'Die Villa am Meer' - Seiten 379 - Ende

  • Lumos : :rolleyes So jetzt aber: Greta läuft Sturm, als sie sieht wie Joachim und Katharina sich umarmen, dabei will sie sich doch nur für seine Hilfe bedanken.


    Und Greta fällt aus allen Wolken, als sie mit Friederike abhaut und bei Herrn Trautmann Unterschlupf suchen will, und da macht dem seine Frau mit Baby die Türe auf. Da muss ich gestehen, hat mir Greta doch sehr leid getan. Aber das Walter´s Frau die Briefe geschrieben hat, damit hätte ich nicht gerechnet. Sehr gemein, so mit den Gefühlen einer Fremden zu spielen.
    Und diesen schrecklichen Tod hat sie auch nicht verdient. Dabei hat sie sich ja ganz tapfer durchgeschlagen, mit richtiger Arbeit, kaum zu fassen.


    Neu war mir indessen, das man praktisch gezwungen wurde, auch den Ehering im Krieg zu spenden und somit Gold gegen Eisen eintauschen musste.


    Ach guck an, Olaf pleite und schon hat sich Nora über´n Acker gemacht. Da hätte er sich aber blöde vorkommen müssen, um wieder bei Katharina angekrochen zu kommen. Der "Unfall" ist aber auch sehr tragisch. Naja, immerhin haben ihn nach 6 Monaten die Kräfte verlassen.


    Und somit freie Bahn, für ein Happy-End von Katharina und Joachim. (wie es mir schon auf den ersten Seiten klar war)


    Fazit: *hachmach* Trotz allem, ein wundervoller Roman und Strandkörbe werden ich nun immer mit diesem Buch verbinden, wenn ich mal wieder in einem sitze.

  • Zitat

    Original von SupaWeibi
    Greta läuft Sturm, als sie sieht wie Joachim und Katharina sich umarmen, dabei will sie sich doch nur für seine Hilfe bedanken.


    Nach dieser Umarmung gibt es ja einen kleinen Cliffhanger und zunächst dachte ich, sie würden tatsächlich in einer heißen Liebesszene versinken ;-), aber später stellt heraus, dass sie sich wirklich nur mit einer keuschen Umarmung bedankt hat :grin.


    Zitat

    Aber das Walter´s Frau die Briefe geschrieben hat, damit hätte ich nicht gerechnet.


    Ich auch nicht, eine originelle Überraschung, aber durchaus glaubhaft :-). So was passiert öfter, könnte ich mir vorstellen, wenn auch vielleicht eher durch die Sekretärin als die Ehefrau. Trotzdem war hier mein erster Gedanke zu Greta und ihrer Handlungsweise - wie bekloppt kann man sein :rolleyes. Mit Sack und Pack bei einem Typen anrücken, zu dem man nie wirklich Kontakt hatte.


    Die Beschreibung von Gretas Sterben während der Explosion fand ich auf den ersten Blick etwas bizarr. Aber auf den zweiten dann eigentlich gar nicht so übel. So leicht esoterisch ist es mir lieber als mit grauenhaften Details. Und es war bestimmt ganz furchtbar :-(.


    Dass Olaf am Ende doch noch pleite geht, hat mich nicht erstaunt, ebenso wenig, dass Nora ihn verlässt und er bei Katharina angekrochen kommt. Eine richtige Memme!


    Zum Nachwort:
    Ich bin sehr froh, dass Ulrich nicht im Schützengragen gestorben ist - Glaubwürdigkeit hin oder her :-]!

  • Der Tod von Greta basiert auf einer wahren Begebenheit. Mir hat der Geschichtsverein in Quickborn sehr geholfen, mich unterstützt und mit sehr viel Material versorgt. Die Explosion wurde damals zwar öffentlich nicht so ausgeschlachtet, wie es heute in den Medien der Fall wäre, sondern war den Zeitungen nur eine kleine Meldung wert. Aber es gibt Berichte von Überlebenden, die ihre Eindrücke später wiedergaben.

  • Zitat

    Original von SupaWeibi
    Und Greta fällt aus allen Wolken, als sie mit Friederike abhaut und bei Herrn Trautmann Unterschlupf suchen will, und da macht dem seine Frau mit Baby die Türe auf. Da muss ich gestehen, hat mir Greta doch sehr leid getan. Aber das Walter´s Frau die Briefe geschrieben hat, damit hätte ich nicht gerechnet. Sehr gemein, so mit den Gefühlen einer Fremden zu spielen.
    Und diesen schrecklichen Tod hat sie auch nicht verdient. Dabei hat sie sich ja ganz tapfer durchgeschlagen, mit richtiger Arbeit, kaum zu fassen.
    Neu war mir indessen, das man praktisch gezwungen wurde, auch den Ehering im Krieg zu spenden und somit Gold gegen Eisen eintauschen musste.


