'Ein Stern am Sommerhimmel' - Seiten 376 - Ende

  • So, ausgelesen. Die im Buchrückentext versprochene Überraschung konnte ich nicht ausmachen, aber immerhin ging es relativ zufriedenstellend zu Ende.


    Vor demselben eine recht dramatische Situation während des Verstreuens der Asche, da zeigt sich dann auch, wer das Herz auf dem rechten Fleck hat.


    Hayes bekennt sich also zu seiner Sucht - wenngleich auch mit etwas Nachhilfe von Belinda - und wird eine Therapie machen. Wie dem „Nachwort“ (also dem Zeitungsartikel) zu entnehmen ist, offensichtlich mit Erfolg.


    Joel wird nach seinem unmöglichen Verhalten in die Wüste geschickt. Angie wurde also doch noch so etwas wie vernünftig.


    Daß Belinda am Ende doch die Hypothek bezahlt, hatte ich zwar gehofft, war mir aber nicht sicher, ob sie das wirklich tun würde. Sie läßt sich also auch scheiden, die beiden Mädchen dürften beim Vater bleiben, und es waren erste Ansätze von Vernunft bei ihr festzustellen, das Verhältnis zu Angie scheint sich auch sehr verbessert zu haben. Immerhin gute Aussichten.


    Laurel und Buck heiraten, es sei ihnen gegönnt.


    Scarlett benimmt sich, wie man es von ihr vermutlich erwarten konnte. Sie läßt Joel an sich heran (aber wohl eher nur als „Spielzeug“), Bo wird sie wohl herbestellt haben, und bald darauf heiraten auch diese beiden.



    Insgesamt bin ich zwiegespalten.


    Das hätte ein gutes Buch sein können, es hätte mir möglicherweise richtig gefallen können. Wenn es mir der Verlag nicht mit völlig falschen Vorzeichen und Angaben „verkauft“ hätte. So war meine Erwartungshaltung eine ganz andere, und über weite Strecken hat mich das Buch schlicht enttäuscht bis genervt. Das kann auch ein versöhnliches Ende nicht mehr herausreißen.


    Wenn so wie dieses ein "Sommerbuch des Jahres" aussieht, will ich kein solches mehr lesen.


    Außerdem weiß ich nicht, wie die Autorin (siehe Nachwort) mit dem Buch eine besondere Nantucket-Atmosphäre schildern bzw. schaffen wollte. Zumindest bei mir hat die sich überhaupt nicht eingestellt; das Buch hätte so ziemlich überall in Amerika, wo das Meer nicht weit ist, spielen können. Irene Hannon hat in ihrer schon erwähnten „Leute aus der Lighthouse Lane“-Serie bedeutend mehr „Nantucket-Stimmung“ erzeugt, obwohl sie nicht dort wohnt. Auch insofern konnte mich das Buch nicht ganz überzeugen.


    Ob ich nochmals ein Buch der Autorin lesen werde, weiß ich noch nicht. Wenn es bei ihr vor allem um solche kaputten Typen und Beziehungen wie in diesem geht, mit Sicherheit nicht.


    Dennoch danke an Wolke und den Verlag, daß ich das Buch lesen und so etwas über den Tellerrand schauen durfte. :-)

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Noch bin ich nicht ganz durch, aber eines möchte ich schon vorab loswerden.


    Es gibt sprachlich immer wieder gut formulierte Satzkonstruktionen und Redewendungen, die funktionieren.
    Ohne den Originaltext zu kennen, ist das zwar schwer zu sagen, aber ich habe einen guten Eindruck von der Übersetzung.


    Die Übersetzerin Almuth Carstens ist mir schon mehrfach positiv aufgefallen,
    z.B. bei Übersetzungen von Büchern von Madeleine Thien, Linda Olsson, Precious Williams und Vendela Vida. Und dann natürlich noch das berühmte "In meinem Himmel" von Alice Sebold.


    Insbesondere ist ein Resultat ihrer Arbeit eine große Bildhaftigkeit, das Fehlen von schrägen Bildern und eine gute Lesbarkeit von manchmal nicht ganz einfachen Texten.

