Kurzbeschreibung (gem. Amazon)
Ein Thriller wie ein Stich ins Herz
In der Nähe von Köln verschwinden zwei schwangere Frauen. Martin Abel, Fallanalytiker des Stuttgarter LKA, übernimmt die Ermittlungen. Kurz darauf werden die Leichen einer Mutter und ihres Kindes in einem unterirdischen Hohlraum entdeckt. Es handelt sich um eine Frau, die vor Jahren verschwunden ist. Dann taucht eine der beiden vermissten Frauen wieder auf und gibt erste Hinweise auf den Täter. Martin Abel muss sich in eine Welt zerstörerischer Fantasien hineindenken. Denn der Mörder tötet nicht nur, sondern platziert etwas im Körper der Toten ...
Der dritte Band aus Rainer Löfflers fesselnder Thriller-Reihe um den Fallanalytiker Martin Abel.
über den Autor (gem. Amazon)
Rainer Löffler, geb. 1961, begann mit dem Schreiben beim deutschen MAD-Magazin unter Herbert Feuerstein. Gleich sein erster Thriller Blutsommer landete auf Platz 15 der Spiegel-Bestsellerliste. Der Näher ist sein dritter Thriller um den Fallanalytiker Martin Abel. Rainer Löffler lebt mit seiner Frau und drei Kindern in der Nähe von Stuttgart.
meine Meinung
So gut wie jedes Buch, das ich lese, bekommt eine kurze Zusammenfassung zu Beginn meiner Rezension. Wenn ich denn die Geschehnisse zusammenfassen kann. Doch beim vorliegenden Thriller kann ich es einfach nicht.
"Der Näher" von Rainer Löffler ist der 3. Fall für Fallanalytiker Martin Abel und mein erster Versuch mit dem Autor. Es wird mein letzter bleiben. Ich hatte auf einen grausamen, packenden Thriller gehofft, war von den vielen positiven Meinungen überzeugt und frage mich nach der Lektüre: habe ich einen anderen Roman gelesen?
Der Thriller beginnt schon typisch klischeehaft und sexualisiert, dass ich nach 15 Seiten schon mit den Augen rollte. Da ist eine Joggerin im einsamen Wald unterwegs und wird von einem nach Sex hechelnden Radfahrer bedrängt. Durch ihre Flucht stürzt sie in ein Erdloch und stößt damit auf die erste Leiche. Ich war erstaunt, wie schnell Rainer Löffler mehrere Klischees verbaut hat. Aber nun gut, darüber könnte ich hinweg sehen, denn es dient ja dem Spannungsaufbau.
Auf den nächsten Seiten lernte ich Martin Abel kennen. Fallanalytiker sind, so scheint der Trend zu sein, immer Arschlöcher, immer arrogant und besserwisserisch und selten umgänglich. Abel macht da keine Ausnahme. Meist haben diese Ermittler dennoch eine weiche oder sympathische Seite, eine Eigenart, mit der ich mich identifizieren kann. Abel jedoch blieb mir komplett unsympathisch und fern. Ich schüttelte den Kopf über seine Attitüde und fand keinen Zugang.
Nicht, dass die anderen Figuren sympathischer gewesen wären. Die Lebensgefährtin Abels zeigt sich als typische Zicke. Anstatt ihrem Liebsten zu sagen, was sie denkt, reagiert sie mit dem typischen "Es ist nichts" und motzt ihn für Dinge an, die ich vielleicht mit 14 doof fand.
Auch das wäre irgendwie noch zu verschmerzen, wenn mich die Geschichte an sich gepackt hätte. Doch das war nicht der Fall. Das lag nicht mal an der Story selbst, sondern an dem Stil, wie Rainer Löffler die Geschehnisse schildert. Die Szenen waren für mich nicht lebendig oder lebensnah. Der Autor beschreibt die einzelnen Vorgänge, wie zum Beispiel Kaffee kochen oder einen Streit, nicht so, als hätte er sie selbst erlebt, sondern so, als hätte er sich nur vorgestellt, wie Menschen agieren müssten, wenn sie die genannten Beispiele ausführen. Dadurch wirkt der Plot hölzern, gestelzt und fremd. Ich fand einfach keinen Zugang und habe schlussendlich aufgegeben.
Fazit: verflixt und zugenäht, das war mal gar nichts. Ich kann das Buch nicht empfehlen.