde. Da kein Mensch ein Gesicht hatte und auch keiner Notiz von mir nahm, wenn ich an ihm vorbeilief, waren auch meine Verfolger keine menschlichen Wesen. Es waren meine Gefühle.
Es versetzte mir einen Stich ins Herz. Was mich da verfolgte, trieb mich innerlich fast zum Wahnsinn. Es waren Gefühle der Trauer, wie ich sie noch nie erlebt hatte. Sie brachten mich fast um. Überraschend kam hinzu, dass dieses Gefühl der Trauer und der Verlorenheit, das Gefühl von Hass und Tod nicht verdrängte oder erblassen lies. Im Gegenteil. Es stärkte dieses bis auf ihren Höhepunkt.
Ich war mir sicher, dass diese Frau, die dort vor mir lief, kein Gesicht hatte und wahrscheinlich, selbst wenn ich nur ein paar Zentimeter vor ihr stehen würde, nicht einmal reagieren könnte. Was ich allerdings dennoch wusste, war, dass ich einfach alles an dieser Frau hasste. Ich hasste ihre Haare, ich hasste ihre Kleidung, ich hasste die Art wie sie ging und ich hasste sie, einfach alles an ihr trieb meinen Puls in die Höhe.
Nachdem sie noch einwenig durch den Park gelaufen war, bog die Frau nach links ab und lief direkt auf einen Wald zu. Was sie hier wollte, wusste ich nicht und es war mir auch egal.
Obwohl ich mir sicher war, dass sie mich nicht bemerken konnte, schlich ich hinter ihr her. Der Wald verdunkelte die Welt um uns herum, die einzelnen Sonnentrahlen in denen sich der Dreck und der Staub des Waldes wiederspiegelte und das feuchte Moos, welches überall wuchs, lies diesen seltsam verzaubert wirken.
Als ich wieder an die Frau dachte und die Wut in mir immer noch stärker wurde, verfärbten sich die Blätter. Waren diese vorher noch ganz normal, grün, gewesen, waren sie nun blutrot und ihre Stämme pechschwarz. Dass dies die Frau, die immer noch vor mir lief, nicht störte, wunderte mich nicht. Knack.
Ich sah nach unten auf den Stock, welcher jetzt zerbrochen unter meinem Fuß lag. Es waren keine Schritte mehr zu hören, war die Frau weg?
Nichts ahnend sah ich wieder auf und blickte der blonden Frau jetzt direkt in die Augen. Zunächst war ich verwundert, dass diese, im Gegensatz zu allem anderen in dieser Gegend, ein Gesicht hatte, dann versetzte mir ihr Blick fast einen Schock. Sie war sehr hübsch, hatte einen rotleuchtenden Lippenstift aufgetragen und ihre blauen Augen perfekt mit geschickten Schminkzügen in den Vordergund gesetzt. Den Schock allerdings bekam ich, weil nicht ich dieser Frau, sondern diese mir in die Augen schaute.
Ganz offenichtlich kannte sie mich, ihre Augen verloren jegliches Leuchten, statt dessen blitzte mir die pure Angst entgegen.
Sie dreht sich sofort wieder um und fing an zu rennen, was ich ihr gleich tat. Ich rannte ihr hinterher bis wir zu einer Lichtung kamen, auf der sie stehen blieb. Hier gab es keine Bäume mehr. Die Lichtung war in etwa so groß wie ein oder vielleicht sogar zwei Fußballfelder und definitiv erst vor kurzer Zeit gerodet worden.
Dort stand das Subjekt meines Hasses, direkt vor mir in der Mitte der Lichtung. Dass es während des Rennens Nacht geworden war, hatte ich gar nicht bemerkt, so fixiert war ich ich auf dieses blonde, hübsche Wesen vor mir, das zu meiner eigenen Überraschung, trotz des Gesichtes, weniger Menschlichkeit für mich in sich trug, als jede andere Person vorhin in der Stadt.
Wie ein Raubtier schritt ich auf sie zu. Sie kniete sich langsam auf den Boden in eine Art Gebetsstellung, als ob sie schon wüsste, was auf sie zukommen würde.
"Vater unser im Himmel, vergib mir meine Sünden."
Bei ihr angekommen, blickte sie zu mir auf und sagte irgendetwas Undeutbares.
Im nächsten Moment fühlte ich nur meine Hand an ihrer Kehle, dann das Messer in meiner Hand, zuletzt das Blut, wie es in mir pochte. Was auch immer sie gesagt hatte, es trieb mich zur Weissglut.
Es war komplett egal, wo ich sie mit dem Messer traf, hauptsache so oft, so schmerzvoll und so tötlich, wie es mir möglich war. Ich befand mich in einem regelrechten Blutrausch und spürte eine vollendete Genugtuung in mir aufkochen.
Da lag sie, für mich nichts wert, wie Dreck auf dem Boden. Sie wimmerte noch, also nutzte ich beide Hände und drückte ihren Hals und damit ihre Luftröhre so lange zu, bis das Leben aus ihren Augen durch meine Hände endlich komplett erlosch.
Auch nach der Tat begann ich nicht mich zu schämen, ganz im Gegenteil, ich freute mich. Als ich mich umdrehen wollte, stach mir ein gleißend weißes Licht in die Augen.
Schweiß und Ekel vor mir selbst. Das weiße Licht stellte sich nun als ganz normales Licht eines Krankenhauses heraus.
Ich hoffe es hat euch gefallen und ich würde mich über eine Rückmeldung freuen:)