'Ein Stern am Sommerhimmel' - Seiten 192 - 291

  • Langsam geht meine Stimmung von Verwunderung über Verärgerung hin zu stinksauer. Was soll das mit dem brutalen Überfall gleich zu Beginn des Abschnitts? Sommerroman??? Ich fühle mich vom Verlag verars... (sorry für die drastische Wortwahl, aber so empfinde ich es). :fetch


    Das ist definitiv KEIN Sommerroman; der paßt eher in den November - oder gleich die Karwoche.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Diesen Abschnitt auch durch. Seit meinem verärgerten Post habe ich mich etwas beruhigt, aber als ich das schrieb, war ich wirklich sauer.


    Was ich jetzt viel schreiben soll, weiß ich eigentlich auch nicht. Die Geschichte entwickelt sich weiter, Angie kann einige Sympathien gewinnen. Die Autorin schreibt gut, die Übersetzung macht auch einen guten Eindruck, es entsteht ein gewisser Lesesog, weil ich - auch wenn das Buch nicht dem entspricht, was ich erwartet habe - wissen will, worauf das Ganze hinausläuft.


    So ziemlich das Einzige, was mich wirklich interessiert, ist die Überraschung, von der auf dem Buchrückentext die Rede ist. Momentan habe ich da zwei Dinge auf dem Schirm: entweder taucht von irgendwo genügend Geld auf, das Haus zu retten (oder es ist gar nicht so verschuldet, wie es derzeit aussieht) - oder das Ganze ist eine Farce und Deacon taucht nach einigen Tagen wohlbehalten auf und hat allen einen Streich gespielt, warum auch immer. Dagegen spricht allerdings, daß der Anruf mit der Todesnachricht vom Polizeichef von Nantucket kam. Und daß der bei so etwas mitspielen würde, scheint mir denn doch etwas zu weit hergeholt.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Die eingeschobenen Rezepte stören mich im Lesefluß!


    Es reicht doch, dass Deacon für Belinda in der Romanhandlung einen Champagnerkuchen macht, da muss nicht unbedingt wenige Seiten später auch noch das Rezept im Detail aufgeführt werden.


    Das wirkt wie aufdringliche Werbung in einem Film!

  • Angie steht immer noch ziemlich neben sich, wegen Deacons Tod, aber auch wegen Joel. Zum Glück hat sie mit dem Ranger JP jemanden, der mehr in sich ruht.
    Die Dialoge fallen mir immer öfter positiv auf. JP erzählt Angie davon, was Deacon über sie gesagt hat, das hat eine beruhigende Wirkung auf sie.
    Es kommen ihr Erinnerungen an die alte Zeit mit Deacon, z.B. wie sie im Tanzschuppen an der Jukebox stehen und die Tradition haben, zuerst immer die gleichen Musiktitel auszuwählen (den Rolling Stone-Klassiker Beast of Burden und Fool in the Rain von Led Zeppelin). Ich habe mir die Titel auch gleich mal angehört.
    Mit solchen kleinen Passagen vermag es Elin Hilderbrand immer wieder, emotionale Momente einzubringen.
    Ich frage mich, ob die heutige junge Generation überhaupt noch weiß, was eine Jukebox ist.


    Dann taucht Scarlett auf und führt sich sehr exaltiert auf. Ich hätte nicht gedacht, dass noch eine so nervtötende Figur auftritt. Das hätte ich eigentlich nicht gebraucht.


    Gegen Ende des Abschnitts kommt wieder ein Intermezzo. Diese schätze ich besonders, weil dort Deacon immer direkt auftritt und nicht nur in erinnernden Passagen. Er ist nicht nur die zentrale Figur sondern auch wirklich eine der stärksten im Roman.

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Langsam geht meine Stimmung von Verwunderung über Verärgerung hin zu stinksauer. Was soll das mit dem brutalen Überfall gleich zu Beginn des Abschnitts? Sommerroman??? Ich fühle mich vom Verlag verars... (sorry für die drastische Wortwahl, aber so empfinde ich es). :fetch
    Das ist definitiv KEIN Sommerroman; der paßt eher in den November - oder gleich die Karwoche.


    Ging mir genauso. Möglicherweise stellt sich ja noch heraus, dass dies bei Hayes doch noch zur großen und langfristigen "Umdenke" und Läuterung hinsichtlich seines Drogenkonsums führt, aber auch da hätte es andere Möglichkeiten gegeben.
    Warten wir es ab :gruebel :rolleyes :nono
    Auch deinen zweiten Beitrag kann ich :write
    Es ist ziemlich unwahrscheinlich, dass die Polizei so etwas mitmacht.


    Die von Herrn Palomar erwähnten Einschübe gefallen mir aus dem von ihm genannten Grund auch.
    Stimmt, die Rezepte hätte man am Ende gesammelt aufführen können.
    Ja, vielleicht verraten uns die jüngeren Eulen, ob sie die Jukebox noch kennen :grin
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    Die eingeschobenen Rezepte stören mich im Lesefluß!


