Die Trinity-Anomalie - Sean Chercover

  • Inhalt (Amazon):
    Daniel Byrne ist Ermittler des geheimnisvollen Amts des Advocatus Diaboli im Vatikan. Er überprüft angebliche Wunder. In zehn Jahren ist ihm nicht ein einziges echtes Wunder begegnet, aber sein neuer Fall ist anders. Daniels Onkel, der Fernsehprediger Tim Trinity, dem er seit Jahren aus dem Weg geht, redet plötzlich in Zungen und sagt die Zukunft voraus. Daniel weiß genau, dass der Mann ein Schwindler ist. Oder steckt doch mehr dahinter? Der Prediger ist selbst ganz erstaunt über seine neue Gabe und die heftigen Reaktionen darauf. Nach Jahren der Schwindelei kann er plötzlich die verschiedensten Ereignisse voraussagen, von Sportergebnissen bis zu Naturkatastrophen. Verbrecherorganisationen wollen ihn ausschalten, weil er ihr Glücksspielgeschäft ruiniert, und der Vatikan will ihn als falschen Messias entlarven. Auf der Flucht vor Attentätern macht Trinity mit Daniels Hilfe seinen Weg durch die tief religiösen Südstaaten nach New Orleans, um dort eine letzte Prophezeiung zu machen.


    Über den Autor:
    Bevor der aus Toronto stammende Sean Chercover zum Roman- und Drehbuchautor wurde, war er als Privatdetektiv tätig. Im Laufe der Jahre hatte er aber auch noch die unterschiedlichsten anderen Jobs: Videoeditor, Taucher, Magier, Lexikonverkäufer und Lkw-Fahrer. Er hat zwei preisgekrönte Romane rund um den Chicagoer Privatdetektiv Ray Dudgeon geschrieben: Big City, Bad Blood und Trigger City. Nach längeren Aufenthalten in Chicago, New Orleans und Columbia (South Carolina) ist Sean nach Toronto zurückgekehrt, wo er heute mit Frau und Sohn lebt. Seine Bücher wurden mit dem Anthony, Shamus, CWA Dagger, Dilys und dem Crimespree Award ausgezeichnet und für den Edgar, Barry, Macavity, Arthur Ellis sowie den ITW Thriller Award nominiert.


    Meine Meinung:
    Leider gibt es momentan auf dem Mystery-Thriller-Sektor nicht sehr viele neuere Bücher, die das Lesen lohnen. Da klang die Inhaltsangabe dieses Buches recht interessant.


    Dass der Autor auf der Dan-Brown-Welle zu surfen versucht, ist unverkennbar. Und er macht es gar nicht so schlecht. Sein Schreibstil ist sehr flüssig, das Buch liest sich fast von selbst. Leider ist es halt wie bei beinahe allen Büchern dieses Genres: anfangs fast unerträglich spannend, man will unbedingt mehr wissen... man liest weiter und erfährt einfach nicht das, was man so ersehnt. Es türmen sich weitere Fragen auf - und am Ende ist man genauso schlau wie am Anfang.


    Aber wenn am Ende die Erkenntnis steht, gut unterhalten worden zu sein, dann finde ich das Buch als Ganzes schon okay.


    Und das kann ich von der Trinity-Anomalie auf jeden Fall sagen: das Buch ist spannend und gute Unterhaltung. Voraussetzung ist allerdings, dass man das logische Denken in die hinterste Gehirnecke verbannt. Und dass man keine Erklärungen oder eine Auflösung aller Knoten erwartet. Denn die gibt es nicht, kann es wahrscheinlich auch nicht geben.


    Für Interessierte gibt es aber Einblicke in die karibischen Magie-Praktiken und die Arbeit des Advocatus Diaboli der katholischen Kirche. Und wie immer kommt der Vatikan nicht besonders gut weg. Die "Liebes"geschichte beziehungsweise Beziehungskiste ist auch recht nett und wenig störend eingebaut.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

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