    Ich bin nun ebenfalls fertig und muss sagen, dass ich Greta eigentlich als die tragischste Figur der ganzen Geschichte empfinde.
    Katharina hat - und sie zweifelte von Anfang an! - aus freiem Willen den falschen Mann geheiratet. Wer weiß, ob ihre Ehe mit Olaf nicht anders verlaufen wäre, wenn sie ihn uneingeschränkt hätte lieben können.
    Olaf hat trotz dieser Einschränkung auch Mitverantwortung für sein Schicksal, denn er hat sich ja aus freien Stücken auf Nora eingelassen.
    Greta hat einen Mann geheiratet, der sich zwar bemühte ("Mühe allein genügt nicht!"*g*), sie aber nie vorbehaltlos lieben konnte. Vielleicht waren ihr Neid und die ganzen daraus resultierenden Ereignisse ja großteils nur Nebenkriegsschauplätze und Auswirkungen ihres unbefriedigten Wunsches, genug geliebt zu werden?
    So, Trautwein war also nicht schwul, sondern hatte Weib und Kinder. Unzweifelhaft war diese Erkenntnis ein schlimmer Schlag für Greta, die sich, enttäuscht und vermeintlich betrogen von Joachim, da in eine Phantasieliebe hinein steigerte. Frau Trautwein meinte es aber meinem Verständnis nach nicht böse mit ihr.
    Ich weiß nicht, ob es ein echter oder "nur" ein moralischer Zwang war, kriegsunterstützend Schmuck abzugeben, und musste da an die Szene mit Scarlett und Melanie aus "Vom Winde verweht" denken, als Rhett beide bei der Spende ihres Eheringes beobachtete.
    Auch ich bin froh, dass Ulrich nicht im Schützengraben sterben musste.
    Rezension erfolgt zeitnah.
    Vielen Dank an Micaela für die Begleitung der Leserunde! :anbet
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Das Buch hat mich etwas enttäuscht, da mir die Spannung fehlte und die beiden Frauenfiguren unsympathisch waren. Trotzdem war der geschichtliche Hintergrund interessant und regte mich zur Recherche an. Ich vergebe 8 Punkte.

  • Ich war sehr angetan von dem Buch. Katherina war mir sympathisch, Joachim durchaus auch.
    Olaf und Greta konnte ich gar nicht leiden. Olaf war mir zu rückgratlos, Greta zu sehr von ihrem Neid und Missgunst getrieben. Geheiratet hat sie Joachim ja nicht aus liebe, sondern weil er Ansehen versprach. Und eifersüchtig war sie ja wohl auch nur, weil sie sorgen hatte, was die Leute wohl reden würden, wenn zwischen Katherina und Joachim was wäre.
    Ihr spontaner Ausbruch nach Hamburg war ja sowas von dämlich. Das ein Fremder sie einfach heiratet ist ja sowas von naiv. Und in dem Brief an Joachim tut sie wieder ganz hoheitsvoll, als hätte sie nix falsch gemacht.


    Ich war froh, dass die Jungs den Krieg gut überstanden haben. Katherina hat ja wirklich genug gelitten. Auch dass sie am Ende noch eine Chance mit Joachim bekommt, fand ich toll.


    Ich hätte auch nix dagegen noch mehr von Freddi und Ulrich zu lesen ;-)

  • Was für eine Formulierung: „sie bot ihm ihren Busen dadurch so sinnlich dar wie ein Kochkünstler köstlich arrangierte Täubchen auf einem Silbertablett.“ - dieser Satz im Hennies vorgelesen, könnte Reaktionen ähnlich der Pralinenszene hervorrufen.


    Nun ja, der letzte Abschnitt ist gelesen, Greta und Olaf wurden noch rasch aus dem Leben geschrieben, damit der Weg für Katharinas und Joachims Zukunft nach dem Krieg bereitet und mit einer Herzklopfensszene zwischen Freddi und Ulrich ist der Roman beendet.