    Och, die fand ich ganz praktisch. Da habe ich einfach bis zum Ende weitergeblättert und schwups - war ich etliche Seiten voran gekommen. :grin ;-)


    Im Übrigen wollte ich die gar nicht so genau lesen, denn bei selbigen hat mir mein Magen meist angekündigt, daß er den Rückwärtsgang einlegen wird, wenn ich weiter lese...

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    Die eingeschobenen Rezepte stören mich im Lesefluß!


    Es reicht doch, dass Deacon für Belinda in der Romanhandlung einen Champagnerkuchen macht, da muss nicht unbedingt wenige Seiten später auch noch das Rezept im Detail aufgeführt werden.


    Das wirkt wie aufdringliche Werbung in einem Film!


    Ich finde auch nicht, dass die Rezepte wirklich schön ansprechend sind. Sie passen zum Inhalt, aber würdest du das Buch nehmen, um irgendwas von den Rezepten nachzukochen? Da hätte ich es ebenfalls besser als Anhang zum Roman gefunden.


    SiCollier
    Hoffentlich hat sich dein Blutdruck inzwischen wieder gesenkt. Es ist nur ein Buch. :lache

  • Zitat

    Original von Büchersally
    SiCollier
    Hoffentlich hat sich dein Blutdruck inzwischen wieder gesenkt. Es ist nur ein Buch. :lache


    Och, da ich ohnehin eher zu niedrigen denn zu hohen Blutdruck habe, ist so ein "push" zwischendurch vielleicht gar nicht schlecht. :grin

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich habe gestern Abend noch diesen Abschnitt beendet und muß sagen, dass mir das Buch sehr gut gefällt. Die Handlung ist relative ruhig, aber ich finde es interessant, wie sich langsam die Geschichten der Personen abzeichnen und die Zusammenhänge sich langsam entwickeln.
    Schön, dass Angie sich gut mit JP versteht. So kommt sie vielleicht leichter über Joe hinweg, der ganz schön unter dem Pantoffel seiner Frau steht. Die beiden scheine gut zueinander zu passen. Sehr schön wird auch die Vergangenheit in die Handlung eingeflochten. Jetzt bin ich mal gespannt, welches große Geheimnis hier noch ans Tageslicht kommen wird.

  • Hayes wird von Pirates übers Ohr und von dessen bulligen Kumpel aufs Ohr gehauen und um sein Bares erleichtert. Jetzt geht es ans Eingemachte. Im Anschluss habe ich ihn in diesem Abschnitt, wo man nichts mehr von ihm las, nicht vermisst.


    JP scheint ein netter Kerl zu sein und wäre für Angie viel besser, als dieser Dauerfremdgänger Joel, der doch nur auf sexuelle Abenteuer aus ist. Aber ob aus den beiden etwas wird? Vielleicht geben sie dieses irrsinnige Restaurant in New York auf und machen in Nantucket etwas Bodenständigeres auf?


    Nun ist auch die dritte Ehefrau aufgetaucht. Toll wie es die Autorin schafft, eine dritte unverwechselbare Frauenfigur einzubringen. Ich stelle es mir schwierig vor, die drei verschiedenen Typen dem jeweiligen Charakter treu reden und handeln zu lassen, so dass der Leser keiner Verwechslungsgefahr unterliegt. Scarlett macht auf hysterisch Trauernde und Laurel kümmert sich um sie. Die Gute hat aber auch ein kleines Teufelchen in ihrer Brust, wenn ich an die Episode mit der blonden Frau denke, von der Belinda erzählt wurde. Was würde die für ein Gesicht machen, wenn sie wüsste, dass das die abservierte Exfrau war. Also ich bin da voll auf Laurels Seite. Vergeltung schmeckt am besten kalt.


    So langsam setzen sich alle Bausteine von Deacons Vergangenheit zusammen und das Bild wird immer vollständiger.

    smilie_sp_274.gif
    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Zitat

    Original von Büchersally
    Ich finde auch nicht, dass die Rezepte wirklich schön ansprechend sind. Sie passen zum Inhalt, aber würdest du das Buch nehmen, um irgendwas von den Rezepten nachzukochen? Da hätte ich es ebenfalls besser als Anhang zum Roman gefunden.


    Najaaa, ich bin nun wahrlich keine begnadete Köchin und noch weniger Bäckerin vor dem Herrn, aber diese Crumblegeschichte reizt mich schon.
    Allerdings würde ich gern Cassis ersetzen und vor allem den Zucker durch flüssiges Stevia oder wenigstens teilweise Vanillezucker, traue mich aber noch nicht so richtig ran. Hat jemand da mehr Ahnung und kann raten? :gruebel ?(

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Kennt jemand von euch dieses Spiel Euchre ? Ich musste erstmal googeln und hab noch nie davon gehört, obwohl ich sehr gerne Karten spiele.


