Mein Leben mit Anna von IKEA - Thomas Kowa

  • Zusammenfassung


    Matthias Käfer arbeitet am Kundenschalter einer kleinen Bankfiliale und muss sich mit seinem unfreundlichen Chef rumärgern, obwohl er lieber in der Werbeabteilung arbeiten möchte. Als seine Waschmaschine kaputt geht, fährt er zu IKEA um eine neue zu kaufen. Dort trifft er die nette Kundenberaterin Anna. Durch ein Mißverständnis denkt er, dass die digitale Anna der Ikea-Homepage "seine" Anna sei. Doch die Treffen mit der realen Anna passen so gar nicht zum Chat mit der digitalen Anna. Als er dann auch noch von einer Frau auf Anabolika massiv angebaggert wird und sie aus Versehen ein gelbes Post-It von ihm bekommt, ist das Chaos um Matthias perfekt.




    Persönlicher Eindruck


    Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar angeboten und ich habe mich auf eine lustige Liebesgeschichte gefreut, außerdem mag ich IKEA. Dass der Protagonist sich in die digitale Anna verliebt, fand ich als Plot originell und habe lustige Szenenhumor erwartet. Meine Erwartungen wurden nicht erfüllt. Ich habe selten ein Buch gelesen, in dem der Protagonist so dümmlich agiert und die Handlung dermaßen überzogen ist.


    Nach den ersten paar Seiten hab ich unterbrochen und ein anderes Buch gelesen. Dann hab ich weitergelesen bis ungefähr zur Hälfte, dann auch wieder ein anderes Buch dazwischengeschoben und den Rest dann nur noch überflogen. Die Seitenzahl ist ja auch nicht allzu dick, das war das einzig positive.


    Schon den Anfang des Buches fand ich blöd. Die Nachbarn des Protagonisten erzählen ihm, dass George Clooney gestorben ist und in ihrem Garten beigesetzt wird. Natürlich ist völlig klar, dass George Clooney irgendein Hase oder ein Hamster ist, aber unser Prota glaubt felsenfest, dass der echte George Clooney im Nachbargarten beerdigt wird, bis die Leichenschau ihm anderes offenbart. In tiefer Gefühlsaufwallung macht er daraufhin spontan der Nachbarstochter am Grab des Hamsters einen Heiratsantrag. Es tut mir Leid, aber ich habe selten etwas dämlicheres gelesen. Es soll wohl witzig sein, aber meinen Humor trifft es absolut nicht.


    Die Handlung geht in dem Stil weiter. Eine Verkettung blöder Umstände (Waschmaschine kaputt, Job steht auf der Kippe etc) trifft auf dummen Protagonisten. Nicht in dem Sinne, dass er minderintelligent ist, aber er denkt und handelt dämlich. Z.B. lädt er Anna zum Kaffee ein und erst morgens fällt ihm auf, dass er a) pleite ist und b) kein sauberes Geschirr hat. Die Torte organisiert er zwar, hat dann aber keine Zeit mehr, Geschirr zu spülen und serviert auf Sammler-Schallplatten. Da windet sich in mir alles in einer Mischung aus Fremdleiden und Angst, was ihm nun wieder blödes passiert.


    Es gibt viele irre Einfälle, die aber nur wegen des dumm agierenden Protas funktionieren, und witzig sein sollen, aber einfach meinen Humor nicht treffen. Ich kann mir schon vorstellen, dass das Buch seine Liebhaber finden wird, aber mein Fall war es eben nicht.


    Das Buch ist in der Ich-Form geschrieben und vom Schreibstil her recht gut zu lesen. Es gibt viele innere Monologe, die ich etwas ermüdend fand, da der Protagonist zwar seine Gefühle umschreibt, aber mich dabei nicht mitnehmen konnte.


    Ich hab dem Prota bei seinen Erlebnissen zwar immer die Daumen gedrückt und eine gewisse Grundsympathie war vorhanden, aber meistens hat er mich nur genervt. Anna fand ich sehr nett, aber auch sie blieb mir merkwürdig distanziert.




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