Die Frauenburg - Marita Spang

  • Über das Buch:
    Ein großer historischer Roman über eine der mächtigsten Frauen des Mittelalters von der preisgekrönten Autorin Marita SpangDie junge Gräfin Loretta von Starkenburg-Sponheim übernimmt im Jahre 1324 nach dem frühen Tod ihres Gatten die Regentschaft für ihren unmündigen Sohn. In dem Kurfürsten Balduin von Trier findet sie einen mächtigen, aber gefährlichen Verbündeten gegen ihre zahlreichen Feinde - und endlich auch Erfüllung in einer Liebe, die vor der Welt geheim gehalten werden muss.Als sie sich entschließt, eine Burg zu erbauen – ein unerhörtes Ansinnen für eine Frau ihrer Zeit – hat sie endgültig alle machthungrigen Männer gegen sich. Doch neben Klugheit und Weitsicht hilft ihr auch ihre Gabe, Unglück vorherzusehen. Nur ihr eigenes Unglück vermag sie nicht zu erahnen… (Quelle: www.droemer-knaur.de)


    Über die Autorin:
    Marita Spang hat in Psychologie promoviert und arbeitet heute als selbstständige Beraterin überwiegend in der freien Wirtschaft. Sie ist Jahrgang 1959 und wuchs in Trier auf. Die Historie ist ihre ganz große Leidenschaft. Bereits für ihren Debütroman Hexenliebe wurde sie mit dem Literaturpreis Goldener Homer ausgezeichnet. Ihr nächster Roman Blut und Seide, der im November 2015 erschien, fand noch mehr begeisterte Leser. Marita Spang lebt mit ihrer Familie in einem beschaulichen Weinort. (Quelle: www.droemer-knaur.de)


    Meine Meinung:
    Seit fast drei Jahren publiziert der Dromer/Knaur Verlag die Bücher von Marita Spang. Ihr erstes Buch „Hexenliebe“ liegt auch noch auf meinem SUB, ich habe es irgendwann mal aus einer „Grabbelkiste“ befreit. Heute frage ich mich, warum es immer noch auf meinem SUB liegt, denn das Buch dieser Autorin liegt dort definitiv zu unrecht. Marita Spang ist für mich persönlich die Neuentdeckung des Jahres! Eine Autorin, die es meisterhaft schafft historische Fakten zu einem Roman zu verweben, ohne allzu sehr von der Wahrheit abzuweichen und ihre fiktiven Personen im luftleeren Raum stehen zu lassen.
    Mittelpunkt ihres Romans ist eine der bedeutendsten Frauen des 14. Jahrhunderts, Loretta von Starkenburg-Sponheim, sie wagt das unerhörte und gibt als Bauherrin eine Trutzburg in Auftrag.
    Nach dem Tod ihres Gatten veraltet sie das Erbe für ihre Söhne, sie muss sich nicht nur gegen Rivalen in der eigenen Familie durchsetzen, nein sie muss auch gegen mächtige Persönlichkeiten der Zeit, um das Erbe für ihre Söhne zu erhalten, bestehen. Fehden müssen ausgestanden werden, Erbstreitigkeiten müssen beigelegt werden, Rivalitäten zwischen kirchlicher und weltlicher Macht werden ausgetragen. Loretta wird Zeugin der ersten Judenpogrome. Sie muss um ihre Freunde bangen und aufpassen, dass ihre Liebe nicht das Erbe ihrer Söhne leichtfertig zerstört. Mehr möchte ich über den Inhalt an dieser Stelle gar nicht verraten, denn dieses Buch muss man einfach selber lesen.
    Eine Vielzahl von historischen Personen schickt die Autorin ins Feld. Sie gestaltet den Roman, mit nur wenigen fiktiven Personen aus, die das Salz in der Suppe des Romans sind, denn man nimmt sie als Teil des Ganzen wahr. Die Personen sind excellent recherchiert und haben viele Facetten, sie wirken lebendig und lebensnahm. Einige Figuren verabscheut man aus ganzem Herzen, andere wiederum schließt man in sein Herz und einige haben die Fähigkeit einen sehr zu täuschen. Ein umfangreiches Personenregister erleichtert dem Leser die Orientierung, die aber im Laufe des Romans kaum von Nöten ist, da alles auch innerhalb des Romans sehr gut erklärt ist, sodass man der Autorin als Leser jederzeit folgen kann. Ein Glossar, zwei Karten und Quellenangaben runden den überaus positiven Eindruck des Gesamtpaktes ab.
    Ich habe bei diesem Roman gelacht, geweint und mit den Figuren gelitten. Besonders gut haben mir die Beschreibungen der Lebensumstände und des historischen Backgrounds gefallen, denn die Autorin tritt in keinster Weise belehrend auf, sondern vermittelt neues Wissen „unter der Hand“, sodass es dem Leser als „Wissensvermittlung“ gar nicht vorkommt. Marita Spang hat mich auch mit ihrer Sprache absolut überzeugt, die dem Roman überaus angemessen ist und ihn erst wirklich rund macht. Die Dialoge zeugen von einer Feinfühligkeit der historischen Gegebenheiten, aber auch beispielsweise die Landschaftsbeschreibungen sind sehr gut formuliert, sodass auch hier das Bild vor dem inneren Auge des Lesers entsteht.
    Für mich ein Historienepos mit Format von einer Autorin, die den Vergleich mit den Großen des Genres wie Rebecca Gablé nicht scheuen muss. Von mir eine ganz klare Lese- und Kaufempfehlung. Ein absolutes Muss für jeden Fan von historischen Romanen.


    10/10 P.

  • Wirklich ein wundervoller Roman, der auch noch in meiner Heimat spielt.
    Gräfin Loretta ist für uns ein Begriff und muss, trohnte sie doch hoch über uns auf der Starkenburg.
    Leider ist davon nur noch der Torbogen geblieben. Sie war schon eine mutige und Starke Frau für ihre Zeit.