    Mir hat nicht gefallen, wie Lüstling Olaf das Schlafzimmer kentert, sich dann so unglücklich verletzt, dass er gelähmt ist. Auch hätte die andeutungsschwere Mutmaßung, was und wie die Wedding und Olaf miteinander verkehrten, nicht so formuliert hätte werden müssen. Olaf hätte man geschmackvoller aus dem Roman schreiben können.


    Gretas Tod bei einem Massenunglück, das ist realistischer. Gut, dass wir noch erfahren konnten, wie sie sich als Klavierunterhalterin und als Fabrikarbeiterin durchgeschlagen hat – vieles weiterhin, damit Freddi später bessere Möglichkeiten hat. Joachim hätte sicher zumindest Unterhalts-/ Schulkosten für Freddi auch übernommen…


    Wie konnte Greta nur so handeln? Zwei alte Jugendfreunde liegen sich in denen Armen, Gretas alte Eifersucht von früher sieht nur was sie immer schon befürchtet hat, sie träumt sich in eine Zukunft mit Trautwein, verlässt mit Kind den Ehemann und landet in einem Schlamassel. Immerhin gut, dass es ihre Schwester dort gibt…wir ihr wieder begegnen, war sie bei Freddis Geburt doch auch an Gretas Seite und ist für Freddi wieder da, nach der Explosion.


    Mir hat gefallen wie Olaf entschieden hat, mit List & Einsatz die Verpflichtung seiner Söhne im Kriegsdienst hinauszuzögern.


    Die Auflösung, warum Georg Trautwein nicht Greta bei der Begegnung wiedererkannt hat, war überraschend. Kaum vorstellbar, dass seine Ehefrau die bestimmt sehr schmalzigen, gefühlvollen Verehrungen von Greta zum Anlass nahm mit ihr zu korrespondieren. Frau Trautwein muss ihre Briefe auch so formuliert haben, dass sich Greta immer mehr zum vermeintlichen Schreiber hingezogen fühlt und sich Hoffnungen an seiner Seite macht. Hat Grata nur phantasiert, Dinge herausgelesen, die dort nicht standen?


    Schade, dass die Ärztin nur noch durch brieflichen Kontakt und Ratschläge im Buch auftaucht, nicht durch Besuche oder Schilderungen man erfährt, was sie macht. Gab es da vielleicht noch ursprünglich geschriebene Seiten, die später im Roman gekürzt wurden?


    Interessant fand ich, wie die Ehefrauen sich verpflichtet fühlten den goldenen Ehering gegen Eisen zu spenden… denn die goldenen Eheringen meiner Urgroßeltern, die 1908 in Hannover/ 1912 in Mühlheim/ Ruhr/ 1906 und 1914 in Breslau geheiratet haben, haben beide Weltkriege an den Ringfingern gesteckt.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • ich bin auch durch - und immer noch begeistert von der Geschichte.


    Das Greta sich so "verpeilt" verhalten hat, war irgendwo erkennbar, für mich allerdings erst im Nachgang.... das die Ehefrau des angeschmachteten Schauspielers die "Liebes-"Briefe geschrieben hat, finde ich schon... sagen wir mal .... eigen; aber vermutlich war sie nicht nur Ehefrau sondern gleichzeitig auch sein "Fanbüro".


    Irgendwie schade, das Greta durch ihre Verpeilung Freddi um so viel Zeit mit ihrem Vater gebracht hat, aber vielleicht hat das ganze ja doch noch etwas gutes, sofern es eine Fortsetzung geben wird.


    Das Olaf erst den großen, reichen Lieferanten gibt und anschließend (wie ich gelesen habe) ebenso eine sehr eigene Sicht auf die Kriegsgeschehen und die damit verbundenen Investitionen (Kriegsgewinner-Verhalten) an den Tag legt, hätte ich so extrem nicht erwartet, aber bei Olaf war ja einiges unvorhersehbar.


    Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen, ich konnte mich gut in Katharina rein versetzen, konnte nachvollziehen, das es zu dieser Zeit eben solche "Unebenheiten" gab, die wir heute so ja nicht mehr kennen.


    Ich würde mich freuen, eine Fortsetzung zu lesen.

  • Ich bin jetzt auch durch mit diesem Buch und mir hat es sehr gut gefallen.