  • Ich bin durch! Publisher Weekly informiert uns darüber, wie es mit einigen der Figuren weitergeht. Erfolge, Scheidungen, Hochzeiten.
    Fast ein wenig zu viel Happy End.


    Der Epilog lehnt sich an den Prolog an, dadurch wird alles schön rund.


    Man kann zufrieden sein mit dem Buch!
    Ich mache mich dann gleich an die Rezension!

  • Gerade als Belinda im Wasser landete, dachte ich noch kurz an die Überraschung. Aber, nein.
    Dann tauchte noch einmal Deakon auf und fuhr ein letztes Mal zum Strand. Jetzt? Nein.
    Wo bleibt da die Überraschung? Das Haus mit den vielen Schulden? :gruebel Vermutlich ist es doch irgendwas Zwischenmenschliches.


    Schlecht fand ich das Buch nicht. Als Sommerbuch würde ich es aber ganz bestimmt nicht bewerben, sondern eher, wenn bei uns der Sommer schon wieder vorbei ist. Es fehlt die Leichtigkeit, die ich mit dem Begriff verbinde.


    Die Figuren waren für mich gut ausgearbeitet. Jeder hatte seinen eigenen Charakter und keiner wiederholte sich irgendwo. Die sich daraus ergebenen Spannungen wurden auch nachvollziehbar gestaltet. Schön war der Epilog, dass nun doch jeder seinen Weg gefunden hat und es endlich weitergeht. Irgendwie haben die Frauen ja doch immer noch an Deakons Hemdzipfel gehangen.


    Ohne Scarlett hätte Angie nie so schnell begriffen, das Joel ihr überhaupt nicht guttut. Von daher hatte die Szene dann doch noch ihre Berechtigung, obwohl ich vorher noch dachte: "ochnöööö. too much!"

  • Zitat

    Original von Büchersally
    Wo bleibt da die Überraschung? Das Haus mit den vielen Schulden? :gruebel Vermutlich ist es doch irgendwas Zwischenmenschliches.


    Schlecht fand ich das Buch nicht. Als Sommerbuch würde ich es aber ganz bestimmt nicht bewerben, sondern eher, wenn bei uns der Sommer schon wieder vorbei ist. Es fehlt die Leichtigkeit, die ich mit dem Begriff verbinde.


    Ging mir genau so. Was die Überraschung sein sollte, ist mir bis heute - einige Tage nach dem Auslesen - noch immer nicht klar.


    Hätte der Verlag das Buch anders (nämlich zutreffend) beworben, hätte es mir vielleicht (vermutlich) von Anfang an gut gefallen können.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • So, jetzt bin ich auch mit dem letzten Abschnitt durch und habe die große Überraschung auch noch nicht entdeckt. Immerhin findet die Geschichte ein rundes Ende. Deacons 3 Frauen haben gelernt miteinander umzugehen, Belinda ist bereit die Kredite zu zahlen, um den Kindern die Chance zu erhalten, ihre Sommer auf der Insel zu verbringen.
    Hayes stellt sich seiner Sucht und auch Deacon taucht noch einmal auf, wir erfahren, was er an seinem letzten Tag gemacht hat.
    Insgesamt ein rundes Ende, aber ich habe bis zur letzten Seite auf die große Überraschung gewartet, aber das waren dann wohl eher kleine Überraschungen, die wie ein reinigendes Gewitter über die Familie hinwegzog.
    Zum Ende hin gab es also ein allgemeines Happy End, mit neue Paaren etc.
    Rezi folgt in den nächsten Tagen, ich muß das Buch erst noch etwas sacken lassen.

  • Was die Formulierungen etc. angeht, stolperte ich schon über einige Kleinigkeiten wie beispielsweise "rekeln" statt "räkeln", dann die Frage, ob es in den USA möglich war, dass der Präsident UND der Premierminister (oder Ministerpräsident, ich hab das leider nicht notiert) bei Deacon speisten. Und in der Szene, als Belinda auch bei Deacon auf einer Fruchtbarkeitsuntersuchung Wert legte, hätte es für mich damit das Bewenden haben können, ich hätte nicht gebraucht, dass geschildert wird, dass er zu diesem Zweck "in einen Becher wichste".
    Das Buch an sich hat mir recht gut gefallen. Auch der Schluss (ergänzt EDIT)!
    ABER: Hätte ich es in der Erwartung einer leicht-lockeren Strandkorb- oder Hängemattenlektüre gekauft und ihm im Koffer vielleicht auch noch aus Platz- und/oder Übergewichtsgepäckgründen den Vorrang vor anderen verführerischen Büchern eingeräumt - ich wäre nicht nur enttäuscht, ich wäre - pardon! - stinksauer!! :fetch :schlaeger :hau :bonk
    Klar, ebenso wie in den USA hat auch der deutsche Verlag seine Marketingstrategie und hier scheint im Titel immer auf Teufel komm raus das Wort "Sommer" Verwendung finden zu müssen. Dabei passt der Originaltitel eigentlich viel besser, wenn mir auch auf Anhieb keine passende Übersetzung, die nicht zu viel verrät, einfallen will.
    Was die angekündigte Überraschung angeht, finde ich bei krampfhaftem Suchen schon einige Möglichkeiten, aber KEINE entspricht meinen durch die Ankündigung entstandenen Erwartungen.
    Über die Rezension muss ich noch nachdenken:
    Ist es ein "brillanter Aufsatz" oder gehört darunter der Vermerk "Thema verfehlt!"? :gruebel ?(
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

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  • Zitat

    Original von maikaefer
    Ist es ein "brillanter Aufsatz" oder gehört darunter der Vermerk "Thema verfehlt!"? :gruebel ?(
    :wave


    Das ist genau - auch jetzt noch im Nachhinein - mein Problem mit dem Buch.


    Wenn man aber das früher von Herrn Palomar verlinkte Interview mit der Autorin in Betracht zieht, wird klar, daß hier eindeutig ein Fehler des Verlagsmarketings vorliegt: die Bücher werden anders vermarktet, als die Autorin es geschrieben hat. Enttäuschungen sind also vorprogrammiert und gehen zu Lasten des Verlages, nicht der Autorin. Mit dem im Hinterkopf, werde ich der Autorin später wohl - entgegen meinem früheren Kommentar hier - doch nochmals eine Chance geben.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Auf eine gewisse Harmlosigkeit und Unbeschwertheit kommt man auch aufgrund der Vita der Autorin im Buch:


    Zitat

    Elin Hilderbrand hat ihre besten Ideen am Strand oder in den belebten Straßen von Boston.
    Ihre drei Kinder beknien sie regelmäßig, im Beisein von anderen Leuten nicht lauthals zu singen oder zu tanzen.


    Das ist aber tatsächlich der Autorin geschuldet, der Text befindet sich ganz ähnlich auf ihrer Homepage:


    Zitat

    Elin Hilderbrand has a twin brother who is not a bestselling novelist. She does her best writing on the beaches of Nantucket, as well as on the charming streets of Beacon Hill in Boston.
    She has three magical children who beg her not to sing along to the radio or dance in public.


    Trotzdem hätte ich mir eine aussagefähigere Autorin-Vita gewünscht.






    Die Frage ist aber auch, ob das Buch anders überhaupt in Deutschland verkaufbar gewesen wäre. Bei allen Marketing-Bashing bin ich dem Verlag trotzdem dankbar, dass er die Bücher der Autorin verlegt.

  • Zitat

    Original von maikaefer
    ...
    Ist es ein "brillanter Aufsatz" oder gehört darunter der Vermerk "Thema verfehlt!"? :gruebel ?(


    Die Autorin kann ja nun wirklich nichts dafür, dass ihr Buch auf dem deutschen Markt in eine andere Kategorie gesteckt wurde als sie es beim Schreiben vermutlich geplant hatte. Von daher hat sie kein Thema "verfehlt". Mit einer derartigen Kritik triffst du hier den Falschen, Maikäfer. :keks


    @all
    Ich habe gestern mit einem britischen Freund über die Übersetzung des Titels gesprochen. Für ihn war sofort klar, dass es um Veränderungen und Entscheidungen ginge. Der Ausspruch muss im Zusammenhang mit Buch gesehen werden, damit es eben kein Trinkspruch wird. Er fragte sogar sofort, ob es um eine Hinterlassenschaft ginge. Von daher ist vielleicht auch schon bei der Übersetzung für Nichtmuttersprachler eine Menge verloren gegangen.


