Kinderbücher in Schreibschrift?!

  • Hallo ihr Eulen,


    ich hab da mal ne Frage:
    Es geht um Erstleser-Bücher. Ich kann mich erinnern, als ich so in dem Alter war *hüstel* vor 20 Jahren *räusper* da hatte ich Bücher in Schulschreibschrift. Gibts sowas gar nicht mehr oder ist das nach heutigem pädagogischem Erkenntnisstand nicht mehr sinnvoll???


    War gestern in verschiedenen Buchläden und hab mir die Regale für Erstleser angeschaut. Außer monstergroße (also mindestens 25Punkt!!!) Druckbuchstaben habe ich nix gefunden. Und weils in dem anderen Fred grad um die kleine Hexe geht, ich könnte wetten das mein Exemplar damals in Schreibschrift war, aber 100%ig sicher bin ich mir nicht. Kann mir da jemand auf die Sprünge helfen?!


    Pro/Contra Schreibschrift und wenn Pro, woher bekommt man die?


    Danke im Voraus

  • Hallo
    Hast du schon mal in der Bücherei nach geschaut? In der ZB in Stuttgart gibt es Kinderbücher in Schreibschrift. :wave

    Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht. (Abraham Lincoln, 12.02.1809 - 15.04.1865)

  • Hallo


    Früher (war ja bekanntlich alles besser), also früher gab es verschiedene Geschichten von Ursula Wölfel in Schreibschrift: Lachgeschichten, Sachgeschichten Suppengeschichten usw. Leider weiß ich jetzt nicht, ob es die noch gibt (die Geschcihten gibt es wohl noch aber ob sie noch in Schreibschrift sind, weiß ich nicht).
    Das liegt nämlich daran, dass unsere Bildungsbosse sich alle Naslang anderen Quatsch ausdenken: Vereinfachte Einheitskurzschrift und so (ist kein Steno, soll angeblich den Kindern las Lesenlernen erleichtern), kann sein, dass die Verlage es deshalb aufgegeben haben, bücher in Schreibschrift zu drucken.
    Frag mich nur, wie wir es gelernt haben.


    LG
    Eifelkrimi

  • Bei meinen beiden Kindern war es so, dass sie in der Schule zuerst die Druckbustaben gelernt haben und die Schreibschrift erst Mitte des zweiten Jahres hinzukam.
    Insofern ist es sinnvoll die Erstleser-Bücher in Druckschrift zu verlegen.


    Früher haben wir ja bereits mit Schreibschrift angefangen.
    Oder irre ich mich da? Die Fibel war doch auch in Druckschrift ?(

  • Mein Fibel war in Schreibschrift, Nasenbär und ich glaube, wir dürften ziemlich zeitgleich in der Schule gewesen sein :lache.

    LG Amira
    Die besten Bücher sind die, die eine Tür in unserem Inneren öffnen und uns Mut machen, etwas Neues zu probieren

  • Ich konnte damals Druckschrift lesen, bevor ich in die Schule kam, aber Schreibschrift nicht. Als wir die Schulbücher für die erste Klasse gekriegt haben, hab ich deshalb in der Fibel erst mal nach hinten zu den Druckschriftgeschichten geblättert und die durchgelesen. :grin


    "Tut tut tut, ein Auto." So fing unsere Fibel an... in Schreibschrift.


    Aber, @Inso, googel mal nach "Schreibschriftbücher", da findest du z.B. das hier

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

  • Ich finde Bücher in Druckschrift für Erstleser entschieden sinnvoller. Denn schließlich wollen Kinder, wenn sie lesen können, bzw. ihre ersten Lesekenntnisse habe, diese auch im normalen Alltag ausprobieren und lesen z.B. Schilder, Plakate, Handzettel, Werbung, Zeitschriften, Comics ... Dann ist es blöd und unbefriedigend für die Kinder, das nicht zu beherrschen und nur ihre spezielle Lektüre in Schreibschrift bewältigen zu können. Und manche Kinder sind etwas flotter im Lesenlernen und gehen schneller auf Bücher für Ältere über als andere. Mit Schreibschrift-Büchern hat man da eine Art "Zwei-Klassen-Buch-Gesellschaft". Wenn alle Bücher in Druckschrift sind, solten meiner Meinung nach die Kinder auch von Anfang an daraufhin vorbereitet sein und benötigen keine Extra-Schreibschrift-Wurst.
    Kinder lernen ja auch erst idie einzelnen Buchstaben in Druckschrift schreiben, was ja auch entschieden einfacher ist als Schreibschrift.


    grüße von missmarple

    "Ein Archäologe ist der beste Ehemann, je älter eine Frau wird, um so mehr interessiert er sich für sie."
    Agatha Christie

  • Bin gegen Schreibschrift-Bücher:
    Zwar habe ich mit Fibel usw. zunächst Schreibschrift gelernt, konnte aber zu dieser Zeit schon routiniert Druckschrift lesen. Und die dummen Schnörkel bei den Schreibschriftbuchstaben haben mich damals sehr geärgert und auch verwirrt.