    Angies Bisherige Lebensweise ist mir ein wenig unklar. Offenbar hat sie ja jede freie Minute mit Deacon verbracht, die Arbeitszeit sowieso. Warum ? Ok sie hat ihren Vater geliebt, dennoch ist das doch eher ungewöhnlich. Noch dazu, wo sie ja offenbar zu ihrer Mutter überhaupt kein gutes Verhältnis hat.


    Edit, vergessen:


    @maikäfer


    Den Crumble kannst du genauso mit Stevia backen, ist überhaupt kein Problem.

    Be yourself; everyone else is already taken (Oscar Wilde)

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Sandrah ()

  • Zitat

    Original von maikaefer


    Najaaa, ich bin nun wahrlich keine begnadete Köchin und noch weniger Bäckerin vor dem Herrn, aber diese Crumblegeschichte reizt mich schon.
    Allerdings würde ich gern Cassis ersetzen und vor allem den Zucker durch flüssiges Stevia oder wenigstens teilweise Vanillezucker, traue mich aber noch nicht so richtig ran. Hat jemand da mehr Ahnung und kann raten? :gruebel ?(


    Die Frage war nicht, ob euch die Rezepte lecker genug erscheinen, dass ihr sie nachkochen würdet, sondern ob ihr euch dafür den Roman in die Küche holt, mitten drin aufschlagt und dann irgendwie bewerkstelligt, dass die jeweilige Seite auch gut sichtbar bleibt, wenn ihr die Zutaten nach und nach vermengt.

  • @ Sandrah: Danke, aber mir ging es hauptsächlich um die Tatsache, dass ich nur flüssiges Stevia und deshalb wegen der Konsistenz Bedenken habe.
    @ Büchersally: Wenn mir das Rezept lecker genug erscheint, kann ich es ja vorher abschreiben. Das Crumblerezept ist zudem in den Klappen abgedruckt!


    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Die gutausgestattete Businessfrau von heute ruft sich natürlich das eBook in Digital Editions auf, passt die Seite mit dem Rezept an, schließt den Taschenbeamer an den Laptop und projiziert an die weißgetünchte Küchenwand. :lache


    Ich finde, Rezepte gehören in den Anhang und ergänzen ansonsten nur den Text für die besondere Stimmung.

  • Zitat

    Original von Büchersally
    Die gutausgestattete Businessfrau von heute ruft sich natürlich das eBook in Digital Editions auf, passt die Seite mit dem Rezept an, schließt den Taschenbeamer an den Laptop und projiziert an die weißgetünchte Küchenwand. :lache


    Dann bin ich ja hoffnungslos altmodisch. Das wirst du bei mir nicht erleben. Ich schreibe das Rezept in Word, drucke es aus und lege es auf die Anrichte und dann verliere ich es...


    Mich stören die Rezepte nicht. Es ist mir egal, ob die vorne, hinten oder mittendrin sind. Allerdings reizen sie mich nicht, sie auszuprobieren. Dazu hören sie sich nicht lecker genug an.


    Zitat

    Original von Sandrah
    Angies Bisherige Lebensweise ist mir ein wenig unklar. Offenbar hat sie ja jede freie Minute mit Deacon verbracht, die Arbeitszeit sowieso. Warum ? Ok sie hat ihren Vater geliebt, dennoch ist das doch eher ungewöhnlich. Noch dazu, wo sie ja offenbar zu ihrer Mutter überhaupt kein gutes Verhältnis hat.


    Ich hatte nicht den Eindruck, dass sie jede freie Minute mit ihm verbringt. Deacon arbeitet ja die meiste Zeit. Nur den freien Dienstag verbringen sie zusammen. Aber ungewöhnlich eng ist diese Beziehung schon, aber vielleicht auch der Tatsache geschuldet, dass es keinen richtigen Mann in Angies Leben gibt, nur diesen ehebrecherischen Wicht Joel

    smilie_sp_274.gif
    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • So unterschiedlich kann man das Gelesene wahrnehmen. Für mich liest es sich an einigen Stelle so, als würde Angies gesamter Lebensinhalt darin bestehen, im Restaurant zu kochen und ansonsten (bis auf die wenigen Stunden mit diesem verheirateten Kollegen - Joel ?) sich um die Befindlichkeiten ihres Vaters kümmern.....


    .... der mir gegen Ende dieses Abschnittes inzwischen regelrecht unsympathisch geworden ist. Hier lässt er den Urlaub mit seiner 14 - jährigen Tochter platzen um mit seiner geschiedenen Exfrau auf irgendeine Insel zu jetten und sich in den Laken zu wälzen. Offenbar sind ihm die Gefühle seiner "Liebsten" ziemlich egal, es geht immer nur um ihn.