Inhalt:
Europa, in der Zukunft: Seit die Sterblichkeit überwunden wurde, ist der gesamte Kontinent zu einer einzigen Megapolis aus gigantischen Wohntürmen zusammengewachsen. Nur die Reichen und Mächtigen können sich in den obersten Etagen noch ein unbeschwertes Leben leisten, während die Mehrheit der Bevölkerung auf den niederen Ebenen ein beengtes Dasein fristet. Als der Polizist Nr. 717 auf den Anführer einer Terrorgruppe angesetzt wird, gerät er in ein Komplott, das bis in die höchsten Etagen der Gesellschaft reicht – und das die brutale Ordnung ins Wanken bringen wird.
Zum Autor:
Dmitry Glukhovsky, geboren 1979, hat internationale Beziehungen in Jerusalem studiert und arbeitete als Journalist unter anderem für Russia Today, Deutsche Welle und Sky News. Mit seinem Debütroman „Metro 2033“ landete er auf Anhieb einen Bestseller. Glukhovsky lebt und arbeitet in Moskau.
Meine Meinung:
Dieser Roman lässt mich etwas ratlos zurück. Nämlich darüber, ob er mir nun gefallen hat oder nicht. Und zwar in mehrerer Hinsicht:
Ich kenne Glukhovskys Metro - ein Buch, das mich begeistert hat.
Future ist auch gut geschrieben, aber immer wieder gibt es Stilbrüche und Dinge, die ich auch in einer Dystopie unlogisch finde.
Viele Kapitel sind unglaublich spannend, andere wieder zum Gähnen langweilig. Besonders die Szenen mit Annelie sind für mich auf dem Niveau eines nicht sehr gelungenen Liebesromans.
Dannn wieder läuft Glukhovsky zu Hochform auf. Wenn er die gesellschaftlichen Zustände beschreibt, die einem die Haare zu Berge stehen lassen. Ich habe mich immer wieder gefragt, ob das Leben im geschilderten Europa wirklich so erstrebenswert ist, dass es sich vor dem Ansturm der anderen Menschen nicht retten kann.
Natürlich fände ich es schön, wenn ich unsterblich wäre, wenn so gut wie alle Krankheiten besiegt wären. Aber der Preis ist hoch: nicht genehmigte Krankheiten werden unmenschlich bestraft.
Einige Sexszenen waren fast unerträglich brutal. Da bitte beim Lesen jegliche Vorstellungskraft ausschalten...
Die Abschweifungen in die Religion fand ich entbehrlich. Es hat mich auch erstaunt, dass die Bigotterie auch in ferner Zukunft noch Platz haben und wichtig sein soll.
Mein Fazit:
Lesenswerter Roman mit manchen Längen, dann wieder sehr interessant und auch spannend. Beklemmende Dystopie mit versöhnlichem Schluss.