Titel: Der Betrachter. Aufzeichnungen 1991-2001
Autor: Imre Kertesz
Übersetzt aus dem Ungarischen von: Heike Flemming und Lacy Kornitzer
Verlag: Rowohlt
Erschienen: September 2016
Seitenzahl: 253
ISBN-10: 3498035614
ISBN-13: 978-3498035617
Preis: 19.95 EUR
„Die Welt nicht zu verstehen, nur weil sie unbegreifbar ist, ist Dilettantismus. Wir verstehen die Welt deshalb nicht, weil das nicht unsere Aufgabe auf Erden ist.“ (Imre Kertesz)
Es ist kein Tagebuch im eigentlichen Sinne. Es sind Notate aus den Jahren 1991 bis 2001. Imre Kertesz wurde 30 Jahre in Ungarn isoliert und führte so etwas wie eine „geistige Geheimexistenz“. Gedanken, Sequenzen aus seinem Leben, Nachdenkliches finden sich in diesem Buch.
Diese Aufzeichnungen sind von einer unglaublichen Tiefe und Intensität.
Mit diesem Buch „Der Betrachter“ wird quasi die Lücke zwischen seinen beiden Tagebüchern geschlossen. Erst spät fand Kertesz die ihm gebührende Anerkennung – mit dem Höhepunkt der Verleihung des Nobelpreises im Jahre 2002.
Kertesz wurde bekannt durch seine Roman „Roman eines Schicksallosen“, „Fiasko“ und „Kaddisch für ein nichtgeborenes Kind“. In seinen Romanen versucht Imre Kertesz seine Erlebnisse währen des Holocaust zu verarbeiten, insbesondere sein Auschwitz-Erfahrungen.
Ein sehr lesenswertes Buch, wenn sicher auch nicht einfach zu lesen. Manche Absätze, Sätze oder Zeilen muss man mehrmals lesen um ihren ganzen Sinn zu erfassen. Aber es lohnt sich.
9 Eulenpunkte
Imre Kertesz wurde am 9. November 1929 in Budapest geboren und starb dort am 31. März 2016.