Nick Harkaway - Die gelöschte Welt

  • Originaltitel: The Gone-Away World


    Inhalt (Amazon):
    Die »Große Löschung« hat alle Informationen auf der Welt vernichtet. Die Zivilisation ist beinahe vollständig zerstört. Die Überlebenden scharen sich um die Jorgmund Pipeline, ein gigantisches Röhrensystem, das einen lebenswichtigen Stoff verbreitet. Doch jetzt steht die Pipeline in Flammen. Gonzo Lubitsch, Problemlöser für alle Fälle, wird engagiert, um das Feuer zu löschen. Hinter dem Brand und der Pipeline steckt jedoch weit mehr, als Gonzo ahnen kann. Sein Auftrag führt ihn in die Vergangenheit der zerstörten Welt, in apokalyptische Kriege und Zeiten der Liebe und des Verlusts, zu Politikern, Piraten und ins dunkle Herz der geheimnisvollen Jorgmund Company …Nick Harkaways Debüt ist definitiv das ungewöhnlichste Abenteuer unserer Zeit.


    Der Autor:
    Nick Harkaway, 1972 in Cornwall geboren, studierte Philosophie, Soziologie und Politikwissenschaft und hat bereits als Drehbuchautor, Blogger und Werbetexter gearbeitet. "Der goldene Schwarm" wurde ebenso wie Harkaways Debüt "Die gelöschte Welt" von der Presse gefeiert und vielfach ausgezeichnet (2012 Oxfam Emerging Writer Prize im Rahmen des Hay Festivals, Shortlist für den Arthur C. Clarke Award und den LA Times Book Prize). Der zweifache Vater lebt mit seiner Familie in London.


    Meine Meinung:
    In einem Debütroman gleich einen Ich-Erzähler einzubauen, das ist ein Risiko. Eine so komplexe, vielschichtige Handlung nur aus einem Blickwinkel zu erzählen, das geht sehr oft schief. Meist gleitet der Ich-Erzähler in die Rolle eines Übermenschen, eines Superhelden, der einfach alles kann und weiß...
    Hier nicht.


    Nick Harkaway ist es gelungen, die verschiedenen Handlungsstränge und Zeitebenen perfekt zu verknüpfen und dabei den Ich-Erzähler nicht übermäßig in den Vordergrund zu stellen. Der Roman hebt sich für mich aus der großen Masse der Sci-Fi-Literatur hervor und wird nicht nur das Zielpublikum ansprechen, sondern auch viele andere.


    Allerdings muss man sich für das Buch Zeit nehmen. So nebenbei mal ein paar Seiten zu lesen, das funktioniert nicht. Man muss in die Welt des Nick Harkaway eintauchen und sich darauf einlassen.
    Ab und zu hatte ich Probleme, die vielen Charaktere in den Kontext einzuordnen. Da wäre ein Personenverzeichnis sehr hilfreich und praktisch gewesen.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde