Als wir unbesiegbar waren - Alice Adams

  • Als wir unbesiegbar waren - Alice Adams
    Dumont Verlag
    Hardcover
    336 Seiten


    Die Autorin
    Alice Adams wurde in Australien geboren, hat aber die meiste Zeit ihres Lebens in England gelebt. Neben Jobs als Kellnerin und in der Londoner City erwarb sie einen BA in Philosophie sowie umfassende Qualifikationen in Mathematik, Wirtschaft und Informatik. Sie lebt mit Mann und Kindern im Norden Londons, entflieht aber, sooft es geht, in die Wildnis. "Als wir unbesiegbar waren" ist ihr erster Roman.


    Inhalt
    Die Geschichte beginnt im Sommer 1995. Die Freunde Eva, Benedict und das Geschwisterpaar Sylvie und Lucien haben gerade ihr erstes Jahr an der Uni hinter sich gebracht. Jeder der Freunde hat eigene Pläne und Träume für die Zukunft. Alle Türen scheinen offen zu stehen, sie könnten sämtliche Möglichkeiten nutzen. Das Leben liegt vor ihnen und sie fühlen sich leicht und unbesiegbar. Nach dem Studium schlägt Eva eine Karriere im Bankenwesen ein und wird recht schnell erfolgreich. Benedict studiert weiter Physik und promoviert. Die Geschwister Sylvie und Lucien wollen erst einmal das Leben genießen, wobei sich Sylvie als Künstlerin etablieren möchte. Doch das Leben läuft nicht immer wie geplant...


    Meine Meinung
    Der Roman begleitet die vier Freunde über zwanzig Jahre hinweg. Die Geschichte wird kapitelweise in einzelnen Episoden erzählt. Dazwischen erfährt man kaum etwas, wie es den Figuren ergangen ist. Erst später bekommt man die Entwicklungen mit. Zu Beginn ist Eva in den Lebemann Lucien verliebt. Benedict fühlt sich stark zu Eva hingezogen. Doch das Leben der Freunde entwickelt sich in unterschiedliche Richtungen, der Kontakt besteht mal mehr, mal weniger intensiv, die Freundschaft der Protagonisten zieht sich jedoch wie ein roter Faden durch das Buch. Das Leben der vier wird geprägt durch unterschiedliche Lebensweisen, wodurch auch Situationen jeweils anders betrachtet werden. Eva ist die Person, um die es sich hauptsächlich dreht. Doch auch die anderen Freunde gewähren dem Leser Einblicke in ihr Leben und in ihr Innerstes. Die Protagonisten werden mit allen Facetten des Lebens konfrontiert, sie werden geprägt durch Schicksalsschläge, geplatzte Träume, gescheiterte Beziehungen, Abstürze aber auch Erfolge und Liebe. Dabei kommt die Autorin ohne jeglichen Kitsch aus.
    Die ersten 100 Seiten waren für mich ein absolutes Highlight, danach schwächt es deutlich ab. Gelegentlich verlor sich die Autorin in zu viel Nebensächlichkeiten. Seitenweise wurde für den Laien unverständliches Fachwissen angebracht.
    Ein Pluspunkt ist für mich definitiv die außergewöhnliche, berührende und nicht zu seichte Sprache.
    Es besteht durchaus noch Potenzial nach oben. Dennoch habe ich diesen Sommerroman gerne gelesen.
    6 Punkte

  • Reality Roman


    Mir hat das Buch sehr gut gefallen, da ich mich mit dem Inhalt ausgesprochen gut identifizieren kann.


    Zum Inhalt:
    Das Buch handelt von vier Freunden, die gemeinsam am einer Universität studiert haben und ihrer Freundschaft. Nach der Universität hat eigentlich jeder der vier große Pläne und Erwartungen an die Zukunft. Aber es kommt ja immer anders wie gedacht - auch die Freundschaft verändert sich nach dem Studium. Jedoch werden die Freunde dann doch wieder zusammengebracht - aber nicht so, wie sie das geplant hätten.


    Mein Fazit:
    Ein Buch aus dem Leben - schöne Geschichte, die das ganze Buch hindurch sehr interessant aufgebaut ist. Man kann sich gut in die Protagonisten hineinversetzen und dank des Schreibstils kommt man gut voran.
    Ich habe mich gut unterhalten gefühlt.

  • Alice Adams: Als wir unbesiegbar waren
    DuMont Buchverlag 2017. 336 Seiten
    ISBN-13: 978-3832198411. 20€
    Originaltitel: Invincible Summer
    Übersetzerin: Eva Kemper


    Verlagstext
    An der Universität sind Eva, Benedict, Sylvie und Lucien unzertrennlich. Als sie Ende der Neunzigerjahre ihr Studium beenden, glauben sie sich am Beginn eines aufregenden Lebens. Die Welt wird für sie nur das Beste bereithalten. Eva plant eine Karriere im Finanzbusiness. Sie will sich sowohl von ihrem Vater, einem bekennenden Sozialisten, als auch von ihrer unerwiderten Liebe zu Lucien befreien. Benedict verschreibt sich der Wissenschaft und hofft weiterhin, Eva für sich zu gewinnen – auch wenn er nicht so genau weiß wie. Die Geschwister Sylvie und Lucien dagegen streben vor allem eines an: ein freies Leben ohne Verpflichtungen und Verantwortung. Doch im Laufe der Jahre sehen die Freunde sich nur noch sporadisch, alle vier sind damit beschäftigt, ihre Träume und Pläne, die das Leben zu vereiteln scheint, zu retten. Zerbrochene Beziehungen und verhinderte Karrieren bringen sie schließlich wieder zusammen, jedoch ganz anders, als sie es sich vorgestellt hatten. Alice Adams hat mit „Als wir unbesiegbar waren“ einen berührenden Roman über Freundschaft, Liebe und Treue geschrieben.


    Inhalt
    Vier unzertrennliche Freunde verbringen ihren letzten Sommer miteinander, bevor ihre Wege sich trennen werden: die Geschwister Sylvie und Benedict, Eva und Lucien. Eva stammt aus einfachen Verhältnissen in der Provinz und musste sich ihr Studium hart erarbeiten. Als Benedict Eva ins Ferienhaus seiner Familie auf Korfu einlädt, ahnt er nicht, dass ein Mädchen wie Eva für einen Urlaub am Meer schlicht nichts anzuziehen besitzt. Beide verpassen den kurzen Moment, in dem aus Vertrautheit mehr hätte werden können als Freundschaft. Benedict heiratet innerhalb seiner Gesellschaftsschicht und geht ans CERN in die Schweiz. Seine Heirat schließt Eva demonstrativ aus Benedicts Kreisen aus. Sie muss sich fragen, ob sie einen Mann lieben könnte, dem Konventionen so viel bedeuten, dass er ihnen vorauseilend gehorcht. Obwohl Eva Physik studiert hat, steigt sie als Junior Traderin für Zinsderivate bei Morton Brothers in den Londoner Docklands ein. Schönheit und Intelligenz sind für eine Bankerin zwar nützlich, meint Kollege Paul. Als Bankerin braucht sie jedoch Beziehungen, um vorwärts zu kommen. Während unter ihren Kollegen gnadenlos ausgesiebt wird, besteht Evas Alltag aus 11 Meetings in 6 Ländern an 8 Tagen. Wann Eva einen Fehler macht, der sie den Kopf kosten wird, scheint nur eine Frage der Zeit. Lucien nimmt sich inzwischen ein Leben als Freigeist vor, als DJ oder Drogenhändler. Sylvie hofft, sich als Künstlerin durchsetzen zu können. Eine Pilgerwanderung auf dem Jakobsweg führt das Kleeblatt 2000 noch einmal zusammen. Mit gegensätzlichen Talenten und Startchancen sind die Vier angetreten. Wie in einer Versuchsanordnung ist nun zu beobachten, ob Aufstieg durch Leistung möglich ist und ob dabei zwangsläufig ein Verlierer zurückgelassen wird.


    Zwischen 1995 und 2015 kann das Vagabundieren der Freunde verfolgt werden, in der Zeit bis zu ihrem 40. Lebensjahr Beim Erwachsenwerden müssen die Figuren zunächst fallen. Doch wie oft kann man fallen und wieder aufstehen? Die Konstellation von vier Freunden scheint eine magische, ausgewogene Zahl für einen Entwicklungsroman zu sein. Dennoch habe ich mich gefragt, wer eine zentrale Rolle einnimmt – und warum. Wer spielt hier den Egoisten, wer den treuen Freund; wer jammert und wer packt in der Krise mit an? Welche Enttäuschungen übersteht eine Freundschaft? Hört etwa bei Geld die Freundschaft auf? Entstehen neue Lebensformen als Kontrast zur Kleinfamilie? Falls jemand den richtigen Moment verpasst hat, gibt es eine weitere Chance?


    Fazit
    In Ihrem Roman über das Schmerzen des Erwachsenwerdens erfindet Alice Adams das Rad des Familienromans nicht neu. Klar, Geld beruhigt, aber es macht nicht glücklich. Die Handlung in ihrem beachtlichen Erstling war für mich nicht vorhersehbar und darum spannend, in leicht melancholischer Tonlage und weitgehend unkitschig erzählt.


    9 von 10 Punkten

  • Das Buch begleitet Eva, Sylvie, Benedict und Lucien 20 Jahre nach ihrem Uniabschluss. Während der Studienzeit waren die vier unzertrennlich, doch nach dem Studium hat jeder einen eigenen Weg vor sich. Was wird aus jedem der vier Freunde? Bleibt ihre Freundschaft bestehen?
    Mir hat das Buch gut gefallen, was vor allem an dem tollen Schreibstil der Autorin liegt. Ich habe es genossen, dieses Buch zu lesen. Die Handlung verläuft eher ruhig und trotzdem konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen, da ich unbedingt erfahren wollte, wie die Geschichte ausgeht.
    Es war sehr interessant zu beobachten, wie sich die Charaktere im Laufe der Jahre weiterentwickeln und wie sie aus den eigenen Fehlern lernen.
    Die Charaktere sind gut durchdacht und die meisten von denen waren mir sympathisch. Nur die Eva hat mich leider im Laufe des Buches verloren: am Anfang fand ich sie nett, doch sie wurde immer mehr und mehr egozentrisch und unsympathisch. Da die meisten Kapitel leider aus ihrer Sicht geschrieben sind, ziehe ich 2 Punkte ab und gebe dem Buch 8 Punkte.