Frühstück mit Meerblick von Debbie Johnson

  • Das Buch beginnt mit einem witzigen Inserat. Ein Café in Dorset sucht eine Unterstützung für den Sommer. Als Bewerbung reicht ein Schreiben, dass die Motivation des Interessenten erklärt. Auch wenn sie sich wenig qualifiziert fühlt, bewirbt Laura Walker sich, denn zwei Jahre nach dem plötzlichen Tod ihres Ehemannes erhofft sie sich eine Chance auf einen Neuanfang für sich und ihre beiden Kinder im Teenageralter. Lizzie und Nate sind von der Aussicht den Sommer im abgelegenen Küstenstädtchen Dorset zu verbringen nicht begeistert und auch Lauras Familie hält die Idee für verrückt. Trotzdem antwortet sie mit einem humorvollen Schreiben auf die Anzeige. Ohne dieses Augenzwinkern wären die geschilderten Lebensumstände, die von tiefem Schmerz und Trauer zeugen, für den Leser wohl auch nur schwer zu ertragen.


    Nach einer anstrengenden überlangen Anreise lernen sie in chaotischem Trubel zunächst den Tierarzt Matt und dann auch die Cafébesitzerin Cherie kennen. Zur Einweisung erfährt Laura, dass es nicht nur um die speziellen Gerichte geht, sondern auch um die Geschichten und Bedürfnisse der Menschen. Cherie nennt sie ihre VIP Gäste, sie liegen ihr sehr am Herzen. So ein Café würde sich wohl jeder in seiner Nachbarschaft wünschen. Es wird nicht nur tröstliches Essen serviert, sondern auch Nähe und Zuspruch angeboten. Laura und auch ihre kritischen Kinder leben sich sehr gut ein und genießen den wundervollen Sommeraufenthalt an der Küste. Sie lernen viele neue Menschen kennen und können erstmals wieder unbeschwert aufleben.


    Doch dann treibt ein dramatischer Vorfall das Geschehen voran. Die Menschen rund ums Comfort Food Café müssen noch enger zusammen rücken. Aber schlußendlich können alle gemeinsam in eine bessere Zukunft sehen und es gibt ein zuckersüßes Happy End.


    Cherie, Senior Frank und Aushilfe Willa sind interessante und sympathische Nebenfiguren. Die Geschichte vermittelt mit ihren lebendigen Beschreibungen ein schönes Sommerfeeling. Mich haben am Buch „Frühstück mit Meerblick“ von Debbie Johnson die Stichworte Witwe, Tierarzt und Café in Dorset angelockt. Mich konnte das Buch speziell mit seinen älteren, erfahrenen Liebesromanprotagonisten überzeugen.


    Das Buch ist in die 6 Wochen von Lauras Aufenthalt aufgeteilt und jeder Teil beginnt mit einer kurzen, frechen Vorschau auf die kommenden Ereignisse. Eine gute Idee der Autorin, da es die Spannung steigert.
    Das Cover ist liebevoll in einem schönen geriffelten Shabby-Look gestaltet und vermittelt mit den Farben und Abbildungen ein schönes maritimes Küstenfeeling.


    Ein herzerwärmendes Buch mit einem Ort und Menschen zum Wohlfühlen.


    10 von 10 Punkten


    Inhalt:


    Wenn dir ein Café nicht nur Kaffee und Kuchen serviert – sondern eine zweite Chance
    Zwei Jahre nach dem Tod ihres geliebten Mannes weiß Laura Walker, dass es nun an der Zeit für einen Neuanfang ist. Deshalb entschließt sie sich, mit ihren beiden Kindern für den Sommer von Manchester nach Dorset zu ziehen, um dort in einem Café auszuhelfen. Das malerisch gelegene Comfort Food Café und die warmherzigen Menschen, denen Laura dort tagtäglich begegnet, geben ihr die Chance, neue Freunde zu finden und zu lernen, wieder sie selbst zu sein. Und dann ist da auch noch Tierarzt Matt, der immer im passenden Moment zur Stelle zu sein scheint …

  • Laura Walker ist seit zwei Jahren Witwe. Sie spürt, dass sie etwas in ihrem Leben ändern muss, um ihren beiden Kindern Nate und Lizzie eine gute Mutter zu sein und vor allem wieder selber ins Leben finden. Für eine begrenzte Zeit beschließt sie, mit den Kindern von Manchester an die Küste von Dorset zu fahren und sich dort umzusehen. Zufällig bekommt sie in einem gemütlichen Café das Angebot, für eben diesen Zeitraum zu arbeiten und sogar die darüber liegende Wohnung zu beziehen. Laura nimmt an und arbeitet fortan nicht nur in einem Haus mit Meerblick, sondern findet ganz nebenbei zu sich selbst zurück.


    Debbie Johnson hat mit diesem Buch den Auftakt zu einer Serie um das „Comfort Food Café“ gegeben. Die patente Chefin Cherie ist vom ersten Moment an verständnisvoll, als würde sie Laura schon eine lange Zeit kennen. Sie bietet der kleinen Familie ein Heim, wo sie einen Weg von ihrer Trauer zurück ins Leben finden können. Mit viel Empathie gelingt es der Autorin, diese Entwicklung glaubhaft zu schildern. Sie stellt Laura ebenfalls den attraktiven Tierarzt Matt an die Seite. Diese zarten Bande sind ebenfalls sorgfältig geplant und passen zum Verlauf der Geschichte.


    Haupt- und Nebenfiguren wecken beim Lesen viele Emotionen. Man hofft, trauert und runzelt sogar mal die Stirn. Jeder für sich ist sympathisch, ohne ein Friede-Freude-Eierkuchen-Flair zu kreieren. Die Menschen passen sowohl in die verträumte Landschaft an Englands Südküste als auch als Gemeinschaft in Lauras Leben. Die Beschreibungen der Umgebung verleiten einen dazu, ebenfalls über einen Urlaub nachzudenken. Der Schreibstil ist selbst bei schwerwiegenden Themen wie Trauerbewältigung und Existenzsorgen locker und leicht. Das Café scheint eine Art von Trost zu spenden, wie es die Bewohner gerade brauchen. Natürlich rundet ein niedlicher Labrador die Idylle nur noch mehr ab.


    Das Buch habe ich mit der Erwartungshaltung einer leichten Sommerlektüre begonnen, die einer vom Leben gebeutelten Frau neue Chancen bietet. In gewisser Weise stimmt das auch. Aber die Dialoge beinhalten teilweise so tiefgehende Aussagen, dass sie noch lange nachhallen. Cherie beeindruckt mit ihrer Lebensweisheit und Matt durch seine liebenswerte Art. Im Original sind bereits zwei Folgeromane angekündigt, die hoffentlich auch auf Deutsch erhältlich sein werden.

  • Ein wunderbarer Schmöker! Ich habe es genossen, Laura und ihre Kinder nach Dorset zu begleiten und gemeinsam mit ihnen all die Dorfbewohner kennenzulernen, im Cafe zu sitzen und Meerluft zu schnuppern.


    Besonders gefallen hat mir, dass nicht nur irgendwo im Text steht, dass die Geschichte im Sommer 2016 spielt, sondern dass sich das ganze Drumherum mit Social Media, Smartphones und Co völlig stimmig in die Geschichte einfügt.


    Laura und auch die anderen Figuren fand ich glaubwürdig und Lauras Gedankengängen ließen mich öfter schmunzeln.


    Von mir gibt es 9 Punkte für eine mitreißende Sommergeschichte, die viel besser war als ich erwartet hatte. :-]