  • Bei allem Respekt, das ist keine Autorenvita, sondern ein reiner PR-Text, über den ich mich bei jedem Lesen erneut aufrege. Wenn die Autorin nichts von ihrem Privatleben preisgeben möchte, wäre es besser nichts zu schreiben als so einen offensichtlich "erdichteten" Text.



    Zitat

    Original von Herr Palomar
    Die Frage ist aber auch, ob das Buch anders überhaupt in Deutschland verkaufbar gewesen wäre. Bei allen Marketing-Bashing bin ich dem Verlag trotzdem dankbar, dass er die Bücher der Autorin verlegt.


    Weiß ich nicht; auf jeden Fall würden dann diejenigen danach greifen, die auch die richtige Zielgruppe dafür sind. Könnte sein, daß ich es nicht gelesen hätte. Denn es wird zumindest ein Thema behandelt, um das ich ansonsten eher einen Bogen mache.
    Ich hatte meiner Frau im Vorhinein von dem Buch erzählt und daß das etwas für sie sei. Als sie allerdings von dem zahlreichen Alkohol- und Drogenkonsum hörte, war die Begeisterung schnell verflogen.



    Zitat

    [i]Original von Büchersally/i]
    Ich habe gestern mit einem britischen Freund über die Übersetzung des Titels gesprochen. Für ihn war sofort klar, dass es um Veränderungen und Entscheidungen ginge. Der Ausspruch muss im Zusammenhang mit Buch gesehen werden, damit es eben kein Trinkspruch wird. Er fragte sogar sofort, ob es um eine Hinterlassenschaft ginge. Von daher ist vielleicht auch schon bei der Übersetzung für Nichtmuttersprachler eine Menge verloren gegangen.


    Ich hatte meine Tochter, die derzeit auch Anglistik studiert, nach dem Titel gefragt (ohne zu sagen, daß es sich um einen Buchtitel handelt), und sie hat sofort gesagt, das muß ein Trinkspruch sein.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

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  • Zitat

    Original von Büchersally
    Die Autorin kann ja nun wirklich nichts dafür, dass ihr Buch auf dem deutschen Markt in eine andere Kategorie gesteckt wurde als sie es beim Schreiben vermutlich geplant hatte. Von daher hat sie kein Thema "verfehlt". Mit einer derartigen Kritik triffst du hier den Falschen, Maikäfer. :keks


    @all
    Ich habe gestern mit einem britischen Freund über die Übersetzung des Titels gesprochen. Für ihn war sofort klar, dass es um Veränderungen und Entscheidungen ginge. Der Ausspruch muss im Zusammenhang mit Buch gesehen werden, damit es eben kein Trinkspruch wird. Er fragte sogar sofort, ob es um eine Hinterlassenschaft ginge. Von daher ist vielleicht auch schon bei der Übersetzung für Nichtmuttersprachler eine Menge verloren gegangen.


    Ich weiß leider nicht mehr, wo, vielleicht sogar in einem hier gelesenen Zitat in einem Posting, aber irgendwo meldete die Autorin sich genau zu diesem Thema zu Worte, sinngemäß hieß es, sie sei der Meinung, dass Leser, die mehr als das erwartete "Strandkorb"buch bekämen, wohl eher positiv überrascht zu sein hätten.
    Ich bin, was das Englische angeht, zwar eine Nichtmuttersprachlerin, aber mir war sofort klar, dass der Originaltitel mehrdeutig ist. "Dies auf uns!" könnte eine freie Übersetzung als Trinkspruch sein, "Dies hier ist für uns" eine mit besitzanzeigender Bedeutung. Und genau die meinte ich, dass sie, da durch das "uns" eine gewisse Einheitlichkeit signalisierend, viel zu früh zu viel verraten könnte, nämlich dass die 3 mit Deacon im Laufe seines Lebens verheirateten Frauen sich gütlich einigen. Im Englischen ist das m. E. irgendwie weniger kompliziert. (ich kann das nicht besser ausdrücken - Bauchgefühl*g*).


