Viveca Sten - Mörderische Schärennächte

  • Ich habe gerade bemerkt, daß der 4. Fall noch fehlt :-]



    Produktinformation


    Taschenbuch: 416 Seiten
    Verlag: KiWi-Taschenbuch (10. April 2014)
    ISBN-10: 3462046454
    ISBN-13: 978-3462046458
    Originaltitel: I Natt Är Du Död



    Klappentext


    Die Erfolgsserie geht weiter – ein neuer Fall für Thomas Andreasson
    Der letzte Fall hätte ihn fast das Leben gekostet, doch Thomas Andreasson kehrt zurück auf die Polizeistation in Nacka. Sein erster Fall nach langer Krankheit scheint eindeutig zu sein: Markus Nielsen wird erhängt in seinem Zimmer aufgefunden, und er hat einen Abschiedsbrief hinterlassen. Doch seine Mutter glaubt nicht an Selbstmord und bittet die Polizei, den Fall nicht zu den Akten zu legen. Auf der Wache ist die Situation angespannt, denn es fällt Thomas schwer, wieder Fuß zu fassen. Die Ermittlungen führen ihn zur Militärbasis auf der Insel Korsö, gleich neben Sandhamn gelegen. Nora Linde, Thomas’ Freundin aus Kindertagen, versucht mehr über das Militärlager herauszufinden, das den Küstenjägern jahrzehntelang als Standort diente. Gibt es etwas in der Vergangenheit, das nicht herauskommen soll? Der vierte Fall der Bestsellerautorin Viveca Sten beschreibt, was aus Menschen werden kann, deren Persönlichkeit gebrochen wurde.



    Autorin


    Viveca Sten ist in Stockholm, Schweden, geboren und aufgewachsen. Nach der Schule entschied sie sich nach dem Vorbild ihrer Eltern, beide Juristen, für ein Jura-Studium an der Universität Stockholm und war lange Zeit Chefjuristin bei der dänischen und schwedischen Post. Vor dem Beginn ihrer Karriere als Krimiautorin hatte Sten bereits einige juristische Fachbücher publiziert. 2008 ist dann ihr erster Kriminalroman Tödlicher Mittsommer erschienen. 2011 kündigte Viveca Sten ihren Job und widmete sich fortan hauptberuflich dem Schreiben. Um ungestört schreiben zu können, zieht sich die Autorin außerhalb der Reisesaison nach Sandhamn zurück. Dort verbrachte sie schon als kleines Kind die Sommer, weil ihre Familie seit mehreren Generationen ein Haus auf der Insel besitzt. Sie lebt mit ihrem Mann und drei Kindern in der Nähe von Stockholm.



    Meine Meinung


    Thomas Andreasson kommt nach längerer krankheitsbedingter Abwesenheit wieder zum Dienst. Sein erster Fall wird ein Psychologie-Student sein, der sich in seinem Zimmer erhängt hat. Er hat einen Abschiedsbrief am Computer geschrieben und ohne Unterschrift hinterlassen, doch seine Mutter glaubt nicht an Suizid. Die Ermittler befragen sein Umfeld und suchen nach seinem Computer, mit dem er ständig unterwegs war, und der vielleicht Hinweise auf seine Arbeit bzw. Aktivitäten geben könnte. Sie finden heraus, daß er sich mit der Befragung von Absolventen der Elite-Ausbildungsstätte für Küstenjäger auf Korsö beschäftigt hat. Nun gibt es einen weiteren Toten, den er kurz vorher in diesem Zusammenhang befragt hat. Die Ermittler nehmen nun die damalige Truppe unter die Lupe. Thomas’ Freundin Nora Linde greift ihm bei der Recherche unter die Arme.


    In einem zweiten Strang bekommt der Leser häppchenweise Tagebuchauszüge aus dem Jahr 1976, die über unglaublich brutale Begebenheiten auf Korsö berichten.


    Der Leser kann wie immer miträtseln, das Finale bietet aber dann doch eine Überraschung.


    Dieser 4. Fall ist von der ersten Seite an fesselnd und spannend. Das Tempo ist hoch und das Buch lässt einen nicht mehr los. Wie immer werden die Personen gut charakterisiert, sind meist sympathisch und authentisch. Der Kriminalfall hat eindeutig das Hauptgewicht, aber das Privatleben von Thomas wird wieder ausreichend mit eingezogen. Im Kriminalfall hat Nora in diesem Buch eher eine Nebenrolle, bei ihr geht es vornehmlich um das Private und die bevorstehende Scheidung. Für mich war dieser 4. Fall eine Steigerung der Autorin!


    Wie immer eine echte Leseempfehlung!

  • Da steuere ich meine Meinung doch auch gleich bei:


    Darum geht’s:


    Die Polizei hält den Tod des jungen Psychologiestudenten Markus Nielsen eindeutig für Selbstmord. Thomas Andreasson lässt sich aber von den Bedenken seiner Mutter überzeugen und beschäftigt sich mit dem Fall, der immer weniger ein klarer Selbstmord zu sein scheint, je mehr man über den Toten herausfindet. Und auch in Thomas‘ Privatleben gibt es Veränderungen.


    Seine Jugendfreundin Nora Linde ist nun endgültig von ihrem Mann getrennt, sie lebt mit ihren Söhnen alleine, und jeder Kontakt zu ihrem Ex schmerzt. Als Einheimische kann sie wie schon so oft Thomas bei seinen Ermittlungen mit ein paar Insiderinformationen helfen.


    So fand ich’s:


    Nora ist nach wie vor nicht meine Lieblingsperson. Sie sucht immer die Schuld bei sich, nimmt viel zu viel hin, fügt sich, ist um Harmonie bemüht. Als hoch qualifizierte Juristin, alleinerziehende Mutter von zwei Söhnen und Besitzerin des schönsten Hauses von Sandhamn hat sie jedes Recht, mit etwas mehr Selbstbewusstsein durch’s Leben zu gehen. Sie tut es aber nach wie vor nicht, macht sich weiter klein und pflegt ihre Unsicherheiten. Immerhin habe ich das Gefühl, die minimale Veränderung bei ihr geht in die richtige Richtung. Diesmal hat Nora nur am Rande mit den Ermittlungen zu tun und ergänzt die Reihe um die Komponente eines Familienromans, was mir sehr gut gefällt. Dadurch wird auch immer neben den spannenden Kriminal-Ermittlungen ein bisschen Urlaubsstimmung verbreitet.


    Thomas dagegen ist und bleibt uneingeschränkt sympathisch im Privaten und kompetent und engagiert bei seiner Arbeit, genauso seine Kolleginnen und Kollegen von der Polizei in Nacka, auch wenn diese nur Nebenrollen einnehmen.


    Neben Thomas‘ und Noras Sicht sind diesmal noch Tagebuchaufzeichnungen eines Kadetten der Küstenjäger aus den 70er Jahren eingestreut, denn diese Eliteeinheit scheint der Schüssel zu allem zu sein. Die Handlungsstränge, die zuerst relativ losgelöst von einander sind, werden immer mehr miteinander verwoben, bis man die schrecklichen Zusammenhänge erkennt und ein spannender Showdown auf uns wartet.


    Viveca Sten schafft eine wunderschöne Atmosphäre mit den Kriminalfällen in und um die Schärengärten, die ich deshalb am allerliebsten im Sommer lese. „Mörderische Schärennächte“ hat meine Erwartungen voll erfüllt, ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen und war deshalb auch in kürzester Zeit damit durch.