Die Liebe in den Zeiten der Cholera - Gabriel García Márquez

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  • Kurzbeschreibung


    51 Jahre, 9 Monate und 4 Tage wartet Florentino Ariza auf Fermina Daza. Schon als Achtzehnjähriger hat er sich unsterblich in sie verliebt, in ihren stolzen Gang und den schweren Zopf auf ihrem Rücken. In poetischen Briefen hat er um sie geworben, für kurze Zeit ihre Aufmerksamkeit gewonnen, und sie dann doch an Doktor Juvenal Urbino verloren. Aber nie hat er aufgehört, sie zu lieben.


    Autor


    Gabriel García Márquez wurde am 6. März 1928 in Arcataca, einer nordkolumbianischen Kleinstadt, geboren. Márquez wuchs bei seinen Großeltern mütterlicherseits auf. Im Alter von 12 Jahren erhielt Márquez ein Stipendium, das ihm den Besuch des Jesuitenkollegs in Zipaquirá, 30 km nördlich von Bogotá, ermöglichte. 1946 begann er dem Wunsch seiner Eltern entsprechend ein Jurastudium an der Universidad Nacional in Bogotá. Zu dieser Zeit lernte Márquez auch Mercedes Barcha Pardo, seine spätere Ehefrau, kennen.


    Gelangweilt vom Jurastudium, das er 1950 endgültig abbrach, begann Márquez sich intensiv mit Poesie und Literatur (ganz besonders mit den Werken von Ernest Hemingway, James Joyce, Virginia Woolf und vor allem William Faulkner) zu beschäftigen.


    Ab 1954 arbeitete er für die Zeitung "El Espectador", wo er zunächst kleinere Geschichten und Filmrezensionen verfasste. Seine Arbeit als Journalist führte ihn in den folgenden Jahren nach Rom, Polen, Ungarn, Paris, Caracas und New York, wo 1959 auch sein erster Sohn Rodrigo geboren wurde.


    Zwischenzeitlich verfasste Márquez Filmdrehbücher und eigene Kurzgeschichten.


    Seine Durchbruch als Schriftsteller gelang ihm 1967 mit dem Roman Hundert Jahre Einsamkeit (Cien anos de soledad).


    1982 wurde er mit dem Nobelpreis für Literatur geehrt.


    Sein neuester Roman, erschienen 2004, heißt Erinnerung an meine traurigen Huren.


    [Information von Wikipedia]


    Eigene Meinung
    Ein wunderbares Buch, einfach wunderschön, klug erzählt und keine einzige langweilige Seite. Márquez schafft es bewegend zu erzählen ohne jemals in den Kitsch abzugleiten. Glaubwürdig und liebevoll ist dies die Liebesgeschichte in Buchform schlechthin für mich. Ich habe nichts besseres gelesen bisher!


    Daher ganz klar 10 von 10 Punkten von mir!

  • Hallo Andreas,


    ich kann Dir nur absolut zustimmen: ein tolles Buch. Ich habe es vor ca. 12 Jahren gelesen.
    Dagegen kam ich in "Hundert Jahre Einsamkeit" gar nicht rein und habe es verschenkt.



    Grüße
    Coka

  • Hallo,
    naja, wenn ich das hier alles so lese .... werde ich wohl Garica Marquez doch noch eine Chance geben. Ich habe vor kurzem "Hundert Jahre Einsamkeit" gelesen, und konnte mich nicht wirklich dafür begeistern.

  • Zitat

    Original von andi_edds
    Eigene Meinung
    Ein wunderbares Buch, einfach wunderschön, klug erzählt und keine einzige langweilige Seite. Márquez schafft es bewegend zu erzählen ohne jemals in den Kitsch abzugleiten. Glaubwürdig und liebevoll ist dies die Liebesgeschichte in Buchform schlechthin für mich. Ich habe nichts besseres gelesen bisher!
    Daher ganz klar 10 von 10 Punkten von mir!


    Das hatte ich mir von "Erinnerung an meine traurigen Huren" erhofft,
    wurde aber leider enttäuscht, denn ich hatte doch mehr erwartet.
    Hat jemand (Heidi?) beide Bücher gelesen und sind die miteinander
    vergleichbar?
    Wenn es vom Stil her ist, wie die "Erinnerung...", dann kann ich es
    mir nämlich sparen.


    Viele Grüße
    Kalypso

  • Nein, Kalypso, die zwei sind nicht miteinander zu vergleichen.
    Ich war auch auf der Suche nach dem großen Marquez, in "Erinnerungen ..." und "Von der Liebe und anderen Dämonen" habe ich ihn nicht gefunden.
    Jetzt weiß ich erst wovon die anderen reden und schwärmen.
    "Hundert Jahre Einsamkeit" habe ich mir nun auch bestellt :-)


    Ich hoffe, ich habe dich ein wenig aufgemuntert, lese "Die Liebe in Zeiten der Cholera" :wave



    Heidi

  • Die Liebe in den Zeiten der Cholera wirkte auf mich beim Lesen wie ein anspruchsvoller Liebesroman. Ich hatte das Gefühl mich an Zeitsprünge und Schreibstil erst einmal gewöhnen zu müssen, aber dann das Buch in vollen Zügen genossen! Es ist wirklich wunderbar!
    Ein Buch das man liest, genießt und lange in Erinnerung behält.

  • Ein tolles Buch, das ich euch allen weiterempfehlen kann/möchte/muss ?!? :gruebel
    Die Sprache ist einfach unglaublich. Obwohl Marquez immer Vor- und Nachnamen einer Person schreibt (was gut ist, weil man dadurch nicht so sehr verwirrt wird), waren mir alle Personen sehr nah. Sie sind sehr plastisch dargestellt und ihre Handlungsweise passt gut zu dem beschriebenen Charakter.
    Manchmal fand ich es schwierig nicht die Übersicht zu verlieren, weil Zeitsprünge und eingeschobene Erzählungen/Erläuterungen erfordern, dass man sich auf das Buch konzentriert.


    Aber wie schon gesagt: Eine tolle Sprache und eine tolle Geschichte, über die ich sicher noch das ein oder andere mal nachdenken werde

  • Ja, soeben habe ich dieses Buch ausgelesen und ich es hat mich immer wieder in seinen Bann gezogen. Wer spannende Handlung sucht, ist mit diesem Buch nicht gut bedient. Viel passieren tut wirklich nicht. Außerdem ist die Geschichte in kurzen Worten schon vollständig auf dem Klappentext erwähnt. Und dennoch ist Marquez ein geniales Werk gelungen. Man erkennt immer wieder den Bezug zu seiner Biographie. Ich konnte jedes Mal nur einige Seiten am Stück lesen, manchmal habe ich auch zu viele Bücher dazwischen geschoben. Nichtsdestotrotz, die Sprache fand ich bezaubernd und einige Szenen fand ich zum Schmunzeln. Am Ende blieb ich etwas wehmütig zurück.


    Ein wunderbarer, außergewöhnlicher Liebesroman. Dafür vergebe ich 9 Punkte.


    Jetzt freue ich mich schon sehr auf den Film, bin allerdings wegen der knappen Handlung auch etwas skeptisch. Ich warte auf jeden Fall erst ein paar Kritiken ab.

  • Mich hat das Buch nicht wirklich begeistert. Ich habe mich nur schwer in die Geschichte reingefunden. Die Gegend und Mentalität sind allerdings auch weitgehend fremd. Vielleicht muß man sich vorher mit Land und Leuten erstmal auseinandersetzen, um von diesem Buch schwärmen zu können.
    Was hat dieser Mann eigentlich ständig mit seinen Bordellen??? Geht er selber regelmäßig in eines? Hat er Beziehungen zu Prostituierten???

  • Bei diesem Autor muss man wohl eher auf das große erzählerische Talent und seinen Umgang mit der Sprache achten.


    Welches Verhältnis er zu Prostituierten hat, weiß ich auch nicht, aber die Damen gibt es halt und die Herren, die sie besuchen auch, und das schon lange vor den Zeiten des Herrn Marquez.

  • Inhalt


    51 Jahre, 9 Monate und 4 Tage wartet Florentino Ariza auf Fermina Daza. Schon als 18jähriger Telegraphist hat er sich unsterblich in sie verliebt. Es ist bereits von Hochzeit die Rede, als sich Fermina nach einer längeren Reise für Juvenal Urbino entscheidet.
    An der Seite des angesehenen Arztes, in einer 50 Jahre dauernden Ehe mit vielen Höhen und Tiefen, führt sie ein großbürgerliches Leben, während Florentino hart an seiner Karriere arbeitet. Schließlich bringt er es sogar zum Direktor der Karibischen Flußschifffahrtsgesellschaft.
    Keine seiner 622 Geliebten kann jedoch seine tiefe Liebe zu Fermina erschüttern. An eine Ehe mit einer anderen denkt er nie. Sein Haus ist vorbereitet für sie, sein Herz hat nie aufgehört sie zu lieben.
    Als Doktor Urbino beim Versuch, den entflogenen Papagei der Familie einzufangen, einen tödlichen Sturz erleidet, sieht sich Florentino am Ziel seiner Träume.


    Der Autor


    wurde 1927 in Kolumbien geboren. Nach einem abgebrochenen Jusstudium arbeitete er zunächst als Journalist, ehe er sich ganz seiner schriftstellerischen Tätigkeit widmete.
    1982 wurde er mit dem Nobelpreis geehrt.


    Meine Meinung


    Der 1. Teil des Romans mit dem 3jährigen Werben des Florentino um Fermina hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Die endlosen Schilderungen des Liebeslebens von Florentino nach dem Scheitern der Verlobung brachten meinen Lesefluss zwar zeitweise ins Stocken, aber die wunderschöne Sprache hat mich immer wieder zur Lektüre zurückgeholt.
    Die Krisen des Ehepaares Urbino, die Karriere des Florentino, seine im Alter immer seltsamer werdenden Liebesbeziehungen (zuletzt mit einer 14jährigen Verwandten), der Versuch, sich für Fermina seine Jugend und seine Gesundheit zu bewahren, erzählt Marquez mit solcher sprachlichen Brillanz, dass man sich dieser Faszination nicht entziehen kann. Ebenso bewunderswert ist aber auch die Fantasie des Autors. Florentino wurde mir mit zunehmendem Alter allerdings nicht sympathischer. Marquez zeichnet ihn schon in seiner Jugend als wunderlichen Kauz, doch in seiner Verbissenheit kommt er mir eher wie ein ewig pubertierender Jüngling vor.
    Fermina ist über das Auftauchen dieses hartnäckigen Verehrers nach dem Tode ihres Gatten auch nicht sehr erfreut. Und so muss er sich noch über 1 Jahr gedulden, ehe sie ihn erhört. Mir kam fast so vor, als handelte es sich dabei um eine Art der Kapitulation. Fermina ist allein, ihre Trauer um den Verstorbenen beginnt sich zu legen, und Florentino gibt ohnehin keine Ruhe.
    Am Ende habe ich mich auch gefragt, ob das Verhalten Florentinos wirklich etwas mit einer so großen Liebe zu tun hat, wie er das wohl selber glaubt. Oder geht es ihm vielleicht nur noch ums Prinzip? Er hat Fermina eigentlich nie gefragt, was sie möchte, sondern ist immer nur von seinen Gefühlen ausgegangen. Auch der Liebesakt deutet darauf hin, dass es Florentino weniger um die Empfindungen seiner Angebeteten geht.
    Vielleicht wäre der Verzicht ein größeres Zeichen seiner Liebe gewesen.
    Die nicht endende Fahrt auf dem Flußdampfer mit der gehißten Choleraflagge habe ich als Symbol für die Gefangenschaft der beiden in ihrer nicht endenden (vermeintlichen?) Liebe gedeutet, die aber bereits die Zeichen der Krankheit und des Verfalls in sich trägt.


    Insgesamt gesehen ist es ein großartiges, sprachlich brillantes Werk, das auch mit seinen phantasievollen Szenen verschiedener Alltagssituationen besticht und fasziniert.

  • Die Sprache des Buches hat auch mir gefallen, aber der Plot ist zu dünn und weitgehend überraschungsfrei, wodurch der Roman besonders in den letzten beiden Abschnitten langatmig geworden ist. Zweihundert Seiten weniger hätten es auch getan.
    Die Figuren sind etwas blass gezeichnet und wenig sympathisch: Der eitle Doktor, die zickige Fermina und der wie ein kleines Kind auf sein Ziel fixierte und dabei über Leichen gehende Florentino gingen mir mit zunehmender Lesedauer immer mehr auf den Keks.
    Gut ist das Werk immer dann geraten, wenn es Themen außerhalb der Liebesgeschichte aufgreift: Die Beschreibung der Stadt, der Krankheiten, der hygienischen Zustände - dies wurde originell und interessant umgesetzt.

  • die geschichte hat sich teilweise ein bisschen zuuu sehr gezogen. mochte das buch trotzdem, weil ich die sprache von marquez sehr gerne mag. und auch die personen, die er kreiert..."100 jahre einsamkeit" hat mir aber beispielsweise besser gefallen, da waren weniger passagen drin, die sich so in die länge gezogen haben.
    kann nicht ganz sagen, woran das liegt. vielleicht, weil in "100 jahre einsamkeit" mehr passiert, mit den ganzen personen, und über so viele jahre hinweg.

  • Trotz der Sprachgewalt von Marquez konnte mich das Buch nicht überzeugen.
    Wirklich jeder Satz ist virtuos und ein kleines Kunstwerk, aber die Geschichte langweilig und wenig mitreißend.
    Ich habe nach der Hälfte abgebrochen, weil ich mich doch sehr durchquelen musste.
    Schade.

  • Hallole!


    Über den Inhalt des Buches und den Autor wurde weiter oben in diesem Thread bereits genug geschieben.


    Hier nur mein Eindruck:


    Im Rahmen der Reise um die Welt und weil ich das Buch bereits versprochen habe, habe ich es jetzt gelesen, bzw angelesen.


    Es passiert nicht viel, man kann es in ein paar Sätzen zusammenfassen.
    Was mich doch ein wenig bei der Stange gehalten hat (bis S. 108 von 508) war die wunderbare Sprache des Autors. Sehr blumig und bildhaft. Wunderschöne Sätze, aber leer...
    Es passiert einfach zu wenig, die Geschichte könnte man ohne Probleme auf etwa 100 Seiten kürzen.
    (Meine persönliche Meinung :-])

    Wenn mein Kopf auf ein Buch trifft, klingt es hohl. Das muß nicht immer am Buch liegen...
    (Georg Christoph Lichtenberg)

  • Ich habe das Buch etwa nach dem 1. Viertel abgebrochen. Ging mir aber mit allen Büchern von ihm so, ich habe weder Chronik eines angekündigten Todes noch 100 Jahre Einsamkeit fertig gelesen.


    Aber ich gebe dem Buch auf jeden Fall noch mal eine Chance :-)