    Ansonsten: Ich beurteile nicht die Autorin, da die von ihr geschriebene Geschichte mir trotz der oben angeführten kleineren Kritikpunkte wirklich recht gut gefiel, ich bewerte das Buch als Gesamtpaket. Und insofern, man verzeihe den harten Ausdruck, geht das Buch in Richtung Mogelpackung, denn es war im wahrsten Sinne des Wortes nicht drin, was draufstand und was das Coverbild signalisierte.
    Und da wir Käufer, was wir in diesem Fall zwar nicht waren, aber normalerweise sind, im Alltag bereits viel zu oft ver*****t werden, werde ich das Buch unter diesem Aspekt wohl auch bewerten. Ich formuliere noch...


    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Vielleicht war die Überraschung, dass sich Deacons drei Frauen wider Erwarten zusammengerauft haben? :gruebel


    Ansonsten gab es immer wieder einmal kleinere Überraschungen. Besonders überraschend, um nicht zu sagen aufdringlich und absolut unangebracht, fand ich erst das Auftauchen von Joel und dann auch noch Bo Tanner. Das ging in meinen Augen gar nicht, war aber natürlich dramaturgisch erforderlich, damit Angie die Augen über Joel geöffnet werden, meine Güte ist das ein unterirdisches Subjekt.


    Wie Herr Palomar schon sagte, war es zum Ende dann fast zu viel des Guten an glücklichen Wendungen. Für ein Wohlfühlsommerbuch hätte sie sich dass in meinen Augen nicht so lange aufsparen, sondern immer mal wieder zwischendurch ein paar Lichtblicke streuen sollen.


    Ich fand das Buch jetzt nicht schlecht, denn die Autorin schafft es ihre vielen Figuren immer charaktertreu handeln und erzählen zu lassen und das ist sehr gutes Handwerk. Leider sind mir ein Großteil der Figuren dermaßen und auf ganzer Linie unsympathisch und nerven mich, so dass es mir die Lektüre ein wenig verleidet hat. Normalerweise liebe ich Bücher, in denen es viel um´s Essen geht, aber bei "Stern am Sommerhimmel" kam für mich diese heimelige Stimmung leider nur ansatzweise auf.


    Ich werden der Autorin aber auf jeden Fall noch eine Chance geben, denn Schreiben kann sie und vielleicht war einfach das Thema nichts für mich.


    Warum man den genialen amerikanischen Trinksspruch "Here´s to us" als Titel zu "Stern am Sommerhimmel" in der deutschen Fassung verwurstet, wird mir wohl für immer unklar bleiben. Ein Trinkspruch als Titel passt für diese Geschichte wie die Faust auf´s Auge des deutschen Titelgebers. Das war mal so was von ein Griff ins Klo. Kompliment!

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Zitat

    Original von Suzann
    Warum man den genialen amerikanischen Trinksspruch "Here´s to us" als Titel zu "Stern am Sommerhimmel" in der deutschen Fassung verwurstet, wird mir wohl für immer unklar bleiben. Ein Trinkspruch als Titel passt für diese Geschichte wie die Faust auf´s Auge des deutschen Titelgebers. Das war mal so was von ein Griff ins Klo. Kompliment!


    :grin :anbet

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier


    :grin :anbet


    :write
    Schaut man auf die Liste der deutschen Titel dieser Autorin, findet man sehr häufig den Begriff "Sommer". Möglicherweise fühlt sich der dafür Verantwortliche entweder Karin Sommer und ihrem "wunderbaren Jacobskaffee" oder dem Aufklärungsberater aus der Jugendzeitschrift "Bravo" verpflichtet. :gruebel :lache :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Einige Überraschungen hatte der letzte Abschnitt dann doch parat wie ich finde:


    - dass Hayes seiner Mutter seine Heroinsucht eingestet und sich auch direkt in ein Behandlungsprogramm einweisen lässt, halte ich nicht für selbstverständlich.


    - dass Belinda am Ende uneigennützig handelt und für alle das Haus rettet und im Besitz der Familie erhält, ebensowenig.


