Originaltitel: Mios Blues (2015)
Limes Verlag 207, 444 Seiten
Fortsetzung von Schwesterherz
Über den Inhalt:
Martin Benner befindet sich in der Hand von Unterweltboss Lucifer, der ihm den Auftrag erteilt, Mio zu finden – den Sohn der Serienmörderin Sara Texas. Wohl fühlt sich Benner damit nicht, schließlich arbeitet er nun für denjenigen, der Sara solche Angst einjagte, dass sie von einer Brücke gesprungen ist. Doch damit nicht genug: Jemand ist dabei, Benner zwei Morde anzuhängen, und er hat keine Ahnung, wer das ist. Als Benner von seiner eigenen Vergangenheit eingeholt wird, begreift er, dass er nicht durch Zufall in die ganze Geschichte geraten ist, sondern dabei eine wichtige Rolle spielt.
Über die Autorin:
Kristina Ohlsson, Jahrgang 1979, arbeitete im schwedischen Außen- und Verteidigungsministerium als Expertin für EU-Außenpolitik und Nahostfragen, bei der nationalen schwedischen Polizeibehörde in Stockholm und als Terrorismusexpertin bei der OSZE in Wien. Mit ihrem Debütroman "Aschenputtel" gelang ihr der internationale Durchbruch als Thrillerautorin, gefolgt von weiteren Fällen von Fredrika Bergman und Alex Recht. Neben der Veröffentlichung ihrer erfolgreichen Jugendbücher schuf Kristina Ohlsson einen neuen Ermittler: Anwalt Martin Benner, der in "Schwesterherz" und "Bruderlüge" einen aufsehenerregenden Fall löst.
Meine Meinung:
Martin Benner bleibt nichts anderes übrig, als nach dem entführten Jungen Mio zu suchen. Dessen Vater „Lucifer“ hat Benner unmissverständlich klar gemacht, dass er ansonsten das Leben seiner Adoptivtochter Belle und seiner Partnerin Lucy aufs Spiel setzt.
Der zweite Teil der Geschichte um den Stockholmer Rechtsanwalt Martin Benner führt die Handlung aus „Schwesterherz“ nahtlos fort. Es gibt zwar gleich am Anfang eine Zusammenfassung des Vorgängers, ich würde aber unbedingt dazu raten, mit dem ersten Band zu beginnen. Im Grunde ist es eine Geschichte, nur aufgeteilt in zwei Hälften.
Ich fand diesen Teil spannender, wendungsreicher und vor allem komplexer als den ersten.
Hauptsächlich geht es diesmal in erster Linie um Martin Benner selbst. Die bisherigen Geschehnisse haben Spuren bei ihm hinterlassen und er muss erkennen, dass er persönlich viel tiefer in die Sache involviert ist, als es zunächst den Anschein hatte. Das verkompliziert auch seine Beziehung zu Lucy zusätzlich.
In einigen Passagen ist es ein aus meiner Sicht eher irrationales Verhalten der Personen, das der Geschichte überraschende Wendungen gibt. Aber die Autorin schafft es, dass die Plausibilität nicht darunter leidet und am Ende alles zu einem stimmigen Bild zusammengefügt wird.
Ein außergewöhnlicher Thriller, der für meinen Geschmack zwar nicht ganz an die Bergman/Recht-Rehe herankommt, aber mit seinem Protagonisten und einer temporeichen, spannenden Handlung punkten kann.