    Es ist schon dramatisch, dass Greta ihr Leben in der Munitionsfabrik verloren hat. Das Spiel, das Trautwein mit ihr gespielt hat ist einfach nur gemein und hinterhältig. Ob ihm eigentlich klar ist, welchen Schaden er angerichtet hat? Nicht nur dass Greta ihr Leben mit Joachim aufgegeben hat, auch Freddi wurde viel gemeinsames Familienleben gestohlen. Mir tat Greta so leid, als sie vor der Tür stand und ihr klar wurde, welchem Spiel sie da zum Opfer gefallen ist. Natürlich ist es auch sehr naiv, das eigenen Leben für eine Liebelei mit einem Schauspieler aufzugeben. Aber die Folgen, die dieses Verhalten hat, sind in diesem Fall schon sehr dramatisch.


    Mir war schon klar, dass sich Joachim und Katharina finden werden, nachdem ihre Ehepartner gestorben waren. So ist es ja dann auch gekommen.


    Eine schöne Geschichte, etwas durchschaubar, aber angenehm flüssig zu lesen. Ich finde die Zeit rund um den Ersten Weltkrieg sehr spannend und lasse mich immer wieder gerne in die Zeit versetzen. Auch die Veränderungen, die diese Zeit für die Menschen bedeutet sind immer wieder spannend zu lesen.

  • Zitat

    Original von Taubenschlag
    Das Spiel, das Trautwein mit ihr gespielt hat ist einfach nur gemein und hinterhältig. Ob ihmFRAU TRAUTWEIN eigentlich klar ist, welchen Schaden er SIE angerichtet hat?


    Ob Herr Trautwein überhaupt von den Briefen Kenntnis hat, bezweifele ich.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Was für ein wundervoller Roman. Ich bin wirklich begeistert. Auch wenn viel Leid mitgespielt hat, gab es doch ein Happy End. Und dafür bin ich der Autorin sehr dankbar.


    Eine ganz tolle Geschichte mit interessanten Hintergründen, mit vielen wahren Begebenheiten und sehr gut recherchiert.


    Greta: Auch wenn ich sie nicht mochte, war ihr Tod doch dramatisch. Zum Schluss hat sie sogar versucht mit normaler Arbeit ihr Leben in den Griff zu bekommen. Die tragische Figur in dieser Geschichte. Ich war aber sehr erstaunt über ihre Naivität einfach zu Trautmann zu fahren, nach diesen paar Briefen und dem Erlebnis beim Flugevent. Sie war felsenfest der Meinung, dass er nur auf sie wartet. Überrascht hat mich irgendwie nicht, dass die Frau die Fanbriefe ihres Mannes beantwortet hat. Er scheint ja doch irgendwie eine treue Seele gewesen zu sein, auch wenn er sich doch schon sehr geehrt gefühlt hat mit seinen weiblichen Fans. Der wusste wahrscheinlich gar nicht was er mit seinem Charme bewirkt hat und dass seine Frau die „Fanpost“ beantwortet. Leid tut mir am meisten Freddi, die dadurch noch mehr gelitten hat. Weg vom Vater und dem Ehrgeiz der Mutter ausgesetzt. Trotzdem scheint sie ihren Weg gefunden zu haben und kehrt zurück nach Hause. Ich hoffe, dass sie und Ulrich vielleicht wirklich ein Paar wird. Fortsetzung vorprogrammiert?


    Olaf: Na ja, eigentlich hat er es nicht anders verdient. Anstatt froh zu sein, dass seine Frau ihn wieder aufnimmt, ist er scheinbar nur triebgesteuert. Dass ihn die Wedding in Zeiten der Not verlässt, war mir klar. Die war doch total Geld- und Machtorientiert.


    Katharina und Joachim. Seufz. Danke für das Ende. Nach dem ganzen Leid haben sie ein gemeinsames Leben verdient.


    Katharina hat mir sehr gut gefallen. Eine starke Frau in Zeiten des Umbruchs. Ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen. Ich freue mich schon sehr auf einen Urlaub an der See mit vielen Strandkörben, wo ich dann an die beiden denken werde.


    Danke liebe Micaela für die Begleitung der Leserunde.

    :lesend Mary Kay Andrews - Winterfunkeln

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    Hörbuch: Andreas Föhr - Totholz

    SuB: 324

  • Ich habe den Roman nun auch beendet.
    So ganz hat er leider nicht meinen Geschmack getroffen.


    Aber ich habe viel Interessantes erfahren. :-)


    Dass Greta und Olaf sterben mussten um den Weg für Katharina und Joachim frei zu machen ist nachvollziehbar aber irgendwie für mich nicht ganz befriedigend.


    Insgesamt habe ich das Buch aber schon gerne gelesen - auch wenn lange gedauert hat, bis ich es beenden konnte.