    - dass die drei Frauen letztendlich einen Weg finden, miteinander auszukommen, vielleicht sogar sich zu akzeptieren - danach sah es zu Beginn auch nicht wirklich aus.


    Dieser Abschnitt hat sich wieder flüssiger lesen lassen, nachdem sich der vorherige ein wenig gezogen hat. Am Ende gibt es noch eine kleine Auflistung, wie es mit den Charakteren weitergeht, mit Ausnahme von Belinda, die dem Pferdetrainer den LAufpass gibt, finden alle Kapitel ein gutes Ende.


    Der Schluss aus Deacons sicht gefällt mir ganz gut, nachdem er mir bisher ehr unsympathisch war, weil er eigentlich in seinem Handeln nur an sich gedacht hatte, versucht er am Ende doch das Richtige zu tun für seine Angestellten ohne eigennützig zu sein.

  • War ja ganz nett, dass wenigstens zum Schluss auch mal was positives passiert, aber das war mir schon wieder zu viel. Hayes lässt sich ohne Widerstände in eine Entzugsklinik einweisen (aber seine Herionsucht war ja eh nur ein Unfall aus lauter Höflichkeit, weil er die Opiumpfeife nicht ablehnen wollte :rolleyes).
    Belinda denkt plötzlich nicht nur an sich. Und nach all dem Elend haben sich alle lieb und alles ist wieder gut. :rolleyes


    Die Ausblicke zum Schluss fand ich gut gelöst.



    Insgesamt bekommt das Buch von mir 6 Punkte. Die erste Hälfte fand ich fesselnd, obwohl ich die Personen alle kaum bis überhaupt nicht leiden konnte. Aber trotzdem fand ich das alles recht interessant - obwohl diese ganzen verkorksten Figuren weit entfernt von dem waren, was ich mir unter einem Sommerbuch mit himmelblauen Cover vorstelle (und da habe ich nichts gegen ein bißchen Tiefe)
    Aber irgendwann wurde die Story zäh und langweilig. Gleichzeitig hat mir das Nantucket-Feeling gefehlt. Und bei einem Buch, in dem ein Koch eine wesentliche Rolle spielt, hätte ich mehr ansprechende Ess- und Kochszenen erwartet. Es wurde zwar durchaus gegessen und gekocht, aber das war nicht meins.
    Das Ende versucht wohl die Depri-Stimmung wieder etwas aufzulockern und alles ist wieder gut, aber das war einfach zu viel des Guten.



    @All
    Vielen Dank für den spannenden Austausch in der Leserunde!! :wave

  • Zitat

    Original von Sandrah
    Einige Überraschungen hatte der letzte Abschnitt dann doch parat wie ich finde:


    Es hieß: "Doch dieser schicksalhafte Sommer hält für alle eine Überraschung parat ..."
    Spätestens seit den Ü-Eiern ist das Wort Überraschung für mich positiv besetzt und "negative Überraschungen" vermute ich eher hinter anderen Formulierungen wie beispielsweise "hielt das Schicksal eine unerwartete dramatische Wendung bereit".
    Und eine positive erwähnenswerte Überraschung für alle möchte ich mir nicht mühsam zurechtdeuteln müssen. Abgesehen davon wies das Buch ja wie oben bereits erwähnt auch noch andere kleine Schwächen für mich auf. Obwohl ich mit der Geschichte an sich recht zufrieden war, zählt für mich das Gesamtpaket und ich stelle mir neben meinen ebenfalls schon angeführten Urlaubsüberlegungen mit Grausen vor, dieses Buch, auf sein Cover und die Beschreibung vertrauend, einer trauernden oder kranken Freundin zur Aufheiterung überreicht zu haben.


    Chiclanas Dank schließe ich mich an :anbet :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • @ maikäfer, so empfindet jede/r das Gelesene anders und das ist doch auch völlig okay so. Da ich keine Bücher verschenke, es sei denn spezielle Titel auf Wu ach, muss ich mir die Gedanken, die Du anführst nicht machen und kann mich auf meine eigenen konzentrieren. Und diese sind momentan: hallo, es ist "nur" ein Buch 😜