Leichenspiele - Bernhard Aichner

  • Klappentext:
    Die Dorfidylle trügt: Totengräber Max Broll und sein bester Freund, der ehemalige Fußballstar Johann Baroni erhalten ein unmoralisches Angebot. Man bietet den beiden viel Geld – wenn sie dafür eine Leiche vom Friedhof verschwinden lassen. Da Baroni vor dem finanziellen Ruin steht, lassen sie sich darauf ein. Die beiden geraten auf immer dunklere Abwege, als wenig später zwei weitere Leichen vor Baronis Tür liegen. Nicht nur die beiden Freunde, sondern auch die Polizei fragen sich, woher die unbekannten Toten kommen und warum ihnen mehrere Organe fehlen.


    Über den Autor:
    Bernhard Aichner (geb. 1972) lebt als Schriftsteller und Fotograf in Innsbruck/Österreich. Aichner schreibt Romane, Hörspiele und Theaterstücke. Für seine Arbeit wurde er mit mehreren Literaturpreisen und Stipendien ausgezeichnet. Nach den Spannungsromanen Nur Blau (2006) und Schnee kommt (2009) erschienen bei Haymon die Max-Broll-Krimis Die Schöne und der Tod (2010), Für immer tot (2011) und Leichenspiele (2012). Totenfrau ist der erste Thriller, der bei btb erscheint. Für die Recherche dazu arbeitete Aichner ein halbes Jahr bei einem Bestattungsinstitut als Aushilfe.


    Meine Meinung zum Buch:
    Bernhard Aichner begibt sich wieder einmal in die Welt des Totengräbers Max Broll. Und der gute Mann macht nicht nur saubere Geschäfte, nicht zuletzt, um seinem Freund aus der Patsche zu helfen. Der Autor fasst hier gleich ein paar heiße Eisen an: Organhandel, die problematische Verherrlichung von Fußballstars, die sehr schnell abstürzen und sich in der realen Welt ohne Heldenverehrung kaum zurechtfinden, und nichts zuletzt die Praktiken mancher Wellnesshotels, die manchmal recht zweifelhafte Dienste anbieten.
    Broll und Baroni sind beides Originale. Nicht unbedingt uneingeschränkt sympathisch, aber sie wachsen einem doch ans Herz.


    Wie gewohnt ist Aichners Schreibstil sehr eigen, und für Anfänger vielleicht abschreckend. Aber das Lesen lohnt sich, denn für mich ist Aichner ein Künstler der Worte. Ich gebe zu, ein wenig durch Lokalpatriotismus beeinflusst zu sein ;-)


    Ich besitze übrigens die schon früher im Haymon-Verlag erschienene Ausgabe. Sie hat zwar den originellen, handfreundlichen Schnitt, war aber mit €12,95 für ein TB von gerade mal 257 Seiten schon eher teuer.
    Die im btb-Verlag erschienene Neuausgabe ist da deutlich preiswerter.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde