Inhalt (Amazon):
Emma Canisius, eine junge Wiener Ärztin, übernimmt die Landarztpraxis von Alpbach und zieht in den alten Gasthof 'Zum Jagawirt'. Was sie nicht weiß - die Bewohner der eingeschworenen Dorfgemeinschaft verbindet ein dunkles Geheimnis. Eines Tages wird Vinzenz Steiner, der Wirt, tot aufgefunden. Doch weder die Polizei noch die Dorfgemeinschaft scheinen an der Aufklärung wirklich interessiert zu sein. Als Emma selbst nur knapp einem Mordanschlag entgeht, wird ihr klar, dass sie den Täter finden muss, ehe sie sein nächstes Opfer wird.
Die Autorin:
Ines Eberl ist in Berlin und Bayern aufgewachsen und hat in Salzburg Jura studiert. Nach ihrer Promotion war sie Universitätsassistentin am Institut für Europäische Rechtsgeschichte. Heute ist sie Mitglied einer Anwaltssozietät, die Leidenschaft fürs Schreiben ist geblieben. Nach mehreren erfolgreichen Büchern im Spannungsgenre ist Ines Eberl Roundtable-Mitglied der International Thriller Writers und gehört der englischem Crime Writers´Association an.
Meine Meinung:
Es ist wirklich nicht leicht, aus den vielen Regionalkrimis, die momentan auf dem Markt sind, die guten herauszufiltern. Jedes Kuhdorf hat mittlerweile seinen ortseigenen Mörder. Schade, dass die Verlage ein Konzept immer bis zum Erbrechen ausschlachten müssen. Und manchmal und leider immer öfter sind diese Krimis nur ein müder Abklatsch mit plakativ gestalteten (meist geistig etwas minderbemittelten Ermittlern).
Aber Ines Eberl scheint doch recht solide Krimi-Arbeit zu liefern. Ich kenne jetzt nur diesen hier, und Jagablut ist kein Meisterwerk, aber gut, solide, spannend und lesenswert.
Laut Erklärung ist das fiktive "Alpbach" im Roman irgendwo in Salzburg angesiedelt. Mich hat die Wahl des Ortsnamens sehr irritiert, da ich das echte Alpbach in Tirol kenne. Und nicht nur ich, denn das alljählich dort stattfindende Wissenschaftsforum ist weltweit berühmt. Es wäre schön gewesen, wenn die Autorin da etwas mehr Kreativität gezeigt hätte.
Die Geschichte ist recht interessant: neue Landärztin stolpert etwas naiv und enthusiastisch über einen lange zurückliegenden Mord und muss selber mehrere Anschläge auf ihr Leben überstehen. Die Handlung ist also eher simpel und konstruiert, aber sehr gut erzählt. Die Schilderung des ländlichen Lebens ist sehr plakativ und überzeichnet. So, wie es sich eine Städterin wohl vorstellt, die vielleicht zu viel "Bauer sucht Frau" oder Wilderer-Heimatfilme gesehen hat.
Trotzdem hat mir der Krimi nicht schlecht gefallen. Die Auflösung des Rätsels war gut, wenn auch nicht sehr überraschend.