    Aus diesem Grund - wegen der Vorerfahrungen der Kinder - lernen die Erstklässler seit einiger Zeit zuerst Druckschrift. Bei meinen Kindern klappte das problemlos.
    Schön finde ich die Leselöwen-Reihe, denn die sind auf das Vorwissen der Kinder abgestimmt. In der einfachsten Version ersetzen Bilder einzelne Wörter.


    Lieben Gruß


    polli

  • Ich weiß nicht, wie es in anderen Bundesländern ist, aber in Niedersachsen gibt es zwei Arten von Schreibschrift, die Kinder in den verschiedensten Schulen lernen. Die Schreibschrift, so wie wir sie als Kinder gelernt haben, oder die "Vereinfachte Ausgangsschrift". Für beide Schriftarten gibt es Bücher, allerdings sehr, sehr wenige!!

  • In NRW gibt es drei Schreibschrift-Varianten. In der Schule meines Sohnes werden - je nach Lehrerin - unterschiedliche Schriften gelehrt. Das führt in der zweiten Klasse zu Elterndiskussionen, danach ist das Thema uninteressant, weil jedes Kind eh seine eigene Handschrift entwickelt.


    Lieben Gruß


    polli

  • Drei??? Ich kenne nur die lateinische Ausgangsschrift (hab ich auch so gelernt) und die vereinfachte Ausgangsschrift. Bei der letzten werden ein paar Schnörkel weggelassen, um den Kindern ein flüssigeres Schreiben zu ermöglichen. Allerdings muss ich sagen, dass mir das Schriftbild bei Kindern, die diese Schrift in der Schule gelernt haben, überhaupt nicht gefällt. Alle Verbindungen mit dem kleinen e z.B. sehen sehr abgehackt und ziemlich holprig aus.


    Fürs Lesen lernen ist die weit verbreitete Druckschrift wirklich sinnvoller. Die Kinder haben schnellere Erfolgserlebnisse und wenn die Schreibschrift im zweiten Schuljahr eingeführt wird, klappt das Lesen in beiden Schriftarten schon recht gut.

  • Hmmm... also ich bin mir absolut sicher, das ich 1984 in Rheinland-Pfalz in der ersten Klasse sowohl lesen als auch schreiben gelernt habe und das im ersten Jahr komplett in Schreibschrift; und zwar nicht die Vereinfachte sondern so richtig mit allen Schörkeln und Tamtamm :lache
    Das hat mich kein bißchen daran gehindert, ab ca. 7 sowohl Schreibschrift- als auch normale Bücher zu lesen.


    Hmpf, das ist jetzt 21 Jahre her und die Schulsysteme sind eh alle paar Jahre übern Haufen geworfen worden. BTW, hihi, fällt mir gerade so ein: Lesen und Schreiben habe ich mit diesem Kameraden hier gelernt...



    Kennt den noch jemand?! Bin mal gespannt, ob jemand seinen Namen noch weiß :lache


    Ich beherrsche noch heute neben meiner normalen Handschrift auch noch perfekt die Schulschreibschrift, was meinen Knirpsen im Moment sehr zu gute kommt.


    Aber zurück zum Thema. Hier scheint die Mehrheit ja gegen Schreibschriftbücher zu sein. Hm, vielleicht sollte man einfach mal ausprobieren, was den Jungs beim Lesen einfach besser liegt! Trotzdem danke für die Antworten :wave

  • Ich kenn den, ich kenn den.... Aber wie der heißt? :gruebel


    War das nicht Ulli der Fehlerteufel? *rat* Keine Ahnung mehr, ehrlich... :-(

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Auch hier lernen die Kinder als erstes Druckschrift und Schreibschrift kommt erst Ende der 2. Klasse. Das war in meiner Generation auch noch anders, ich hab also noch ein Schreibschriftbuch aus meiner Kindheit. Aber heute machen die wirklich keinen Sinn. Meine Kinder lesen UND schreiben nur in Druckschrift.


    Was meine Tochter (4. Klasse) mit Schreibschrift noch lernen muss, ist wie man echte unregelmaessige Handschrift entziffert. DAS ist die Kunst, und diese wird natuerlich nicht mit Buechern, die saubere Schreibschrift zeigen trainiert.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Zitat

    Original von Insomnia


    GENAU!!! Fein :lache :knuddel1


    Echt? Waaaahnsinn... Ich hatte also noch das Richtige im Kopf... *freu* Aber worum es da genau bei der Geschichte ging, das weiß ich nicht mehr wirklich... *gg*

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • :wave


    Vor ca. 20 Jahren hatte ich noch vor Grundschullehrerin zu werden. Naja, ich habe nur ein Semester durchgehalten. Aber ein Kurs zum Thema lesen war wirklich sehr gut. Der Professor sagte uns, dass Schreibschriftbücher zum Lesen lernen eigentlich Unfug sind. Denn Schreibschrift ist eine "Schreib-" schrift. Kinder (ich übrigens auch) tun sich beim Lesen einfach mit der Druckschrift viel leichter. Wenn es anders wäre, warum sind dann unsere Romane nicht in Schreibschrift?


    Diese Erkenntnis scheint sich durchgesetzt zu haben, deshalb gibt es wohl keine Bücher mehr in Schreibschrift.


    LG Fortuna